Zum Coronavirus-Ticker vom Mittwoch, den 5. Mai 2021, geht es hier.

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18:00

Italiens Regierungschef Mario Draghi hat sich zuversichtlich gezeigt, dass der angekündigte EU-Corona-Pass ab Mitte Juni das Reisen erleichtern kann. Der sogenannte Grüne Pass werde in der "zweiten Juni-Hälfte voll einsetzbar sein", sagte Draghi nach einer Video-Konferenz der Tourismusminister der Gruppe der wichtigsten Industrie- und Schwellenländer (G20) in Rom am Dienstag. 

Italien hat 2021 den Vorsitz der G20-Runde. Deshalb hatte Rom die Konferenz der Fachminister organisiert. Es ging darum, ein Signal zum Neustart der von der Pandemie angeschlagenen Tourismusbranche zu geben. In der Europäischen Union (EU) ruhen grosse Hoffnungen auf dem digitalen Grünen Pass. Brüssel arbeitet an einem solchen Zertifikat. In dem Dokument sollen Impfungen, Tests und überstandene Infektionen gespeichert werden.

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17:25

Italien wird nach Angaben von Ministerpräsident Mario Draghi ab Mitte Mai wieder für Touristen öffnen. Dann werde der Gesundheitspass seines Landes bereitstehen, sagt Draghi nach einem Treffen der G20-Tourismusminister. "Touristen können den italienischen Pass ab Mitte Mai bekommen", kündigt er an. "Die Zeit ist also gekommen, Ihren Urlaub in Italien zu buchen."

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15:15

Die Stimmung der Schweizer Konsumenten hat sich im April gegenüber dem Vorquartal deutlich aufgehellt. Der Index der Konsumentenstimmung, der vierteljährlich erhoben wird, notierte im April bei -7,1 Punkten und damit klar höher als im Januar (-14,2). Damit liegt der Index wieder auf Vorkrisenniveau von Anfang 2020 und in der Nähe des langjährigen Mittelwerts von -5 Punkten, wie das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) am Dienstag mitteilte. Insbesondere die Erwartungen für die allgemeine Wirtschaftsentwicklung hätten zur deutlichen Aufhellung der Stimmung beigetragen.

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14:20

In der Europäischen Union sind inzwischen 150 Millionen Impfungen gegen Covid-19 verabreicht worden. Die Zahl nannte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen am Dienstag auf Twitter. Das Impftempo ziehe überall in der EU an. "Ein Viertel der Europäerinnen und Europäer hat schon die erste Dosis erhalten", schrieb von der Leyen. "Im Juli werden genug Dosen da sein, um 70 Prozent der Erwachsenen in der EU zu impfen."

In den 27 EU-Staaten leben etwa 450 Millionen Menschen. 70 Prozent der Erwachsenen entspricht nach Angaben der EU-Kommission etwa 266 Millionen Menschen.

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13:30

In der Schweiz und in Liechtenstein wurden 1633 neue Coronavirus-Ansteckungen innerhalb eines Tages registriert. Dies geht aus den heute Dienstag veröffentlichten Angaben auf der Webseite des Bundesamts für Gesundheit (BAG) hervor.

Damit liegt der 7-Tages-Durchschnitt der bestätigten Infektionen neu bei 1661. Gestern lag dieser Schnitt noch bei 1733, vor einer Woche bei 2073. Zudem wurden 65 neue Spitaleinweisungen und 13 neue Todesfälle gemeldet.

Momentan ist keiner der vier Richtwerte des Bundesrates für eine mögliche Verschärfung der Massnahmen überschritten. Die aktuellen Richtwerte gelten für die sogenannte Schutzphase, bis alle impfwilligen besonders gefährdeten Personen vollständig geimpft sind. Dies dürfte laut Bundesrat etwa Ende Mai der Fall sein.

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Vom 26. April bis 2. Mai sind in der Schweiz 361'810 Impfdosen gegen Covid-19 verabreicht worden. Dies geht aus den Angaben hervor, die das Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Dienstag auf seiner Website veröffentlichte. Pro Tag wurden damit durchschnittlich 51'687 Impfungen durchgeführt. Im Vergleich zur Woche davor stieg die Impfkadenz um 6 Prozent.

Insgesamt wurden bis Sonntag 2'804'976 Impfungen durchgeführt. Bislang sind 954'177 Personen vollständig geimpft, das heisst 11,1 Prozent der Bevölkerung haben bereits zwei Impfdosen erhalten. Bei 896'622 Personen wurde bislang nur die Erstimpfung durchgeführt. Bereits an die Kantone ausgeliefert, aber noch nicht eingesetzt, sind momentan 355'899 Impfdosen. Zudem sind noch 557'250 Impfdosen beim Bund gelagert.

