22:30

Der Dow-Jones-Index der Standardwerte schloss mit einem Minus von 2,3 Prozent auf 25.387 Punkten. Der breiter gefasste S&P 500 gab knapp zwei Prozent auf 2726 Zähler nach. Der Index der Technologiebörse Nasdaq büsste 2,8 Prozent auf 7200 Punkte ein.

Die New Yorker Investoren nahmen bei dem kalifornischen Technologie-Riesen Apple Reissaus, nachdem ein wichtiger iPhone-Zulieferer seine Prognosen gesenkt hatte. Apple-Aktien stürzten rund fünf Prozent ab. Die Anleger fürchten, dass die guten Zeiten für Apple erst einmal vorbei sind. Kürzlich hatte der Konzern gewarnt, im wichtigen Weihnachtsquartal die Umsatzerwartungen der Wall Street wohl nicht erfüllen zu können.

Für Aufregung sorgten Gewinnwarnungen von Zulieferern wie Lumentum, die für die Technologie hinter der Gesichtserkennung des iPhones verantwortlich sind. Das Unternehmen teilte mit, wegen der Orderkürzung eines Grosskunden seine erst vor wenigen Tagen aufgestellten Umsatz- und Gewinnziele nicht erreichen zu können. Lumentum-Aktien gerieten ins Taumeln und verloren fast ein Drittel an Wert.

Auch Zigaretten-Herstellern wie Altria und Philip Morris ging die Puste aus - wenn auch nicht so dramatisch wie dem Apple-Zulieferer. Die Anleger trennten sich von dem Marlboro- und dem Benson&Hedges-Produzenten nach einem Zeitungsbericht über ein baldiges Verbot von Menthol-Zigaretten. Altria-Papiere schlossen 3,5, Philip-Morris-Aktien rund 1,4 Prozent im Minus.

Abwärts ging es auch für die Goldman Sachs. Die Investmentbank wurde an der Börse für einen Bloomberg-Bericht abgestraft, nach dem Malaysia eine Rückzahlung von Gebühren im Zusammenhang mit milliardenschweren Geschäften seines in Schwierigkeiten geratenen Staatsfonds anstrebt. Goldman-Sachs-Aktien gaben 7,5 Prozent nach.

General Electric geriet unter Druck, weil Konzernchef Larry Culp angesichts einer drückender Schuldenlast dringend Unternehmensteile verkaufen will. GE-Aktien büssten fast sieben Prozent ein und kosteten zum ersten Mal seit März 2009 weniger als acht Dollar pro Stück.

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17:30

Die Schweizer Börse ist mit Kursverlusten in die neue Handelswoche gestartet.  Der SMI sank am Montag um knapp ein Prozent auf 8984 Punkte. Bereits am Freitag hatte der Leitindex 0,2 Prozent nachgegeben. "Es gibt einfach zu viele Unsicherheiten, wie es mit der Wirtschaft global weitergeht", sagte ein Aktienstratege. "Die Nerven der Anleger liegen schon ein bisschen blank." Zudem sorgten die Querelen rund um das italienische Staatsbudget für Sorgenfalten. Insidern zufolge kam der italienische Regierungschef Giuseppe Conte kurz vor Ablauf einer Frist der EU-Kommission am Dienstag mit seinen wichtigsten Ministern zusammen.

Darüber hinaus ist der Ausstieg Grossbritanniens aus der Europäischen Union auf der Insel immer umstrittener. Einer Parteifreundin von Theresa May zufolge muss die Premierministerin sowohl im Parlament als auch im eigenen Kabinett um Unterstützung für ihre Brexit-Pläne bangen.

Bis auf Givaudan schlossen sämtliche Standardwerte im Minus. Starke Einbussen verzeichneten einige konjunkturzyklische Unternehmen und Finanzwerte: Der Personaldienstleister Adecco, der Elektrokonzern ABB und die Aktien des Luxusgüterkonzerns Richemont gaben rund zwei Prozent nach.

