Sie hätte am liebsten die ganze Schweiz aufs Rütli eingeladen, sagte Sommaruga am Samstag auf dem Rütli, "vor allem in dieser besonderen Zeit". Leider sei dies nicht möglich. Symbolisch sei aber die ganze Schweiz auf der Wiese oberhalb des Vierwaldstättersees versammelt.

Wegen Corona war die Zahl der Personen, die auf dem Rütli anwesend sein dürfen, auf 200 beschränkt worden. Sommaruga lud aus jedem Kanton sowie aus der fünften Schweiz je eine Frau und einen Mann ein, insgesamt 54 Personen. Jeder von ihnen habe geholfen, diese Krise zu bewältigen, sagte sie, etwa im Spital, im Verkauf, in der Schule oder in der Nachbarschaft. Sie alle hätte gezeigt, dass die Schweiz "verhäbt". Sie halte stand und halte zusammen.

Die Schweiz sei eben viel mehr als achteinhalb Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern, sagte die Bundespräsidentin. Trotz Corona sei das Land nie still gestanden. Trams seien gefahren, die Post sei angekommen, es habe genug Strom gegeben, die Kehrichtabfuhr habe ihre Tour gemacht und die Schulen hätten sich umorganisiert.

Die SP-Magistratin lobte auch die Leistungen von Bund und Kantonen. In einem Staat, der Unterstützung gebe, könnten die Menschen mutig und solidarisch sein. Die Krise habe auch gezeigt, dass die Schweiz die benachbarten Staaten brauche wie die Nachbarn im Quartier.

Die Coronakrise sei noch nicht vorbei, sagte Sommaruga. Die Zahl der Ansteckungen steige wieder. Es brauche auch jetzt jede und jeden von uns.

(AWP)