Das anfängliche Minus von 0,5 Prozent drehte schon in den ersten zehn Handelsminuten in ein Plus von 0,4 Prozent. Zuvor war ein Minus von bis zu 4 Prozent erwartet worden.

Gleich zu Beginn stark nach gab der deutsche Leitindex Dax mit einem Minus von 2,87 Prozent, das sich aber ebenfalls abschwächte.

In Japan schloss der Nikkei-Index 5,4 Prozent im Minus. Angesichts der Turbulenzen an den Finanzmärkten haben die japanische Regierung und die Zentralbank des Landes ein Krisentreffen anberaumt.

PESOS STÜRZT AB

Auch im Währungshandel gab es grössere Ausschläge. Am heftigsten reagierte der mexikanischen Pesos. Er gab zum US-Dollar um als 11 Prozent nach und notierte auf einem Allzeittief. Die mexikanische Währung galt im Vorfeld der Wahlen als "Trump-o-Meter".

Mexiko, dessen Wirtschaft stark von der amerikanischen abhängig ist, wäre besonders betroffen von einem Sieg Trumps. Dieser hatte im Wahlkampf mit dem Bau einer Mauer an der Grenze zu Mexiko gedroht. Zudem stellte der Republikaner eine Aufkündigung des Nafta-Freihandelsabkommens in Aussicht.

FRANKEN UND YEN LEGEN ZU

Die als krisensicher geltenden Währungen, der Schweizer Franken und der japanische Yen, legten dagegen zu. Der Yen verteuerte sich zum Dollar um mehr als 3,8 Prozent. Der Franken legte zeitweise um mehr als 2 Prozent zu. Danach schwächte er sich wieder merklich ab.

Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hatte im Vorfeld angekündigt, bei Verwerfungen im Zuge der Präsidentschaftswahlen am Devisenmarkt zu intervenieren - analog dazu, wie sie es bereits nach der Brexit-Abstimmung getan hatte.

Der Druck auf den Franken dürfte indes anhalten. Die an den Finanzmärkten eingepreiste Wahrscheinlichkeit einer Leitzinserhöhung durch die US-Notenbank Fed bei der kommenden Sitzung im Dezember sank unter 50 Prozent. Noch am Dienstag hatte die Wahrscheinlichkeit bei über 80 Prozent gelegen.

GOLD UND ÖL REAGIEREN UNTERSCHIEDLICH

Der Preis für eine Feinunze Gold kletterte am frühen morgen fast 5 Prozent in die Höhe auf 1337,40 US-Dollar. Gold gilt vielen Anlegern als sichere Geldanlage in unsicheren Zeiten. Sinkt das Sicherheitsbedürfnis der Anleger, gibt der Goldpreis daher tendenziell nach. Umgekehrt legt er in der Tendenz zu, wenn die Unsicherheit steigt.

Der Preis für ein Barrel der Ölsorte Brent fiel dagegen bis auf 44,56 US-Dollar und damit auf den niedrigsten Stand seit August.

Die meisten Anleger hatten zuletzt mit einem Sieg der Demokratin Hillary Clinton gerechnet. Sie steht an den Märkten für Kontinuität, während ihr Rivale Donald Trump als unberechenbarer Investorenschreck gilt.

(AWP)