Auftrieb erhalten die Erdölpreise seit einigen Tagen von der Aussicht auf ein geringeres Angebot. Die beiden grossen Förderländer Saudi-Arabien und Russland haben für August entsprechende Schritte angekündigt. Viele Rohstoffexperten rechnen für die zweite Jahreshälfte mit einer angespannten Angebotssituation auf dem Rohölmarkt.
Ungewiss ist allerdings, wie sich die Nachfrage entwickelt. Vor allem China bereitet Sorgen, weil sich die global zweitgrösste Volkswirtschaft nur langsam von seiner strikten Corona-Politik erholt. In der grössten Volkswirtschaft USA bereitet das mittlerweile hohe und vermutlich weiter steigende Zinsniveau Kopfzerbrechen. Zahlreiche Ökonomen rechnen mit einer vermutlich milden Rezession im laufenden Jahr.
Am Nachmittag veröffentlicht das US-Energieministerium seine wöchentlichen Lagerdaten. Am Dienstagabend hatte das American Petroleum Institute (API) einen Aufbau der landesweiten Erdölbestände um drei Millionen Barrel gemeldet. Die Vorratszahlen der Regierung bewegen die Rohölpreise meist deutlich, allerdings selten besonders nachhaltig./bgf/jha/