Der aktuelle Bericht zieht eine Zwischenbilanz des bilateralen Wegs und evaluiert die gegenwärtigen europapolitischen Handlungsoptionen der Schweiz. Zur Diskussion standen die Optionen Freihandelsbeziehung, Fortsetzung des bilateralen Wegs, EWR-Beitritt und EU-Beitritt.
Der Bundesrat komme zum Schluss, dass der bilaterale Weg für die Schweiz weiterhin die beste Lösung sei, schreibt das eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) am Freitag.
Im Bericht wird jedoch auch konstatiert, dass der bilaterale Weg "eine entscheidende Schwäche" besitzt. Denn die EU habe ihre Bereitschaft zur Fortsetzung einer bilateralen Zusammenarbeit von Bedingungen namentlich institutioneller Natur abhängig gemacht.
Könne mit der EU keine Lösung gefunden werden, dann bestehe das Risiko, dass der bilaterale Weg den Interessen der Schweiz mittelfristig nicht mehr gerecht werde, heisst es weiter. "Dieses Problem muss in der nächsten Zukunft gelöst werden." Das werde aber nicht gehen, "ohne dass die Schweiz auf Anliegen der EU eingeht". Aber auch die EU müsse bereit sein, "mit der Schweiz pragmatische Lösungen zu suchen".
Intensivere Sondierungsgespräche
Im Bericht wurden auch die laufenden Sondierungsgespräche mit der EU-Kommission thematisiert. Es sei der Schweiz und der EU gelungen, wieder Vertrauen aufzubauen. Dank den Sondierungs- und den technischen Gesprächen habe man zudem "ein gemeinsames Verständnis über den vom Bundesrat eingebrachten Paketansatz" entwickeln.
Bevor jedoch die Schweiz und die EU Verhandlungen aufnehmen könnten, "muss eine ausreichende gemeinsame Basis gefunden werden. Die Sondierungen sollen darum weiterhin intensiv fortgesetzt werden", heisst es weiter.
Laut dem Bundesrat gewinnen in der aktuell von multiplen Krisen geprägten Weltlage "abgesicherte stabile Beziehungen zwischen der Schweiz und der EU" an Bedeutung.
Der Bundesratsbeschluss zur Verabschiedung des Berichts wurde unter Vorbehalt der Ergebnisse der Konsultation der Aussenpolitischen Kommissionen der beiden Räte gefasst. Damit trage der Bundesrat dem verschiedentlich geäusserten Wunsch des Parlaments Rechnung, enger in die Europapolitik eingebunden zu werden, schreibt das EDA.
(AWP)