Die Grossbanken Credit Suisse und UBS rutschten ebenfalls jeweils rund zwei Prozent ab. Allzu viel Kurspotential billigten Börsianer den Titeln angesichts des Gegenwinds ohnedies nicht zu. So sieht sich etwa die UBS bei Rechtsfällen in den USA und Frankreich mit milliardenschweren Strafforderungen konfrontiert.

Die als krisenfest gelten Pharmawerte Novartis und Roche hielten sich etwas besser als der Gesamtmarkt und büssten je 0,7 Prozent ein. Die Nestle-Aktien verloren 0,2 Prozent. Der Nahrungsmittelkonzern baut die Beteiligung an der auf Nahrungsmittel-Allergien spezialisierten Firma Aimmune Therapeutics für 98 Millionen Dollar auf 19 Prozent aus.

Am breiten Markt stürzten die Aktien des Apple-Zulieferers AMS gut 22 Prozent ab. Grund dafür war die gesenkte Gewinn- und Umsatzprognose des iPhone-Zulieferers Lumentum. Die Firma ist einer der wichtigsten Zulieferer für die Technologie, die hinter der Gesichtserkennung des iPhone steht. Lumentum teilte mit, einer seiner wichtigsten Abnehmer habe Orders gekürzt, die im Laufe des Quartals ausgeliefert werden sollten. Das drückte die Aktien von Apple und einiger anderer Zulieferer.

Die Anteile des Flughafen Zürich brachen rund 15 Prozent ein. Der Betreiber des grössten Schweizer Airports lehnt eine vom Bundesamt für Zivilluftfahrt (BAZL) vorgeschlagenen Änderungen der Flughafengebühren ab. Sollte der Vorschlag umgesetzt werden, würden die aviatischen Erträge um rund 25 Prozent oder über 150 Millionen Franken pro Jahr tiefer ausfallen.

Die Aktie von Orascom Development brach knapp zehn Prozent ein. Der Tourismuskonzern hat in den ersten neun Monaten 2018 einen Verlust von 29,6 Millionen Franken verbucht.

Zu den Verlierern gehörten auch die Titel von Kühne+Nagel mit gut drei Prozent Abschlag auf 133,70 Franken. Jefferies hat die Empfehlung für den Logistikkonzern auf "Sell" von "Hold" zurückgenommen und das Kursziel auf 120 von 150 Franken gesenkt.

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17:19

Der Euro knüpft am Montag an den Abwärtstrend der vergangenen Tage an. Mit 1,1240 US-Dollar ist die Gemeinschaftswährung am Morgen zwischenzeitlich gar auf den tiefsten Stand seit Juni 2017 gefallen. Am späten Nachmittag notiert der Euro wieder etwas erholt auf 1,1255 Dollar. Gegenüber dem Franken gab der Euro ebenfalls nach und kostet am späten Nachmittag 1,1360. Der Dollar stieg derweil zum Franken und notiert auf 1,0100.

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17:03

Ein Rekord-Umsatz beim weltgrössten Online-Schnäppchenevent überzeugt Alibaba-Anleger nicht. Die in den USA notierten Aktien des chinesischen Amazon-Rivalen fallen um 2,1 Prozent, ähnlich stark wie der Nasdaq-Composite.

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16:42

Mit einer gesenkten Gewinn- und Umsatzprognose verschreckt der iPhone-Zulieferer Lumentum Aktionäre von Apple.  Die Aktien des Smartphone-Herstellers rauschten an der Wall Street am Montag um rund vier Prozent in den Keller auf 196,12 Dollar, nachdem sie schon am Freitag zwei Prozent verloren hatten. Lumentum ist einer der wichtigsten Zulieferer für die Technologie, die hinter der Gesichtserkennung des iPhone steht.

