22:45

Der Dow Jones Industrial büsste letztlich 2,67 Prozent auf 23'018,88 Punkte ein, nachdem der US-Leitindex bereits tags zuvor 2,4 Prozent verloren hatte. So stark hat das weltweit bekannteste Börsenbarometer seit Anfang April nicht mehr nachgegeben.

Der marktbreite S&P 500 beendete den Handel am Dienstag mit einem Abschlag von 3,07 Prozent auf 2736,56 Zähler. Der Nasdaq 100 sackte um 3,71 Prozent auf 8403,00 Punkte ab. In den vergangenen Wochen dagegen hatten sich die US-Börsen spürbar von dem virusbedingten Crash erholen können.

Am Ölmarkt zog der sich fortsetzende Preiskollaps der amerikanischen Ölsorte WTI weitere Verwerfungen nach sich. Auch europäisches Rohöl geriet in den Abwärtsstrudel. Der Ausnahmezustand beruht auf einem stark auseinanderklaffenden Verhältnis von Angebot und Nachfrage. Auf der Nachfrageseite wiegt schwer, dass die Corona-Pandemie derzeit viele Volkswirtschaften faktisch lahmlegt. Auf der Angebotsseite gibt es nach Meinung vieler Fachleute eine Ölschwemme, nachdem sich grosse Fördernationen jüngst zunächst nicht auf Produktionskürzungen hatten einigen können.

Dass US-Präsident Donald Trump nun weitere Hilfen versprach beruhigte die Anleger nicht sonderlich, denn die Öl- und Gasindustrie ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor in den USA. Laut dem Branchenverband American Petroleum Institute (API) beschäftigt sie mehr als zehn Millionen Menschen und trägt acht Prozent zum Bruttoinlandsprodukt bei. Sollten womöglich nun hoch verschuldete US-Ölunternehmen in Schieflage geraten, könnte dies weitere Kreise ziehen und Folgen für die Kreditmärkte und Banken haben.

Unternehmensseitig standen vor allem Quartalsberichte im Blick. Im Dow gab es zum Handelsschluss jedoch keine Gewinner mehr. Im Verlauf konnten sich noch die Aktien des Versicherers The Travelers nach vorgelegten Zahlen im Plus halten, doch letztlich gingen sie unverändert aus dem Tag. Beim Schadenversicherer Travelers hatten zwar Stürme und auch die Corona-Krise am Gewinn im ersten Quartal gezehrt, doch die Schaden-Kosten-Quote verschlechterte sich nur auf 95,5 Prozent. Damit blieb sie unterhalb der kritischen 100-Prozent-Marke.

IBM sackten um 3,0 Prozent ab und Coca Cola um 2,5 Prozent. Der Softgetränkehersteller hatte sich im Auftaktquartal 2020 zwar besser geschlagen als gedacht, rechnet aber wegen der Pandemie im zweiten Quartal mit deutlichen Einbussen. Der Computer-Riese, der bereits am Montagabend seinen Quartalsbericht vorgelegt hatte, meldete deutliche Umsatz- und Gewinneinbussen und gab seine Jahresziele auf.

Unter die wenigen Gewinner an diesem Tag mischten sich zugleich an der Nasdaq-Börse die Aktien des Fleischersatzprodukte-Herstellers Beyond Meat . Das Unternehmen gab bekannt, über eine Partnerschaft mit Starbucks den chinesischen Markt erschliessen zu wollen. Die Papiere legten um 7,4 Prozent zu. Starbucks reagierten indes nicht positiv, sondern büssten im allgemein sehr schwachen Umfeld 3,5 Prozent ein.

Am US-Rentenmarkt stiegen richtungweisende zehnjährige Staatsanleihen um 10/32 Punkte auf 108 26/32 Punkte und rentierten mit 0,574 Prozent. Der Euro wurde zum Börsenschluss an der Wall Street mit 1,0863 US-Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank setzte den Euro-Referenzkurs in Frankfurt auf 1,0837 (Montag: 1,0860) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9228 (0,9208) Euro.

