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Das Coronavirus-Update vom Donnerstag, den 20. Januar, finden Sie hier.

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18:15

Schweden, Dänemark und Norwegen haben im Zuge der Ausbreitung der Omikron-Variante des Coronavirus allesamt Rekordwerte bei den Neuinfektionszahlen verzeichnet. Wie aus der am Mittwochnachmittag aktualisierten Auflistung der schwedischen Gesundheitsbehörde Folkhälsomyndigheten hervorging, kamen in Schweden am Dienstag 37'886 neue Fälle hinzu. Das entsprach dem mit Abstand höchsten Tageswert seit Pandemiebeginn. In Dänemark wurde der Rekord vom Vortag gleich wieder gebrochen: Bei den täglich aktualisierten Werten des Gesundheitsinstituts SSI kamen diesmal 38'759 gemeldete Fälle hinzu, darunter 36'474 Neu- und 2285 erneute Infektionen.

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15:20

Der Bundesrat will in der Corona-Pandemie weiter sehr flexibel bleiben. Er sieht im Moment trotz rekordhoher Neuansteckungen keine strengeren Massnahmen vor. Bereits am 2. Februar will er eine Auslegeordnung machen und schauen, ob Lockerungen möglich sind.

Die ganze Meldung Lesen Sie hier.

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14:50

Bundesrat Alain Berset gibt sich vor den Medien in Bern relativ optimistisch. Es sei möglich, dass die derzeitige Corona-Welle ihren Höhepunkt erreicht habe und man am Übergang zur endemischen Lage sei, sagte der Magistrat. Weder ein Verzicht auf Massnahmen noch eine Verschärfung der Einschränkungen seien sinnvoll. "Entscheidend sind die Spitäler", so Berset. Auch bei fast 40'000 Ansteckungen sei man trotzdem in einer Situation, in der sich die Lage verbessere.

Nach einer komplizierten Erklärung von BAG-Expertin Virginie Masserey über den Genesenenstatus von Geimpften mit Impfdurchbrüchen und das Intervall bis zu einer weiteren Impfung sorgte Berset noch für einen Lacher im Saal. Angesichts der Komplexität der Regeln meinte er: "Das ganze zeigt nochmal, weshalb wir uns so auf den Tag freuen, an dem wir alles aufheben können."

Die Medienkonferenz kann hier in der Wiederholung angesehen werden:

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14:15

Der Bundesrat hat Beschlüsse zu den geltenden Massnahmen getroffen. Die Quarantäne und Homeoffice-Pflicht gelten bis Ende Februar, die 2G-(plus-)Regeln vorerst bis Ende März. Das hat der Bundesrat beschlossen. Auf weitergehende Massnahmen verzichtete er wie erwartet. Schon bald sollen erste grosse Lockerungsschritte skizziert werden.

Im Detail:

  • Die Regeln zur Kontaktquarantäne und die Homeoffice-Pflicht gelten bis Ende Februar; die übrigen Massnahmen provisorisch bis Ende März. Letztere umfassen die 2G- und die 2G-plus-Regel für gewisse Innenräume, die ausgeweitete Maskenpflicht innen, die 3G-Regel für Veranstaltungen draussen sowie die Einschränkung privater Treffen.
  • Verschärfungen auf nationaler Ebene sind vorerst vom Tisch. Der Trend geht eher in Richtung mildere Massnahmen: "Der Bundesrat überprüft laufend, ob die Entwicklung der Pandemie eine frühere Aufhebung der Massnahmen zulässt", hiess es in der Mitteilung vom Mittwoch. Bereits am 2. Februar wird die Regierung nach eigenen Angaben die nächste grössere Auslegeordnung machen und über mögliche verschiedene Lockerungen diskutieren.
  • Bereits jetzt gelten kleinere Lockerungen. So müssen geimpfte und genesene Personen ab dem kommenden Samstag vor der Einreise in die Schweiz keinen negativen PCR- oder Antigen-Schnelltests mehr vorweisen. Für nicht geimpfte und nicht genesene Personen entfällt gleichzeitig die Pflicht eines zweiten Tests vier bis sieben Tage nach der Einreise. Das Einreiseformular muss neu nur noch von Personen ausgefüllt werden, die mit dem Flugzeug oder mit Fernverkehrsbussen in die Schweiz reisen.
  • Per 25. Januar wird zudem die Pflicht zur Erhebung von Kontaktdaten aufgehoben. Zuletzt bestand diese Pflicht noch für Discotheken und bestimmte Veranstaltungen.
  • Weil die Labors wegen der hohen Corona-Fallzahlen am Limit sind, passt der Bundesrat zudem das Testregime im Inland an. Den Kantonen wird empfohlen, das Testen von Risikopersonen sowie wiederkehrende Tests in Gesundheitsinstitutionen und kritischen Infrastrukturen zu priorisieren. Das Testen von symptomatischen Personen soll auch mit Antigen-Schnelltests möglich sein. Um die PCR-Testkapazitäten zusätzlich zu entlasten, führt ab dem 24. Januar vorübergehend auch ein positiver Antigen-Schnelltest zu einem Schweizer Zertifikat für Genesene. Dieses ist für 270 Tage und ausschliesslich in der Schweiz gültig.
  • Ab dem 31. Januar wird zudem die Gültigkeitsdauer der Zertifikate für Geimpfte und Genesene von heute einem Jahr auf 270 Tage verkürzt. Es bleibe essenziell, dass das Schweizer Zertifikat von der EU weiterhin anerkannt werde, hiess es in der Konsultation verschiedentlich. Wer vor Mai 2021 seine zweite Impfdosis erhalten hat und nicht geboostert ist, könnte also ab dem 1. Februar ohne Covid-Zertifikat dastehen.

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14:10

Premierminister Boris Johnson kippt die Maskenpflicht in England ab Donnerstag nächster Woche. Auch Homeoffice sei dann nicht mehr nötig, kündigt Johnson im Parlament an. Experten gingen davon aus, dass der Höhepunkt der Omikron-Welle im Land überschritten sei. Die Bevölkerung habe sich gut verhalten, zudem laufe die Booster-Kampagne. Er gehe davon aus, dass die Regeln zur Selbstisolierung bei Infektionen zwar wie geplant noch bis März in Kraft blieben, dann aber ausliefen.

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13:35

Das Bundesamt für Gesundheit meldet für die Schweiz und Liechtenstein 38'015 neue Fälle.

Damit liegt der 7-Tages-Durchschnitt der bestätigten Infektionen neu bei 28'157. Gestern lag dieser Schnitt noch bei 27'424, vor einer Woche bei 25'915.

Zudem wurden 154 neue Spitaleinweisungen und 25 neue Todesfälle gemeldet.

Bislang sind 67,95 Prozent der Schweizer Bevölkerung vollständig geimpft.

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13:05

In Österreich treibt die Ausbreitung der Omikron-Variante die Neuinfektionen auf ein Rekordhoch. "Wir haben fast 30'000 Infektionen. Das ist eine erschreckend hohe Zahl", sagt Kanzler Karl Nehammer nach der Kabinettssitzung der konservativ-grünen Regierung. Der bisherige Rekord war in der Vorwoche bei rund 17'000 Fällen. Die offiziellen Zahlen des Gesundheitsministeriums liegen noch nicht vor.

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13:00

Der Grünen-Gesundheitspolitiker Janosch Dahmen befürwortet als Reaktion auf die hohen Corona-Fallzahlen in Deutschland eine Verschärfung der Maskenpflicht. "Die Ausweitung der FFP2-Maskenpflicht in Innenräumen und der 2Gplus-Regel, wo Masketragen unmöglich ist, wären sinnvolle Ergänzungen", sagt er Reuters. "Im Nah- und Fernverkehr sollte meines Erachtens landesweit FFP2-Maskenpflicht gelten."

Die erwartete "Omikron-Wand" habe Deutschland nun erreicht, die Fallzahlen würden "wohl noch weitere Wochen" steigen. "In den Krankenhäusern wird die Omikron-Wand frühestens in zwei Wochen ankommen." Man müsse damit rechnen, dass die bisherigen Maßnahmen zum Gegensteuern nicht ausreichten.