Lumentum teilte mit, einer seiner wichtigsten Abnehmer habe Orders gekürzt, die im Laufe des Quartals ausgeliefert werden sollten. Lumentum-Titel stürzten daraufhin um mehr als 30 Prozent ab - so stark wie noch nie. Die beiden anderen Grosskunden sind Huawei und Ciena. Das Unternehmen mit Sitz in Kalifornien erwartet nunmehr für das zweite Geschäftsquartal einen Umsatz von 335 bis 355 statt 405 bis 430 Millionen Dollar. Der Gewinn je Aktie werde bei 1,15 bis 1,34 Dollar liegen - bislang war hier mit 1,60 bis 1,75 Dollar gerechnet worden. Erst vor weniger als zwei Wochen hatte das Unternehmen seinen Quartalsbericht veröffentlicht.

"Viele Zulieferer haben ihre Erwartungen zuletzt gedrosselt und dafür einen nicht namentlich genannten 'Grosskunden' verantwortlich gemacht, der natürlich Apple heisst", sagte ein Analyst. Apple hatte Anfang November gewarnt, dass die Umsätze im wichtigen Weihnachtsquartal vermutlich niedriger als an der Wall Street erwartet ausfallen würden.

Im europäischen Handel verloren die Apple-Zulieferer Dialog Semiconductor im SDax rund vier Prozent, während die Papiere von AMS in Zürich um über 17 Prozent abrutschten. Auch der japanische Zulieferer Japan Display sengte seine Gesamtjahresziele. Dafür sei eine schwächere Nachfrage von Smartphone-Herstellern verantwortlich, teilte das Unternehmen am Montag mit.

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15:55

An der Wall Street haben die Anleger zu Wochenbeginn eher Kasse gemacht.  Der Dow Jones rutschte um 0,6 Prozent auf 25.833 Punkte. Der S&P 500 und der Nasdaq-Composite verloren 0,7 und 1,3 Prozent. Der hohe Dollar drücke auf die Gewinnaussichten der Unternehmen auf dem Weltmarkt, erklärte ein Händler. Gewinnmitnahmen seien da angebracht.

Zwar stützte die Erholung des Ölpreises vor allem die Kurse der vielen in New York gelisteten Ölfirmen, erläuterte ein Börsianer. Doch belaste auch die Aussicht auf weitere steigende US-Zinsen die Stimmung. "Die Federal Reserve dürfte im Dezember den Zinssatz erneut erhöhen und könnte dabei schnellere Zinsschritte signalisieren", erläuterte Milan Cutkovic, Marktanalyst beim Broker AxiTrader. Die ultralockere Geldpolitik der letzten Jahre hatte die Rally an der Wall Street befeuert. In jüngster Zeit werden aber auch Staatsanleihen angesichts der höheren Renditen wieder attraktiver.

Der US-Rentenmarkt blieb am Montag wegen des Veteran's Day geschlossen.

Auf Talfahrt blieben die Aktien von Apple, die um vier Prozent absackten. Der Zulieferer Lumentum hatte seine Prognose gesenkt, weil ein grosser, nicht genannter Auftraggeber seine Order gesenkt hatte. Lumentum-Scheine brachen 27 Prozent ein.

Bei den übrigen Einzelwerten gerieten die Aktien der Tabak-Konzerne Altria und Philip Morris International unter Druck. Sie verloren drei und 1,4 Prozent. Dem "Wall Street Journal" zufolge will die US-Gesundheitsbehörde Menthol-Zigaretten verbieten.

Die Aktien der Ölkonzerne Chevron und Exxon stiegen um je etwa ein Prozent.

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15:51

Die Aktien des Sensorenherstellers AMS geraten am Montagnachmittag unter erheblichen Verkaufsdruck. Im hiesigen Berufshandel wird auf eine einschneidende Umsatz- und Gewinnwarnung des US-Sensorenherstellers Lumentum verwiesen. Wie AMS steuert auch Lumentum Komponenten zur 3D-Gesichtserkennung bei den neusten iPhone-Modellen von Apple bei.

