Economiesuisse bestätigte am Freitag auf Anfrage einen entsprechenden Bericht der "NZZ". Bei den drei Verbänden handle es sich um einflussreiche Akteure der organisierten Wirtschaft: Auto Schweiz vertrete die Interessen der Autoimporteure mit insgesamt 4000 Markenhändlern.

Swiss Retail bündle die Interessen der Schweizer Detailhändler (Ausnahme: Migros und Coop). Avenergy (vormals Erdölvereinigung) stehe für die Interessen der Importeure und Versorger im Bereich fossiler Treib- und Brennstoffe ein, u.a. auch die Tankstellenbetreiber, heisst es in dem Bericht der "Neuen Zürcher Zeitung".

Finanzielle und inhaltliche Gründe

Economiesuisse bedauere den Austritt dieser Verbände sehr, teilte der Verband auf Anfrage weiter mit. Mit allen drei Organisationen habe man eine ausgezeichnete, konstruktive Zusammenarbeit gehabt. Swiss Retail habe den Austritt mit einer Konzentration der finanziellen Mittel für eine direkte Vertretung der spezifischen Detailhandels-Interessen gegenüber der Politik, insbesondere bei der Bewältigung des Corona-bedingten Lockdowns, begründet.

Laut Economiesuisse machte auch Auto Schweiz finanzielle Gründe geltend. Ausserdem seien Auto Schweiz und Avenergy mit der Haltung der Mehrheit der Mitglieder nicht einverstanden, die in der Klimapolitik eine Gleichbehandlung der Brenn- und Treibstoffe bei den Lenkungsabgaben verlangten.

Laut Economiesuisse liegt es in der Natur eines Dachverbandes, dass die branchenspezifischen Interessen verschiedener Wirtschaftszweige in einzelnen Dossiers unterschiedlich sein könnten. In rund 90 Prozent der Fälle herrsche aber grosse Einigkeit.

Es gebe derzeit keine Anzeichnen dafür, dass ein grösserer Aderlass bei den Mitgliedern bevorstehe, hiess es auf Anfrage bei Economiesuisse weiter. Avenergy wechsle zum Gewerbeverband, Swiss Retail aber nicht und Auto Schweiz sei schon bisher Mitglied beim Gewerbeverband.

Economiesuisse war im Jahr 2000 als Dachorganisation der Schweizer Wirtschaft aus einer Fusion des Schweizerischen Handels- und Industrievereins (SHIV) und der wf, der Gesellschaft zur Förderung der schweizerischen Wirtschaft, hervorgegangen. Im Wirtschaftsdachverband sind 20 kantonale und regionale Industrie- und Handelskammern in allen Landesteilen der Schweiz, rund 100 Branchenverbände und etwa 50 einzelne Unternehmen zusammengeschlossen.

(AWP)