22:30

Eine Rally an den Ölmärkten und in der Folge auch bei Ölwerten ebnete dem Dow Jones Industrial nach schwankendem Verlauf den Weg zu einer Erholung von seinen deutlichen Vortagsverlusten. Ins Ziel ging der Leitindex 2,24 Prozent höher bei 21'413,44 Punkten. Er stand damit unweit seines früh erreichten Tageshochs.

Seine New Yorker Indexkollegen folgten ihm nach oben: Der marktbreite S&P 500 stieg um 2,28 Prozent auf 2526,90 Zähler, während der technologielastige Auswahlindex Nasdaq 100 2,00 Prozent auf 7635,66 Punkte gewann.

Während in den USA mittlerweile deutlich mehr als 200 000 Infektionen bekannt sind, wachsen auch die mit dem Virus verbundenen Rezessionssorgen. Die vermeldete Zahl von 6,65 Millionen Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe bedeutete eine Verdopplung zur Vorwoche, als der Wert schon Rekordhöhen erreicht hatte. Im Blickfeld steht nun der am Freitag erwartete offizielle Arbeitsmarktbericht für den Monat März.

Als Kurstreiber an den Ölmärkten fungierte eine Twitter-Nachricht von Donald Trump. Der US-Präsident teilte unter Berufung auf ein Gespräch mit dem saudischen Kronprinzen Mohammed bin Salman mit, er "erwarte und hoffe", dass Russland und Saudi-Arabien ihre Produktion um zehn oder möglicherweise sogar 15 Millionen Barrel kürzen könnten. Die Rally verlor jedoch wieder etwas an Schwung, weil der Kreml die Darstellung umgehend zurückwies.

In den grossen Indizes versammelten sich Ölaktien dennoch unter den grössten Gewinnern. Chevron und ExxonMobil schossen an der Dow-Spitze um 11 beziehungsweise 7,65 Prozent hoch. Im S&P rückten die Papiere von ConocoPhillips um gut 14 Prozent und jene von Occidental Petroleum sogar um knapp 19 Prozent vor. Papiere des Industriedienstleisters Schlumberger sprangen dort ausserdem um 10 Prozent hoch.

Auch Banken erholten sich von ihrer jüngsten Schwäche wegen der Sorgen vor den Folgen der Viruskrise. Die US-Notenbank Fed lockerte übergangsweise eine wichtige Verschuldungsregel für US-Grossbanken. Dies soll ein Jahr Bestand haben und werde den Kapitalbedarf der Banken um rechnerisch zwei Prozent verringern. Goldman Sachs und JPMorgan schafften es im Dow mit bis zu 3,7 Prozent unter die Gewinner.

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21:20

Der Euro ist am Donnerstag angesichts der Sorgen um die Corona-Krise schwer unter Druck geblieben. Hiobsbotschaften zur weltweiten Konjunktur drückten an den Finanzmärkten auf die Stimmung, wovon der US-Dollar als wichtigste globale Währung und als sicherer Hafen empfunden profitierte. Nach dem Krisentief im März fiel der Eurokurs ein weiteres Mal deutlich unter die Marke von 1,09 Dollar.

Im Tief wurden im New Yorker Handel nur noch 1,0821 Dollar bezahlt. Davon konnte sich die Gemeinschaftswährung in der Folgezeit auch nur wenig erholen. Zuletzt wurden 1,0848 Dollar gezahlt. Der Dollar legte auch zum Franken zu, wenn auch etwas weniger als zum Euro. Zuletzt wurden für USD/CHF 0,9731 bezahlt, am Morgen waren es 0,9673 gewesen. EUR/CHF notierte entsprechend am späten Abend bei 1,0553 nach 1,0590 am Morgen.

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17:37

Am frühen Nachmittag waren die Märkte allerdings zuerst klar ins Minus abgerutscht. Grund waren extrem schwache US-Arbeitsmarktdaten. Für die Wende zum Positiven sorgte dann US-Präsident Donald Trump mit einem Tweet. Er habe mit dem saudischen Prinzen gesprochen und dieser mit dem russischen Präsidenten Putin, hiess es dort. Er "hoffe und erwarte" eine Förderdrosselung um bis zu 15 Millionen Barrel, so Trump weiter. Das liess den Ölpreis binnen weniger Minuten um rund 40 Prozent auf über 36 Dollar springen und auch die Aktienmärkte wurden beflügelt.