Nachdem AMS Inhaber im frühen Handel bis auf 39,14 Franken geklettert waren, fallen sie um 15.21 Uhr um 11,5 Prozent auf 34,03 Franken. Die Tagestiefstkurse liegen gar bei 33,82 Franken. Der Gesamtmarkt (SPI) hingegen verliert gegenüber dem Schlussstand vom Freitag gut 0,6 Prozent.

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13:35

Die steigenden Ölpreise drücken die Aktien von Airlines. Die Titel der Lufthansa rutschen um 3,3 Prozent ab und liegen am Dax-Ende. Air France KLM geben in Paris 2,2 Prozent nach, Easyjet und die Aktien der British-Airways-Mutter IAG verlieren an der Londoner Börse 3,2 und 1,3 Prozent.

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13:19

Der Euro hat am Montag an seinen Sinkflug der vergangenen Wochen angeknüpft. Zum US-Dollar ist die Gemeinschaftswährung am Morgen auf 1,1240 gefallen und damit auf den tiefsten Stand seit Juni 2017. Am frühen Nachmittag steht der Kurs mit 1,1264 Dollar allerdings wieder etwas höher.

Gegenüber dem Franken verlor der Euro ebenfalls, wenn auch weniger deutlich. Am frühen Nachmittag kostet ein Euro 1,1369 Franken, nachdem sich der Kurs in der Nacht noch nahe an 1,14 bewegt hatte. Entsprechend stieg der Dollar/Franken-Kurs und steht bei 1,0094.

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13:13

Ein drohendes Defizitverfahren der EU gegen Italien macht Anleiheanleger nervös. Der Risikoaufschlag zehnjähriger italienischer Staatsanleihen auf vergleichbare deutsche Bonds steigt auf 304 Basispunkte und erreicht den höchsten Stand seit zehn Tagen.

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13:05

Die Ölpreise haben sich am Montag von ihren starken Verlusten in den vergangenen Wochen erholen können. Deutliche zwischenzeitliche Gewinne konnten aber nicht lange gehalten werden. Händler nannten Hinweise auf Produktionskürzungen als Grund für steigende Rohölnotierungen. Diese kamen am Wochenende und zu Wochenbeginn vor allem vom Ölriesen Saudi-Arabien. Äusserungen anderer Länder, darunter vom grossen Ölförderer Russland, klangen dagegen zurückhaltender und deuteten nicht auf eine baldige Förderkürzung hin.

Am Montagmittag kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 70,99 US-Dollar. Das waren 81 Cent mehr als am Freitag. Der Preis für amerikanisches Rohöl der Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 30 Cent auf 60,50 Dollar. Am Morgen hatten ein Barrel Brent bis zu 71,88 Dollar und ein Fass WTI bis zu 61,28 Dollar gekostet.

Schon am Wochenende waren Signale zu vernehmen gewesen, die auf eine Verminderung des Rohölangebots hindeuten. Zum einen kündigte Saudi-Arabien an, seine Öllieferungen im Dezember um 500 000 Barrel je Tag zu verringern. Der saudische Ölminister Khalid Al-Falih bestätigte dies am Montagmorgen. In Abu Dhabi sagte Al-Falih darüber hinaus, Saudi-Arabien sehe die Notwendigkeit einer Reduzierung der Tagesproduktion um eine Million Barrel gegenüber dem Niveau von Oktober.

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12:30

Der Schweizer Aktienmarkt notiert zu Wochenbeginn deutlich tiefer. Ein früher Erholungsversuch zu Beginn des Handels wurde schnell wieder abgebrochen.  Der Swiss Market Index (SMI) büsst gegen 12:30 Uhr 0,3 Prozent auf 9'044 Punkte ein.

eutliche Abgaben erleiden die drei im SLI vertretenen Technologieaktien Ams (-3,1%), Temenos (-3,2%) und Logitech (-1,0%). Grund dafür seien die jüngsten Abgaben der US-Technologieaktien, allen voran der sogenannten FANG-Stocks (Facebook, Amazon, Netflix und Google). Das drücke auch in Europa auf Technologieaktien, hiess es im Handel.

