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Das Coronavirus-Update vom Samstag, dem 31. Oktober, finden Sie hier.

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18:05

Italien meldet 31'084 neue Infektionen, so viel wie nie zuvor an einem Tag. Die Zahl der Todesfälle beträgt 199 nach 217 am Vortag, teilt das Gesundheitsministerium mit.

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17:05

Das tschechische Parlament stimmt der Verlängerung des Ausnahmezustands bis zum 20. November zu. Damit wird der rechtlichen Rahmen für die Regierung geschaffen, die Bewegungsfreiheit der Bürger Menschen oder den Produktionsbetriebs in Fabriken gegebenenfalls einzuschränken.

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15:15

Die Lage im Schweizer Gesundheitswesen spitzt sich zu. "Die Situation hat sich leider so entwickelt wie in unseren Prognosen", sagte Martin Ackermann, Leiter der wissenschaftlichen Corona-Taskforce des Bundes, vor den Medien in Bern. 

Vor zwei Wochen hatte die Taskforce einen Anstieg auf 12'000 Fälle vorausgesagt. Die Schweiz bleibt für den Moment bei unter 10'000 Fällen, wenn auch nur knapp. Zum Teil liege das an den ergriffenen Massnahmen zur Eindämmung der Pandemie, sagt Ackermann.

Die Lage sei aber trotzdem sehr ernst, so Ackermann: "Wir erfassen aber einen substantiellen Teil der Fälle nicht, die zeigt die Positivitätsrate." Die flächendeckenden Massnahmen des Bundes, die am Mittwoch vorgestellt wurden, würden ihre Wirkung zeigen: "Aber erst in etwa 10 Tagen." Bis dann seien die Kapazitätsgrenzen der Spitäler voraussicthlich überschritten.  

Laut der BAG-Leiterin der Sektion Infektionskontrolle Virginie Masserey sind alle Altersklassen vom der Pandemie betroffen. Für die vergangenen sieben Tage liege die Inzidenz bei 900 Infektionen auf 100'000 Einwohner. Das ist einer der höchsten Werte in einem europäischen Land.

Die Medienkonferenz des Bundes, unter anderem mit Angehörigen des BAG und der Wissenschafts-Taskforce, kann hier in der Wiederholung angesehen werden:

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13:05

Die britische Arzneimittelbehörde MHRA hat einem Medienbericht zufolge ein beschleunigtes Prüfverfahren für Corona-Impfstoffkandidaten des deutschen Unternehmens BioNTech und seines US-Partners Pfizer sowie des britischen Pharmakonzerns AstraZeneca eingeleitet. Die beiden Unternehmen und die Behörde waren zunächst nicht für eine Stellungnahme zu der Meldung der Nachrichtenagentur Bloomberg News.

AstraZeneca sowie Pfizer und BioNTech gehören neben dem US-Biotechkonzern Moderna zum Kreis der führenden Unternehmen im Rennen um einen Impfstoff gegen das neuartige Coronavirus. Mit Moderna kooperiert auch der Schweizer Pharmazulieferer Lonza

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12:40

In Belgien steigen die Infektionszahlen weiter rasch an. Mitte Oktober seien im Schnitt 15'316 Neuinfektionen pro Tag verzeichnet worden, teilen die Gesundheitsbehörden mit. In der Zeit von 20. bis 26 Oktober sei die Zahl um 38 Prozent gegenüber der Vorwoche geklettert.

Seit Ausbruch der Seuche wurden 392'528 Ansteckungsfälle nachgewiesen. In Belgien leben elf Millionen Menschen. Um die Ausbreitung des Virus zu stoppen, prüft die Regierung derzeit, ob das bereits stark eingeschränkte öffentliche Leben im ganzen Land weitgehend lahmgelegt wird.

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12:10

Nach Angaben des Bundesamts für Gesundheit (BAG) sind innert 24 Stunden 9207 neue Infektionen mit dem Coronavirus registriert worden. 9170 Fälle wurden in der Schweiz registriert, 37 in Liechtenstein.

Die Positivitätsrate liegt bei 24,1 und damit leicht tiefer als in den vergangenen Tagen. 

