Mit der Übernahme stelle Callpoint mit den erfahrenen Kundenberaterinnen und -beratern in der Übergangsphase bis Ende Jahr den Kundendienst für das Inkasso-Mandat der Billag für die Empfangsgebühren von Radio und Fernsehen weiterhin sicher, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte.

Callpoint sieht die Übernahme als Chance für weiteres Wachstum. Der zweisprachige Standort in Freiburg und die hochqualifizierten Fachkräfte der Billag würden die Kundenbedürfnisse in der mehrsprachigen Schweiz optimal abdecken.

Für Callpoint selbst bringt die Übernahme einen Umzug mit sich. Das bisherige Callcenter der Firma zieht von Niederwangen BE nach Freiburg. Dadurch kommen 70 Arbeitsplätze nach Freiburg. Mit Baden, Basel und Freiburg unterhält Callpoint zukünftig drei Callcenter.

Callpoint besteht seit zehn Jahren und beschäftigt rund 500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die Firma bietet Marketing und Kundenservice-Lösungen rund um die Uhr an.

Billag-Mandat bis Ende 2018

Die Billag hatte im März 2017 ihr Mandat zum Inkasso der Radio- und TV-Gebühren verloren. In einer öffentlichen Ausschreibung erhielt die Serafe AG den Zuschlag - dank des besseren Preis-Leistung-Verhältnisses. Die Firma setzte sich gegen zwei weitere Mitanbieter durch.

Das Mandat der Billag läuft Ende 2018 aus. Bis dahin geht alles seinen gewohnten Gang. Bis September 2019 hat die Billag zudem noch den Auftrag des Bundesamts für Kommunikation (Bakom), offene Dossiers abzuarbeiten.

Wie Mediensprecher Dominik Müller auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda sagte, geht es dabei vor allem um Betreibungen. Bei 3,4 Millionen gebührenpflichtigen Haushalten kommt es jährlich zu etwa 60'000 Betreibungen.

60 Angestellte ohne Lösung

Die Billag beschäftigt 250 Personen; fest angestellt sind 145, die anderen temporär. Die Betreibungen und andere Dossiers dürften bis September kommenden Jahres 15 Mitarbeitende beschäftigen, sagte Müller.

15 Festangestellte fanden eine neue Stelle. 51 wechseln zu Callpoint. Hinzu kommen Frühpensionierungen und Pensionierungen. So schätzt Müller, dass für noch 60 Festangestellte keine Lösung vorliegt. Sollte es zu Kündigungen kommen, gebe es einen Sozialplan, versicherte der Sprecher.

Im weiteren sagte Müller, die Billag suche nach neuen Geschäftsfeldern. Diese seien erkannt, aber spruchreif sei noch nichts.

Die Billag erwirtschaftet über 90 Prozent ihrer Einnahmen aus den Gebühren. Sie ist eine Tochter der Swisscom. Die Empfangsgebühren zog sie seit 1998 ein.

(AWP)