22:30

"Mr. Trump hat - was China angeht - viel politisches Kapital zerschlagen. Es ist schwer vorstellbar, wie sich die beiden Seiten noch zusammensetzen können, sollte er die Zölle wirklich verhängen", sagte Analystin Freya Beamish vom Analysehaus Pantheon Macroeconomics.

Der Dow Jones schloss 0,4 Prozent tiefer auf 26'062 Punkten. Der breiter gefasste S&P-500 sank 0,6 Prozent auf 2888 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq verringerte sich um 1,4 Prozent auf 7895 Punkte.

Bei den Einzelwerten stiegen Teva-Aktien gegen die allgemeine Markttendenz um 2,5 Prozent. Die Ratiopharm-Mutter hat in den USA grünes Licht von der Arzneimittelaufsicht FDA für ein neues Migräne-Mittel bekommen.

Twitter-Scheine notierten dagegen 4,2 Prozent schwächer, nachdem sich das Brokerhaus MoffettNathanson über die steigenden Betriebsausgaben bei dem Kurznachrichtendienst besorgt gezeigt hatte.

Auf den Verkaufslisten standen auch die Dividendenpapiere von Apple, die 2,7 Prozent nachgaben. Trump hatte dem iPhone-Hersteller vor kurzem via Twitter geraten, wegen möglicher chinesischer Zölle vermehrt in den USA zu produzieren.

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17:30

Die Schweizer Börse hat sich am Montag abgeschwächt. Die aufkommende Angst vor einer Eskalation des US-chinesischen Handelsstreits dämpfte laut Händlern den Risikoappetit der Anleger.  Der SMI sank um 0,4 Prozent auf 8934 Punkte. Es sei wichtig, dass der Leitindex die charttechnisch wichtige 200-Tage-Durchschnittslinie bei 8900 Zählern verteidigen könne. Sollte der Leitindex darunter fallen, gibt es für den Leitindex der Zürcher Kantonalbank zufolge erst bei 8800 Punkten wieder eine Unterstützung.

Der Handelsdisput machte etwa den exportorientierten Luxusgüterproduzenten zu schaffen. Die Aktien von Richemont büssten 1,5 Prozent ein und die von Swatch 0,3 Prozent.

Die Aktien der Banken stiessen im Sog der anziehenden Kurse bei den europäischen Mitbewerbern in die Gewinnzone vor. Credit Suisse legte 0,6 Prozent zu. Die Anteile der UBS rückten um 0,3 Prozent vor.

Die Anteile von zyklischen Firmen wie dem Elektrotechnikkonzern ABB, dem Zementproduzenten LafargeHolcim, der Bauchemiefirma Sika und des Inspektionsunternehmens SGS büssten Terrain ein.

Auch die als defensive Anlage geltenden SMI-Schwergewichte Nestle, Novartis und Roche büssten mehr als ein halbes Prozent an Wert ein.

Grösster Gewinner unter den Standardwerten war der Telekomkonzern Swisscom mit einem Kursplus von 1 Prozent.

Am breiten Markt fielen die Aktien von Burkhalter um 3,8 Prozent.

Den ausführlichen SMI-Schlussbericht lesen Sie hier.

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15:45

Der US-chinesische Zollstreit hat zum Beginn der neuen Woche die Anleger in New York in Schach gehalten.  Der Dow Jones lag im Anfangsgeschäft bei 26'126 Zählern 0,1 Prozent niedriger. Der S&P 500 gab ebenfalls minimal nach, während der Nasdaq-Composite 0,6 Prozent verlor. Die Investoren machten sich grosse Sorgen über die nächste Entscheidung von US-Präsident Trump in Sachen Zollstreit, sagte Naeem Aslam, Marktanalyst bei Think Markets UK in London. "Trump ist entschlossen, eine neue Runde im Zollstreit zu eröffnen." Dabei habe es erst vorige Woche so ausgesehen, als würde seine Regierung eine gütliche Eingung anstreben.

Laut Insidern könnte Trump noch diesen Montag neue Zölle gegen China auf Waren im Volumen von 200 Milliarden Dollar verkünden. Für diesen Fall drohte China mit einer Eskalation des Streits. So könnte die Führung in Peking der geplanten nächsten Verhandlungsrunde fernbleiben, zitierte das "Wall Street Journal" chinesische Regierungskreise. Man werde nicht "mit der Pistole auf der Brust" Gespräche führen.

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14:47

Spekulationen auf einen Angebotsengpass verteuern Rohöl. Der Brent-Preis steigt um 0,9 Prozent auf 78,81 Dollar je Barrel. Börsianern zufolge zweifelten Anleger offenbar daran, dass andere Exportländer die durch die US-Sanktionen ausgelösten Lieferausfälle iranischen Öls unmittelbar ausgleichen könnten.

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11:40

Der Schweizer Aktienmarkt wird am Montag von Handelssorgen belastet. Im Verlauf des Vormittags hat der Leitindex SMI seine Verluste vom Morgen zwar vorübergehend eingedämmt, gegen Mittag sacken die Kurse aber wieder ab. Der Swiss Market Index (SMI) verliert bis um 11.40 Uhr Uhr 0,8 Prozent auf 8'901 Punkte.

