Alle Grossveranstaltungen in der Schweiz sind bis mindestens am 15. März verboten. Das teilte der Bundesrat am Freitagmorgen mit. Darunter fallen zum Beispiel Basler Fasnacht, Konzerte oder Sportveranstaltungen wie Fussball oder Eishockey.
Angesichts der Ausbreitung des Coronavirus werde die Situation in der Schweiz als "besondere Lage" gemäss Epidemiengesetz eingestuft, teilt die Regierung mit. Öffentliche und private Veranstaltungen, bei denen sich gleichzeitig mehr als 1000 Personen aufhielten, würden untersagt.
Vom Veranstaltungsverbot des Bundes ausgenommen sind Bürogebäude mit mehr als tausend Personen. "Dort können sich die Personen frei bewegen und können die Hygienevorschriften umsetzen", sagte Innenminister Alain Berset am Freitag vor den Bundeshausmedien.
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"Besondere Lagen verlangen besondere Massnahmen", sagte Heidi Hanselmann, die Präsidentin der Schweizerischen Konferenz der kantonalen Gesundheitsdirektorinnen und -direktoren (GDK). Bund und Kantone zögen am selben Strick. Die aktuelle Situation sei für die Kantone "herausfordernd". Eine gemeinsame Linie für die ganze Schweiz sei sinnvoll, um kohärent gegen das Virus vorzugehen. Panik sei aber nicht angebracht.
Sollte sich die Situation noch weiter verschärfen, stellt der Bundesrat weitere Massnahmen in Aussicht. Im schlimmsten Fall könnten Städte oder Gebiete abgeriegelt werden. "Aber an diesem Punkt sind wir heute nicht", sagte Berset.
Autosalon so gut wie abgesagt
Mit dem Verbot ist auch so gut ausgeschlossen, dass der nächste Woche geplante Genfer Autosalon stattfindet. Die Organisatoren der Messe hatten bis zuletzt an ihren Plänen festgehalten. Noch am Mittwochabend hatten sie erklärt, der Eröffnung am Montag stehe nichts im Wege. Zuletzt war auch in der Schweiz die Zahl der Ansteckungen mit dem Virus gestiegen.
Mit der Absage reiht sich die Automesse in die Serie von Veranstaltungen ein, die wegen der Ansteckungsgefahr nicht stattfinden können. Als erste in Europa war der Mobile World Congress (MWC) in Barcelona abgesagt worden. In China, wo das Virus als erstes aufgetaucht war, wurde bereits die für Ende April geplante Automesse Peking auf unbestimmte Zeit verschoben. Auch die Veranstalter der Genfer Uhrenmesse haben ihre Ausstellung als Vorsichtsmaßnahme abgesagt.
In Genf zeigen die Hersteller üblicherweise die Auto-Premieren des Frühlings sowie technische Neuheiten. Die Messe gilt zudem als wichtige Orientierung für den Verlauf der Autokonjunktur. In diesem Jahr wird erwartet, dass die Autonachfrage wegen des Coronavirus weltweit sinken wird. In China, wo die Epidemie ihren Ausgang nahm, ist der Absatz bereits eingebrochen.
(cash/SDA/Reuters)