Der SMI schloss am Ende des Tages 1,11 Prozent höher auf 9'270,96 Punkten (Tageshoch 9'319). Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, gewann 0,49 Prozent auf 1'337,05 und der breite SPI 0,71 Prozent auf 11'273,22 Zähler hinzu. 17 Gewinner standen im SLI am Ende 13 Verlierern gegenüber.

Grösster Gewinner war Givaudan mit einem Plus von 3,0 Prozent. Vor allem waren Aktien stark, die am Vortag noch stark verloren hatten. Sie konnten sich in einer Gegenbewegungen deutlicher erholen, hiess es. Unter den stärksten Titel bei den Blue Chips fanden sich einige Finanzwerte wie die Grossbanken Credit Suisse (+2,4 Prozent) und UBS (+2,2 Prozent) sowie die Versicherer Swiss Re (+2,0 Prozent) und Zurich (+1,7 Prozent).

Auch die Aktien von ABB (+1,3 Prozent) konnten sich am Ende im Plus halten. Auch AMS konnte stärker zulegen und schloss 1,7 Prozent fester. Mit 8,82 Franken lag der Kurs aber weiter klar unter dem Ausgabepreis bei der Kapitalerhöhung von 9,20 Franken.

Auch von Seiten der Schwergewichte gab es Unterstützung. So fanden sich etwa die Pharmariesen Novartis (+2,5 Prozent) und Nestlé (+1,0 Prozent) unter den stärkeren Titeln. Bei Roche (+0,5 Prozent) hielten sich die Aufschläge in Grenzen. Etwas erholen konnten sich die Aktien der Luxusgüterhersteller Richemont (+0,8 Prozent) und Swatch (+1,4 Prozent).

Auf der Verliererseite setzen Temenos (-7,2 Prozent) den Abwärtstrend mit Vehemenz fort. Damit haben die Titel gegenüber Jahresanfang über einen Viertel ihres Werts eingebüsst. Auch Alcon (-3,2 Prozent), Sonova (-2,5 Prozent), Schindler (-2,8 Prozent) und Sika (-2,7 Prozent) gaben stärker ab. Bei Kühne + Nagel (-2,8 Prozent) habe es nach dem spekulativen Anstieg vom Vortag Gewinnmitnahmen gegeben, hiess es am Mark.

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17:15

Der Dow Jones pendelte hektisch zwischen Gewinnen und Verlusten, schaffte es aber dann, sich im Plus abzusetzen. Zuletzt stieg er um fast 2 Prozent auf 21'357,97 Punkte.

Als Stütze wurde von Börsianern vor allem auf eine Erholungsrally bei den Ölpreisen verwiesen, was zahlreiche US-Ölaktien mächtig ins Plus hievte. Andere Indizes standen nach etwas mehr als einer Handelsstunde ähnlich gut da wie der Dow: Der marktbreite S&P 500 stieg um 1,93 Prozent auf 2518,16 Zähler, während der technologielastige Auswahlindex Nasdaq 100 1,36 Prozent auf 7588,42 Punkte gewann.

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16:45

Die Hoffnung auf ein Ende des Preiskriegs zwischen Saudi-Arabien löst eine Preisexplosion bei Rohöl aus. Laut US-Präsident Donald Trump wird Saudi-Arabien die Ölproduktion drosseln.

Die Sorte Brent verteuert sich um fast die Hälfte auf 36,29 Dollar je Barrel, das US-Öl WTI um 35 Prozent auf 27,39 Dollar. Damit steuern beide auf den größten Tagesgewinn ihrer Geschichte zu.

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16:35

Der US-Dollar als wichtigste globale Währung profitiert weiterhin von der weltweit fragilen Konjunktur. Am Nachmittag fiel der Euro unter die Marke von 1,09 Dollar und wurde zuletzt mit 1,0871 gehandelt. 

Der US-Dollar legte auch zum Franken merklich zu. Im Tagesverlauf gewann der Dollar rund einen halben Rappen und kletterte über die Marke von 0,97 Franken. Am Donnerstag-Nachmittag geht der Dollar bei 0,9718 Franken um. Der Euro hielt sich zum Franken stabil. Er kostet am späten Nachmittag 1,0558 Franken.