Berenberg hat sich in seiner Sektorstudie der Logistik angenommen und in diesem Zusammenhang Kühne+Nagel (-1,4%) auf "sell" sowie Panalpina (+0,3%) und Ceva Logistics (+0,2%) auf "hold" gesenkt. Letztere wird am morgigen Dienstag Drittquartalszahlen zeigen.

Das Tauziehen um das Italien-Budget beschäftigt die Märkte derzeit intensiv. Anleihen des italienischen Staats haben dieses Jahr deutlich an Marktwert verloren - Investoren verkauften die Papiere im grossen Stil. Ins Blickfeld rücken in diesem Zusammenhang Banken und Versicherer als grosse Gläubiger des Landes.

Zurich (-0,4%), Swiss Re (-0,3%) und Swiss Life (-0,4%) notieren allesamt im Rahmen des Gesamtmarktes. Eine im Vergleich zur Bilanz besonders hohe Position hat laut Medienberichten die Helvetia (-1,1%). Der Grund: Bei den Ostschweizern trage das Italiengeschäft einen vergleichsweise hohen Teil zum Gesamtertrag bei.

Die Bankaktien Credit Suisse (-0,1%) und UBS (-0,5%) fallen ebenfalls nicht besonders auf.

Die Pharmawerte können ihrem Ruf als defensive Absicherung für einmal nicht gerecht werden: Roche büssen 0,5 Prozent und Novartis 0,7 Prozent ein. Die volatileren Vifor-Anteile sinken sogar um 1,9 Prozent.

Nestlé (-0,3%) waren in der Wochenendpresse ein Thema. Der Nahrungsmittelriese sehe weitere Devestitionen vor. Auf der Liste der potenziellen Verkaufskandidaten stehe nebst dem europäischen Süsswarengeschäft und der deutschen Wurstmarke Herta die Senf- und Mayonnaise-Marke Thomy, hiess es unter Berufung auf Analysten.

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10:30

Die Schweizer Börse ist mit Kursverlusten in die neue Handelswoche gestartet. Der SMI sank am Montagvormittag um 0,5 Prozent auf 9033 Punkte.  "Es gibt einfach zu viele Unsicherheiten, wie es mit der Wirtschaft global weitergeht", sagte ein Aktienstratege. "Die Nerven der Anleger liegen schon ein bisschen blank."

Nach der raschen Erholung der Aktienmärkte von dem Taucher im Oktober sei die Luft draussen. "Den Treiber, dass die Kurse nochmals deutlich steigen, sehe ich nicht", sagte der Börsianer. Nach den Zwischenwahlen in den USA und dem Ende der Berichtssaison würden sich die Investoren wieder stärker den Konjunkturdaten zuwenden. Und mit Ausnahme der USA stünden die Zeichen doch eher auf Wachstumsverlangsamung. Nervös mache die Anleger auch das Ende November geplante Treffen von US-Präsident Donald Trump und Chinas Präsident Xi Jinping am Rande des G20-Gipfels, bei dem die beiden Staatschefs über den Zolldisput beraten wollen. Die beiden grössten Wirtschaftsmächte der Welt überziehen sich seit Monaten mit Strafzöllen. "Das steht auf Messers Schneide", sagte der Stratege.

Frische Impulse waren rar: Von Unternehmensseite gab es nur wenig Neuigkeiten und relevante Konjunkturzahlen stehen am Montag nicht auf dem Programm. Die Schweizer Bluechips rutschten überwiegend ins Minus. Die stärksten Einbussen verzeichneten konjunkturzyklische Unternehmen: Der Elektrotechnikkonzern ABB, der Personaldienstleister Adecco, der Prüfkonzern SGS und der Aromenhersteller Givaudan verloren bis zu knapp ein Prozent an Wert.

