17:35

Der Leitindex SMI sinkt um 0,4 Prozent auf 8629 Punkte. Die Anleger gingen vor den Osterfeiertagen - am Karfreitag und Ostermontag bleibt der Aktienmarkt in Zürich und viele andere Börsenplätze geschlossen - auf Nummer sicher und strichen ihre Gewinn ein."Die Spannung um Nordkoreas Atomprogramm und die Syrien-Krise fungieren weiterhin als Bremsklotz", erklärt ein Marktteilnehmer.

Die Aktien der Credit Suisse und der UBS sinken um 0,9 und 0,6 Prozent. Ihnen machen die jüngsten Äusserungen des US-Präsidenten zu schaffen. Donald Trump bezeichnete in einem Interview des "Wall Street Journal" den Dollar als zu stark und lobte zugleich die Niedrigzinspolitik der US-Notenbank. Auch den Kursen konjunkturzyklischer Unternehmen setzen Trumps Aussagen zu. Eine schwächere US-Währung würde die Exportchancen von europäischen Unternehmen verschlechtern.

Die Aktien des Zementkonzerns Lafarge-Holcim, der Sanitärtechnikfirma Geberit und des Personaldienstleisters Adecco geben nach. Auch der nach einem starken Auftaktquartal des Branchenprimus LVMH zuletzt gefragte Luxusgüterwert Richemont gehört zu den Verlierern. Die Swatch-Aktien dagegen steigen geringfügig.

Die ABB-Aktien sinken am Tag der Generalversammlung um 0,5 Prozent auf 22,99 Franken. Jefferies reduzierte das Kursziel für den Elektrotechnikkonzern auf 17,65 Franken und bekräftigte die Empfehlung "Underperform".

Die Anteile von Swiss Re sinken um 0,4 Prozent. Der tropische Wirbelsturm "Debbie", der Ende März über Australien gefegt war, kommt den Rückversicherer teuer zu stehen. Die Nummer zwei der Branche rechnet mit einer Schadensbelastung von 350 Millionen Dollar. (Lesen Sie den ausführlichen Börsenkommentar.)

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15:40

"Anleger sehen sich mit einem weiteren Tag der Marktunsicherheiten konfrontiert", sagte Analyst Peter von First Standard Financial. Trump hatte dem "Wall Street Journal" gesagt: "Ich glaube, dass unser Dollar zu stark wird." Diese Entwicklung schade der amerikanischen Wirtschaft.

Der Dow-Jones-Index der Standardwerte eröffnete 0,2 Prozent tiefer bei 20'542 Punkten. Der breiter gefasste S&P-500 verlor ebenfalls 0,2 Prozent auf 2339 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq gab 0,1 Prozent auf 5828 Stellen nach.

Unter den Einzelwerten konnten sich auch die Papiere der Grossbank J.P. Morgan nicht dem Abwärtsdruck entziehen: Sie verloren um 0,3 Prozent. Dabei hat der US-Branchenprimus seinen Gewinn im abgelaufenen Quartal um 17 Prozent und damit stärker als erwartet gesteigert.

Die Aktien des Konkurrenten Citigroup verloren sogar mehr als 1 Prozent. Auch hier stieg der Nettogewinn zu Jahresbeginn um 17 Prozent. Das Institut profitierte dabei unter anderem vom Handel mit festverzinslichen Wertpapieren.

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12:40

Weiterhin dominieren die politischen Unsicherheiten um den Syrien-Konflikt und um Nordkorea die Stimmung an den Märkten. Während "sichere Häfen" wie Gold und Obligationen gefragt sind, erreicht etwa der als "Angstbarometer" bezeichnete Volatilitätsindex VSMI ein neues Jahreshoch.

Der SMI notiert gegen Mittag 0,4% im Minus bei 8629 Punkten. Der 30 Titel umfassende SLI, in dem die grössten Titel nicht mit der ganzen Gewichtung enthalten sind, gibt um 0,5% auf 1374 Zähler nach und der breite SPI verliert 0,4% auf 9698 Zähler. Von den 30 wichtigsten Titeln notieren 23 im Minus, 5 im Plus und 2 unverändert.

Die stärksten Abgaben unter den Bluechips entfallen auf Lafarge-Holcim (-1,5%) und auf Galenica (-1,4%), die künftige Vifor. Klare Verluste gibt es für Sika (-1,3% oder -85 Franken), allerdings werden die Titel vom Dividendenabgang von 96 Franken je Titel belastet. Auch die Bankentitel CS (-0,9%) und UBS (-0,8%) sowie Julius Bär (-1,0%) geben deutlich nach. Vor den ersten Quartalsberichten von US-Banken agierten die Anleger vorsichtig, heisst es im Handel.