Die erwarteten Strafzölle machen laut dem Händler den üblichen Leidtragenden zu schaffen. So stehen auf der Verliererliste die Luxusgütertitel Swatch (-1,2%) und Richemont (-1,6%) weit oben. Auch konjunktursensitive Titel wie Sika (-1,2%), Schindler (-0,6%), LafargeHolcim (-1,2%) und ABB (-1%) geben nach.

Keine Unterstützung kommt von den Schwergewichten Novartis (-0,8%), Roche (-0,9%) und Nestlé (-0,5%), die im Rahmen des Gesamtmarktes schwächeln.

Ähnliche Abschläge verbuchen die Credit-Suisse-Aktien (-0,6%). Hier wiegen sich negative und positive Nachrichten gegenseitig auf.

Einziger Gewinner im SMI ist der Telekomtitel Swisscom (+1%). Im breiten Markt stehen die Burkhalter-Titel nach der Zahlenvorlage unter Druck (-3,9%).

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11:16

Die Hochstufung des zyprischen Ratings durch S&P ermuntert Anleger zum Kauf von Anleihen des Inselstaates. Dies drückt die Rendite der fünf- und siebenjährigen Titel jeweils auf ein Sechs-Monats-Tief von 0,826 und 1,533 Prozent. Mit "BB+" liegt die Bonitätsnote nur noch eine Stufe unter dem Status Investment Grade.

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10:31

In der Hoffnung auf eine relativ geringe Neuverschuldung Italiens decken sich Anleger mit Anleihen des Landes ein. Dies drückt die Rendite der zehnjährigen Titel auf 2,903 von 2,984 Prozent. Einem Zeitungsbericht zufolge will Wirtschaftsminister Giovanni Tria das Defizit im Haushalt für 2019 auf 1,6 Prozent des Bruttoinlandsprodukts begrenzen.

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10:06

Wenige Tage nach der kräftigen Zinserhöhung der türkischen Zentralbank steht die Währung des Landes wieder unter Verkaufsdruck. Der Dollar verteuerte sich am Montag um 1,5 Prozent auf 6,2592 Lira.

Anleger richteten ihre Aufmerksamkeit auf eine Rede des Finanzministers Berat Albayrak am Donnerstag, sagten Börsianer. Der Schwiegersohn des Präsidenten Recep Tayyip Erdogan will dabei die mittelfristigen Pläne der Regierung zur Bewältigung der Wirtschaftsprobleme erläutern. Am Freitag hatte Erdogan einen Stopp für neue Regierungsprojekte verkündet, um das Haushaltsdefizit unter Kontrolle zu bringen und die hohe Inflation zu bekämpfen.

Die Lira hat zum Dollar seit Jahresbeginn rund 40 Prozent abgewertet. Neben der wirtschaftlichen Probleme und der Inflation machen Spekulationen auf eine Beeinträchtigung der Unabhängigkeit der türkischen Notebank durch Erdogan der Währung zu schaffen. Auch US-Sanktionen wegen der Inhaftierung eines amerikanischen Pastors machen ihr zu schaffen.

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09:38

Wegen drohender neuer US-Strafzölle auf chinesische Waren ziehen sich Anleger aus dem Kupfermarkt zurück. Das Industriemetall, dessen weltweit grösster Abnehmer China ist, verbilligt sich um 1,4 Prozent auf 5892 Dollar je Tonne.

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09:34

Nach besser als erwartet ausgefallenen Quartalszahlen decken sich Anleger mit Aktien von H&M ein. Die Titel steigen um 9,5 Prozent auf ein Eineinhalb-Monats-Hoch von 134,90 Kronen. Die Modekette übertraf mit ihren Geschäftszahlen des dritten Quartals die Erwartungen von Analysten.

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09:10

Zum Handelsbeginn fällt der SMI deutlich zurück, denn es werden neue US-Zölle gegen China erwartet.  Nach der Börsenöffnung geht der Kurs des SMI um 0,4 Prozent auf 8934 Punkte zurück. Zeichen für eine weitere Eskalation des Handelsstreits haben bereits in Übersee die Handelslust gedämpft. Der Dow Jones hat am Freitagabend zwar fester geschlossen, aber nur knapp und deutlich unter dem Stand zum Börsenschluss in Europa. Auch in Asien gerieten die Aktienmärkte unter Druck.

Sämtliche SMI-Titel sind im Minus, nur Swiss Life tendieren unverändert.

Trotz vorbörslicher Avancen sinkt somit auch der Kurs der Credit Suisse (-0,9 Prozent) vorbörslich Kursavancen. Am Wochenende hatte CS-Chef Tidjane Thiam in einem Zeitungsinterview den Umbau der Grossbank für praktisch abgeschlossen erklärt. Die CS strebe in den nächsten zwei Jahren einen Jahresgewinn von 5 bis 6 Milliarden Franken an. Am Montag wurde die CS allerdings erneut von Altlasten eingeholt. Die Finanzmarktaufsicht Finma hat bei der Grossbank Mängel bei der Geldwäschereibekämpfung festgestellt.

