Der Swiss Market Index ist fulminant ins neue Jahr gestartet. Alleine in den ersten sechs Handelstagen ist der Schweizer Leitindex um fünf Prozent in die Höhe geklettert. Das entspricht fast einem Drittel der letztjährigen Jahresperformance. 

"Eine solche Januar-Rally ist nicht aussergewöhnlich", sagt Julius-Bär-Chefökonom Janwillem Acket im cash-Video-Interview. Die Anleger seien euphorisch gestimmt, weil die Zentralbanken noch immer Geld in die Märkte pumpten. Dazu kommt der geglückte Start der amerikanischen Berichtssaison. Die Zahlen des Aluminiumherstellers Alcoa übertrafen die Markterwartungen, und diese trieben die Märkte weiter nach oben. 
 
Zwei Krisenherde gegen die gute Stimmung
 
Mit der guten Stimmung könnte es aber schon bald vorbei sein. Acket sieht vor allem zwei Krisenherde, welche die Börsenparty abrupt beenden könnten: Frankreich und die USA. Experten schliessen nicht aus, dass gerade Frankreich die Schuldenkrise in Europa wieder anfeuern könnte. Das Land leidet unter der hohen Arbeitslosigkeit, die den privaten Konsum dämpft. Und Frühindikatoren weisen derzeit auf eine schwächere Verfassung der Wirtschaft hin als beispielsweise in Spanien oder Italien. 
 
Bereits in zwei Monaten werden die USA mit der Neuauflage der Fiskalklippe Bewegung in die Finanzmärkte bringen. "Der Schuldenplafonds ist erreicht worden, nun hält man mit Buchhaltungstrick die Bürokratie am Laufen", sagt Acket. Ende Februar steht der nächste Haushaltsstreit zwischen Präsident Obama und der Opposition an, und dieser soll nach Aussagen von Senator John McCain noch heftiger ausfallen. 
 
"Momentan", sagt Acket, "sieht alles nach einem Sturm und einem erneuten Kompromiss in letzter Sekunde aus. Die USA werden in den kommenden Wochen die Börsen auf Trab halten." Vor allem risikoaversen Anlegern empfiehlt er deshalb, die gestiegenen Aktienkurse für Gewinnmitnahmen zu nutzen. 

 
Im cash-Video-Interview sagt Acket, an welche Börsenweisheit sich die Anleger auch dieses Jahr halten sollten.