18:00

In der Schweiz ist eine Debatte um die mögliche Aufhebung aller Corona-Schutzmassnahmen entbrannt. Während der Schweizerische Gewerbeverband (SGV) und bürgerliche Politikerinnen und Politiker einen sogenannten "Freedom Day" fordern, erteilen die Fachleute des Bundes der Idee eine Absage.

Eine Überlastung des Gesundheitswesens sei nicht mehr zu erkennen, zudem sorge die Omikron-Variante für mildere Krankheitsverläufe, sagten die Vertreterinnen und Vertreter mehrerer Verbände und bürgerlicher Parteien.

Geduld sei gefragt, entgegnete Patrick Mathys vom Bundesamt für Gesundheit. Der Höhepunkt der Omikron-Welle sei noch nicht erreicht. Falls jetzt ein "Freedom Day" ausgerufen werde, stiegen die Fallzahlen noch stärker an. Es sei schade, wegen zwei oder drei Wochen Fortschritte zu verspielen. "Das macht einfach keinen Sinn."

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17:25

Die durch die Covid-19-Pandemie verursachten Defizite der SBB sollen als ausserordentlich taxiert und vom Bund entsprechend ausgeglichen werden. Das fordert die Finanzkommission des Ständerats (FK-S) mit einer dringlichen Motion.

So soll sichergestellt werden, dass die von der Bundesversammlung gewünschten Investitionen in die Bahninfrastruktur plangemäss und ohne Verzögerungen durchgeführt werden können, wie es in einer Mitteilung der Parlamentsdienste vom Dienstag hiess. Die Kommissionsmotion wurde demnach mit 8 zu 5 Stimmen beschlossen. Der Ständerat wird in der Frühjahrssession darüber beraten.

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16:50

Der internationale Airline-Verband IATA fordert die Lockerung von Corona-Reisebeschränkungen im Flugverkehr. Die Pandemie sei dabei, sich zur Endemie zu entwickeln. Reiserestriktionen wie Test- und Quarantänepflichten hätten sich nicht als wirksames Mittel zur Abwehr der Infektion erwiesen, richteten aber enormen Schaden in der Wirtschaft an, erklärte IATA-Chef Willie Walsh am Dienstag.

Die Regierungen sollten sich auf eine höhere Immunität der Bevölkerung konzentrieren und die Rückkehr zur Normalität nicht länger durch Reisebarrieren behindern. Frankreich und Grossbritannien hätten die Auflagen schon gelockert. "Wir hoffen, andere werden folgen", erklärte Walsh.

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16:15

In der Schweiz und in Liechtenstein wurden 36'658 neue Coronavirus-Ansteckungen innerhalb eines Tages registriert. Dies geht aus den heute Dienstag veröffentlichten Angaben auf der Webseite des Bundesamts für Gesundheit (BAG) hervor.

Damit liegt der 7-Tages-Durchschnitt der bestätigten Infektionen neu bei 34'250. Gestern lag dieser Schnitt noch bei 33'176, vor einer Woche bei 27'424. Zudem wurden 121 neue Spitaleinweisungen und 12 neue Todesfälle gemeldet. Bislang sind 68,13 Prozent der Schweizer Bevölkerung vollständig geimpft.

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15:35

Biontech und sein Partner Pfizer beginnen eine erste klinische Studie mit einem an die Omikron-Virusvariante angepassten Covid-19-Impfstoff. In der Studie mit gesunden Erwachsenen im Alter von 18 bis 55 Jahren sollen Sicherheit, Verträglichkeit und Immunogenität des Impfstoffkandidaten untersucht werden, wie die beiden Unternehmen am Dienstag mitteilten. "Die Studie ist Teil unseres wissenschaftlichen Ansatzes zur Entwicklung eines variantenbasierten Impfstoffs, der vor Omikron einen ähnlichen Schutz bietet, wie wir ihn bei vorherigen Varianten beobachtet haben, der aber gleichzeitig länger anhält", sagte Biontech-Chef Ugur Sahin.

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14:55

Omikron breitet sich in der Schweiz aus: "Der Kulminationspunkt der Welle scheint noch nicht erreicht zu sein", sagt Patrick Mathys, Leiter Krisenbewältigung bei Bundesamt für Gesundheit (BAG), vor den Medien in Bern. Die Schweiz gehöre zu den Ländern mit dem höchsten Infektionsgeschehen in Europa. 

