18:10

Händler erklärten, Klarheit im Brexit-Drama und die Annäherung im amerikanisch-chinesischen Handelsstreit lockten die Anleger europaweit in riskantere Titel. Im Gegenzug verkauften sie Aktien von Unternehmen mit einem stabilen Geschäftsmodell, die in der Schweiz besonders stark vertreten sind. Der SMI sank um 0,2 Prozent auf 10'429 Zähler. Auch im Verlauf der ganzen Woche resultierte ein leichtes Minus von 0,3 Prozent.

Tiefer notierten etwa der Nahrungsmittelriese Nestlé (-0,1 Prozent) sowie die Pharmatitel Roche (-0,6 Prozent) und Novartis (-0,1 Prozent). Schlusslicht unter den Standardwerten waren Swiss Life und Geberit mit einem Abschlag von je einem Prozent. Die Aktien des Lebensversicherers haben im laufenden Jahr bisher kräftig zugelegt.

Zu den Gewinnern gehörten dagegen der Personalvermittler Adecco (+0,6 Prozent), der Zementkonzern LafargeHolcim (+0,5 Prozent) und der Elektrotechnikkonzern ABB (+0,2 Prozent), die von einer wirtschaftlichen Aufhellung profitieren dürften. Bei den Nebenwerten kletterten Plazza 3,0 Prozent. Die Immobiliengesellschaft stellte für 2019 ein über den Erwartungen liegendes Betriebsergebnis in Aussicht. Andere Branchenvertreter wie Swiss Prime Site gaben dagegen nach.

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16:20

Das chinesische Handelsministerium hat "grosse Fortschritte" in den Verhandlungen mit den USA über ein Phase-1-Deal im Handelsstreit vermeldet. Man habe sich auf den "Kontext der ersten Phase eines Handelsabkommens" geeinigt. Man sei sich zudem sicher, dass die USA ihr Versprechen weiterverfolgen werden, die Zölle stufenweise zurückzunehmen. Die US-Indizes steigen sprunghaft an. 

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15:55

Die Hoffnung der US-Anleger auf eine kurz bevorstehende Einigung im Zollstreit mit China schwindet wieder. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte und der Index der Technologiebörse Nasdaq lagen am Freitag jeweils 0,1 Prozent im Minus bei 28'105 und 8713 Punkten. Der breiter gefasste S&P 500 gab nur leicht nach auf 3166 Zähler.

Eigentlich hatten sich in den vergangenen Tagen die Anzeichen für eine Annäherung von China und den USA gehäuft. Insider hatten berichtet, dass sich die Parteien im Grundsatz auf ein Abkommen geeinigt hätten. In dessen Rahmen solle die für Sonntag geplante Verschärfung der US-Strafzölle aufgeschoben und bestehende Abgaben zurückgeschraubt werden.

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15:15

Ein Tweet des US-Präsidenten drückt die US-Futures ins Minus. Der US-Präsident dementiert eine Meldung des Wall Street Journals über mögliche US-Zollsenkungen gegenüber China.

 

 

Am Donnerstag hatte das "Wall Street Journal" berichtet, US-Unterhändler hätten angeboten, auf die eigentlich für Sonntag angesetzten Zollerhöhungen für chinesische Importgüter zu verzichten. 

China hat unterdessen angekündigt, sich in Kürze im Rahmen einer Pressekonferenz zu den Verhandlungen im Handelsstreit zu äussern. 

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14:30

Ein Bericht des US-Fernsehsenders CNBC über Bedenken von chinesischer Seite im Ringen um eine Einigung im Handelsstreit verpasst den Börsen einen kleinen Dämpfer. Dem Bericht zufolge hat China Bedenken hinsichtlich der von den USA geforderten harten Zielvorgaben für den Kauf von Agrarprodukten.

Das chinesische Handelsministerium möchte sich offenbar in Kürze im Rahmen einer Pressekonferenz äussern. 

Die US-Futures geben vorbörslich einen Teil ihrer Gewinne ab. Auch die Rally in Europa verliert etwas an Schwung: Der Dax liegt noch 0,8 Prozent höher bei 13.334 Punkten, der EuroStoxx50 notiert ein Prozent im Plus bei 3745 Zählern und der SMI notiert bei 10'482 Punkten 0,29 Prozent im Plus. 

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11:50

Der Schweizer Aktienmarkt wird zum Wochenschluss durch seine defensive Ausrichtung ausgebremst. Während die meisten Aktienmärkte in Europa mit Kursgewinnen von jeweils mehr als einem Prozent auf die politischen Entspannungssignale reagieren, schafft der Schweizer Leitindex SMI ein Plus von gerade mal 0,5 Prozent. 