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21:00

Die italienische Regierung erwartet Insidern zufolge in diesem Jahr einen Anstieg der Staatsschuldenquote im Verhältnis zur Wirtschaftsleistung (BIP) auf 155 bis 159 Prozent. Die Quote lag Ende vergangenen Jahres bei 134,8 Prozent. Das Kabinett werde bei einer Sitzung am Mittwoch die Konjunktur- und Haushaltsziele anpassen, sagte eine der mit dem Vorgang vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters. Die öffentlichen Schulden in Italien belaufen sich auf mehr als 2,4 Billionen Euro. Reuters hatte am Montag aus Kreisen erfahren, dass im Wirtschaftsministerium ein BIP-Rückgang für das Gesamtjahr von etwa acht Prozent erwartet wird. Italien ist von der Coronavirus-Epidemie weltweit mitunter am schwersten betroffen.

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20:55

Die Turbulenzen am Rohölmarkt haben sich einen Tag nach einem historischen Preisrutsch fortgesetzt. Nachdem der Preis für US-Rohöl zur zeitnahen Auslieferung am Montag erstmals unter die Nullmarke gefallen war, sprangen die Turbulenzen am Dienstag auf weitere Marktsegmente über. Nicht nur der Preis für amerikanisches Rohöl fiel stark, auch der Preis für europäisches Rohöl wurde mit nach unten gezogen.

Die amerikanische Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Lieferung im Juni kostete am Dienstag im Tief 6,50 US-Dollar. Zuletzt lag der Preis bei 8,70 Dollar und damit um 11,73 Dollar tiefer als am Vortag. Der Kontrakt für Mai notierte mit 9,36 Dollar darüber. Letzterer war am Montag noch massiv in den negativen Bereich gefallen - so etwas hatte es davor noch nie gegeben. Als Auslöser des Phänomens gilt ein giftiges Gemisch aus einer stark fallenden Nachfrage wegen der Corona-Krise und einem viel zu hohen Angebot.

Die Nordseesorte Brent blieb von den Turbulenzen am US-Ölmarkt nicht verschont. Sie geriet am Dienstag ebenfalls in den Abwärtsstrudel. Im Tief kostete sie 18,10 Dollar. Zuletzt stand der Preis bei 19,60 Dollar. Das waren 6,53 Dollar weniger als am Vortag.

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19:00

Der EuroStoxx 50 schloss mit minus 4,06 Prozent bei 2791,34 Punkten auf Tagestief. Der französische Cac 40 verlor 3,77 Prozent auf 4357,46 Punkte und der britische FTSE 100 sank um 2,96 Prozent auf 5641,03 Zähler

Den ausführlichen Bericht zu den europäischen Börsen finden Sie hier.

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18:10

Ein historisch einmaliger Einbruch der Ölpreise hat am Dienstag den deutschen Aktienmarkt schwer in Mitleidenschaft gezogen. Am Vorabend war der führende US-Ölpreis WTI auf minus 40 US-Dollar abgesackt. Andere Ölpreise in den USA brachen sogar bis auf minus 55 Dollar ein. Angesichts dieser noch nie dagewesenen Turbulenzen gingen Investoren aus dem Risiko, Aktien gerieten unter Druck. Der deutsche Leitindex Dax büsste 4,0 Prozent auf 10'249,85 Punkte ein.

Die ausführliche Schlussbörse finden Sie hier.

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17:40

Der Leitindex SMI fiel um 2,4 Prozent auf 9547 Punkte. Verunsichert von einem nie dagewesenen Absturz des Ölpreises schmissen die Anleger Beteiligungspapiere aus ihren Depots. Neben dem verheerenden Signal für den Zustand der globalen Wirtschaft griff die Angst vor Pleiten vor allem in der US-Energiebranche um sich.