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13:20

Nordkoreas Staatsmedien stimmen die Bevölkerung des international weitgehend isolierten Landes auf eine langwierige Pandemie ein. Es handle sich um eine "unvermeidbare Realität", die eine Verschärfung der Virus-Bekämpfungsmassnahmen sowie verstärkte Loyalität zu Machthaber Kim Jong Un und dessen Partei erforderlich mache, schrieb die Zeitung "Rodong Sinmun", das Organ des Zentralkomitees der regierenden Arbeitspartei, am Dienstag. Die diversen Impfstoffe hätten einst als "Hoffnungsschimmer für die Menschheit" gegolten, mit denen der Kampf gegen "diese beängstigende Krankheit" gewonnen werden könne. "Aber die Lage in vielen Ländern beweist ganz klar, dass Impfstoffe niemals ein universelles Allheilmittel sind."

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12:05

Viele Arbeitnehmende in der Schweiz fürchten sich davor, in ihrem Job durch Technologie ersetzt zu werden. Bei rund einem Drittel der Befragten hat sich diese Angst während der Coronavirus-Pandemie noch verstärkt. Das zeigt eine am Montag veröffentliche Studie der Boston Consulting Group. Sorgen machen sich vor allem diejenigen, die im Verkauf, bei Finanzinstituten oder im Tourismus arbeiten.

Die Schweiz ist zudem eines der wenigen Länder im globalen Vergleich, in dem die Angst vor Automation in allen Altersgruppen besteht. In vielen anderen Ländern nimmt sie mit steigendem Alter ab. Zwei Drittel der Schweizer Arbeitnehmenden sind bereit, sich für neue Arbeitsplätze umschulen zu lassen. Das gilt auch für Personen im Alter zwischen 50 und 60 Jahren.

Weiterbilden tun sich jedoch weniger als die Hälfte der Arbeitnehmenden. Das ist im globalen Vergleich unter dem Durchschnitt. Wenn sich Schweizer Arbeitnehmende weiterbilden, dann meistens im Selbststudium oder "On-The-Job". An der Umfrage des Beratungsunternehmens teilgenommen haben 5700 Schweizer Arbeitnehmende. Es handelt sich um eine nicht repräsentative Studie.

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10:40

Indien hat seit Pandemiebeginn mehr als 20 Millionen Corona-Infektionen erfasst. Das zeigen Zahlen des Gesundheitsministeriums am Dienstag. In den vergangenen 24 Stunden haben sich demnach mehr als 357'000 Menschen nachweislich mit dem Coronavirus infiziert. 3449 Menschen seien im selben Zeitraum mit oder an der Krankheit gestorben. In absoluten Zahlen ist die grösste Demokratie der Welt mit ihren mehr als 1,3 Milliarden Einwohnerinnen und Einwohnern hinter den USA am stärksten von der Pandemie betroffen. Expertinnen und Experten gehen davon aus, dass die tatsächliche Zahl der Opfer deutlich über den offiziellen Zahlen liegt. Es werde vergleichsweise wenig getestet und besonders in ländlichen Gebieten würden viele zu Hause sterben und nicht in der Statistik erscheinen.

Inzwischen sind Flugzeuge mehrerer Länder mit Hilfslieferungen in Indien angekommen. Doch die Not ist gross. Der deutsche Botschafter Walter Lindner sagte am Dienstag im Bayerischen Rundfunk: "Es gibt 20, 30 Krankenhäuser und überall fehlen Betten. Wir kriegen kein Bett mehr; keiner, egal, welche Privilegien er hat. Selbst, wenn noch irgendwo eines frei wäre, dann gibt es keine Sauerstoff-Versorgung. Das alles geht nicht über Nacht zu reparieren, da müssen Sie viel Hilfe reinbringen."

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10:30

Die geplante Verordnung zu den Rechten von Geimpften könnte in Deutschland noch diese Woche in Kraft treten. Nach den ersten Gesprächen mit Bundestag und Ländern hiess es laut Reuters-Informationen aus Verhandlungskreisen, dass der Bundesrat am Freitag zustimmen könnte. Der Verordnungsentwurf solle noch am Dienstag in der Bundesregierung in Umlauf gebracht werden, damit das Bundeskabinett am Mittwoch zustimmen könne. Aus den Regierungsfraktionen war Zustimmung signalisiert worden. Auch der Grünen-Co-Vorsitzende Robert Habeck äusserte im ZDF grundsätzliche Zustimmung. Die Debatte findet vor dem Hintergrund eines anhaltenden Rückgangs der täglichen Corona-Fallzahlen statt.

Kern der Verordnung ist, dass Geimpfte und Genesene sich künftig nicht mehr an Einschränkungen wie Ausgangs- und Kontaktbeschränkungen halten müssen. Die Regierung begründet dies damit, dass von ihnen nach Einschätzung des Robert-Koch-Institut (RKI) nur noch ein Restrisiko für Ansteckungen ausgehe, weshalb man ihnen Grundrechte nicht weiter vorenthalten dürfe. Das Thema sollte noch an diesem Dienstag in den Sitzungen der Regierungsfraktionen besprochen werden.