Die Credit Suisse schraubt die Erwartungen hoch

Das Fehlverhalten steht im Kontext von mutmasslichen Korruptionsfällen rund um den internationalen Fussballverband FIFA, den brasilianischen Ölkonzern Petrobras sowie den venezolanischen Ölkonzern PDVSA. Bei einer Geschäftsbeziehung mit einer politisch exponierten Person (PEP) stellten die Bankenaufseher zudem Mängel im Kontrollsystem und im Risikomanagement fest.

Die Aryzta-Aktien (+1,4 Prozent) trotzen der düsteren Marktlage und einer Kritik vom Wochenende. Ein gewichtiger Investor forderte am Wochenende den Abgang des Spitzenmanagements. Der Investor Gregor Joos begründete sein letzte Woche bekannt gewordenes Nein zur Kapitalerhöhung auch mit dem mangelnden Vertrauen in Aryztas Führungscrew. Elektroinstallateur Burkhalter (-1,3 Prozent) und das Bahn- und Touristikunternehmen BVZ haben beide Halbjahreszahlen vorgelegt.

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08:35

Die chinesischen Handelsplätze litten unter schwachen Schwellenländer-Währungen in Reaktion auf negative Nachrichten im US-Handelskonflikt mit China. Laut dem "Wall Street Journal" erwägt Peking, das Gesprächsangebot der US-Administration über drohende Strafzölle auszuschlagen. China werde nicht mit vorgehaltener Pistole verhandeln, hiess es.

Zuvor hatten mehrere US-Medien, darunter auch das "WSJ", berichtet, US-Präsident Donald Trump habe die Entscheidung getroffen, chinesische Importe im Wert von weiteren 200 Milliarden Dollar mit Sonderzöllen von zehn Prozent zu belegen. Bisher sind Sonderzölle über 50 Milliarden Dollar in Kraft. China hatte mit Vergeltung reagiert.

In Hongkong, wo noch gehandelt wird, verlor der Hang Seng zuletzt 1,37 Prozent auf 26 913,44 Punkte. Der CSI-300-Index mit den 300 wichtigsten Werten an den Börsen des chinesischen Festlands verbuchte zuletzt ein Minus von 0,90 Prozent auf 3212,90 Punkte.

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08:10

Der SMI lässt gemäss den Berechnungen von Julius Bär vorbörslich um 0,05 Prozent nach und fällt somit auf 8965 Punkte. Wie üblich, wenn konjunkturelle Sorgen den Markt belasten, sinken die Zykliker etwas stärker als die defensiven Titel. Die Märkte sind in Sorge, weil die USA heute neue Zölle gegen chinesische Waren verhängen könnten (zu den vorbörslichen Kursen bei cash.ch)

 

 

Einzige SMI-AKtie im Plus ist die Credit Suisse (+0,4 Prozent). In einem Interview hat CS-Chef Tidjane Thiam gestern angekündigt, die Bank könne künftig wieder fünf bis sechs Milliarden Franken Gewinn im Jahr einfahren. Zudem hat die Finanzaufsicht Finma die CS wegen früherer Verwicklungen in Korruptionsfälle gerügt.

Auch am breiten Markt ist die Stimmung gedrückt. An einem an Zahlenmeldungen sehr nachrichtenarmen Tag den kleineren Titeln am Markt verhält sich aber keine der Aktien auffällig.

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06:45

Der Kurs Euro-Franken hat sich am Wochenende wenig verändert und hat sich klar unter der Grenze von 1.13 bewegt. Aktuell beträgt das Verhältnis 1 zu 1,1254. Zum Dollar steht der Franken bei 0.9674.

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06:40

Angesichts einer offenbar bevorstehenden neuen Runde im US-chinesischen Handelsstreit haben die Aktienmärkte in Asien am Montag Verluste verbucht. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzen verloren am Vormittag um 0,8 Prozent, der Hang Seng gab um 0,9 Prozent nach. Der weit gefasste MSCI-Index für den Asien-Pazifik-Raum ausserhalb Japans verlor um ein Prozent.

Die Tokioter Börse war wegen eines Feiertags geschlossen.

Weithin wurde erwartet, dass US-Präsident Donald Trump am Montag neue Zölle auf Produkte aus China ankündigen wird. China könnte einem Zeitungsbericht zufolge in diesem Fall den geplanten Verhandlungen über den Handelsstreit fernbleiben. Man werde nicht "mit einer Waffe am Kopf" Gespräche führen, zitierte das "Wall Street Journal" am Sonntag chinesische Regierungskreise.

 

 

Weiter hiess es, Berater der Regierung in Peking hätten vorgeschlagen, durch Exporteinschränkungen für Bauteile und andere Güter Druck auf die Lieferketten von US-Unternehmen auszuüben. US-Finanzminister Steven Mnuchin hatte die Gespräche vorgeschlagen, die um den 20. September herum beginnen sollten. Seit Anfang Juli haben sich die USA und China mit Straf- und Vergeltungszöllen auf Waren im Volumen von insgesamt 100 Milliarden Dollar überzogen.

(Reuters)