Die rote Laterne bei den Standardwerten hielt Swiss Re. Der Kursrutsch von 10,5 Prozent war indes vor allem dem Dividendenabschlag geschuldet. Der Rückversicherer zahlt 5,90 Franken je Aktie an seine Aktionäre aus. Allerdings standen auch andere Finanzwerte auf den Verkaufslisten: So verloren die Grossbanken UBS und Credit Suisse 4,9 beziehungsweise 4,3 Prozent an Wert, die Versicherer Zurich und Swiss Life 3,0 beziehungsweise 2,4 Prozent. Die Kurse der als stark konjunkturabhängig geltenden Luxusgüterhersteller Swatch  (-4,6 Prozente) und Richemont (-4 Prozent) sowie des Elektrotechnikkonzerns ABB (-4 Prozent) verloren stark.

Zu den raren Gewinnen zählte Sika mit 2,8 Prozent Kursplus. Der Bauchemiekonzern kassierte zwar die Prognose für das laufende Jahr, bekräftigte allerdings die mittelfristigen Ziele und peile bis 2023 ein jährliches Umsatzwachstum von sechs bis acht Prozent in Lokalwährungen an.

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16:50

Der US-Leitindex Dow Jones Industrial büsste im frühen Handel 1,83 Prozent auf 23'217,75 Punkte ein, nachdem er tags zuvor bereits etwas weniger als 2 Prozent verloren hatte. Der marktbreite S&P 500 sank zuletzt um 2,09 Prozent auf 2764,05 Zähler und der Nasdaq 100 verlor 2,58 Prozent auf 8501,55 Punkte. In den vergangenen zwei von teils deutlichen Gewinnen geprägten Wochen hatten sich die US-Börsen allerdings wieder spürbar von dem virusbedingten Crash erholen können.

Mit Blick auf die Ölpreiskapriolen gehen aktuell vor allem Sorgen über zusätzlich zur Corona-Krise steigende Arbeitslosenzahlen um. Laut dem Interessenverband der amerikanischen Öl- und Gasindustrie API sind in den USA in diesem Industriebereich 10,3 Menschen beschäftigt. Fast 8 Prozent trage er zum Bruttoinlandsprodukt der weltgrössten Volkswirtschaft bei, heisst es dort.

Sollten womöglich nun hoch verschuldete US-Ölunternehmen in Schieflage geraten, dürfte dies weitere Kreise ziehen. "Wenn diese Unternehmen ihre Ausstände nicht mehr bezahlen können, sollte man sich darum sorgen, welche Folgen das auf die Kreditmärkte und die Banken im Besonderen hat", gibt etwa Marktanalyst Neil Wilson von Markets.com zu bedenken.

Unternehmensseitig standen vor allem Quartalsberichte im Blick. Im Dow nahmen daraufhin die Aktien des Versicherers The Travelers mit plus 3,4 Prozent die Spitze ein und IBM sackten mit minus 4,4 Prozent auf den letzten Platz. Coca Cola gaben um 0,3 Prozent nach. Beim Schadenversicherer Travelers hatten zwar Stürme und auch die Corona-Krise am Gewinn im ersten Quartal gezehrt, doch die Schaden-Kosten-Quote verschlechterte sich nur auf 95,5 Prozent. Damit blieb sie unterhalb der kritischen 100-Prozent-Marke.

Der US-Softgetränkehersteller Coca-Cola schlug sich im Auftaktquartal 2020 zwar besser geschlagen als gedacht, rechnet aber wegen der Pandemie im zweiten Quartal mit deutlichen Einbussen. Der Computer-Riese IBM, der bereits am Vorabend seinen Quartalsbericht vorgelegt hatte, meldete deutliche Umsatz- und Gewinneinbussen und gab seine Jahresziele auf.