Aber auch die an sich als krisenfest gelten Pharmawerte Novartis und Roche gaben 0,3 beziehungsweise 0,4 Prozent nach. Die Nestle-Aktien verloren 0,7 Prozent. Die drei Indexschwergewichte hatten den jüngsten Aufschwung massgeblich getragen. "Die haben eine extreme Performance hingelegt."

Die Grossbanken Credit Suisse und UBS hielten sich nur mit geringfügigen Kursabschlägen besser als der Markt. Beide Werte seien allerdings auch historisch tief bewertet, sagte ein Händler. UBS notiere etwa auf dem Buchwert und Credit Suisse bei drei Viertel des Buchwertes. Allzu viel Kurspotenzial billigt der Börsianer den Titeln angesichts des Gegenwinds allerdings nicht zu. So sieht sich etwa die UBS bei Rechtsfällen in den USA und Frankreich mit milliardenschweren Strafforderungen konfrontiert.

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09:05

Zum Handelsbeginn steigen die Kurse am Schweizer Markt, bei einigen SMI-Titeln sogar deutlich. Der Schweizer Aktienmarkt bewegt sich zum zum Wochenauftakt positiv. Der SMI geht mit einem Plus von 0,3 Prozent auf 9100 Punkte in den Handel. Zwar wiesen die US-Indizes am Freitag niedrigere Schlussstände auf. Eine Erholungsbewegung im späten Handel sorgte jedoch dafür, dass das Niveau vom Europaschluss überschritten wurde. Es gilt jedoch nach wie vor einige Risiken zu beachten.

Dazu zählt beispielsweise die Haushaltskrise in Italien, die nach den Wahlen in den USA wieder ganz schnell auf die Börsenbühne zurückkehren könnte. Die lauteste Musik spielt am Berichtstag am Devisenmarkt, wo der US-Dollar deutliche Gewinne verzeichnet. Die Agenda ist ansonsten eher dünn; erst im weiteren Wochenverlauf werden möglicherweise richtungsweisende Konjunkturdaten publiziert.

Im Fokus stehen Luxusgüterwerte von Swatch (+1,3 Prozent) und Richemont (+0,5 Prozent). Beide Papiere waren am Freitag deutlich eingebrochen, nachdem Richemont eher enttäuschende Halbjahreszahlen publiziert hatte. Nestlé (-0,2 Prozent) waren in der Wochenendpresse ein Thema. Beim Nahrungsmittelriesen gehe die Portfoliobereinigung weiter, hiess es. Auf der Liste der potenziellen Verkaufskandidaten stehe nebst dem europäischen Süsswarengeschäft und der deutschen Wurstmarke Herta die Senf- und Mayonnaise-Marke Thomy, hiess es unter Berufung auf Analysten.

Stark entwicklen sich auch die Aktien von LafargeHolcim (+1,1 Prozent) und Lonza (+1 Prozent). 

Mit den Wirren rund um das italienische Budget lohnt sich auch ein Blick auf die Versicherer. Die Anleihenkurse Italiens purzeln wegen der Anlegersorgen um die Verschuldung des Landes. Schweizer Versicherer sind unterschiedlich vom Kurszerfall italienischer Staatsanleihen betroffen. Wie etwa die "Finanz und Wirtschaft" recheriert hat, hielt Helvetia (+0,2 Prozent) zur Jahresmitte 22 Prozent des Staatsanleihenportfolios in den Valoren Italiens. Beim Wettbewerber Bâloise (+0,2 Prozent) mache der Anteil hingegen lediglich 1,6 Prozent aus.

Berenberg hat sich in seiner Sektorstudie der Logistik angenommen und in diesem Zusammenhang Kühne+Nagel (-0,5 Prozent) auf "sell" sowie Panalpina (+0,2 Prozent) und Ceva Logistics (+0,2 Prozent) auf "hold" gesenkt. Letztere wird am morgigen Dienstag Drittquartalszahlen zeigen.

