Die drei Kameras der ursprünglich noch für Juni 2016 angekündigten DL-Serie werden nicht auf den Markt kommen, wie der japanische Konzern am Montag mitteilte. Die DL-Modelle sollten im Segment der Premium-Kompaktkameras unter anderem gegen Geräte von Sony und Panasonic antreten. Als Grund für die Verzögerung wurden damals Probleme bei der Entwicklung der Fotosensoren angegeben.

Nikon verbuchte im vergangenen Vierteljahr einen Verlust von 18,5 Milliarden Yen (164 Millionen Franken). Den Ausschlag dafür gaben zusätzlich zu den Kosten des bereits im November angekündigten Abbaus von 1000 Arbeitsplätzen vor allem die hohen Abschreibungen in der Halbleiter-Sparte. Sie führten zu einer Belastung von knapp 30 Milliarden Yen (265 Millionen Franken) in den ersten neun Monaten des noch bis Ende März laufenden Geschäftsjahres.

Nikons Umsatz im Geschäft mit Fotoprodukten brach in dem Ende Dezember abgeschlossenen dritten Geschäftsquartal im Jahresvergleich um 23 Prozent auf 122,5 Milliarden Yen ein. Mit der Absage der DL-Serie ist der Konzern noch mehr als bisher auf seine Spiegelreflex-Kameras angewiesen, während seine Systemkamera-Reihe Nikon 1 in die Jahre gekommen ist.

Der Fotomarkt ist schon lange ein hartes Pflaster. Erst wurden einstige Platzhirsche der klassischen Fotografie wie Kodak oder Polaroid vom Vormarsch der Digitalkameras überrollt. Inzwischen geraten auch die verbliebenen spezialisierten Anbieter durch die allgegenwärtigen Smartphone-Kameras unter Druck, die für viele Konsumenten einfache "Knipsen" längst abgelöst haben - und auch eine immer bessere Qualität liefern. Sony besetzte unterdessen weitgehend das Geschäft mit Bildsensoren für Smartphones.

(SDA)