Unter den wenigen Gewinnern an diesem Tag mischten sich dagegen an der Nasdaq-Börse die Aktien des Fleischersatzprodukte-Herstellers Beyond Meat . Das Unternehmen gab bekannt, über eine Partnerschaft mit Starbucks den chinesischen Markt erschliessen zu wollen. Die Papiere, die zum Handelsstart um rund 14 Prozent nach oben geschossen waren, legten zuletzt um 9 Prozent zu. Starbucks reagierten indes nicht positiv, sondern büssten 3,2 Prozent ein.

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16:45

Gefragt waren heute Staatsanleihen aus den USA und Deutschland. Dies drückte die Rendite der zehnjährigen T-Bonds auf 0,552 von plus 0,626 Prozent und diejenige der entsprechenden Bundestitel auf minus 0,501 von minus 0,446 Prozent.

Italienische Papiere flogen dagegen aus den Depots, wodurch die Rendite der zehnjährigen Bonds erstmals seit fünf Wochen wieder die Marke von zwei Prozent übersprang. Vor dem EU-Gipfel zur Virus-Krise steige die Anspannung der Investoren, sagten Börsianer. Sie befürchteten, dass es wieder keine Einigung auf gemeinsame Corona-Bonds geben werde, die von der Pandemie besonders betroffenen Staaten wie Italien helfen sollen.

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16:25

Nach dem dramatischen Einbruch des US-Ölmarktes hat US-Präsident Donald Trump Unternehmen in der Branche Unterstützung zugesagt. "Wir werden die grossartige US-Öl- und Gasindustrie niemals im Stich lassen", schrieb Trump am Dienstag auf Twitter. "Ich habe den Energieminister und den Finanzminister angewiesen, einen Plan auszuarbeiten, der Mittel zur Verfügung stellt, damit diese sehr wichtigen Unternehmen und Arbeitsplätze auch weit in die Zukunft gesichert werden!"

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15:42

Der Dow Jones notiert zur Eröffnung 2,2 Prozent tiefer bei 23'129 Punkten. Der Technologieindex Nasdaq verliert 1,2 Prozent und 8458 Punkten und der S&P 500 startet 1,8 Prozent tiefer und 2774 Punkten.

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14:50

Rund eine Dreiviertelstunde vor dem Handelsbeginn taxierte der Broker IG den Dow Jones Industrial bei 23'121,8 Punkten, das entspräche einem Minus von 2,44 Prozent. Die Preiskapriolen beim Öl fachen bei Anlegern die Sorge um die bereits durch steigende Arbeitslosenzahlen bedrohte US-Wirtschaft weiter an. So geht die Furcht um, dass die teils hochverschuldeten US-Ölunternehmen in Schieflage geraten könnten und dies wiederum weitere Kreise ziehen könnte.

"Sollten diese Unternehmen ihre Ausstände nicht mehr bezahlen können, sollte man sich darum sorgen, welche Folgen das auf die Kreditmärkte und die Banken im Besonderen hat", gab Neil Wilson von Markets.com zu bedenken. In Europa hatten Investoren am Dienstag zuvorderst Anteile an Öl-, Energie- sowie Rohstoffkonzernen aber auch die Aktien von Geldhäusern aus den Depots geworfen. Diese Branchen könnten nun auch an der Wall Street im Auge des Hurrikans stehen.

Unter den Einzelwerten stehen zudem Coca-Cola nach Zahlen im Blick. Der US-Softgetränkehersteller hatte sich im ersten Quartal zwar besser geschlagen als gedacht, rechnet aber wegen der Corona-Pandemie im zweiten Quartal mit deutlichen Einbussen. Vor allem wegen des Ausfalls gewerblicher Kunden hatte der Konzern weltweit allein seit Anfang April rund ein Viertel weniger verkauft.

Zudem haben die Investoren die bereits am Vorabend vorgelegten Zahlen des US-Computer-Riesen IBM zu verdauen. Obwohl die ersten Wochen des Quartals noch nicht vom Corona-Virus betroffen waren, meldete der Konzern deutliche Gewinneinbussen und hob seine Jahresprognosen auf. Vorbörslich ging es für die Aktie um mehr als vier Prozent abwärts.