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16:05

Die Leitindizes Dow Jones, Nasdaq und S&P 500 verloren zur Eröffnung bis zu 0,3 Prozent.

Die Zahl der Erstanträge auf US-Arbeitslosenhilfe lag in der vergangenen Woche mit 6,6 Millionen doppelt so hoch wie der bisherige Rekordwert aus der Vorwoche. Analysten hatten mit 3,5 Millionen Erstanträgen gerechnet. "Diese Zahlen sagen uns, dass die US-Wirtschaft eine Vollbremsung hingelegt hat", sagte Anlagestratege Gennadiy Goldberg von der Investmentbank TD Securities. Das sei ein Abschwung in Zeitraffer-Tempo. Ein Grund für die vergleichsweise verhaltenen Kursreaktionen sei wohl, dass die Anleger das ganze Ausmaß noch nicht begriffen hätten.

Gegen den Trend gewannen die Aktien von Ölkonzernen wie Exxon oder Chevron bis zu 4,2 Prozent. US-Präsident Donald Trump will zwischen Saudi-Arabien und Russland vermitteln, um die aktuelle Rohöl-Schwemme zu stoppen. Hiervon würden Börsianern zufolge vor allem die US-Schieferölproduzenten profitieren, da sie wegen des aufwendigen Fracking-Verfahrens erst ab einem Ölpreis von etwa 50 Dollar profitabel sind. Die US-Ölsorte WTI verteuerte sich am Donnerstag um acht Prozent auf 21,94 Dollar je Barrel (159 Liter). Dies bescherte Schieferöl-Förderern wie Marathon, Occidental oder Apache Kursgewinne von bis zu 15 Prozent.

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15:40

US-Standardwerteindex Dow Jones notiert zur Eröffnung 0,2 Prozent tiefer bei 20'907 Punkten. S&P 500 eröffnet 0,1 Prozent tiefer bei 2'468 Punkten. Der Technologieindex Nasdaq liegt zur Eröffnung bei 0,3 tiefer bei 7341 Punkten.

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15:10

Der SMI steht um 0,6 Prozent bei 9116 Punkten tiefer. Die Mehrheit der Aktien steht mittlerweile im Minus. 

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15:05

Verheerende Daten vom US-Arbeitsmarkt dürften den US-Börsen am Donnerstag den Handelsstart verhageln. Der Broker IG taxierte den Leitindex Dow Jones Industrial rund eine Dreiviertelstunde vor dem Auftakt auf 20 985 Punkte. Das wäre ein Plus von 0,2 Prozent im Vergleich zum Vortag. Vor Bekanntgabe der Daten war noch ein Plus von knapp eineinhalb Prozent erwartet worden.

Derweil stemmt sich die amerikanische Notenbank (Fed) mit weiteren Massnahmen gegen Krise und lockerte übergangsweise eine wichtige Verschuldungsregel für heimische Grossbanken.

Die Lockerung soll ein Jahr Bestand haben und werde den Kapitalbedarf der Banken um rechnerisch zwei Prozent verringern. Die Aktien von JPMorgan , Goldman Sachs , Morgan Stanley oder auch der Bank of America schwankten vorbörslich zwischen leichten Gewinnen und Verlusten.

 

 

Unter den Einzelwerten dürften ansonsten die im Leitindex Dow zu findenden Papiere der Apothekenkette Walgreens mit Quartalszahlen Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Walgreens Boots Alliance übertraf im zweiten Geschäftsquartal ergebnisseitig die Erwartungen, woraufhin die Aktien vorbörslich um 1,8 Prozent zulegten.

Allerdings hiess es seitens des Unternehmens auch, dass die Pandemie die Zukunft aktuell unsicher mache, weshalb die Jahresziele zur Vorlage der nächsten Quartalsbilanz aktualisiert würden.

Auch Ölwerte wie ExxonMobil und Chevron aus dem Dow könnten erneut einen Blick wert sein. Vorbörslich erholten sich beide wieder kräftig mit einem Kursplus von jeweils um die 5 Prozent. China hat nach Angaben von Insidern Pläne zur Aufstockung der staatlichen Notreserven an Rohöl weiter vorangetrieben. Der enorme Preisverfall am Ölmarkt solle ausgenutzt werden, berichtet die Nachrichtenagentur Bloomberg.

Die Ölpreise reagierten mit einem Preissprung auf die Meldung und auch die Ölwerte dürften so womöglich eine neue Erholung wagen.

