Borissow betonte, die Europäische Zentralbank (EZB) stelle viel Geld zur Bewältigung der wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise bereit, das Geld sei aber vor allem für die Staaten der Eurozone bestimmt. Damit reagierte er auf die Einigung der EU-Finanzminister auf ein Corona-Rettungspaket. Die Weltbank warnt vor einem Rückgang des bulgarischen Bruttoinlandsproduktes (BIP) um 3,7 Prozent infolge der Corona-Krise.

Borissow änderte jetzt Bulgariens Euro-Strategie: Kurz vor der Corona-Krise hatte er Sofias für April geplante Bewerbung für den europäischen Wechselkursmechanismus WKM II - das ist das so genannte Wartezimmer für den Euro - auf Juli 2020 verschoben. Damit wollte er den Bulgaren mehr Zeit für einen "absoluten Konsens" über die Einführung der Gemeinschaftswährung geben.

Meinungsforscher hatten Anfang 2020 ermittelt, dass lediglich 19 Prozent der Bulgaren die Einführung des Euro unterstützten. Ausserdem wünschte mehr als die Hälfte der Bevölkerung ein Referendum darüber. Doch die im Parlament in Sofia vertretenen Parteien waren sich vor der Corona-Krise über Bulgariens Beitritt zur Eurozone einig./el/DP/he

(AWP)