Das Börsenjahr 2013 hat für die Anleger blendend begonnen: Während der ersten sieben Handelstagen hat der Swiss Market Index (SMI) über 5 Prozent zugelegt – so viel wie noch nie, seit der Schweizer Leitindex am 1. Juli 1988 zum ersten Mal berechnet wurde. In den letzten 25 Jahren erlebte die Schweizer Börse erst einmal einen ähnlich guten Auftakt. 2003 stieg der SMI im gleichen Zeitraum 4,8 Prozent. 

Somit stehen die Chancen auf ein gutes Börsenjahr 2013 gut. Zumindest wenn man die so genannte "Fünf-Tage-Regel" herbeizieht. Eine statistische Auswertung ergab, dass beim US-Index S&P 500 die Entwicklung der ersten fünf Handelstage die Richtung für das Gesamtjahr vor. Seit 1950 stimmte diese Regel in 85 Prozent der Fälle. In der 25-jährigen Geschichte des Dax liegt die Erfolgsquote immerhin noch bei 75 Prozent. 
 
Deutlich weniger hoch liegt die Erfolgsquote der "Fünf-Tage-Regel" hingegen beim SMI. In den letzten zwölf Jahren gaben die ersten Januar-Handelstage nur in 58 Prozent die Tendenz für das gesamte Börsenjahr vor. 
 
Zwei Gründe für Rekordstart
 
Für den Rekordstart im 2013 gibt es zwei Gründe: Der in letzter Sekunde erzielte Kompromiss im US-Haushaltsstreit katapultierte die Weltbörsen um mehrere Prozent in die Höhe, und am letzten Dienstag gab der geglückte Start in die US-Berichtssaison den Finanzmärkten einen zusätzlichen Schub. Der Aluminiumhersteller Alcoa hatte die Erwartungen der Analysten übertroffen. 
 
Vorläufiger Sieger unter den SMI-Titeln ist die Aktie des Ölbohrkonzerns Transocean. Die Titel legten innerhalb einer Woche über 20 Prozent zu. Den Ausschlag für diese Kurssteigerung gab eine Einigung mit der US-Justiz, um den Prozess um die Ölkatastrophe im Golf von Mexiko beizulegen. Die Busse fiel zudem etwas tiefer aus als erwartet.
 
Transocean und Banken als Überflieger.
 
Weitere Überflieger sind die Finanzwerte. Die Aktien der Credit Suisse notieren 12 Prozent höher als noch zu Jahresbeginn, jene der UBS gewannen 10 Prozent hinzu. Überdurchschnittlich performten auch die Papiere der Julius Bär, die 6 Prozent avancierten. Auffallend ist, dass unter den 20 SMI-Titeln nur eine einzige Verlierer-Aktie auftaucht. Die Verluste vom Freitag zogen den Holcim-Titel knapp ins Minus. 
 
Noch grössere Kurssprünge sind bei den Small- und Midcaps-Aktien zu verzeichnen. Mit den Papieren der in der Waldbewirtschaftung tätigen Precious Woods konnten Anleger ihren Einsatz innerhalb einer Woche fast verdoppeln. Aber auch die Aktien von Santhera, Meyer Burger und EFG International gewannen zwischen 23 und 41 Prozent hinzu.