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13:40

Der Euro hat am Donnerstag anfängliche Kursverluste noch ausgeweitet. Im Mittagshandel kostete die Gemeinschaftswährung 1,0919 US-Dollar. Am Vorabend notierte der Euro mehr als einen halben US-Cent höher.

Auch gegenüber dem Schweizer Franken schwächte sich der Euro ab. Aktuell kostet er 1,0556 nach 1,0590 Franken im früheren Morgenhandel. Der Dollar kostet derweil 0,9667.

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13:35

Norwegens Staatsfonds hat im ersten Quartal im Zuge der Marktturbulenzen wegen der Corona-Krise umgerechnet rund 104 Milliarden Euro verloren. Damit konnte er den Verlust mit der leichten Erholung der Märkte gegen Ende des Quartals etwas eingrenzen. Bis zum 26. März hatte er sogar 115 Milliarden Euro eingebüsst.

Das gesamte Investitionsportfolio - zu dem beispielsweise auch Immobilien und Anleihen gehören - verlor 14,6 Prozent. Der etwa 850 Milliarden Euro schwere Fonds, der sich aus den Einnahmen aus dem Öl- und Gasgeschäft speist, ist etwa dreimal so viel wert wie das jährliche Bruttoinlandsprodukt Norwegens. Seine Erträge sichern den umfangreichen Wohlfahrtsstaat ab. Der Fonds hält Beteiligungen an mehr als 9000 Unternehmen weltweit und ist auch an Schweizer Gesellschaften beteiligt.

13:20

Die Futures für den US-Aktienmarkt stehen deutlich im Plus:

Dow Jones: +1,7 Prozent
Nasdaq: +1,1 Prozent
S&P 500: +1,6 Prozent

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13:15

Der SMI hält sich in der Gewinnzone: Der Kurs liegt um 0,7 Prozent bei 9229 Punkten. Mit Credit Suisse (+4,4 Prozent), Swiss Re (+3,4 Prozent), UBS (+2,8 Prozent) und Zurich (+2,2 Prozent) besetzen vier Finanzaktien den oberen Teil des Tableaus. 

Stärkste Verlierer sind Alcon (-2,9 Prozent), Roche (-0,8 Prozent und Sika (-0,7 Prozent). 

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11:40

Der Schweizer Aktienmarkt nimmt nach dem schwachen Vortag am Donnerstag den Erholungstrend wieder auf. Dennoch dürften die Gewinne vor den um 14.30 Uhr erwarteten Zahlen noch etwas abschmelzen, weil sich die Anleger davor erfahrungsgemäss zurückhalten würden.

Der SMI steigt bis um 11.10 Uhr um 0,59 Prozent auf 9'222,72 Zähler. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, legt 0,67 Prozent auf 1'339,53 und der breite SPI 0,19 Prozent auf 11'215,34 Punkte zu. Gewinner und Verlierer im SLI stehen sich etwa im Verhältnis 2:1 gegenüber.

Aktien, die am Vortag stark verloren hatten, verbuchen nun auch starke Kursanstiege. So rücken Finanzwerte und zyklische Titel kräftig vor. Die Grossbanken Credit Suisse (+4,4 Prozent) und UBS (+3,4 Prozent) sowie die Versicherer Swiss Re (+4,3 Prozent), Swiss Life (+2,4 Prozent) und Zurich (+1,9 Prozent) stehen oben in der Tabelle.

Der vollständige Bericht zur Schweizer Mittagsbörse findet sich hier.

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10:50

Der SMI hält seine Gewinne. Besonders stark entwickelt sich sich die Bank-Aktien, wie das Tableau zeigt. Weil die Schwergewichte weniger gut performen, liegt der Index insgesamt nur 0,9 Prozent bei 9252 Punkten im Plus: 

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10:40

Die Hoffnung auf eine Schlichtung im Streit zwischen Russland und Saudi-Arabien durch die USA hat den Ölpreis am Donnerstag in die Höhe getrieben. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent verteuerte sich um bis zu 12,7 Prozent auf 27,88 Dollar. Leichtes US-Öl WTI kostete mit 22,55 Dollar in der Spitze elf Prozent mehr.