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08:35

Zum Wochenanfang sind die Kurse am Schweizer Aktienmarkt höhergestellt: Der SMI legt gemäss den Berechnungen von Julius Bär um 0,4 Prozent auf 9111 Punkte zu. Im Tableau vorbörslich am besten performende Aktie sind ABB und Nestlé (je +0,6 Prozent). 

Frische Impulse sind allerdings ar: Von Unternehmensseite gibt es nur wenig Neuigkeiten und relevante Konjunkturzahlen stehen nicht auf dem Programm. Nach anfänglichen Gewinnen könnten die Notierungen im Handelsverlauf daher mangels weiterer Käufer abbröckeln. Novarits (+0,4 Prozent) hat am Sonntag über Studienfortschritte beim Herzmittel Entresto berichtet (zu den vorbörslichen Kursen bei cash.ch).

Am breiten Markt wirkt sich die Gebührendiskussion um den Flughafen Zürich (-4,8 Prozent) deutlich auf die Aktie des Airportbetreibers aus. Es stehen auch die Kurse des Logistikers Ceva (-0,2 Prozent) sowie Kühne+Nagel (-0,6 Prozent) nach einer Herabstufung durch Berenberg tiefer. SIG Combibloc (+2,9 Prozent) profitieren hingegen von einer weiteren Heraufstufung. 

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08:30

Anleger in Asien haben sich zum Wochenauftakt nur vorsichtig aus der Deckung getraut. Der japanische Leitindex Nikkei schloss 0,1 Prozent höher bei 22.269 Punkten, der breiter gefasste Topix-Index gab 0,1 Prozent nach. In China rückten die wichtigsten Indizes jeweils rund ein Prozent vor. Besonders Technologiewerte standen unter Druck, nachdem solche Aktien am Freitag an der Wall Street Federn lassen mussten. Auf die Stimmung drückte nach Einschätzung von Marktexperten der nach wie vor ungelöste Handelsstreit zwischen China und den USA.

 

 

Investoren fürchten Belastungen für das Wirtschaftswachstum. Zu der Unsicherheit beigetragen habe auch die Tatsache, dass der chinesische Amazon-Konkurrent Alibaba am sogenannten Single's Day - dem weltgrössten Online-Schnäppchen-Tag - so wenig Umsatzwachstum verzeichnete wie noch nie seit Bestehen dieses Events, fügte ein Händler hinzu. Binnen 24 Stunden erlöste Alibaba zwar die Rekordsumme von umgerechnet 30,7 Milliarden Dollar, ein Plus von 27 Prozent gegenüber dem Vorjahr. 2017 hatte der Umsatzzuwachs aber noch 39 Prozent betragen. 

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08:15

Der Euro ist am Montag auf den tiefsten Stand seit Juni 2017 abgerutscht. Die Gemeinschaftswährung verbilligte sich im frühen Handel um gut ein halbes Prozent auf 1,1266 Dollar. Grund dafür ist nach Einschätzung von Experten vor allem, dass Anleger immer weniger damit rechnen, dass die Europäische Zentralbank (EZB) in absehbarer Zeit die Leitzinsen erhöht. "Es wird zunehmend infrage gestellt, dass es bald eine Zinserhöhung geben wird", sagte Devisenanalyst Ulrich Leuchtmann von der Commerzbank. Das liege vor allem am Krisenherd Italien. Zu hoffen, dass sich die Sorgen um Italien bald in Luft auflösten, wäre "utopisch".

 

 

Das hochverschuldete Land muss der EU-Kommission bis Dienstag einen überarbeiteten Haushaltsentwurf vorlegen, sonst droht ein Strafverfahren der Europäischen Union (EU). Die neue Regierung in Rom stösst mit ihren Budgetplänen für 2019 auf grossen Widerstand in Brüssel. Das Haushaltsdefizit soll den Plänen zufolge auf 2,4 Prozent steigen, das wäre dreimal so viel wie von der Vorgängerregierung in Aussicht gestellt. 

