Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB), der sich stets für den Mindestlohn und seine Erhöhung stark gemacht hatte, wertete die Erhöhung als "einen Lichtblick in diesen schwierigen Zeiten", wie DGB-Vorstandsmitglied Stefan Körzell mit Blick auf die Energiepreiskrise sagte.
Unter denjenigen, die jetzt von der Erhöhung profitieren, sind laut WSI 2,55 Millionen vollzeitbeschäftigt. Bundesweit erhält derzeit der Studie zufolge knapp jeder zehnte Vollzeitbeschäftigte weniger als 12 Euro pro Stunde. Unter Teilzeitbeschäftigten sind es demnach 20,1 Prozent, unter Minijobbern sogar 80 Prozent.
Quer durch alle Branchen erhalten laut DGB jedoch nach wie vor viele den gesetzlichen Mindestlohn nicht. Nötig seien mehr Kontrollen. "Die Bundesregierung muss die zuständige Behörde Finanzkontrolle Schwarzarbeit personell deutlich stärken", forderte Körzell. Zugleich mahnte er weitere finanzielle Entlastungen an, da der Mindestlohn die steigenden Preise für Energie und Lebensmittel nicht abfedern könne. Höchste Zeit sei es für eine Energiepreispauschale und einen Energiepreisdeckel, wozu die "Übergewinne der grossen Energie- und Mineralölkonzerne" abgeschöpft werden müssten.
Der DGB kündigte zur Mindestlohnerhöhung für diesen Mittwoch Info-Aktionen auf mehr als 230 Bahnhöfen und Marktplätzen im gesamten Bundesgebiet an./bw/DP/stk
(AWP)