Auch betreffend Spitaleintritte und Todesfälle meldete das Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Dienstag sinkende Zahlen. Demnach kam es in den letzten sieben Tagen zu 18 Covid-19-bedingten Todesfällen und 369 Spitaleintritten.
Vor einer Woche hatte das BAG noch Meldungen über 30'305 bestätigte Neuinfektionen, 463 Spitaleintritte und 24 Todesfälle erhalten; vor zwei Wochen waren es 37'032 bestätigte Neuinfektionen, 543 Spitaleintritte und 21 Todesfälle.
Angesichts der sinkenden Zahlen stehen Massnahmen zur Eindämmung des Virus derzeit nicht zur Debatte, wie Tobias Bär, Sprecher der Konferenz der kantonalen Gesundheitsdirektorinnen und -direktoren (GDK) auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA sagte. "Vor diesem Hintergrund sind die Voraussetzungen für GDK-Empfehlungen zuhanden der Kantone derzeit nicht erfüllt", sagte er.
Für Entwarnung sei es aber vor allem mit Blick auf die Personalsituation in den Gesundheitseinrichtungen zu früh, sagte Bär weiter. "Die Situation in den Spitälern, Pflegeheimen oder in der Spitex ist verbreitet angespannt." Dies sei aber nicht primär wegen der Zahl von Covid-19-Patientinnen und -Patienten der Fall, sondern in erster Linie aufgrund von Engpässen beim Personal.
Im Winter wird es nochmals kritisch
Auch Gesundheitsorganisationen sehen angesichts von drohender Winterwelle und Personalknappheit den Zeitpunkt für eine Entwarnung noch nicht gekommen - im Gegenteil.
Die Schweizerische Gesellschaft für Intensivmedizin (SGI), die Verbindung der Schweizer Ärztinnen und Ärzte (FMH) und der Spitalverband H+ rechnen in diesem Winter mit einer "kritischen Belastung der Gesundheitsversorgung", wie sie am Freitag mitteilten. "Es werden daher dringend kurzfristige Massnahmen zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen für die Behandlungsteams benötigt."
Die GDK anerkenne, dass die Belastungen für das Gesundheitspersonal hoch sind und dass die Arbeitsbedingungen entscheidend seien für den Verbleib im Beruf, sagte GDK-Sprecher Bär dazu. Es werde mit Hochdruck an der Umsetzung der Pflegeinitiative gearbeitet. Ziel sei es, die Ausbildungsoffensive möglichst rasch umzusetzen. Es brauche aber auch Massnahmen zum Erhalt des Personals. Dies werde Gegenstand der zweiten Umsetzungsetappe der Pflegeinitiative sein.
Impfung schützt nicht vor Ansteckung
Einig sind sich BAG, GDK und Gesundheitsorganisationen, dass die Impfung nach wie vor den besten Schutz vor der Überlastung des Gesundheitssystems bietet. Um Missverständnissen vorzubeugen, hat das BAG am Dienstag auf seiner Website nochmals bekräftigt, dass eine Impfung zwar gegen schwere Verläufe schütze, nicht aber das Risiko einer Virusübertragung mit einer Omikron-Variante verkleinere.
https://www.covid19.admin.ch/de/overview
(AWP)