08:15

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08:00

Die Ölpreise haben sich am Montag spürbar von ihren starken Verlusten in den vergangenen Wochen erholen können. Händler nannten Hinweise auf Produktionskürzungen als Grund. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete zuletzt 71,61 US-Dollar. Das waren 1,43 Dollar mehr als am Freitag. Der Preis für amerikanisches Rohöl der Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 85 Cent auf 61,04 Dollar.

Am Wochenende waren deutliche Signale zu vernehmen, die auf ein vermindertes Rohölangebot hindeuten. Zum einen kündigte Saudi-Arabien an, seine Öllieferungen im Dezember um 500 000 Barrel je Tag zu verringern. Zum andern lassen Äusserungen aus den Reihen des Ölkartells Opec darauf schliessen, dass die Förderung im kommenden Jahr sinken könnte. Entsprechende Hinweise hatte ein wichtiges Erdölkomitee des Verbunds "Opec Plus" - bestehend aus der Opec und weiteren grossen Förderstaaten - am Wochenende geliefert.

Opec-Plus-Staaten denken über Öl-Förderkürzung nach

Die Preiszuwächse am Rohölmarkt folgen auf eine lange Verluststrecke. Seit Anfang Oktober sind die Ölpreise um rund 20 Prozent gefallen. Wichtigster Grund war, dass die USA ihr Ölembargo gegen Iran wesentlich schwächer umgesetzt haben, als dies im Vorfeld erwartet worden war. Weil grosse Förderer in Erwartung harter Sanktionen ihre Ölproduktion hochgefahren haben, droht ein Angebotsüberschuss, auf den die Produzenten jetzt mit Kürzungen zu reagieren scheinen.

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07:45

Aus Sorge vor einem Scheitern der Brexit-Verhandlungen haben Anleger am Montag vom Pfund Sterling die Finger gelassen. Die britische Währung schwächte sich um 0,7 Prozent auf 1,2880 Dollar ab und erreichte den tiefsten Stand seit Anfang November. Die britische Premierministerin Theresa May gerät mit ihren Plänen zum Ausstieg Grossbritanniens aus der Europäischen Union (EU) zunehmend unter Druck. Die "Sunday Times" berichtete, dass vier Brexit-kritische Minister einen Rückzug aus dem Kabinett erwägten. Zudem habe die EU Mays Plan für die für den Brexit kritische Nordirland-Frage zurückgewiesen.

 

 

Am Ende würden sich die EU und May sicher einigen, aber bis dahin sei es ein steiniger Weg, sagte Devisenexperte Sim Moh Siong von der Bank of Singapore. "Beim Pfund wird es deshalb weiterhin viel Bewegung nach oben und unten geben."

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06:45

Die Aktienmärkte in Tokio haben zum Wochenauftakt leicht zugelegt. Anleger hätten bei vermeintlichen Schnäppchen zugegriffen, sagten Händler. Allerdings seien die Zuwächse angesichts der zuletzt schwachen US-Technologiewerte begrenzt geblieben. Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index liegt um f 0,1 Prozent höher bei 22'261 Punkten.

Teils stark unter Druck standen Technologie-Werte, nachdem die Nasdaq amn Freitag knapp 1,7 Prozent nachgegeben hatte. So fielen in Tokio Advantest um 5,8 Prozent und TDK 3,6 Prozent.

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06:25

Der Euro steht zum Franken bei 1 zu 1,1390 nun hat sich in der Nach leicht von 1,14 abgeschwächt. Ein Euro wurde mit 1,1327 Dollar bewertet, etwas weniger als im späten New Yorker Handel am Freitag. Der Dollar stand zur japanischen Währung bei 113,98 Yen. 

(cash/AWP/Reuters)