US-Präsident Donald Trump bemüht sich um Vermittlung: er habe mit den Staatschefs der beiden Ölländer gesprochen und gehe davon aus, dass sie sich bald einigen dürften. "Ich glaube, sie werden einen Deal machen", sagte Trump. Weltweit sei die Ölindustrie verwüstet worden. Das sei sehr schlimm für Russland und für Saudi-Arabien. Trump sagte, er werde am Freitag mit den Ölproduzenten zusammenkommen, weitere Treffen seien angedacht.

 

 

"Der Markt hofft, dass diese US-Intervention uns einer Vereinbarung zwischen Saudi-Arabien und Russland über die Drosselung der Produktion näher bringt", sagte Analystin Margaret Yang vom Handelshaus CMC Markets. Auch die US-Wirtschaft leide stark unter dem niedrigen Preisniveau. "Viele US-Erdölförderer sind nicht in der Lage, Gewinne zu machen und die Bohraktivitäten könnten in Nordamerika zurückgehen." Auch Russlands Präsident Wladimir Putin drängte zuletzt auf eine Lösung.

Zum Wochenanfang waren die Preise auf den niedrigsten Stand seit mehr als 17 Jahren gefallen. Der weitgehende Stillstand der Weltwirtschaft wegen der Coronavirus-Krise drückt die Öl-Nachfrage. Dennoch dreht Saudi-Arabien den Ölhahn auf, nachdem sich das Königreich mit Russland nicht über preisstützende Förderkappungen einigen konnte. Im zweiten Quartal werde es ein Überangebot von 15 Millionen Barrel pro Tag (bpd) geben bei vollen Lagerbeständen im April, weswegen im Mai und Juni ausserordentliche Kürzungen der Ölversorgung erforderlich seien, sagte Stratege Kang Wu vom Analysehaus S&P Global Platts.

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09:20

Die rasante Ausbreitung des Virus in den USA sorgt verstärkt für Konjunktursorgen. Am Vortag hatte US-Präsident Donald Trump zudem die Märkte erschreckt, als er die Bürger auf sehr schwierige Wochen einstellte. Das Weisse Haus befürchtet nach einer Prognose zwischen 100'000 und 240'000 Toten.

Mit Spannung warten die Anleger auf Konjunkturzahlen aus den USA, die zeigen, wie stark die Pandemie die weltgrösste Volkswirtschaft beeinträchtigt. Am Nachmittag werden die Erstanträge auf US-Arbeitslosenhilfe veröffentlicht. Die vor einer Woche publizierten Zahlen zeigten einen Anstieg der Erstanträge etwa um das Zehnfache auf rund 3,3 Millionen.

 

 

Das war der höchste Wert seit Beginn der Datenerhebung. Am Freitag dürfte sich dann zeigen, wie stark sich die Krise bereits im März in der vom Arbeitsministerium erhobenen Arbeitslosenrate niedergeschlagen hat.

Der SMI dennoch positiv in den Tag. Eine Viertelstunde nach Handelsbeginn liegt er um 0,2 Prozent bei 9190 Punkten im Plus.  Aus charttechnischer Sicht ist der SMI laut Händlern nun nicht mehr ganz so überkauft. Gegen oben sei der SMI bei 9'200 "gedeckelt". Um 8'700 Zählern dürfte er spätestens Boden finden, sagt ein Händler.

Deutlich im Plus stehen Credit Suisse (+2,1 Prozent), Geberit (+1,7 Prozent), Swiss Re (+2,8 Prozent), UBS (+2,4 Prozent) und Zurich (+2,6 Prozent). Die stärktsen Abgaben zeigen Alcon (-1,7 Prozent). Die Schwergewichte Nestlé (-0,4 Prozent), Roche (-0,3 Prozent) und Novartis (+0,6 Prozent) entwickeln sich unterschiedlichl. 

Am breiten Markt stehen die Aktien des Flughafen Zürich mit 1,4 Prozent im Minus. Manfirst hat den Titel auf "Sell" von "Hold" und das Kursziel auf 90 von 130 Franken gesenkt.

Wenig verändert zeigen sich die Aktien von Georg Fischer (-0,1 Prozent). Georg Fischer führt im Zusammenhang mit der Coronakrise Kurzarbeit ein und verzichtet auf eine Prognose für 2020. Feintool (-1,7 Prozent) will an der Generalversammlung über die Aussetzung der Dividendenzahlung abstimmen lassen. Die Aktien von Leonteq (-0,3 Prozent) werden ex-Dividende von 0,50 Franken gehandelt.