  • Laut Mathys sind innerhalb von 24 Stunden rund 36'000 neue Fälle dazugekommen. Die Veröffentlichung genauer Fallzahlen für die Schweiz und Liechtenstein verzögert sich wegen technischer Probleme.
  • Omikron hat den Behörden zufolge jetzt einen Anteil von 90 Prozent an den Infektionen in der Schweiz. "Wir hoffen, dass die Strecke von Omikron bald zu Ende ist", sagte Patrick Mathys. Es wäre aber schade, mit einer Aufhebung der Massnahmen drei Wochen zu früh alles wieder auf Spiel zusetzen. Öffnungen seien sinnvoll nach dem Peak der Welle. Mathys antwortete damit indirekt aus Forderungen aus dem Gewerbe oder von der SVP, schon im Februar einen "Freedom Day" mit weitgehendem Verzicht auf Massnahmen auszurufen. Auch Taskforce-Vizepräsident Urs Karrer hält eine unmittelbare Öffnung für weder sinnvoll noch realistisch.
  • Der Rückgang des R-Werts von etwa 1,6 auf 1,1 seit Ende Dezember deutet aber darauf hin, dass sich die Welle abflacht. Laut Taskforce-Vize Karrer haben sich innerhalb einer Woche möglicherweise bis 750'000 Personen das Virus eingefangen. Dies entsprich den gemeldeten Zahlen plus der vermuteten Dunkelziffer. Dies wären fast zehn Prozent der Schweizer Bevölkerung. 
  • Auf den Intensivstationen liegen rund 220 Covid-Patientinnen- und Patienten, wie Mathys sagte. Diese entspreche der Belegung von etwa einem Viertel der verfügbaren und betreibbaren Betten. Es handle sich fast ausschliesslich um Personen, die sich noch mit der Delta-Variante infiziert hatten. Mit Omikron angesteckte Patienten müssten fast keine auf der Intensivstation behandelt werden.
  • Laut Karrer hat sich seit Anfang November das Risiko, als infizierte Person ins Spital zu kommen, von 2,5 auf 0,3 Prozent reduziert. Dies sei vor allem der Impfung und dem Booster sowie der milderen Omikron-Variante zu verdanken. Karrer warnte aber davor, Omikron als "harmloses" Virus zu interpretieren.

Die Medienkonferenz der Experten des Bundes kann hier in der Wiederholung angesehen werden:

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13:35

Die Zahlen des Bundesamts für Gesundheit (BAG) sollten um 13.30 Uhr veröffentlicht werden. Nach Angaben der Behörde gibt es aber "technische Probleme": Die Zahlen lassen also auch sich warten.

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12:10

In den ersten Januarwochen ist der Flugverkehr in Europa laut der Europäischen Organisation zu Sicherung der Luftfahrt (Eurocontrol) im Vergleich zum Vormonat deutlich zurückgegangen. "Die Auswirkungen von Omikron sind nur allzu deutlich", schrieb der Generaldirektor der Organisation, Eamonn Brennan, am Dienstag auf Twitter. Demnach wurden im Vergleich zum entsprechenden Zeitraum 2019 nur 70 Prozent des Flugverkehrs registriert, im Dezember waren es noch 78 Prozent. "Wir gehen davon aus, dass dies nur von kurzer Dauer sein wird", so Brennan.

Eurocontrol hatte für den Januar eigentlich mit einem Niveau von 79 Prozent im Vergleich zu vor der Pandemie gerechnet. Die Zahlen beziehen sich Eurocontrol-Angaben zufolge auf die Anzahl von Flügen in mehr als 40 europäischen Ländern, sowohl für Passagiere als auch für Fracht. Angesichts steigender Corona-Fallzahlen und der neuen Omikron-Variante des Coronavirus hatten viele Länder striktere Reisebestimmungen erlassen.

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11:50

Die Impfkampagne in Deutschland verliert an Fahrt. Das Robert-Koch-Institut teilt mit, dass sich am Montag 316.016 Menschen haben impfen lassen. Davon waren 27.541 Erstimpfungen, 52.188 Zweitimpfungen und 236.287 Auffrischungsimpfungen. Kanzler Olaf Scholz hat eine neue Werbekampagne für das Impfen angekündigt. Am Montag vor einer Woche hatte es noch 468.372 Impfungen gegeben.

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11:10

Die Corona-Massnahmen seien in der Schweiz per sofort aufzuheben. Dieser Ansicht ist eine Allianz von Branchenverbänden sowie Vertreterinnen und Vertretern bürgerlicher Parteien. Die geltenden Einschränkungen seien gesellschaftlich und wirtschaftlich nicht mehr vertretbar.

Die bestehenden Massnahmen – darunter die Quarantäne- und Isolationsmassnahmen, die Homeoffice-und die Zertifikatspflicht – seien weder verhältnismässig noch geeignet, um die Situation in den Spitälern oder die epidemiologische Entwicklung positiv zu beeinflussen, monierten Rednerinnen und Rednern an einer Medienkonferenz in Bern, bei der nebst dem Schweizerischen Gewerbeverband (SGV) auch Vertreterinnen und Vertreter der Parteien FDP, SVP und Die Mitte, der Fitness- und Gesundheitscenter Verband, Gastrosuisse und die Expo Event Swiss LiveCom Association zugegen waren.

Am 19. Januar hatte der Bundesrat die Verlängerung der Massnahmen beschlossen. Die Regeln zur Kontaktquarantäne und die Homeoffice-Pflicht gelten bis Ende Februar; die übrigen Massnahmen provisorisch bis Ende März.

