22:35

Der Dow-Jones-Index der Standardwerte schliesst bei 25'479 Punkten, der breiter gefasste S&P 500 bei 2840 Zählern und der Index der Technologiebörse Nasdaq bei knapp 7774 Punkten.

Genährt wurde die Rezessionsangst von einer Serie enttäuschender Konjunkturdaten und der Entwicklung am US-Anleihemarkt. Dort stieg die Rendite der zweijährigen Bonds erstmals seit 2007 und damit den Zeiten der Finanzkrise zeitweise über diejenige der zehnjährigen.

"Der Zollstreit zwischen den USA und China hat bereits einen Einfluss auf die Konjunktur", sagt Christophe Barraud, Chef-Anlagestratege des Brokerhauses Market Securities. "Vor allem, wenn man sich vom weltweiten Handel abhängige Staaten wie Deutschland anschaut."

Die Entwicklung an den Anleihemärkten setzte vor allem Banken zu, weil sie es ihnen erschwert, mit Krediten und Investitionen in Anleihen Geld zu verdienen. Die Titel von Geldinstituten wie Bank of America, Citigroup und J.P. Morgan geben bis zu 5,3 Prozent nach.

Unter Verkaufsdruck gerieten auch die Technologiewerte. So verlieren die Aktien der Chip-Hersteller Intel und AMD bis zu 5,8 Prozent. Die Papiere des iPhone-Machers Apple büssten knapp 3 Prozent ein.

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17:40

Die Schweizer Börse hat sich am Mittwoch dem europaweiten Rückzug der Aktienmärkte angeschlossen und deutlich Boden verloren. Der Leitindex SMI fällt um 1,6 Prozent auf 9628 Punkte. Unter den Anlegern machte sich die Angst vor einer Rezession breit: Die deutsche Wirtschaft schrumpfte im zweiten Quartal, die lahmende chinesische Industrieproduktion führte die negativen Folgen des Handelsstreits vor Augen, und in den US werfen zweijährige Bonds erstmals seit den Zeiten der Finanzkrise mehr Ertrag ab als zehnjährige. Eine sogenannte inverse Zinskurve gilt als Signal für einen bevorstehenden Abschwung.

Alle 20 Schweizer Bluechips rutschten ins Minus. Ganz oben auf den Verkaufszetteln standen konjunktursensitive Papiere und Finanzwerte: Der Uhrenhersteller Swatch, die Banken UBS und Credit Suisse, der Personaldienstleister Adecco und der Luxusgüterhersteller Richemont verlieren zwischen 3,7 und 3,3 Prozent an Wert. Die Aktien der Prüffirma SGS, des Zementproduzenten LafargeHolcim, des Sanitärtechnikers Geberit und des Bauchemiespezialisten Sika büssen mehr als 2 Prozent ein.

Etwas gebremst wurde der Abstieg von den als vergleichsweise krisensicher geltenden Indexschwergewichten. Die Anteile des Lebensmittelkonzerns Nestlé verlieren 0,2 Prozent, die des Pharmariesen Novartis 1,1 Prozent und damit weniger als der Markt. Der Genussschein von Rivale Roche gibt dagegen ebenfalls 1,8 Prozent nach.

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15:55

Aus Furcht vor einem weltweiten Konjunkturabschwung fliehen Anleger auch aus US-Aktien. Die Leitindizes Dow Jones, Nasdaq und S&P 500 verlieren zur Eröffnung am Mittwoch jeweils knapp 2 Prozent. "Entweder sehen Anleger die Verschiebung der geplanten zusätzlichen US-Strafzölle auf chinesische Waren als echten Fortschritt im Handelskonflikt oder sie sind von den Hinweisen auf eine schwächelnde Weltwirtschaft abgelenkt", sagt Stephen Gallo, Anlagestratege der Investmentbank BMO.

Kopfschmerzen bereitet Investoren die Entwicklung am US-Anleihemarkt. Dort stieg die Rendite der zweijährigen Bonds erstmals seit 2007 und damit den Zeiten der Finanzkrise über diejenige der zehnjährigen. Dies gilt an der Börse als Signal für eine drohende Rezession.