Der SMI gewinnt gegen 11.50 Uhr 0,48 Prozent hinzu auf 10'502 Punkte. Der breit gefasste SPI steigt um 0,47 Prozent auf 12'688 Punkte. Derweil gewinnt der SLI, in dem die Schwergewichte weniger stark gewichtet sind, 0,7 Prozent auf 1'621 Punkte. Von den 30 wichtigsten Titeln im SLI gewinnen 26 hinzu, vier fallen zurück. 

Technologieaktien gehören mit zu den grössten Profiteuren der Annäherung zwischen den USA und China. Entsprechend greifen Anleger bei Temenos (+4,15%), AMS (+3,6%) und Logitech (+1,8%) zu. Im breiten Markt ziehen Comet (+3,3%) und U-Blox (+2,2%) mit. Mit Blick auf die Aktien des Sensorenherstellers AMS verweisen Marktteilnehmer zusätzlich auf das Aufholpotenzial. Die Aktien hätten im Zuge der geplanten Osram-Übernahme in den letzten Tagen arg Federn gelassen, kommentiert einer.

Gleich dahinter verteuern sich Julius Bär um überdurchschnittliche 2,25 Prozent. Der Privatbank wird in einem Medienbericht erneut ein Interesse am kleineren Konkurrenten EFG nachgesagt. Das Finanznewsportal "Inside Paradeplatz" berichtet über Gespräche auf oberster Ebene. EFG springen um annähernd 7 Prozent an.

 

 

Die anderen Bankaktien wie CS und UBS gewinnen beide mehr als 1 Prozent hinzu. Mit der aktuellen Nachrichtenlage zu den Zollverhandlungen rücken zwangsläufig auch die beiden Uhrenhersteller Swatch (+1,7%) und Richemont (+1,4%) ins Visier der Investoren. Beide sind stark vom asiatischen Markt abhängig.

Dass der Markt nicht noch höher steht, ist den unterdurchschnittlichen Kursbewegungen von Rochen und Novartis (beide +0,1%) sowie den Kursverlusten von Nestlé (-0,1%) geschuldet.

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09:10

Hoffnungen auf ein Phase-I-Abkommen im US-chinesischen Handelsstreit sorgen auch am Schweizer Aktienmarkt zum Wochenschluss für deutliche Kursgewinne. Den ersten Kursbewegungen zufolge stehen die Chancen für den Leitindex SMI gut, dass er dabei auch neue Rekordmarken setzt. Der SMI gewinnt gegen 09:10 Uhr 0,5 Prozent auf 10'502 Punkte hinzu. Das bisherige Rekordhoch von 10'551 Punkten ist damit in Sichtweite.

Die gesteigerte Risikobereitschaft zeigt sich nicht nur am Aktienmarkt. So hat der Franken sowohl zum US-Dollar als auch zum Euro im frühen Handel an Boden eingebüsst.

Besonders deutlich legen zunächst die Aktien der beiden Grossbanken UBS (+2,3%) und CS (+2,6%) zu finden.

Aber auch Richemont und Swatch (beide +2%) ziehen als Profiteure einer möglichen ersten Einigung im Zollstreit klar an. Bei Richemont schüren zudem die Analysten von Bernstein noch Übernahmefantasien. Der zuständige Experte hält einen Zusammenschluss mit Kering für eine gute Antwort auf die Übernahme von Tiffany durch LVMH.

Deutlich zulegen können auch ABB (+1,6%) und Adecco (+1,6%). Die SMI-Schwergewichte Roche (-0,1%), Nestle (-0,4%) und Novartis (unverändert) stützen den Index hingegen für einmal nicht. 

Am breiten Markt verzeichnen vor allem die Aktien vom Sensorenspezialisten AMS mit +3,2 Prozent deutliche Kursgewinne. 

 

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08:10

Der Swiss Market Index steigt im vorbörslichen Handel 0,88 Prozent. Am deutlichsten steigen die Aktien der Grossbanken UBS und Credit Suisse (beide rund 2 Prozent). Auffällig ist auch der Genussschein von Roche, er legt 1,5 Prozent zu.

Die beiden Uhrenwerte Swatch und Richemont stehen beide rund 1,3 Prozent im Plus. Am breiten Markt steigen AMS 2,6 Prozent. GAM legen 2,1 Prozent zu, Julius Bär 1,7 Prozent.

 

 

Die Konservativen in Grossbritannien eroberten wie in Umfragen vorhergesagt die absolute Mehrheit. Experten gehen davon aus, dass Johnson nun seinen Brexit-Deal durch das Parlament bringt und Grossbritannien die EU zum 31. Januar 2020 geordnet verlässt. Daneben bleibt der Handelsstreit zwischen den USA und China das zweite Hauptgesprächsthema. Insidern zufolge einigten sich die Parteien im Grundsatz auf ein Abkommen. 

