Eine Begründung dafür nannte die Kommission am Sonntag nicht. Das Chinesische Zentrum für Krankheitskontrolle und -prävention werde weiterhin "Informationen über den Ausbruch zu Referenz- und Forschungszwecken veröffentlichen", hiess es. Zur Art und Häufigkeit dieser Veröffentlichungen äusserte sich die Kommission nicht.

Bei Internetnutzern in China wurde die Ankündigung zynisch kommentiert. "Das war das beste und grösste Büro für gefälschte Statistiken im Land", schrieb ein Nutzer im Onlinedienst Weibo über die Behörde, die bisher die offiziellen Corona-Daten veröffentlicht hatte. Ein weiterer schrieb: "Endlich wachen sie auf und merken, dass sie die Menschen nicht mehr täuschen können."

Die Volksrepublik hatte in diesem Monat nach landesweiten Protesten überraschend das Ende ihrer umstrittenen Null-Covid-Politik eingeläutet. Seither schnellen die Infektionszahlen in die Höhe. Teilweise sind Medikamente knapp und Krankenhäuser überfüllt. Auch Krematorien und Bestattungsinstitute haben wegen steigender Totenzahlen offenbar Probleme.

Wegen des Endes der Testpflicht ist es nach Behördenangaben aber inzwischen unmöglich, die Zahl der Corona-Fälle abzuschätzen. Die Behörden haben zudem die medizinische Definition von Corona-Todesfällen eingegrenzt, damit fällt die Zahl der Corona-Toten laut Beobachtern niedriger aus als sie tatsächlich ist. Offiziell wurden seit Aufhebung der Corona-Massnahmen nur sechs Corona-Todesfälle gemeldet.

(AWP)