Wenige Stunden zuvor hatte Davis sich noch sehr skeptisch im Parlament geäussert. Er berichtete, dass es erst "in der 59. Minute der elften Stunde" zu einer Einigung mit Brüssel kommen könnte. Dies wurde in Grossbritannien als Hinweis interpretiert, dass eine Abstimmung vor dem EU-Austritt nicht mehr möglich sein könnte.
Die politisch angeschlagene Premierministerin Theresa May zeigte sich dagegen zuversichtlich, dass die Verhandlungen zwischen Brüssel und London rechtzeitig abgeschlossen werden. Schon häufig demonstrierten die Konservativen Uneinigkeit in ihrem Brexit-Kurs.
Im Brexit-Streit hofft die EU auf einen Durchbruch bis Dezember. Dann könnten Verhandlungen über einen neuen Handels- und Zukunftspakt zwischen der EU und Grossbritannien starten. Die 27 bleibenden Länder forderten kürzlich beim EU-Gipfel zunächst weitere Zugeständnisse von London, betonten aber auch ihren guten Willen. Der grösste Streitpunkt bei den Gesprächen ist die Brexit-Schlussrechnung.
May führt seit der schiefgelaufenen Neuwahl im vergangenen Juni eine Minderheitsregierung an und ist auf die Hilfe der erzkonservativen nordirischen DUP (Democratic Unionist Party) angewiesen./si/DP/jha
(AWP)