Zum Coronavirus-Ticker vom Donnerstag, den 28. Oktober 2021, geht es hier.

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18:25

Der Schweizerische Gewerbeverband (SGV) empfiehlt das Covid-19-Gesetz zur Annahme. Damit seien die Grundlagen zur Fortsetzung der Massnahmen zur Bewältigung der Pandemie geschaffen worden. Ausserdem seien darin die Schutzkonzepte festgehalten. Die Justizinitiative lehnt die Gewerbekammer hingegen ab.

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15:45

63,16 Prozent der Schweizer Bevölkerung sind mittlerweile vollständig geimpft. Damit weiterhin möglichst viele unterschiedliche Impfstoffe gegen das Coronavirus angeboten werden können, hat der Bundesrat am Mittwoch entschieden, eine Ausnahmeregelung zum Heilmittelgesetz einzuführen, die dies ermöglicht.

Laut Heilmittelgesetz ist die befristete Zulassung eines Arzneimittels in der Schweiz nur erlaubt, wenn kein gleichwertiges anderes Mittel zur Verfügung steht. In der Pandemie sei es aber wichtig, Impfstoffe möglichst vieler verschiedener Anbieter mit unterschiedlichen Technologien bereitstellen zu können, teilte der Bundesrat mit. Er hat deshalb die entsprechende Covid-19-Verordnung mit einer Ausnahmeregelung vom Heilmittelgesetz ergänzt.

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14:40

Die Aussenpolitische Kommission des Nationalrats (APK-N) ist im Grundsatz einverstanden mit dem Verhandlungsmandat der Schweiz zur Ministerkonferenz der Welthandelsorganisation (WTO). Eine Lockerung des Patentschutzes bei Covid-19-Therapeutika sei aber abzulehnen.

Der Antrag, wonach die Schweiz eine temporäre Lockerung des Schutzes von geistigem Eigentum bei Covid-19-Therapeutika unterstützen sollte, lehnte die Kommission mit 15 zu 9 Stimmen ab, wie die Parlamentsdienste am Mittwoch mitteilten.

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14:05

Bundeskanzlerin Angela Merkel ist laut Regierungssprecher Steffen Seibert besorgt wegen der wieder deutlich steigenden Corona-Zahlen. "Wir wissen, dass sich regional in Krankenhäusern wieder schwierige Zustände ankündigen", sagt Seibert. "Da stellt sich für die Bundeskanzlerin eben die Frage, ab wann, ab welchem Warnwert etwa in der Krankenhausbelegung gegebenenfalls über zusätzliche Maßnahmen zu beraten wäre." Die geschäftsführende Bundesregierung wäre in einem solchen Fall in den verbleibenden Wochen jederzeit bereit, mit den Ländern darüber zu sprechen. Welche Maßnahmen dies sein könnten, darüber wollte Seibert nicht spekulieren. Erforderlich wäre dies aber lediglich im Fall einer "noch weiter deutlichen Zuspitzung der Lage".

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13:35

In der Schweiz und in Liechtenstein wurden 1846 neue Coronavirus-Ansteckungen innerhalb eines Tages registriert. Dies geht aus den heute Mittwoch veröffentlichten Angaben auf der Webseite des Bundesamts für Gesundheit (BAG) hervor.

Damit liegt der 7-Tages-Durchschnitt der bestätigten Infektionen neu bei 1343. Gestern lag dieser Schnitt noch bei 1285, vor einer Woche bei 996.

Zudem wurden 45 neue Spitaleinweisungen und 4 neue Todesfälle gemeldet. Bislang sind 63,16 Prozent der Schweizer Bevölkerung vollständig geimpft.

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11:25

Russland verzeichnet mit weiteren 1123 Todesfällen im Zusammenhang mit dem Coronavirus erneut einen neuen Höchstwert. Zudem melden die Behörden 36'582 Neuinfektionen binnen 24 Stunden, darunter 5789 in der Hauptstadt Moskau. Im Kampf gegen die seit Wochen kräftig steigenden Corona-Zahlen hat Präsident Wladimir Putin für Anfang November eine arbeitsfreie Woche angeordnet. Moskau geht schon von Donnerstag an in einen neuen Teil-Lockdown: Nur Geschäfte des Alltagsbedarfs wie Supermärkte und Apotheken dürfen dann noch öffnen. Die Regierung macht eine mangelnde Impfbereitschaft für die verstärkte Virus-Ausbreitung verantwortlich.