Ebenfalls vorbörslich unter Druck gerieten die Aktien des Tabakkonzerns Philip Morris . Die Corona-Pandemie hatte die Geschäfte beim Zigaretten-Hersteller im ersten Quartal noch wenig beeinträchtigt. So konnte der Konzern Umsatz und Ergebnis steigern, rechnet aber für das Gesamtjahr mit negativen Belastungen. Anstatt der bisherigen Jahresprognose traut sich Philip Morris nun nur Aussagen zum zweiten Quartal zu.

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14.45

Der SMI tendiert weiter negativ. Aktuell steht er 2,3 Prozent im Minus. Hier die Übersicht zu den Einzelwerten:

 

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13:45

Die US-Aktienmärkte werden voraussichtlich tiefer starten. Die Futures auf dem Dow Jones liegen 1,8 Prozent im Minus, etwas besser sind die Terminkontrakte auf dem Nasdaq. Sie sinken "nur" 0,8 Prozent.

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13:30

Der Absturz der Ölpreise treibt Anlegern an den europäischen Aktienmärkten die Schweissperlen auf die Stirn. "Die Mega-Verschiebungen auf dem Ölmarkt haben enorme Auswirkungen auf die Aktien", sagte Marktanalyst David Madden von CMC Markets. Der deutsche Leitindex Dax büsste bis zu 2,9 Prozent auf 10'363 Punkte ein; der EuroStoxx50 verlor bis zu 2,8 Prozent auf 2829 Zähler. Die Kurse von Europas Öl-Multis BP, Shell, Total und Eni gaben bis zu fünf Prozent nach. Der Swiss Market Index leigt 2,1 Prozent im Minus.

Weil der wirtschaftliche Stillstand in Folge der Coronavirus-Pandemie die Öl-Nachfrage einbrechen ließ, war der Preis für die US-Ölsorte WTI zum Wochenauftakt erstmals in der Geschichte ins Minus gerutscht. Am Dienstag mussten Verkäufer weiterhin noch etwas draufzahlen, um den auslaufenden Terminkontrakt für Mai-Lieferungen der US-Sorte WTI loszuwerden. Investoren sehen im Ölpreis-Crash den jüngsten Beweis für den Schaden, den die Corona-Krise in der Weltwirtschaft verursacht hat. Weitere Belege lieferten Firmen, die zur Zeit reihenweise ihre Prognosen einstampfen und die Dividende streichen, um mit den Virus-Folgen fertig zu werden.

Bei den Einzelwerten stand zudem SAP im Fokus der Anleger. Nach nur einem halben Jahr verabschiedet sich der Technologiekonzern wieder von seiner Doppelspitze. An der Börse wurde die Nachricht vom Weggang der US-Managerin Jennifer Morgan skeptisch aufgenommen. SAP-Aktien gaben bis zu 3,1 Prozent nach. Analyst Julian Serafini von Jefferies wies darauf hin, dass mit Morgan eine Expertin für das Cloud-Geschäft gehe, das für SAP immer wichtiger werde.

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12:00

Der SMI verliert 1,8 Prozent auf 9611 Punkte. Angebot und Nachfrage am Ölmarkt klaffen derzeit stark auseinander, die Preise sind im Keller. "Solche Preisasymmetrien wie am Ölmarkt setzen nicht nur Ölförderunternehmen unter Druck, sie ziehen oft auch grössere Handelsverluste bei Investmentbanken und Hedgefonds nach sich, die dann wiederum Geld aus andere Anlagen wie etwa Aktien oder Anleihen abziehen müssen", erklärte ein Marktexperte.

