"Es war eine intensive, offene, konstruktive Diskussion", sagte Rytz nach dem rund halbstündigen Hearing bei den Grünliberalen gegenüber Medienschaffenden. Auf die Frage, ob es mehr Unterschiede oder Gemeinsamkeiten bei den Ansichten der beiden Parteien gebe, sagte sie: "Das müssen Sie die Grünliberalen fragen."

Verantwortung übernehmen

Sie sei fähig, das Amt anzutreten, sagte Rytz weiter. "Ich will Verantwortung übernehmen." Die Vergangenheit habe gezeigt, dass sie das könne. Die Grünen müssten ihre neue Stärke im Parlament ausspielen.

Ob sie nicht chancelos sei, fragte ein Journalist. Rytz antwortete: "Wir können hinstehen und sagen, dass wir Verantwortung übernehmen wollen."

Angriff auf Cassis

Die Grünen erheben nach ihren Gewinnen bei den Wahlen vom 20. Oktober Anspruch auf einen Bundesratssitz und haben Rytz als Kandidatin nominiert.

Rytz will bei den Gesamterneuerungswahlen des Bundesrates vom 11. Dezember gegen FDP-Bundesrat Ignazio Cassis antreten. Ob sie auch gegen FDP-Bundesrätin Karin Keller-Sutter antreten soll, haben die Grünen noch nicht entschieden.

Geringe Chancen

Der Sprengkandidatin werden geringe Chancen eingeräumt. Die Mitte-Fraktion, die bei den Wahlen eine wichtige Rolle spielt, will Rytz mehrheitlich nicht wählen, wie CVP-Präsident Gerhard Pfister angekündigt hat. Sie lädt Rytz auch nicht zu einem Hearing ein.

Die FDP will ihre beiden Bundesratssitze verteidigen. Und auch die SVP will die amtierenden Bundesratsmitglieder wiederwählen. SP-Parteipräsident Christian Levrat plädiert dafür, Rytz zu wählen.

(AWP)