Dass Bräunig in diesem Jahr altersbedingt aufhört, ist schon länger bekannt. Anfang Juni hatten sich die Spitzen der grossen Koalition auf Wintels als neuen Chef des Förderinstituts geeinigt, das dem Bund (80 Prozent) und den Ländern (20 Prozent) gehört. Der KfW-Verwaltungsrat, dem unter anderen Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) und Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) angehören, stimmte der Personalie nun formell zu.

Der gebürtige Niedersachse Wintels ist seit 2001 bei der Citigroup tätig. Im März vergangenen Jahres hatte die US-Grossbank den Manager in ihr globales Entscheidungskomitee berufen, seither leitet Wintels zudem das Geschäft mit Financial Institutions, das Banken, Versicherungen und Fintechs umfasst. Zuvor war Wintels von 2014 bis 2020 Deutschlandchef des US-Instituts und sorgte als Vorstandsvorsitzender der Citigroup Global Markets Europe AG dafür, dass nach dem Brexit Frankfurt zum wichtigsten Standort der Bank in Kontinentaleuropa wurde.

Bei der Citigroup begleitete Wintels Fusionen, Übernahmen und Börsengänge - also das klassische Investmentbanking. Während der Privatisierung von Landesbanken hatte er Gelegenheit, Kontakte in die Politik zu knüpfen. Vor seiner Zeit bei der Citigroup war Wintels in Frankfurt und London für die Deutsche Bank tätig. Wintels ist verheiratet und hat vier Kinder.

Der scheidende KfW-Chef Bräunig ist ein KfW-Urgestein: Der Jurist ist seit 1989 in verschiedensten Funktionen für das Förderinstitut tätig. In den Vorstand zog der damalige Generalbevollmächtigte am 1. Oktober 2006 ein. Seit 1. Januar 2018 ist Bräunig Vorstandsvorsitzender.

Die Bedeutung der staatlichen Förderbank hat in der Corona-Krise noch zugenommen. Die KfW unterstützt unter anderem mit Hilfsprogrammen im Auftrag des Bundes zusammen mit Banken und Sparkassen Unternehmen, die wegen der Pandemie in Schwierigkeiten geraten sind./ben/DP/fba

(AWP)