"Die durch die extrem expansive Notenbankpolitik und begleitende Regierungsmassnahmen geschaffene Immunisierung der Aktienmärkte gegenüber den realen Folgen der Pandemie ist unverändert erfolgreich", sagt Analyst Frank Wohlgemuth von der National-Bank in Essen der Nachrichtenagentur Reuters.

In den vergangenen Tagen legten die Märkte dank ermutigender Tests eines Coronavirus-Impfstoffs und positiv aufgenommener Firmenbilanzen gut zwei Prozent zu und schnupperte an der psychologisch wichtigen Marke von 13'000 Punkten. Die Rally werde bislang von ausländischen Investoren getragen, sagt Anlage-Experte Joachim Goldberg von der Beratungsfirma Goldberg und Goldberg. Wenn hierzulande der Pessimismus schwindet, erhalten die Märkte neuen Rückenwind. 

 

Noch kein Trading-Konto?

  • Nur 29 Franken Courtage pro Online-Trade
    • ob Aktien, Fonds, Anleihen oder Strukturierte Produkte
    • Zugang zu allen wichtigen Börsenplätzen weltweit
  • Gratis Realtime-Kurse im Wert von 1'298 Franken pro Jahr (ab Depotwert 20'000 Franken)
  • Auf Wunsch telefonische Beratung

Mehr erfahren...

 

Der SMI sank am Freitag um 0,2 Prozent auf 10'410 Punkte. Im Wochenverlauf legte das Schweizer Börsenbarometer dennoch rund 1,8 Prozent zu, der dritte wöchentliche Anstieg in Folge.

Risiko Handelsstreit und Coronakrise

Die wachsenden Spannungen zwischen den USA und China könnten Anlegern aber einen Strich durch die Rechnung machen. Um die Sicherheitsgesetze für Hongkong, Vorherrschafts-Ansprüche im Südchinesischen Meer, den Schutz der uigurischen Minderheit in China und andere Themen sind verbissen geführte Kontroversen ausgebrochen.

"Es besteht die Angst, dass der Konflikt bald auch wieder den Handelsstreit aufflammen lassen könnte", sagt Marktanalyst Milan Cutkovic vom Brokerhaus AxiTrader. "Vor allem auch deshalb, weil US-Präsident Donald Trump den Druck auf das Reich der Mitte vor der Präsidentschaftswahl noch einmal verstärken dürfte."

Gleichzeitig droht in den USA wegen der steigenden Corona-Infektionen ein Rückschlag für die Erholung der dortigen Wirtschaft. "Fragt sich, ob die Börse die Pandemie zu früh abgehakt hat", gibt Manfred Schlumberger, Chef-Portfoliomanager des Vermögensverwalters Starcapital, zu bedenken.

Zahlreiche Firmen legen Zahlen vor

Unterdessen läuft die Bilanzsaison weiter: Am Montag informiert die Privatbank Julius Bär über das Halbjahr. Am Dienstag folgt ein eigentlicher Mammuttag mit den Zahlen von vier SMI-Konzernen - UBS, Novartis, SGS, und Givaudan - sowie sechs weiteren Firmen, deren Aktien teils stark beachtet werden: Logitech, Lindt&Sprüngli, SFS, Georg Fischer, CPH, Kühne+Nagel sowie die BLKB

 

 

Am Mittwoch publizieren ABB, EFG, Medacta, Valora und die Walliser Kantonalbank ihre Zahlen. Am Donnerstag kommen Roche, Sika, Cembra Idorsia, Mikron, Starrag und Also sowie die Bündner Kantonalbank GKB und Leonteq. Am Freitag informieren Lonza, Schindler, BB Biotech, HBM Partners sowie Sulzer und die Compagnie Finanicière Tradition.

Am Dienstag werden ebenfalls die Aussenhandels- und Uhrenexportzahlen der Schweiz veröffentlicht, die Aufschluss unter anderem über den Geschäftsverlauf der Luxusgüterkonzerne Swatch und Richemont geben. 

Im Ausland öffnen das Softwarehaus Microsoft und der Chip-Hersteller Intel ihre Bücher.

(Reuters/cash)