10:50

Japan weitet Einschränkungen wegen der Virusvariante Omikron ab Freitag auch auf die Hauptstadt Tokio aus. Zudem sind zwölf weitere Regionen betroffen, somit etwa die Hälfte der Einwohner Japans. Ab Freitag können die Gouverneure die Öffnungszeiten von Bars und Restaurants verkürzen und den Verkauf von Alkohol verbieten. Damit sollen die Japaner bewogen werden, zu Hause zu bleiben. In den drei Regionen sind die Regeln, die zunächst bis zum 13. Februar gelten, bereits in Kraft.

Dem Sender NHK zufolge wurden 32'000 Neuinfektionen binnen eines Tages gemeldet, ein Rekord. Davon wurden 7377 in Tokio registriert und in der Präfektur Osaka 6101.

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10:45

Die Belastung der Intensivstationen ist etwas zurückgegangen. Noch ist unklar, inwiefern die als weniger krankheitsträchtige Omikron-Variante des Virus dafür verantwortlich ist.

In der Kritik ist aber der Plan des Bundesrates die Mitte Dezember verfügten Massnahmen bis Ende März zu verlängern. Einige Kantone fordern, vorerst nur bis Ende Februar zu verlängern. In der Kritik sind insbesondere die Homeoffice-Pflicht sowie die 2G-Regelung für Innenräume. Der Zwang, von Zuhause aus arbeiten zu müssen wenn möglich, solle in eine Empfehlung abgemildert werden, heisst es aus einigen Kantonshauptorten. Basel-Land will gar die Zertifikatspflicht aufheben. 

Der Bundesrat bespricht auf seiner heutigen Sitzung die Massnahmen. Danach folge eine "Kommunikation", schrieb Regierungssprecher André Simonazzi auf Twitter.

 

 

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07:00

Die beiden Epidemiologen und ehemaligen Taskforce-Mitglieder Marcel Salathé und Christian Althaus wollen die Schweiz für künftige Pandemie-Wellen rüsten. Dazu schlagen sie in ihrem Papier für den Verein "CH++" vor, schon im voraus einen Krisenstab zu schaffen.

Die Reaktionsgeschwindigkeit sei in der Schweiz ein Grundproblem, kritisiert Salathé. "So wurde die zweite Welle erst spät gebremst, der Booster kam spät, die technologischen Mittel wurden oft zu wenig gut und schnell in die Krisenbekämpfung integriert."

In einer Pandemie seien manchmal Tage oder Stunden entscheidend. Daher müsse sich die Schweiz auf den nächsten Ernstfall vorbereiten. Die strukturellen Stolpersteine, die die Arbeit verlangsamt hätten, müssten beseitigt, wissenschaftliche Erkenntnisse und technologische Entwicklungen rascher in die Pandemiebekämpfung integriert werden.

Mehr dazu hier.

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06:00

Nach Rücksprache mit den Kantonen dürfte der Bundesrat an seiner Sitzung vom Mittwoch Entscheide zu den geltenden Corona-Massnahmen. Dass neue Beschränkungen verfügt werden, gilt als unwahrscheinlich. 

Zur Diskussion steht aber, dass die jetzigen Massnahmen bis Ende März gelten sollen. Einige Kantone sprachen sich dafür aus, diese vorerst nur bis Ende Februar zu verlängern. Dazu gehört auch die 2G-Regelung für den Aufenthalt in Innenräumen. Gefordert wird dem Vernehmen nach von Wirtschaftsminister Guy Parmelin, die Homeoffice-Pflicht wieder zu einer Empfehlung abzuschwächen. 

 

 

Die Corona-Fallzahlen stagnieren, die Zahl der Covid-Patienten auf den Intensivstationen sinkt. Virginie Masserey, Leiterin Sektion Infektionskontrolle, wies am Dienstag auf die stagnierenden Fallzahlen hin. Die Dunkelziffer müsse jedoch als hoch eingeschätzt werden, da viele Personen sich symptomfrei infizieren würden. Das BAG geht derzeit davon aus, dass die aktuellen Fallzahlen drei- bis viermal so hoch sein könnten.  

Allerdings könnte gemäss dem BAG der Höhepunkt der Omikron-Welle bald erreicht sein. In den vergangenen Tagen beobachte man nur noch einen "sehr langsamen Anstieg", sagte Masserey. Die Hospitalisationen zeigen keinen Anstieg und sind stabil. Die Todesfälle liegen im Schnitt unter 20 pro Tag. 