"Ich hätte nie gedacht, dass ich den Tag erlebe, an dem Öl so niedrig handelt", kommentierte ein anderer Börsianer den drastischen Absturz. Der Einbruch der Nachfrage aufgrund der Coronakrise habe auch am Ölmarkt somit für einen historisch einmalig Moment gesorgt.

Mehr zum Thema im aktuellen cash-Artikel:

Neben den Verwerfungen am Ölmarkt kommen aktuell noch Spekulationen über die politische Entwicklung in Nordkorea ins Spiel. Der Diktator des Landes, Kim Jong Un, soll sich Berichten zufolge nach einer Operation in kritischem Zustand befinden. Hierzulande sind im März aufgrund der Folgen der Pandemie die Uhrenexporte um rund einen Viertel eingebrochen.

An der Schweizer Börse belaufen sich diese auf -0,1 Prozent bei Titeln wie Temenos bis -8,7 Prozent bei Swiss Re (-6,90 auf 71,82 Franken), die somit das SMI-Schlusslicht bilden. Allerdings werden die Titel des Versicherers am Dienstag mit einem Dividendenabschlag von 5,90 Franken gehandelt. Zu den grössten Verlierern gehören am Vormittag aber auch die Titel anderer Versicherer wie Swiss Life (-1,8%) oder Zurich (-1,6%).

Daneben geben die Bankenpapiere deutlich nach, wie ein Blick auf UBS (-2,7%) und CS (-2,3%) zeigt. Sie würden in Sippenhaft genommen, denn der Kollaps der Ölpreise mache den Banken in den USA zu schaffen, sagte ein Händler. Die Anleger fürchteten, dass die Ölproduzenten wegen der tiefen Preise nicht nur nicht mehr kostendeckend fördern, sondern auch ihre Schulden bei den Geldhäusern nicht mehr bedienen könnten.

Klare Abgaben gibt es ausserdem bei Swatch und Richemont. Sie verlieren 2,0 respektive 1,4 Prozent. Sie leiden unter den im März deutlich gesunkenen Uhrenexporten. Die Zahlen seien zwar keine Überraschung, doch zeigten sie, wie schwierig sich das Marktumfeld mit Ausgangs- und Reisebeschränkungen in vielen Ländern für die Uhrenhändler präsentiere. Schliesslich müssen auch konjunktursensitive Titel wie ABB (-2,1%) oder Adecco (-2,0%) klare Abschläge hinnehmen.

Zum ausführlichen Börsen-Bericht geht es hier.

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10:30

Die Turbulenzen am Öl-Markt verschrecken Anleger in den Golf-Staaten. Der saudi-arabische Leitindex fiel zum Auftakt 1,5 Prozent. Die Aktien des weltgrössten Ölförderers Saudi Aramco sank an der Börse Riad um 1,7 Prozent. Auch viele weitere Indizes in der vom Öl abhängigen Region gaben nach, wie aus Daten des Anbieters Refinitiv hervorgeht.

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09:10

Der Swiss Market Index steht nach Handelsbeginn 0,6 Prozent im Minus. An der Vorbörse war noch ein Minus von 1,3 Prozent erwartet worden. Die Aktien der beiden Grossbanken UBS und Credit Suisse sind die deutlichsten Verlierer, sie fallen je über 2 Prozent. Die Index-Schwergewichte Nestlé und Novartis sind kaum verändert, Roche steht 0,2 Prozent im Plus. Sika steigen nach Veröffentlichung der Erstquartalszahlen 2 Prozent.

Die jüngsten Turbulenzen am Ölmarkt hatten am Dienstag schon die asiatischen Aktienmärkte belastet. Anleger sorgen sich um eine Schwächung der US-Ölwirtschaft und deren mögliche Folgen auch für die Bankenbranche. Hinzu kam die Furcht vor einer politischen Unsicherheit in Nordkorea nach Berichten, denen zufolge sich der nordkoreanische Machthaber Kim Jong Un nach einer Operation in kritischem Zustand befindet.