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08:10

Die Warnungen der US-Regierung, dass eine hohe Zahl Coronavirus-Toter auf das Land zukommt, belastet die Stimmung auch an der Schweizer Börse. Vorbörslich sinkt der SMI um 0,1 Prozent auf 9160 Punkte. 

 

 

Die SMI-Aktien fallen alle in einer Bandbreite von 0,6 bis 1,6Prozent. Etwas deutlicher tief gestellt sind Zykliker wie ABB, Credit Suisse und UBS. Bei Novartis (-0,13 Prozent) dürfte eine Rolle spielen, dass der Verkauf des US-Generikageschäfts abgeblasen worden ist. 

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08:05

Die Ölpreise sind am Donnerstag deutlich gestiegen. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Juni kostete am Morgen 26,76 US-Dollar. Das waren 2,02 Dollar mehr als am Vortag. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI stieg um 1,45 auf 21,76 Dollar.

Coronakrise: So können Sie von einem steigenden Ölpreis profitieren

Gestützt wurden die Ölpreise durch Meldungen aus China. Das Land wolle die aktuell niedrigen Ölpreise nutzen, um die staatlichen Ölreserven aufzustocken, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf informierte Kreise.

Bereits am Vortag war bekannt geworden, dass Russland die Öl-Förderung im Zuge des Preiskrieges offenbar nicht weiter anheben will. Saudi-Arabien hatte die Fördermenge zuletzt auf etwa 12 Millionen Barrel am Tag ausgeweitet. Marktbeobachter berichteten zudem, das Königreich sei nur zu einer Kürzung der Fördermenge bereit, wenn alle grossen Ölnationen sich daran beteiligen. 

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06:15

Die asiatische Aktien sind am Donnerstag den zweiten Tag in Folge gefallen. Die Ankündigung des US-Präsidenten Donald Trump, dass die kommenden zwei Wochen "schwierige Tage sind für unsere Nation", sowie hohe Schätzungen bezüglich der Todesraten in den USA infolge des Coronavirus liessen die Anleger zurückschrecken.

Die Börse in Tokio hat sich am Donnerstag zunächst schwächer gezeigt. Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index liegt um 0,3 Prozent tiefer bei 18'004 Punkten.  Die Börse in Shanghai lag 0,3 Prozent im Plus. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzen gewann 0,3 Prozent. Der MSCI-Index für asiatische Aktien ausserhalb Japans fiel um 1,5 Prozent.

Trump hatte zunächst die Schwere des Virus heruntergespielt, aber medizinische Experten des Weissen Hauses prognostizieren nun, dass selbst wenn die Amerikaner beispiellosen Hausaufenthaltsanweisungen folgen, etwa 100'000 bis 240'000 Menschen an der Atemwegserkrankung sterben könnten. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) erklärte, die Zahl der weltweiten Fallzahlen klettere in den nächsten Tagen auf eine Million und die Zahl der Todesopfer werde sich auf 50'000 belaufen. Sie liegt derzeit bei 43'412. "Die neue Ton aus dem Weissen Haus hat einige der optimistischsten Händler verunsichert", sagte Michael McCarthy, Chefstratege beim Brokerhaus CMC Markets in Sydney.

Weiterhin erklärte Trump, dass er erwäge, Flüge in die vom Virus am stärksten betroffenen Städte in den Vereinigten Staaten auszusetzen. Diese würde der bereits ins Wanken geratende Luftfahrtindustrie weiter zusetzen und die Unternehmensgewinne drücken. "Die Frage, ob der US-Index die Tiefstwerte vom März erreichen oder übertreffen wird, wird heute das Thema an den Börsen sein", sagte Chris Weston, Forschungsleiter beim Melbourner Brokerpepper Pepperstone.

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05:55

Im asiatischen Devisenhandel gewann der Dollar 0,3 Prozent auf 107,42 Yen und legte 0,1 Prozent auf 7,1034 Yuan zu. Zur Schweizer Währung notierte er 0,2 Prozent höher bei 0,9677 Franken. Parallel dazu fiel der Euro um 0,3 Prozent auf 1,0935 Dollar und notierte kaum verändert bei 1,0586 Franken. Das Pfund Sterling gewann 0,1 Prozent auf 1,2384 Dollar

(cash/AWP/Reuters)