Das Steigenberger Bélvédère in Davos ist die wichtigste Unterkunft für die prominentesten der berühmten WEF-Teilnehmer. Doch hinter den historischen Fassaden der Nobelherberge im Hochbetrieb regiert die Diskretion. Direktor Thomas Kleber gibt keine pikanten Histörchen bekannt, und die Namen der berühmten Gäste (die er alle persönlich zu ihren Suiten begleitet) nennt er erst recht nicht. Durchblicken lässt er aber, dass die Staats- und Regierungschefs eigentlich sehr zufriedene und unprätentiöse Gäste sind. Wenn jemand Schwierigkeiten mache, seien es eher die Begleiter wie Sicherheitsbeamten oder Protokollverantwortlichen.

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Am WEF werden die Feste gefeiert, wie sie fallen. Fünf Dinge, die man über die rauschenden Parties am Welttreffen wissen muss:

1. Der Champagner fliesst wirklich in Strömen.

2. Man ist vor Beinahe-Kollisionen mit WEF-Stammgast Carsten Maschmeyer vor dem Buffet nicht gefeit.

3. Man wird leicht mit einem Kellner verwechselt, wenn man sich auf der falschen Seite der bereitgestellten Gläser befindet.

4. Die meisten Zürcher Wirtschaftsjournalisten sind dabei.

5. Man kommt auch ohne Einladung rein, wenn man die Schleichwege kennt.

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Nach dem Auftritt von Bundeskanzlerin Angela Merkel am Donnerstag tritt am Freitag das zweite Politiker-Schwergewicht aus der Eurozone am WEF auf. Francois Hollande wird um 11:30 eine Rede halten. Es ist Hollandes erster Auftritt vor einem grossen internationalen Publikum seit den Terroranschlägen. Das Ansehen des französischen Präsidenten bei den Franzosen hat sich seit den Anschlägen übrigens markant verbessert. Dennoch hält immer noch eine Minderheit der Franzosen Hollande für kompetent, nur 22 Prozent bescheinigen ihm die Fähigkeit "klaren Kurs zu halten", wie jüngste Umfragen gezeigt haben.