Am Donnerstag war der bisher höchste Wert von 9386 Fällen gemessen worden. Der Anstieg der Fallzahlen scheint sich derzeit etwas zu verlangsamen. Vor zwei Wochen hatte die Wissenschafts-Taskforce des Bundes gewarnt, die Ansteckungen könnten sich bis zum heutigen Freitag auf bis zu 12'000 steigern. 

Allerdings sind innerhalb von 24 Stunden auch die hohe Zahl von 52 Todesfällen im Zusammehang mit dem Virus verzeichnet worden. 

30.10.2020, 8 UhrNeu*Total seit Beginn
der Epidemie
Laborbestätigte Infektionen9207154'251
Hospitalisierungen2796979
Todesfälle522037
Covid-19-Test38'2111'933'386

* seit 29.10.2020, 8 Uhr / Daten: BAG

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11:30

Trotz des Aufrufs von Behörden und teilweise auch den Unternehmen, die Kontakte zu beschränken, bleibt die Mobilität hoch. Anhand von Verkehrsdaten, Kreditkartenzahlungen und Bargeldbezügen an Automaten lässt sich feststellen, dass viel mehr Menschen in der Schweiz unterwegs sind als während der ersten Welle der Coronavirus-Pandemie im März. 

Um die Ansteckungsrate in der Schweiz zu halbieren, müssten die Kontakte noch deutlich sinken. Mehr zu diesem Thema hat der "Blick" zusammengetragen

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10:40

Die Behörden in Polen melden 21'629 nachgewiesene Neuinfektionen binnen eines Tages. Das ist abermals ein Rekordwert. 202 weitere Menschen starben nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Zusammenhang mit dem Coronavirus, insgesamt sind es damit 5351.

Um die wachsende Zahl der Patienten aufnehmen zu können, hat die Regierung mehrere Staatsunternehmen angewiesen, Feldlazarette zu errichten.

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10:35

Im Kanton Jura werden ab Montag alle Bars und Restaurants sowie weitere öffentliche Einrichtungen von Museen bis Sportzentren geschlossen. Zudem werden Ansammlungen von über fünf Menschen untersagt.

Angesichts der äussert besorgniserregenden Situation im Gesundheitswesen hat der Kanton Jura bis vorerst 15. November einen kantonalen Ausnahmezustand verhängt. So werden ab Montag öffentliche und private Versammlungen von über fünf Personen untersagt. Als Ausnahme gelten unter anderem gesetzgebende Versammlungen sowie Gottesdienste. 

 

 

Ab Montag müssen im Kanton auch alle Restaurants und Bars sowie öffentliche Einrichtungen im Kultur- und Sportbereich geschlossen bleiben. Für Schülerinnen und Schüler sowie Lehrpersonen der Sekundarstufe 1 wurde eine Maskentragpflicht verfügt.

Die jurassische Regierung sieht sich nach eigenen Angaben zu diesen Massnahmen gezwungen, um einen Kollaps des Gesundheitssystems zu verhindern. Die kantonalen Spitäler seien am Anschlag und hätten erste Patienten aus dem Intensivpflegebereich nach Basel verlegen müssen.

In den letzten zwei Wochen seien zudem bereits 19 Covid-19-Todesfälle zu verzeichnen gewesen - fast dreimal so viele wie bei der ersten Welle im Frühling.

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Die Gesundheitsminister der EU beraten nach Angaben des deutschen Gesundheitsministers Jens Spahn heute auch über die Beschränkung von nicht notwendigen Reisen innerhalb der Union

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10:00

In Obwalden sind ab Montag nur noch Veranstaltungen mit höchstens 30 Personen zugelassen. Der Innerschweizer Kanton verschärft damit die Vorgaben des Bundes, der die Höchstzahl auf 50 festgelegt hat.

Der Regierungsrat will mit der Massnahme die Zahl der Ansteckungen mit dem Coronavirus reduzieren und damit das Contact Tracing entlasten, wie er am Freitag mitteilte. Es sei enorm wichtig, dass die Ansteckungsketten rasch unterbrochen würden, erklärte Gesundheitsdirektorin Maya Büchi-Kaiser (FDP) in der Mitteilung.

 

 

Die Obergrenze von 30 Personen hatte die Zentralschweizer Gesundheitsdirektorenkonferenz (ZGDK) bereits am Wochenende vom Bund gefordert. Nicht unter die Grenze fallen in Obwalden Personen, die bei der Durchführung der Veranstaltung mitarbeiten. Auch für Gemeindeversammlungen oder Kundgebungen gilt die Begrenzung der Teilnehmerzahl nicht.