Vor diesem Hintergrund gerieten die Banken unter Druck, weil diese sogenannte "Inverse Zinskurve" es ihnen erschwert, mit Krediten und Investitionen in Anleihen Geld zu verdienen. Der Zinssatz zahlreicher Darlehen orientiert sich an den Bondrenditen. Die Titel von Instituten wie Bank of America, Citigroup und J.P. Morgan geben jeweils rund 3 Prozent nach.

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14:35

Am Schweizer Aktienmarkt dominiert am Mittwochmittag die Farbe Rot. Nachdem der Leitindex SMI am Vormittag über weite Strecken zwischen leichten Gewinnen und Verlusten pendelte, sackte er am Mittag rasant ab. Die gestiegene Nervosität ist auch am VSMI abzulesen, der deutlich angezogen hat.

Die Unruhe zieht sich dabei über sämtliche Anlageklassen hinweg. Während der SMI mittlerweile mit einem Abschlag von 1,4 Prozent bei 9649 Punkten knapp über Tagestief steht, flüchten Investoren in sichere Häfen wie den Franken und Anleihen. Der Franken zieht denn auch zum Dollar und Euro an. Der richtungsweisende Conf Future gewinnt weitere 68 Basispunkte hinzu auf 169,01 Prozent.

Auch in Europa haben die wichtigsten Aktienindizes ihre Verluste deutlich ausgebaut. In Deutschland fällt der DAX aktuell um 2,1 Prozent, der französische Cac40 um 2,0 Prozent. Der Broker IG taxiert zudem den Dow Jones Industrial um mehr als 1 Prozent tiefer zum Handelsstart.

Am Markt wird auf verschiedene Auslöser verwiesen. Am Morgen hatten schwache Konjunkturdaten aus China und Deutschland bereits für Zurückhaltung bei den Investoren gesorgt. So waren in China Produktionsdaten aus der Industrie und Umsatzzahlen aus dem Detailhandel schwach ausgefallen. In Deutschland schrumpfte die Wirtschaftsleistung im Frühjahr leicht gegenüber dem Winterquartal.

Zudem kam es am US-Anleihenmarkt zu einer Inversion der Zinskurve. Die Rendite der zweijährigen Bonds hat mit 1,636 Prozent am Mittwoch erstmals seit 2007 über der Rendite der zehnjährigen gelegen, die sich auf 1,620 Prozent belief. Dieses Phänomen gilt als weiteres Signal für eine bevorstehende Rezession.

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13:20

Die UBS-Aktie fällt auf unter 10 Franken und somit auf den tiefsten Stand seit 2012. Aktuell kostet die Aktie 9,94 Franken.

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11:50

Am Schweizer Aktienmarkt ist zur Wochenmitte kein echter Trend auszumachen. Der Leitindex SMI pendelt am Vormittag zwischen leichten Gewinnen und Verlusten. Auch an den anderen europäischen Märkten ist die erste Euphorie über die verschobenen US-Zölle auf verschiedene Technologie- und Konsumgüter nahezu komplett verpufft.

Der SMI gibt gegen 11.10 Uhr um 0,1 Prozent nach auf 9774 Punkte, der breite SPI steht bei 11'892 Zählern parkatisch unverändert. Der SLI, bei dem die grossen Titel nicht mit dem ganzen Gewicht enthalten sind, verliert dagegen 0,5 Prozent auf 1478 Punkte.

Die mit Abstand grössten Kursverluste verzeichnen die Partizipationsscheine von Schindler (-4,0%). Der Aufzug- und Rolltreppenhersteller hat mit seinen Halbjahreszahlen vor allem auf Gewinnseite leicht enttäuscht.

Die beiden Uhrenhersteller Swatch (-2,4%) und Richemont (-2,1%) kommen deutlich zurück. Die Hoffnung auf eine Entspannung zwischen den USA und China hatte sie am Vortag noch beflügelt.

Als weitere Branche fallen die Banken mit überdurchschnittlichen Verlusten auf. CSJulius Bär und UBS verbilligen sich zwischen alle im Bereich von rund 1,5 Prozent.