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09:45

Das Covid-Zertifikat wird in der Schweiz nach einer dritten Dosis um ein Jahr verlängert. Dies teilte das Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Mittwoch der Nachrichtenagentur Keystone-SDA auf Anfrage mit. Das Zertifikat sei jeweils nach der letzten Impfung zwölf Monate lang gültig, teilte ein BAG-Sprecher mit. Dies werde auch für die Auffrischungsimpfung gelten.

Am Dienstag hatte es zunächst widersprüchliche Angaben zur Auswirkung einer Booster-Impfung auf die Gültigkeit des Covid-Zertifikats gegeben. Patrick Mathys, Leiter Sektion Krisenbewältigung und internationale Zusammenarbeit beim BAG, erklärte am Nachmittag vor den Medien in Bern, dass sich die Gültigkeit nicht verlängere. Am Abend korrigierte der Präsident der Eidgenössischen Kommission für Impffragen (Ekif), Christoph Berger, die Aussage in der SRF-Sendung "10 vor 10".

Eine Auffrischungsimpfung sei jedoch nicht dazu da, um das Zertifikat zu verlängern, sagte Berger. "Wir wollen den Booster den Menschen geben, die nicht mehr maximal geschützt sind."

Die Heilmittelbehörde Swissmedic hatte am Dienstag grünes Licht gegeben für Auffrischungsimpfungen. Zugelassen wurden Drittimpfungen der beiden Hersteller Biontech/Pfizer und Moderna "für besonders gefährdete Personen" und "für Menschen mit geschwächtem Immunsystem" ab 12 Jahren. Der Bund empfiehlt, generell allen Personen über 65 Jahren sich eine dritte Impfdosis verabreichen zu lassen - frühestens sechs Monate nach der vollständigen Impfung. 

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06:50

Entwicklungsorganisationen haben die reichen Industrienationen zu mehr Impfgerechtigkeit in der Pandemie aufgefordert. Vor dem Gipfel der Staats- und Regierungschefs der Gruppe der führenden Wirtschaftsnationen (G20) am Wochenende in Rom wurde besonders eine Freigabe der Impfstoffpatente gefordert und eine gerechtere Verteilung von Präparaten gegen das Coronavirus in der Welt. "Um endlich die Pandemie zu beenden, brauchen wir jetzt Impfstoffgerechtigkeit und einen transparenten Fahrplan, wann und wie Impfdosen geteilt werden", sagte am Mittwoch Friederike Röder von der Bewegung Global Citizen.

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06:00

Das Robert-Koch-Institut meldet 23'212 neue Positiv-Tests in Deutschland. Das sind 6197 mehr als am Mittwoch vor einer Woche, als 17'015 Neuinfektionen gemeldet wurden. Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt auf 118,0 von 113,0 am Vortag. Der Wert gibt an, wie viele Menschen je 100'000 Einwohner sich in den vergangenen sieben Tagen mit dem Coronavirus angesteckt haben. 114 weitere Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus. Die Zahl der gemeldeten Todesfälle binnen 24 Stunden erhöht sich auf 95.359. Insgesamt fielen in Deutschland bislang mehr als 4,5 Millionen Corona-Tests positiv aus.

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04:15

Ein Beratergremium der US-Arzneimittelbehörde FDA hat sich für eine Notfallzulassung des Corona-Impfstoffes von Biontech /Pfizer für Kinder zwischen fünf und elf Jahren ausgesprochen. Das entschieden die Teilnehmer des Gremiums bei einer Sitzung am Dienstag. Die Empfehlung ist nicht bindend, die FDA folgt den Fachleuten aber in der Regel. Eine endgültige Entscheidung der FDA wird noch in dieser Woche erwartet. Im Anschluss muss sich formell auch noch die Gesundheitsbehörde CDC damit befassen.