Die grosskapitalisierten Pharmakonzerne Roche und Novartis (je -0,4%) vermögen den Gesamtmarkt nicht zu stützen. Die Titel des Börsen-Schwergewichts Nestlé (-0,3%), die am Vortag noch deutlich zugelegt hatten, geben ebenfalls nach. (Lesen Sie den ausführlichen Börsenkommentar am Mittag.)

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11:00

"Politische Unsicherheiten wie die Beziehungen zwischen den USA und Russland oder die angespannte Lage rund um Nordkorea halten die Investoren von Aktienkäufen ab", erklärt ein Händler.

Der Bluechips-Index SMI ermässigt sich um 0,4 Prozent auf 8627 Zähler. Am Mittwoch hatte der Leitindex 0,3 Prozent angezogen. Händlern zufolge würden die Anleger vor dem langen Wochenende eher Positionen schliessen. Am Karfreitag bleiben viele europäische Börsen und auch die Wall Street geschlossen.

Im weiteren Verlauf des Tages dürfte der Auftakt der US-Bilanzsaison die Kurse auch in der Schweiz beeinflussen. Die Grossbanken J.P. Morgan, Citigroup und Wells Fargo öffnen ihre Bücher. Die Aktien der beiden Schweizer Institute UBS und Credit Suisse notieren im frühen Handel über 1 Prozent tiefer.

In den Aktien des Zementkonzerns Lafarge-Holcim halten die Abgaben an, sie geben 1 Prozent ab. Swiss Re verlieren 0,9 Prozent. Bei den Nebenwerten kletterten Tornos 13,7 Prozent. Der Maschinenbauer hat im ersten Quartal eine deutlich höhere Nachfrage verzeichnet.

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9:15

Zum Handelsstart geht der SMI um 0,3 Prozent auf 8636 Punkte zurück. Eine Reihe von Investoren sind bereits in den Osterferien, entsprechend wird mit einem eher dünnen Handel gerechnet.

Die Vorgaben der US-Märkte sind in etwa neutral, die US-Indizes hatten sich nach dem europäischen Börsenschluss kaum mehr bewegt. In Asien haben dagegen vor allem die von einem steigenden Yen-Kurs belasteten Märkte in Japan klar nachgegeben. Für Unruhe vor allem an der Währungsfront hat US-Präsident Donald Trump gesorgt, der in einem Zeitungsinterview vor einem allzu starken Dollar warnte. Zudem drückte er eine klare Präferenz für tiefe Leitzinsen aus, eine erneute Nominierung von Fed-Chefin Janet Yellen liess er offen.

Auf der Konjunkturseite stehen in den USA am Nachmittag Daten zu den Produzentenpreisen und zum Konsumentenvertrauen an. Zudem läuft dort die Quartalsberichtssaison mit den Abschlüssen mehrerer grosser Banken an.

Analysten entdecken die «leichtere» Zurich-Aktie wieder

In der Schweiz biegt die Übernahme des Agrochemiekonzerns Syngenta (+0,1 Prozent) durch ChemChina nun definitiv in die Zielgerade ein. Der chinesische Konzern hat das Kaufangebot wohl ein letztes Mal bis zum 4. Mai verlängert. Am Vortag hatten Syngenta noch deutlich zugelegt, nachdem auch die chinesischen Behörden der Übernahme zugestimmt hatten. Ausstehend ist nun noch die wettbewerbsrechtliche Genehmigung durch Indien.

 

 

Die Grossbankentitel UBS und CS (beide -1,2 Prozent) kommen deutlich unter die Räder. Stärker als der Markt fällen auch Zyklier wie ABB (-0,6 Prozent) und LafargeHolcim (-0,8 Prozent). Die Analysten von Barclays haben in einer Branchenstudie das LafargeHolcim-Kursziel im Vorfeld der Quartalszahlen-Publikation leicht erhöht, bleiben aber bei ihrem Rating "Equal Weight". Sie erwarten nicht zuletzt eine Preiserholung in Schlüsselmärkten wie etwa die USA, Mexiko und Ägypten.