Nach unten abgesichert wird der Markt von Nestlé und Novartis (beide +0,8%). (Lesen Sie den ausführlichen Börsenbericht am Mittag.)

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09:08

Der Swiss Market Index (SMI) legt unmittelbar nach Handelseröffnung um 0,1 Prozent auf 9793 Punkte zu.

Die deutlichsten Zunahmen verbuchen Nestlé (+0,5 Prozent) sowie Swiss Re und Swiss Life (beide je +0,4 Prozent). Ebenfalls fester als der Gesamtmarkt tendieren die Aktien der Zurich (+0,3 Prozent). Hier liefert ein Analystenkommentar der Credit Suisse zusätzlichen Schub.

Relativ deutlich im Minus sind aus dem Leitindex Geberit (-0,7 Prozent), ABB (-0,5 Prozent) und Credit Suisse (-0,4 Prozent).

Halbjahreszahlen gibt es derweil von Schindler (-3,3 Prozent). Der Lift- und Rolltreppenhersteller hat im ersten Halbjahr Auftragseingang und Umsatz gesteigert, auf Gewinnseite dagegen Rückgänge verbucht. Die Schätzungen wurden insgesamt knapp erreicht.

Dagegen hat der Implantatehersteller Straumann (+2,2 Prozent) die Erwartungen leicht übertroffen und vor allem die Prognose für den weiteren Geschäftsverlauf erhöht.

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08:50

Die wichtigsten asiatischen Börsen haben am Mittwoch von den leichten Entspannungssignalen im US-chinesischen Handelsstreit profitiert. Nach den teils deutlichen Verlusten am Vortag ging es wieder klar nach oben. Damit schlossen sich die Handelsplätze der Region der allgemeinen Erleichterung an den internationalen Börsen an. In China hielten gleichwohl neuerlich schwache Konjunkturdaten die Anleger in Schach.

Die USA hatten am Vortag erklärt, dass neue Zölle auf bestimmte chinesische Importe wie etwa Spielzeug und Laptops in den Dezember verschoben werden sollen. Aus China wiederum wurden baldige telefonische Handelsgespräche in Aussicht gestellt. Die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtete zuletzt unter Berufung auf Kreise, dass das Land - trotz Skepsis für die Erfolgsaussichten - auch an den für den September in den USA geplanten Verhandlungen festhalten will.

In Japan profitierten daraufhin vor allem die Aktien von Technologiewerten von den verschobenen US-Zöllen. Der Nikkei 225 , der am Vortag noch aus Sorge um den Zollstreit und wegen der aktuellen Yen-Stärke deutlich zurückgefallen war, rückte nun zur Wochenmitte um 0,98 Prozent auf 20 665,13 Punkte vor.

In China hatten die Anleger zunächst schwache Konjunkturdaten zu verdauen: Auch wegen des Handelsdisputs mit den USA war die Industrieproduktion der weltweit zweitgrössten Volkswirtschaft im Juli so langsam gestiegen wie seit dem Jahr 2002 nicht mehr. Die Gewinne an Chinas Börsen konnten mit den übrigen Handelsplätzen der Region in der Folge nicht ganz Schritt halten: So kletterte der CSI 300 an den chinesischen Festlandbörsen kurz vor Handelsschluss um 0,64 Prozent auf 3689,34 Punkte. Der Hongkonger Hang-Seng-Index rückte um 0,57 Prozent auf 25 425,27 Zähler vor.

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08:20

Die Zugeständnisse der USA im Zollstreit mit China haben die Anleger in Asien am Mittwoch zu Aktienkäufen ermutigt. Der japanische Leitindex Nikkei legte ein Prozent auf 20.653 Punkte zu, der breiter gefasste Topix-Index gewann 0,9 Prozent.

Chinas Industrie wächst so langsam wie seit 2002 nicht mehr

Selbst der seit Tagen wegen der gewaltsamen Proteste in Hongkong unter Druck stehende Hang-Seng-Index zog um 0,6 Prozent an. Gefragt waren vor allem Chipwerte und andere Technologietitel. Aktien des Apple-Zulieferers Taiyo Yuden legten mehr als sechs Prozent zu. 

