Die Forderungen ärmerer Staaten in Afrika, Asien und Lateinamerika nach Schadenersatz haben sich zum Streitpunkt in den Verhandlungen entwickelt: Industriestaaten sollen über einen extra Geldtopf ihre Verluste ausgleichen - etwa nach Dürren, Überschwemmungen oder Stürmen, die sich wegen der Erderhitzung häufen. Die Konferenz mit rund 34 000 Teilnehmern endet laut Plan am Freitag, könnte aber verlängert werden.
"Die Uhr tickt - nicht nur für diese COP, sondern auch für die Menschheit", warnte die pakistanische Klimaministerin Sherry Rehman. Sie vertritt die Gruppe der G77 - einen Zusammenschluss von mittlerweile mehr als 130 Entwicklungsländern. "Wir werden weiter Druck machen", kündigte Rehman an. Man wolle keine Länder in die Ecke drängen, werde aber nicht aufgeben. Die feste Einrichtung eines Finanztopfs und die Gründung eines Komitees, das diesen Prozess weiter vorantreibe, sei das Mindeste. Mit Blick auf die verheerenden Schäden, die die Flutkatastrophe in ihrem Heimatland angerichtet hat, sagte die Politikerin: "Verletzlichkeit sollte nicht zum Todesurteil werden."
Am Rande dieses Appells, den Entwicklungsländer und Inselstaaten in Scharm el Scheich gemeinsam verkündeten, formierte sich ein für die Umstände des Klimagipfels vergleichbar grosser Protest. Mehrere Klimaschutzorganisationen forderten auf dem UN-Gelände Reparationszahlungen an von Klimaschäden betroffene Länder./swe/DP/jha
(AWP)