Zum ausführlichen Bericht geht es hier.

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08:10

Der Swiss Market Index wird vorbörslich 1,36 Prozent im Minus geschätzt. Am deutlichsten verlieren zyklische Aktien wie ABB oder Adecco, aber auch die Uhrenhersteller Richemont und Swatch sowie die Banken UBS und Credit Suisse. Die Titel verlieren alle um 1,8 Prozent. Einzige Aktie im Plus ist Sika mit 0,1 Prozent. Der Baustoffhersteller hat die Erstquartalszahlen veröffentlicht. 

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06:45

Der Preis für US-Öl ist nach seinem historischen Absturz in negatives Terrain am Dienstag wieder leicht über null Dollar geklettert. Bei schwachem Handel stieg der Preis für den Terminkontrakt auf die US-Sorte WTI für Mai um 39 Dollar auf 1,37 Dollar je Barrel.

Am Montag war der Ölpreis in den USA wegen der Coronavirus-Pandemie um knapp 56 Dollar auf minus 37,63 Dollar je Barrel (159 Liter) eingebrochen und damit erstmals in seiner Geschichte ins Minus gestürzt. Weil die Pandemie die Öl-Nachfrage weltweit um fast ein Drittel hat einbrechen lassen, stehen Käufer vor dem Problem, dass die Kapazitäten der Öl-Lager bald erschöpft sein dürften

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06:20

Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index liegt 2,1 Prozent tiefer bei 19'268 Punkten. Die Börse in Shanghai lag 1,4 Prozent im Minus. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzen verlor 1,7 Prozent. Der MSCI-Index für asiatische Aktien außerhalb Japans fiel um 0,5 Prozent.

Der Öl-Preis war wegen der Coronavirus-Pandemie erstmals in seiner Geschichte unter null gesunken: Verkäufer mussten Geld zahlen, damit jemand ihnen das Öl abnimmt. Der Preis für den Terminkontrakt auf die US-Sorte WTI für Mai brach um knapp 56 Dollar auf minus 37,63 Dollar je Barrel (159 Liter) ein. Das entspricht einem Rückgang von 306 Prozent.

"Dies ist ein klarer Beweis für die Zerstörung der Nachfrage", sagte Michael McCarthy, Chefstratege beim Broker CMC Markets in Sydney. "Dies gilt nicht nur für die Energiemärkte, es ist ein sehr deutliches Beispiel für die entstandenen wirtschaftliche Schäden. Es geht nicht nur darum, einfach alles wieder einzuschalten und wieder in Aktion zu treten." Auch Kyle Rodda, Marktanalyst bei IG Markets in Melbourne sieht in der Öl-Krise mehr als einen Einzelfall: "Es weist darauf hin, dass Angebot und Nachfrage zerstört wurden. Die Frage ist: Werden wir in einem Monat wieder an demselben Punkt sein?" Gesundheitsexperten und Gesetzgeber fürchten, dass die Vereinigten Staaten vor einer zweiten und noch tödlicheren Infektionswelle stehen könnten, wenn die Maßnahmen vorzeitig beendet würden.

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06:10

Im asiatischen Devisenhandel verlor der Dollar 0,1 Prozent auf 107,49 Yen und legte 0,2 Prozent auf 7,0862 Yuan zu. Zur Schweizer Währung notierte er 0,3 Prozent höher bei 0,9702 Franken. Parallel dazu fiel der Euro um 0,3 Prozent auf 1,0834 Dollar und notierte kaum verändert bei 1,0514 Franken.

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06:00

Der Dow-Jones-Index der Standardwerte schloss am Montag 2,4 Prozent tiefer auf 23'650 Punkten. Der technologielastige Nasdaq gab rund ein Prozent auf 8560 Punkte nach. Der breit gefasste S&P 500 büsste 1,8 Prozent auf 2823 Punkte ein.

(cash/Reuters/Bloomberg/AWP)