Die Versicherungstitel Swiss Re (-0,7 Prozent) und Zurich (-0,4 Prozent) entziehen sich dem Abwärtstrend nicht. Swiss Re rechnet wegen dem Tropensturm Debbie, der Ende März in Nordosten Australiens auf Land getroffen ist, mit Schadenskosten von rund 350 Millionen Dollar, wie der Rückversicherer mitgeteilt hat. Die Zurich Insurance hat am Morgen ihrerseits den Abschluss der Übernahme des australischen Reiseversicherers Cover-More bekannt gegeben. Die grosskapitalisierten Pharmakonzerne Novartis und Roche (je -0,3 Prozent) und Nestlé (-0,4 Prozent), die am Vortag deutlich zugelegt hatten, bewegen sich etwa mit dem Schnitt des Marktes abwärts.

Die SLI-Kurse bei cash.ch

Bei Sika (-1,5 Prozent) belastet derweil der Dividendenabgang. Im breiten Markt gibt es vorbörslich wenig Bewegung auch bei den Barry-Callebaut-Titeln. Nach dem am Vortag vorgelegten Halbjahreszahlen erhöhen verschiedene Analysten ihre Kursziele für die Titel des Schokoladenkonzerns. Dabei bleiben die Société Générale und Berenberg bei ihrer "Hold"-Empfehlung, während Kepler Chevreux die Aktien weiter zum Kauf empfiehlt.

Der Spezialkunststoff-Hersteller Gurit hat einen leicht rückläufigen Umsatz für das erste Quartal vermeldet, währungsbereinigt stiegen die Umsätze leicht an. Allerdings wurden die Erwartungen der Analysten damit verfehlt. Der Industriekonzern Tornos hat an seiner Generalversammlung eine verbesserte Nachfrage mitgeteilt. Zudem hat am Vorabend die Beteiligungsgesellschaft Nebag einen Gewinnanstieg für 2016 bekanntgegeben.

Verschiedene weitere Unternehmen werden erstmals ohne Dividende gehandelt, darunter Sunrise, OC Oerlikon, Tecan sowie Bell und Zug Estates.

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8:50

Nach der Kritik des US-Präsidenten Donald Trump am starken Dollar haben die Anleger am Donnerstag den Greenback aus ihren Depots geworfen. Im Gegenzug stieg der Euro auf 1,0677 Dollar. Am Mittwoch hatte er zeitweise noch unter 1,06 Dollar gelegen. Zum Yen fiel der Dollar auf ein Fünf-Monats-Tief von 108,73 Yen. "Trumps Wunsch nach einem schwächeren Dollar war eine klare 'America first'-Intervention", sagte Fondsmanager Thomas Altmann vom Vermögensberater QC Partners in Frankfurt. "Dies unterstreicht, dass die Gefahr eines Abwertungswettlaufs oder gar eines Währungskriegs nicht gebannt ist."

Trump hatte dem "Wall Street Journal" gesagt: "Ich glaube, dass unser Dollar zu stark wird." Zum Teil sei das seine Schuld, da die Menschen ihm vertrauten. Diese Entwicklung werde der amerikanischen Wirtschaft aber schaden.

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8:20

Das Vorbörsen-Tableau zeigt den SMI mit einem Plus von 0,03 Prozent auf 8666 Punkte. Die Bewegungen sind aber schwach: Am stärksten zieht die Credit-Suisse-Aktie (+0,07 Prozent) an (zu den vorbörslichen SMI-Kursen).

News von den Schweizer Unternehmen gibt es kaum. Vor allem der Auftakt der US-Bilanzsaison dürfte stattdessen im Fokus stehen. JP Morgan, Citigroup und Wells Fargo öffnen ihre Bücher. Ein enttäuschender Start ins Jahr könnte laut Börsianern für Ernüchterung am Gesamtmarkt sorgen. Auf der Konjunkturseite steht neben dem Wochenbericht vom US-Arbeitsmarkt das von der Uni Michigan errechnete Verbrauchervertrauen für April an.

An der Wall Street hatten sich die großen Indizes am Mittwoch nach Handelsschluss in Europa kaum mehr bewegt: Der Dow-Jones- und der S&P500-Index sowie der Nasdaq-Composite schlossen mit Abschlägen von 0,3 bis 0,5 Prozent. In Tokio lag der Nikkei-Index rund ein Prozent im Minus. Die chinesischen Börsen traten auf der Stelle.

Am Karfreitag und am Ostermontag bleiben viele europäische Börsen und auch die Wall Street geschlossen. Auch in Zürich findet kein Handel statt.

(cash/Reuters/AWP)