Eine Impfkampagne für die etwa 28 Millionen betroffenen Kinder in den USA könnte nach Angaben des Weissen Hauses dann bereits im November starten. Die Regierung werde innerhalb weniger Tage nach einer Zulassung 15 Millionen Dosen Impfstoff an Kinderärzte, Kliniken und Apotheken ausliefern, hiess es. Auch das nötige Zubehör, etwa kleinere Spritzen, würden direkt mit ausgeliefert. Der Impfstoff könne bis zu zehn Wochen bei normaler Kühlschranktemperatur gelagert werden, hiess es.

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02:15

Der australische Ministerpräsident Scott Morrison erklärt, dass nun auch nicht geimpfte Tennisspieler zu den Australian Open im Januar einreisen dürften, wenn sie sich einer zweiwöchigen Quarantäne unterziehen. Damit gilt für die Spieler eine Ausnahmeregelung: Ballkinder, Fans und Schiedsrichter benötigen einen Impfnachweis. Die Nummer eins der Herren, Novak Djokovic, hatte vergangene Woche geäußert, möglicherweise nicht an dem Turnier teilzunehmen, "da die Dinge sind, wie sie sind". Er weigert sich, seinen Impfstatus offenzulegen.

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22:00

Die Pandemie bleibt für die Weltgesundheitsorganisation (WHO) eine "Notlage von internationaler Tragweite". Dies beschloss WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus auf Empfehlung des unabhängigen Notfallausschusses, der sich alle drei Monate trifft, um die Lage neu zu beurteilen. Mit der Erklärung einer Notlage sind unter anderem besondere Meldepflichten der Mitgliedsländer verbunden.

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19:30

Aufgrund von rekordhohen Neuinfektionszahlen haben die zum dänischen Königreich zählenden Färöer lokale Beschränkungen eingeführt. Die täglichen Corona-Zahlen auf der kleinen Inselgruppe im Nordatlantik sind nach Angaben des färöischen Rundfunksenders KVF in der vergangenen Woche deutlich angestiegen, und zwar von 13 Fällen am Montag auf 99 am Sonntag. Damit gibt es derzeit 379 aktive Fälle auf den Inseln.

Wie die dänische Nachrichtenagentur Ritzau am Dienstag berichtete, wurden deshalb nun Schüler einiger Schulen nach Hause und in den Fernunterricht geschickt. Die Behörden empfahlen, Freizeitaktivitäten zu begrenzen. Die Infektionen betreffen demnach vor allem Kinder und Jugendliche in den nördlichen Gemeinden Klaksvík, Eystur und Fuglafjørdur.

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Beim Klick auf die Karte erscheint die Übersicht zur weltweiten Entwicklung der Johns Hopkins University.

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18:20

Die Kantone seien grundsätzlich bereit, die Auffrischungsimpfungen ab Mitte November zu verabreichen, teilte die Konferenz der kantonalen Gesundheitsdirektorinnen und -direktoren (GDK) auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA mit. Als Impforte kämen grundsätzlich alle bekannten Angebote wie Impfzentren, Impfbusse oder Arztpraxen infrage.

Im Kanton Baselland, der den grössten Anteil der über 65-Jährigen in der Deutschschweiz hat, beginnt die Booster-Impfung am 5. November, wie Gesundheitsdirektor Thomas Weber (SVP) auf Anfrage von "SRF" sagte.

Seit heute empfiehlt der Bund neu allen Personen über 65 Jahren, sich eine dritte Impfdosis verabreichen zu lassen. Zuvor hatte die Heilmittelbehörde Swissmedic grünes Licht für Auffrischungsimpfungen gegeben. Eine solche  solle ältere Menschen noch besser vor schwerer Erkrankung schützen, teilten das Bundesamt für Gesundheit (BAG) und die Eidgenössische Kommission für Impffragen (Ekif) am Dienstag gemeinsam mit. Einzelne Studien wiesen darauf hin, dass der Impfschutz insbesondere bei den ältesten Personen über die Zeit etwas nachlassen könne. 

Ab Anfang November können sich die Seniorinnen und Senioren für die Impfung anmelden, ab Mitte November sollen die Kantone mit den Auffrischimpfungen beginnen, heisst es vom Bund. 

Zum ausführlichen Bericht geht es hier. 

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(cash/AWP/Reuters/Bloomberg)