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08:00

Der Euro und das britische Pfund haben am Freitag klar vom Wahlsieg der konservativen Partei in Grossbritannien profitiert. In der Nacht auf Freitag stieg der Euro bis auf 1,1199 US-Dollar. Das war der höchste Stand seit Mitte August. Am Freitagmorgen sind es mit aktuell 1,1165 Dollar etwas weniger.

Zum Franken ist der Euro in der Nacht bis auf 1,1033 Franken gestiegen. Mit zuletzt 1,1009 Franken ist er wieder etwas zurückgekommen. Und auch der US-Dollar kann zum Franken aufholen. Bei einem Kurs von 0,9858 Franken steht er knapp unter seinem bisherigen Tageshoch das er zuvor bei 0,9861 Franken erreicht hatte.

 

 

Das britische Pfund legt noch deutlicher zu. Zum US-Dollar und dem Euro steigt es um jeweils gut zwei Prozent. Auch gegenüber vielen anderen Währungen wie etwa dem Franken erhöht sich der Kurs der britischen Währung. Auslöser ist der klare Sieg der konservativen Tories unter Premier Boris Johnson in der vorgezogenen Parlamentswahl. Johnson war unter anderem mit dem Versprechen angetreten, den EU-Austritt Grossbritanniens bis Ende Januar über die Bühne zu bringen.

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07:30

Die Ölpreise haben am Freitag an ihre Aufschläge vom Vortag angeknüpft. Im frühen Handel kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 64,62 US-Dollar. Das waren 42 Cent mehr als am Donnerstag. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) erhöhte sich um 30 Cent auf 59,48 Dollar.

Die Erdölpreise rangieren damit in der Nähe ihrer dreimonatigen Höchststände. Auslöser der jüngsten Gewinne waren Medienberichte, wonach sich die USA und China weitgehend einig sind und ein vorläufiges Handelsabkommen vereinbart haben. Die Nachrichtenagentur Bloomberg meldete, US-Präsident Donald Trump habe die Vereinbarung bereits unterschrieben.

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06:15

Die Börse in Tokio legte auf den höchsten Stand seit 14 Monaten zu. Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index lag 2,5 Prozent höher bei 24.004 Punkten. Der breiter gefasste Topix-Index gewann 1,6 Prozent auf 1740 Punkte.

 

 

Auch der Wahlgewinn der Konservativen in Grossbritannien trug zur guten Stimmung bei. Damit würde Unsicherheit aus dem Markt genommen, sagten Analysten. "Investoren weltweit haben die beiden Weihnachtsgeschenke bekommen, die ganz oben auf ihrer Liste standen", sagte Sean Callow von Westpac.

Die Börse in Shanghai stieg 1,2 Prozent. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzen kletterte 1,4 Prozent. Der MSCI-Index für asiatische Aktien ausserhalb Japans erhöhte sich um ein Prozent.

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06:00

Zur Schweizer Währung notierte der Dollar kaum verändert bei 0,9848 Franken. Der Euro zog um 0,5 Prozent auf 1,1009 Franken an. 

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05:55

An der Wall Street hat am Donnerstag ein Tweet des US-Präsidenten Optimismus im Handelsstreit mit China verbreitet und alle wichtigen Aktienindizes zwischenzeitlich auf Rekordhöhen gehievt. Wenige Tage vor dem geplanten Inkrafttreten neuer Strafzölle auf Konsumgüter aus China erklärte Donald Trump: "Kommen einem grossen Deal mit China sehr nahe.

Sie wollen ihn und wir auch!" Nach Börsenschluss berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg, dass der US-Präsident informierten Personen zufolge eine Einigung unterzeichnet hat.

Der US-Leitindex Dow Jones Industrial gewann am Ende 0,79 Prozent auf 28 132,05 Punkte, nachdem er zwischenzeitlich um mehr als 1 Prozent in die Höhe geschnellt war. Seine neue Bestmarke liegt nun bei rund 28 225 Punkten.

Der marktbreite S&P 500 stieg um 0,86 Prozent auf 3168,57 Punkte. Für den technologielastigen Nasdaq 100 ging es um 0,77 Prozent auf 8466,89 Zähler nach oben. Der Nasdaq Composite als weiteres Technologie-Barometer hatte an diesem Donnerstag ebenso wie die drei vorgenannten Indizes im Handelsverlauf ein Rekordhoch erreicht und stand am Ende 0,73 Prozent höher.

(cash/AWP/Reuters)