Der Bundesrat sehe keinen Bedarf für sofortige Massnahmen zur Abfederung der gestiegenen Preise, teilte ein Sprecher des Eidgenössischen Departements für Wirtschaft, Bildung und Forschung (WBF) der Nachrichtenagentur Keystone-SDA auf Anfrage mit. 

Derzeit gingen die Prognosen davon aus, dass die Inflation im kommenden Jahr wieder sinken werde, hiess es in der Stellungnahme. Der Bundesrat analysiere weiterhin die Situation, auch unter Einbezug der Berechnungen der unabhängigen staatlichen Regulierungsbehörde im Elektrizitätsbereich (Elcom).

Der Anstieg der Energiepreise hat dazu beigetragen, dass im Sommer die Inflation auf ein in der Schweiz ungewohnt hohes Niveau gestiegen ist. Zuletzt lag sie im August bei 3,5 Prozent. Damit war die Jahresteuerung so hoch wie seit Anfang der 1990er-Jahre nicht mehr.

Die Teuerung in der Eurozone war mit 9,1 Prozent so hoch wie nie seit Einführung der Gemeinschaftswährung im Jahr 1999. Die Regierungen mehrerer Länder sprachen milliardenschwere Hilfspakete, um die Bürger unter anderem bei den gestiegenen Energiekosten zu entlasten.

In der Schweiz rief der Bundesrat im Frühjahr eine Arbeitsgruppe ins Leben, die prüfen soll, ob es Massnahmen zur Entlastung von Härtefällen braucht. Eine Deckelung der Preise durch den Bund wurde jedoch von Beginn weg ausgeschlossen.

(AWP)