Die Medienkonferenz von Dienstag kann hier in der Wiederholung angesehen werden:

In der Schweiz und in Liechtenstein wurden am Dienstqag 29'142 neue Coronavirus-Ansteckungen innerhalb eines Tages registriert. Damit liegt der 7-Tages-Durchschnitt der bestätigten Infektionen neu bei 27'424. Am Montag lag dieser Schnitt noch bei 26'775, vor einer Woche bei 25'662. 

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04:50

Erstmals sind in Deutschland mehr als 100'000 Neuinfektionen mit dem Coronavirus an einem Tag verzeichnet worden. Das Robert-Koch-Institut (RKI) gab in der Nacht zum Mittwoch einen Anstieg der Fälle um 112'323 auf knapp 8,19 Millionen bekannt. Eine Woche zuvor waren 80'430 verzeichnet worden. Auch die Sieben-Tage-Inzidenz markierte mit 584,4 nun einen Rekord. Die Zahl der Todesfälle legte um 239 auf 116'081 zu. Gesundheitsminister Karl Lauterbach hatte am Dienstagabend in RTL Direkt erklärt, er rechne mit dem Höhepunkt der Welle Mitte Februar. Die seit Tagen im Wochenvergleich anziehenden Fallzahlen haben die Debatte über eine Impfpflicht verschärft.

Lauterbach zufolge müsste die Impfpflicht nun schnell kommen. In RTL Direkt sagt Lauterbach: "Wenn wir einen Antrag machen wollen, der noch funktioniert, dann setzt er die Impfpflicht im April in Kraft, vielleicht im Mai, weil diejenigen, die noch gar nicht geimpft sind, die müssen ja noch drei Impfzyklen durchlaufen, und dann ist man ja schon im September oder Oktober. Es muss schnell geschehen, damit ich die Welle im Herbst noch abwenden kann." Man müsse damit rechnen, dass bis zum Herbst weitere neue Varianten des Virus auftauchten. "Dann stünden wir mit leeren Händen da, wenn wir erneut die grosse Zahl der Ungeimpften haben, die wir schützen müssen, um eine Überlastung des Gesundheitssystems zu verhindern."

 

 

Andere grosse europäische Staaten kämpfen bereits länger mit sechsstelligen Infektionszahlen wegen der Omikron-Variante des Virus. Frankreich verzeichnete am Dienstag fast eine halbe Million neue Fälle und Italien mehr als 228'000. Spanien vermeldete dagegen erstmals seit Anfang November mit etwa 94'400 Ansteckungen rückläufige Zahlen.

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21:15

In Frankreich registrieren die Gesundheitsbehörden fast eine halbe Million Neuinfektionen. 464'769 nachgewiesene Ansteckungsfälle wurden nach offiziellen Daten binnen eines Tages erfasst - so viele wie nie zuvor seit Beginn der Pandemie. In Krankenhäusern starben 288 weitere Menschen in Zusammenhang mit dem Coronavirus. Insgesamt sind es damit 100'339 Todefälle.

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Beim Klick auf die Grafik erscheint der Covid-19 Vaccination Tacker von Reuters, der die Impfquoten weltweit dokumentiert.

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19:55

Erstmals seit Beginn der Omikron-Welle vor zweieinhalb Monaten sinkt in Spanien die Zahl der Neuinfektionen. Die Gesundheitsbehörden verzeichnen mehr als 94'400 Ansteckungsfälle binnen eines Tages. Das sind 3306 Fälle je 100.000 Einwohner und damit weniger als vor zwei Wochen, als 3397 Fälle registriert wurden. Das ist der erste Rückgang seit 2. November.

Die Sieben-Tage-Rate geht noch stärker zurück, und zwar auf 1522 von 1657 Fällen je 100'000 Menschen. Insgesamt wurden bislang mehr als 8,5 Millionen Ansteckungs- und 91'277 Todesfälle verzeichnet. 80,5 Prozent der 47 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner Spaniens sind vollständig geimpft.

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Beim Blick auf die Grafik erscheint die Übersicht von der Johns-Hopkins-Universität zur weltweiten Fallzahlen-Entwicklung.

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(cash/Reuters/AWP/Bloomberg)