Chinesische Aktien, einschliesslich der im Ausland notierten, mussten in den letzten Tagen grosse Taucher hinnehmen. Allein die Aktien von Alibaba verloren in den letzten fünf Handelstagen 11 Prozent. China versucht, weitreichende Reformen in mehreren Sektoren, einschliesslich Bildung und Technologie durchzusetzen. Diese Unsicherheit hat am gestrigen Dienstag auch die US-Börsen im Grossen und Ganzen belastet.

Privatanleger sahen dies als Chance und haben laut Vanda Research am Dienstag fast 1,7 Milliarden Dollar investiert. Das Ziel der Robinhood-Kohorte: ETF (Exchange Traded Funds) und Technologie-Aktien. Der  mit 383 Milliarden Dollar grösste ETF der Welt, der "SPDR S&P 500 ETF Trust (SPY)", verzeichnete am Dienstag den grössten Zufluss seit März - plus 3,55 Milliarden Dollar. In den 182 Milliarden Dollar schweren "Invesco QQQ Trust Series 1 (QQQ)" flossen 474 Millionen Dollar.

Geldströme beim "SPDR S&P 500 ETF Trust (SPY)".

"Sobald die US-Aktien aufgrund der China-Turbulenzen fielen, tauchte die Dip-Buyer-Armee wieder auf", schrieben Ben Onatibia und Giacomo Pierantoni von Vanda in einer Notiz. Privatanleger suchten nach angeschlagenen Einzeltiteln einschliesslich Technologie. Drei an der US-Börse gelistete China-Titel - die Elektrofahrzeughersteller NIO und XPeng und der E-Commerce-Riese Alibaba - gehörten den Daten zufolge zu den meistgekauften Unternehmen.

"Diese chinesischen Titel sind das neueste Beispiel dafür, wie sich das Verhalten der Privatanleger in den letzten vier Monaten verändert hat", so Onatibia und Pierantoni. "Von Käufern von 'teueren' Aktien, haben sie sich zu Dip-Käufern bei abgeschlagenen Titeln entwickelt."

(Bloomberg/cash)