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08:30

Credit-Suisse-Chef Thomas Gottstein schlägt einem Medienbericht zufolge vor, die Covid-19-Hilfskredite wieder aufzulegen bis die neuen Härtefallhilfen greifen.

"Für Restaurants, Clubs, Bars und Eventfirmen wird es jetzt eng", sagte er zum "Tages-Anzeiger". "Wir sind offen zu helfen. Ich kann mir eine zweite Version der Covid-19-Kredite vorstellen, die speziell auf die betroffenen Branchen zugeschnitten sind." Dieses Instrument wäre sehr schnell einsetzbar, so Gottstein.

Mehr dazu hier.

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06:45

Der Fernreise-Anbieter Flixbus stellt aufgrund der neuen Corona-Kontaktbeschränkungen seinen Betrieb vorübergehend ein.

Mehr dazu hier.

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06:30

Der Bundesrat erwartet laut Gesundheitsminister Alain Berset von den Kantonen, dass sie je nach Situation die Massnahmen zur Eindämmung des Coronavirus auf ihrem Gebiet weiter verschärfen. Es sei wichtig, regional differenzierter zu handeln als im März.

Die Unterschiede seien markant, sagte Berset in einem Interview mit der "Neuen Zürcher Zeitung" (Freitagausgabe). So habe beispielsweise das Wallis eine mehr als fünf Mal höhere 14-Tages-Inzidenz bei den neuen Fällen als Solothurn. Das zeige sich bei der Situation in den Spitälern, die im Wallis viel angespannter sei als in Solothurn.

Epidemiologische Lage in der Schweiz und Liechtenstein

29.10.2020, 8 UhrNeu*Total seit Beginn
der Epidemie
Laborbestätigte Infektionen9386145'044
Hospitalisierungen2876700
Todesfälle311985
Covid-19-Test35'2301'895'175

* seit 28.10.2020, 8 Uhr

Berset dementierte, das die Schweiz die Kontrolle über die Pandemie verloren habe. Die Situation sei aber sicher viel schlechter als vor einem Monat. Gleichzeitig hätten die Kantone die Kapazitäten beim Contact Tracing stark erhöht.

Den Vorwurf, der Bundesrat habe zu spät reagiert, weist Berset zurück. "Wir haben reagiert und sind der Planung gefolgt, die wir mit den Kantonen im Sommer vorbereitet haben. Als die Kurve zu steigen begann, haben wir sofort zusätzliche Massnahmen in die Wege geleitet. Ich habe verschiedentlich die Kantone kontaktiert und sie aufgefordert, zu handeln", sagte der Gesundheitsminister weiter.

 

 

Bereits im August und September hätten sich die Fälle verdoppelt, allerdings sehr langsam über einen Zeitraum von einem Monat. Im Oktober habe sich die Zeit dann sehr rasch und für alle überraschend auf eine Woche reduziert. Die Task Force Wissenschaft habe ihm diesen raschen Anstieg am 16. Oktober gemeldet. Bereits zwei Tage später habe der Bundesrat Verschärfungen beschlossen.

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06:05

Das Coronavirus breitet sich in Deutschland in Rekordtempo aus. Das Robert-Koch-Institut meldete am Freitag erstmals mehr als 18'000 Neuinfektionen an einem Tag. Die Gesundheitsämter meldeten laut RKI 18'681 nachgewiesene Ansteckungsfälle binnen 24 Stunden.

 

 

Am Donnerstag waren es noch 16'774. Seit Ausbruch der Seuche wurden damit insgesamt 499'694 Infektionen registriert. Die Zahl der Menschen, die mit oder an dem Virus starben, stieg um 77 auf insgesamt 10'349.

Im Kampf gegen die Infektionswelle wird im November das öffentliche Leben in der Bundesrepublik drastisch eingeschränkt. 

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04:15

Hollywoods Actionfilm-Produzent Michael Bay will aus der Coronavirus-Pandemie Kapital schlagen. Der erste Trailer zu seinem Thriller "Songbird" wurde am Donnerstag veröffentlicht. Die Katastrophen-Romanze spielt im Jahr 2024 in einer Welt mit mehr als 110 Millionen Coronavirus-Toten, drastischen Ausgangssperren und gefährlichen Virus-Mutationen.

