Bei den umfassenden Tests fielen 38 von knapp 12'000 Tests positiv aus, wie die Armee am Dienstag mitteilte. Sie liess vergangene Woche alle 11'828 eingerückten Rekruten und das Kader auf das Coronavirus überprüfen.

Mit den flächendeckenden Tests schuf die Armee nach eigenen Angaben eine "weitgehend vollständige Erfassungsbasis eines ganzen Jahrgangs". Die zivilen Behörden würden so einen "einzigartigen Überblick" über die Coronavirus-Infektionen bei Personen im dienstpflichtigen Alter erhalten.

Innerhalb von 48 Stunden nach Einrücken

Mehrere Personen mit Symptomen sind nach Armeeangaben gar nicht erst eingerückt. Die 38 positiv getesteten Armeeangehörigen seien in eine zehntägige Isolation in Einrichtungen des Sanitätsdienstes der Armee geschickt worden. Die Tests wurden innerhalb von 48 Stunden nach dem Einrücken durchgeführt.

73 Armeeangehörige hatten engen Kontakt mit den Infizierten und wurden für ebenfalls zehn Tage unter Quarantäne gestellt. Sie sind in einem von der restlichen Truppe abgesonderten Bereich untergebracht, wo die Ausbildung der Rekruten weiterhin möglich ist.

Keine systematische Rückkehrkontrolle

Derweil hat das Bundesamt für Gesundheit (BAG) eingeräumt, dass eine systematische Kontrolle der Rückkehrer aus einem der derzeit 29 Risikostaaten kaum möglich sei. Es gebe keine Garantie dafür, dass sich alle betroffenen Personen von selbst innert 48 Stunden melden würden, hiess es auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Das BAG zählt auf den guten Willen der Bürger und auf mögliche Denunziationen durch Dritte.

Bei den Ankünften per Flugzeug hingegen werden die Daten der Passagiere während des Fluges aufgenommen, und diese werden informiert. Für Busreisen ist ein ähnlicher Ansatz vorgesehen.

Wer die zehntägige Quarantäne vorsätzlich nicht einhält, kann eine Strafe von bis zu 10'000 Franken erhalten, bei Fahrlässigkeit eine von bis zu 5000 Franken. Für die Strafverfolgung sind laut BAG die Kantone zuständig.

Zum vierten Mal in Folge zweistellig

Insgesamt gab es in der Schweiz und in Liechtenstein laut BAG bis Dienstagmorgen 32'369 laborbestätigte Covid-19-Fälle, 54 mehr als am Vortag. Bisher starben gemäss den Angaben mindestens 1686 Menschen, die positiv auf Covid-19 getestet worden waren. Insgesamt mussten seit Beginn der Pandemie 4061 Personen hospitalisiert werden, im Vergleich zum Vortag waren das drei mehr.

Die Zahl der durchgeführten Tests auf Sars-CoV-2, den Erreger der Atemwegskrankheit Covid-19, beläuft sich bisher auf insgesamt 641'982. Bei sechs Prozent dieser Tests fiel das Resultat positiv aus. Von Montag auf Dienstag wurden dem BAG 5585 neue Tests gemeldet.

Gebremste Swisscovid-App

Der Run auf die Swisscovid-App hat offenbar einen Gipfelpunkt erreicht. Am Montagabend lag die Zahl der aktivierten Apps bei 1'019'830. In den vorangegangenen fünf Tagen betrug der Zuwachs noch knapp 30'000, wie aus den aktuellsten Zahlen des Bundesamtes für Statistik (BFS) hervorgeht.

(AWP)