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09:40

Die Omikron-Variante des Coronavirus ist in Tschechien weiter auf dem Vormarsch. Die Zahl der Corona-Neuinfektionen stieg mit 30'350 Fällen innerhalb von 24 Stunden auf einen neuen Höchststand seit Beginn der Pandemie. Das teilte das Gesundheitsministeriums in Prag am Dienstag mit. Die Zahl der im Krankenhaus behandelten Patienten ging zuletzt wieder leicht zurück und lag bei 1695. Seit Beginn der Pandemie starben mehr als 37'000 Menschen an oder mit dem Coronavirus. Der EU-Mitgliedstaat hat knapp 10,7 Millionen Einwohner.

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09:00

Ein israelischer Expertenrat hat am Dienstag eine vierte Impfung gegen das Coronavirus für über 18-Jährige empfohlen. Die Empfehlung gelte für Erwachsene, die vor mehr als fünf Monaten die Booster-Impfung erhalten haben oder die vor diesem Zeitraum genesen seien, teilte das Gesundheitsministerium mit.

"Die Entscheidung wurde angesichts positiver Ergebnisse getroffen, die einen drei- bis fünfmal höheren Schutz gegen schwere Erkrankungen nach der vierten Impfdosis zeigten", hiess es in der Mitteilung. Der Schutz vor einer Infektion mit dem Coronavirus sei bei vierfach Geimpften zweimal höher als bei dreifach Geimpften. Die Empfehlung muss noch vom Generaldirektor des Gesundheitsministeriums, Nachman Asch, gebilligt werden.

Den vollständigen Bericht finden Sie hier.

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05:45

Dass die Pandemie bald vorbei ist, hofft auch Daniel Koch. Der ehemalige Leiter der Abteilung Übertragbare Krankheiten des Bundesamts für Gesundheit (BAG) hält weiter an seiner Prognose fest, dass im Sommer 2022 das Gröbste überstanden sein dürfte. "Im Moment sieht es gut aus, ja – vor allem für die Schweiz und Europa. Ob Corona weltweit 'gegessen' sein wird, ist fraglich. Aber in unseren Breiten wird sich das Virus wohl bis im Sommer endemisch etablieren", so Koch zur "Schweizer Illustrierten".

Das bedeute, dass Corona nicht mehr in dem Ausmass eine Rolle spielen wird. Das liege an der Immunisierung der Bevölkerung. Diese sei jetzt dank Impfung, Booster und Genesung viel besser als zu Beginn der Corona-Krise.

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04:55

In Deutschland steigt die Zahl der bekannten Infektionen um 126'955 auf knapp 8,87 Millionen, wie aus Daten auf der Internetseite des Robert-Koch-Instituts (RKI) hervorgeht. Die Zahl der Todesfälle legt demnach um 214 auf 116'960 zu. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt bei 894,3.

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01:55

Südkorea meldet erstmals mehr als 8000 Neuinfektionen an einem Tag. Die Seuchenbehörde gibt deren Zahl mit 8571 an und damit mehr als der bisherige Höchststand von Mitte Dezember. In Südkorea breitet sich Omikron schnell aus und ist seit der vergangenen Woche die vorherrschende Virus-Variante im Land. 

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Beim Klick auf die Grafik erscheint der Covid-19 Vaccination Tacker von Reuters, der die Impfquoten weltweit dokumentiert.

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21:00

Einem Bericht des Fernsehsenders ITV zufolge soll der britische Premierminister Boris Johnson mitten im Lockdown in grösserer Runde Geburtstag gefeiert haben. Johnsons Frau Carrie habe eine Überraschungsparty für den Premier im Sitzungsraum des Kabinetts im Regierungssitz in der Downing Street organisiert, heisst es in dem Bericht. Bis zu 30 Gäste seien bei der angeblichen Feier am Nachmittag des 19. Juni 2020 dabei gewesen, darunter vor allem Mitarbeiter.

Eine Regierungssprecherin bestritt den Bericht über die Party am Nachmittag laut ITV nicht, bezeichnete die Veranstaltung aber als kurzes Treffen von Mitarbeitern im Anschluss an eine Besprechung, um dem Premier zu gratulieren. Johnson sei weniger als zehn Minuten dabei gewesen. Den Bericht über Gäste in der Dienstwohnung wies die Sprecherin als "komplett unwahr" zurück. Johnson habe lediglich eine kleine Gruppe von Familienmitgliedern im Freien empfangen.

Einen vollständigen Bericht finden Sie hier.

20:00

Kurz vor Beginn der Olympischen Winterspiele versucht China die Ausbreitung von Corona-Fällen mit strikten Massnahmen zu verhindern. Zu den Spielen wird nur ein handverlesenes Publikum zugelassen. Kontakte zu der chinesischen Bevölkerung sind nicht erwünscht. Dafür sorgt ein Heer von fast 20'000 Freiwilligen

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Beim Blick auf die Grafik erscheint die Übersicht von der Johns-Hopkins-Universität zur weltweiten Fallzahlen-Entwicklung.

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(cash/Reuters/AWP/Bloomberg)