 

 

"Riverdale"-Darsteller K.J. Apa und Sofia Carson ("Pretty Little Liars: The Perfectionists") spielen ein junges Paar im dystopischen Los Angeles. Regisseur Adam Mason holte unter anderem auch Demi Moore, Bradley Whitford und Paul Walter Hauser vor die Kamera. Der Film wurde ab Juli gedreht, als nach einem anfänglichen Shutdown der Filmindustrie im Frühjahr Dreharbeiten unter Corona-Auflagen wieder erlaubt waren. Einen Starttermin für "Songbird" gibt es noch nicht.

Der Trailer wurde im Netz eher kritisch kommentiert. Dies sei nicht der Film, den man im Moment brauche, schrieb ein Nutzer. Andere fanden ihn geschmacklos und respektlos.

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02:15

Der brasilianische Präsident Jair Bolsonaro hält den erneuten Lockdown einiger Länder im Kampf gegen die Corona-Pandemie für übertrieben. Dies sei "verrückt", sagt Bolsonaro angesichts der Bemühungen in vielen westlichen Ländern, die zweite Corona-Welle abzumildern. 

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01:30

China meldet weniger Corona-Fälle. Die Zahl der Neuinfektionen sei in den vergangenen 24 Stunden auf 25 gesunken, nachdem es zuvor noch 47 gewesen seien, wie die Gesundheitsbehörde des Landes mitteilt. Die neuen Fälle seien mit einer Ausnahme aus Übersee importiert worden. Die Gesamtzahl der bisher bestätigten Covid-19-Fälle in der Volksrepublik liegt nun bei 85'940. Die Zahl der Todesfälle verharrte unverändert bei 4634.

Die Übersicht zur weltweiten Verbreitung der Coronaviruspandemie von der Johns Hopkins University findet sich hier.

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00:20

Der iPhone-Hersteller Apple schliesst wegen der Pandemie vorübergehend die meisten Läden in Frankreich. 17 von 20 Geschäften sollen ab Freitag geschlossen bleiben, steht auf der Homepage des US-Konzerns. In Frankreich beginnt an diesem Freitag ein einmonatiger Lockdown.

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23:50

Laut einer Zählung der Nachrichtenagentur Reuters haben sich weltweit inzwischen mehr als 44,66 Millionen Menschen mit dem Coronavirus infiziert und über 1,176 Millionen sind gestorben. Die USA bleiben mit knapp 8,9 Millionen bestätigten Fällen und fast 228'000 Toten das am stärksten betroffene Land gefolgt von Indien und Brasilien.

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19:50

Spanien gibt 23'580 neue Positiv-Tests bekannt, der höchste Tageswert seit dem Beginn der Pandemie. Zudem werden 173 weitere Todesfälle verzeichnet. Insgesamt gibt es damit knapp 1,2 Millionen bekannte Infektionen und 35.466 Todesfälle.

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19:45

Frankreich meldet 47'636 neue Positiv-Tests nach 36'437 am Mittwoch. Die Zahl der neu verzeichneten Toten fällt dagegen auf 235 von 244. Damit sind insgesamt knapp 1,3 Millionen Infektionen und 36.020 Todesfälle bekannt.

 

 

Kurz vor dem Beginn des neuen Lockdowns verzeichnen Frankreichs Friseure eine riesige Nachfrage. "Man könnte meinen, es wäre schon Weihnachten", sagt Cathy Duhautbois, Mitarbeiterin in einem Salon in Cambrai. Dieser schiesst um 21 Uhr und darf nach bisheriger Planung erst ab Dezember wieder öffnen. "Das wird für uns schwierig", sagt Duhautbois. "Wir haben das Gefühl, dass wir für die Fehler von anderen bestraft werden."

Frankreich macht als Teil des neuen Lockdowns die Arbeit von zu Hause zur Pflicht. Ausnahmen seien nur dann zulässig, wenn es technisch nicht anderes gehe, erklärt Arbeitsministerin Elisabeth Borne. Die Regierung stellt auch andere Einzelheiten der bereits am Mittwoch verkündeten Verschärfungen vor. Unter anderem gilt die Maskenpflicht jetzt für Kinder ab sechs Jahre statt wie bislang ab elf.

(cash/Reuters/AWP/SDA/Bloomberg)