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09:40

In Dänemark sollen Grundschulen wieder komplett öffnen. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums werden ebenfalls ab Donnerstag bestimmte Veranstaltungen in Innenräumen wieder erlaubt. Dazu gehören Theater, Konzertsäle, Kinos und Sporteinrichtungen. Bedingung ist, dass die Teilnehmer einen "Corona-Pass" vorweisen. Damit wird gezeigt, dass der Inhaber geimpft oder von einer Infektion genesen ist oder einen negativen Test innerhalb der vergangenen 72 Stunden vorweisen kann. Für manche Veranstaltungen sind die Teilnehmerzahlen beschränkt.

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07:30

Italien peilt noch im Mai eine Million Impfungen pro Tag an. "In kurzer Zeit sind die Impfungen von 300'000 auf 500'000 pro Tag gestiegen und innerhalb dieses Monats könnten das eine Million werden", sagt der Leiter der Arzneimittelbehörde Aifa, Giorgio Palu, der Zeitung "Corriere della Sera". "Und dann können Sie aufatmen, ausser es kommt zu unvorhergesehenen Ereignissen."

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06:15

Die Schweiz hat seit Freitag 620'000 Impfdosen gegen das Coronavirus erhalten, wie Bundesrat Alain Berset am Montag auf Twitter schrieb. Die Kantone treiben zudem die Impfkampagne voran.

Mehr als 2,6 Millionen Impfdosen seien bereits verabreicht worden und die Kantone erhöhten das Impftempo weiter. Berset begrüsste zudem den guten Austausch am Montag mit der Gesundheitsdirektorenkonferenz (GDK) zu den Themen Impfen, Phasenmodell und Covid-Zertifikate.

Gemäss GDK können die Kantone im Mai mit mehr als zwei Millionen Dosen von Moderna und Pfizer/Biontech rechnen. Das ist eine weitere Steigerung im Vergleich zum April. "Die Kantone sind auf diese Mengen vorbereitet", teilte die GDK am Montag auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA mit. Sie hätten schon jetzt die Infrastruktur, um rund 100'000 Impfungen pro Tag durchzuführen.

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05:55

Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet 7534 neue Positiv-Tests für Deutschland. Die Sieben-Tage-Inzidenz sinkt auf 141,4 von 146,9 am Vortag. Der Wert gibt an, wie viele Menschen je 100'000 Einwohner sich in den vergangenen sieben Tagen mit dem Coronavirus angesteckt haben. 315 weitere Menschen starben binnen 24 Stunden im Zusammenhang mit dem Virus. Damit erhöht sich die Zahl der gemeldeten Todesfälle auf 83'591. Insgesamt wurden bislang mehr als 3,43 Millionen Menschen in Deutschland positiv auf das Coronavirus getestet.

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04:20

Australiens Ministerpräsident Scott Morrison steht unter Druck sein Strafmass für Reisende aus Indien rückgängig zu machen. Alle Reisende aus Indien, auch australische Staatsbürger, können seit Montag mit einer Höchststrafe von fünf Jahren Gefängnis und Geldstrafen von bis zu 66'000 A$ (42'400 Euro) rechnen, falls sie nach Australien einreisen. Morrison sagte dem lokalen TV Sender "Channel 9" gegenüber, die Regeln würden "verantwortungsvoll und verhältnismässig" eingesetzt werden. Sie seien aber notwendig, um den Druck auf die Quarantänesysteme des Landes zu verringern. Die vorübergehenden Beschränkungen, die bis zum 15. Mai gelten sollen, werden sowohl von Gesetzgebern als auch von indischen Auswanderern und der australischen Menschenrechtskommission stark kritisiert.

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Beim Klick auf die Karte erscheint die Übersicht zur weltweiten Entwicklung der Johns Hopkins University.

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23:30

Die US-Arzneimittelbehörde FDA will einem Medienbericht zufolge den von Pfizer und BioNTech entwickelten Impfstoff in der nächsten Woche für 12- bis 15-jährige Kinder genehmigen. Das berichtet die "New York Times" unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Bislang ist das Vakzin in den USA erst ab einem Alter von 16 Jahren zugelassen.

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21:30

In den USA sind der Seuchenbehörde CDC zufolge inzwischen 105,5 Millionen Menschen komplett geimpft und damit fast ein Drittel der Bevölkerung. Es seien insgesamt 246,8 Millionen Dosen verimpft worden, hiess es weiter. In den USA leben etwa 328 Millionen Menschen.

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21:05

In Spanien hat ein Viertel der Bevölkerung eine Erstimpfung erhalten. Das teilen die Gesundheitsbehörden mit. Rund elf Prozent der Spanier hätten bereits beide Vakzin-Dosen erhalten. Der spanische Ministerpräsident Pedro Sanchez sagte im vergangenen Monat, er gehe davon aus, dass 70 Prozent der Bevölkerung bis Ende August geimpft würden.

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(cash/Reuters/AWP/Bloomberg)