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08:10

Vorbörslich legt der SMI um 0,13 Prozent auf 9799 Punkte zu, nachdem bereits die Börsen in Asien und den USA Gewinne verzeichnet haben (zu den vorbörslichen Kursen). 

Im SMI stehen Swatch und Richemont um je 0,6 Prozent höher, da ihr Geschäft stark von China und Hongkong abhängig ist. In Hongkong allerdings eskaliert die politische Lage nach weiteren Grossprotesten immer mehr. Zurich (+0,4 Prozent) profitieren von einer Kurszielerhöhung.

Am breiten Markt steigen überdurchschnittlich AMS (+2,1 Prozent), nach Zahlen Straumann (+2,1 Prozent) sowie Dufry (+1,1 Prozent). Schindler (-1,9 Prozent) verlieren nach Zahlen deutlich. Kaum bewegt sind die Titel von Ascom (+0,1 Prozent), nachdem die Ziele reduziert worden sind.

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06:50

Nach dem knapp 40-prozentigen Kurssturz vom Montag sind die Anleger am Dienstag wieder an den argentinischen Aktienmarkt zurückgekehrt. Der Leitindex der Börse Buenos Aires stieg um elf Prozent. Ein Dollar verteuerte sich in der Spitze um knapp 13 Prozent auf fast 59 Peso.

Am Ende des offiziellen Handels lag der Kurs bei 55,9 Peso - ein Minus von 4,3 Prozent. Zu Wochenbeginn war der Peso auf ein Rekordtief gefallen. Das Minus hatte zeitweise 30 Prozent betragen, was 65 Peso für einen Dollar entsprach.

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06:45

Der Euro steht zum Franken bei 1,0909 weiterhin knapp über der 1,09er-Linie. Der Dollar steht zum Franken ebenfalls nahezu unverändert bei 0,9762. 

Gold hält sich bei 1500 Dollar, während der Ölpreis bei gut 60 Dollar verharrt (Brent). Bitcoin ist weider deutlich gefallen und kostet derzeit 10'560 Dollar. Vor wenigen Tagen hatte der Stand bei etwa 13'000 Dollar gelegen.

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06:40

Zugeständnisse der USA in Zollstreit mit China haben am Mittwoch für steigende Kurse an den wichtigsten Aktienbörsen in Asien gesorgt. Zuvor hatte bereits die Wall Street in New York zu einer Erleichterungsrally angesetzt. Der japanische Leitindex Nikkei in Tokio legte im frühen Handel um 0,6 Prozent zu, der südkoreanische Kospi stieg um 0,8 Prozent.

Mehr zur jüngsten Entwicklung im Handeskonflikt gibt es hier.

Selbst der seit Tagen wegen der gewaltsamen Proteste in der ehemaligen britischen Kronkolinie Hongkong unter Druck stehende Hang-Seng-Index zog um 0,5 Prozent an. US-Präsident Donalds Trump hatte am Dienstag erklärt, seine Regierung werde die Einführung weiterer Strafzölle auf bestimmte chinesische Waren wie Handys oder Bekleidung verschieben.

Aktien der Fluggesellschaft Cathay Pacific, die am Dienstag noch auf den tiefsten Wert seit zehn Jahren gefallen waren, zogen wieder an und verteuerten sich in der Spitze um mehr als sieben Prozent. Das Papier der Airline litt zuletzt unter der Furcht der Investoren, China könne das Unternehmen mit Sanktionen belegen.

Die Analysten von Chinas grösster Bank ICBC raten stark zum Verkauf der Aktie. Vergangene Woche hatte die chinesische Flugaufsicht Cathay aufgefordert, Mitarbeiter nicht in Flügen über chinesischem Luftraum einzusetzen, die sich an illegalen Protesten in Hongkong beteiligten oder diese unterstützten. Die Fluggesellschaft suspendierte daraufhin einen Piloten.

(Reuters/AWP/cash)