Zum Coronavirus-Ticker vom Dienstag, den 2. Februar, geht es hier.

+++

18:15

Der Schweizer Roche-Konzern will bis Mitte Februar einen für Patienten weniger unangenehmen Coronavirus-Schnelltest auf den Markt bringen. Beim SARS-CoV-2 Rapid Antigen Test Nasal werde die Probe aus dem vorderen Bereich der Nase entnommen statt aus dem Nasen-Rachen-Raum. Diese Abstrich-Methode könne die Unannehmlichkeiten verringern, insbesondere bei empfindlichen Personen wie Kindern, älteren Menschen oder Personen mit Behinderungen. Der Test habe die CE-Kennzeichnung erhalten und Vertriebspartner SD Biosensor bereite in den USA den Antrag auf Notfallzulassung vor.

+++

18:00

Die zur Lufthansa gehörende Fluglinie Swiss streicht wegen der verschärften Schweizer Reiserestriktionen weitere Flüge. Bis vorerst Ende Februar werde der Flugbetrieb in Genf auf ein absolutes Minimum reduziert, erklärte die Airline. Auch in Zürich werde das Angebot nochmals verringert. "Swiss hat damit im Februar nur noch zehn Prozent des Flugprogramms von 2019 im Angebot."

+++

17:30

Im Grossraum Madrid werden die Beschränkungen gelockert. So dürfen statt bisher vier ab Freitag sechs Personen auf Terrassen von Gaststätten zusammenkommen, wie die Behörden mitteilen. Der Beginn einer nächtlichen Ausgangssperre könnte zudem von 22 Uhr auf Mitternacht verschoben werden. Die Region Madrid stellt sich damit gegen den Trend in Spanien, wo die Massnahmen vielerorts eher noch verschärft werden. Die konservative Präsidentin der Region Madrid, Isabel Diaz Ayuso, erklärt, es werde alles getan, um Bars, Restaurants und Kulturstätten offen zu halten - trotz politischen Drucks. Sie ging schon öfter auf Konfrontation zur linken Zentralregierung.

+++

15:15

Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) hat am Montag insgesamt 2411 Fälle mit mutierten Coronaviren gemeldet. Die meisten davon sind keiner der bekannten Mutationen aus Grossbritannien und Südafrika zuzuschreiben.

Von der britischen Variante sind bisher 1021 Fälle entdeckt worden, von den südafrikanischen 52. Insgesamt 1338 Fälle konnten keiner der beiden Varianten zugeordnet werden. Damit sind die mutierten Coronaviren in der Schweiz weiterhin auf dem Vormarsch. Am Freitag registrierte des BAG noch 1674 Ansteckungen mit diesen Viren.

Das Total der Zahlen sei nicht repräsentativ und nur als deskriptive Information zu gebrauchen, betonte das BAG gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Denn es handle sich um Unterschätzungen, weil in einigen Kantonen nur wenig oder kein Material sequenziert wurde.

Die mutierten Varianten sind ansteckender als das ursprüngliche Virus. Dass die von ihnen verursachte Covid-19-Erkrankung schwerer verläuft, ist nicht bekannt. Viren mutieren ständig.

+++

13:40

Der britische Premierminister Boris Johnson lehnt eine Lockerung der Corona-Einschränkungen ab. Es gebe zwar erste Anzeichen dafür, dass die Infektionsrate abflache und womöglich sogar zu fallen beginne. "Aber vergessen Sie nicht, dass sie immer noch auf einem sehr hohen Niveau ist", sagt der Regierungschef zu mehreren Rundfunksendern.

"Das Risiko besteht darin, dass Sie, wenn Sie Ihren Fuss von der Kehle der Bestie nehmen, wenn Sie zulassen, dass die Dinge ausser Kontrolle geraten, die Krankheit sich schnell wieder ausbreiten könnte, bevor wir genug Impfungen in die Arme der Menschen bekommen."

+++

13:30

Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) meldet 3775 Fälle von Corona-Infektionen in der Schweiz und Liechtenstein für die Tage Freitag, Samstag und Sonntag (Stand Montag, 0715 Uhr). Der R-Wert für den 22. Januar wird mit 0,98 angegeben. 

Damit liegt der 7-Tages-Durchschnitt der bestätigten Infektionen neu bei 1'642. Am Freitag lag dieser Schnitt noch bei 1'720, vor einer Woche bei 1'953.

Am vergangenen Montag waren 4320 Fälle gemeldet worden. Damals war ein auf circa zwei Wochen zurückliegender R-Wert von 0,93 angegeben. Die Zahl der Todesfälle beläuft sich auf 78. In ein Krankenhaus eingeliefert wurde in 161 Fällen. 

 

 

+++

12:40

Der ehemalige Delegierte des Bundesamts für Gesundheit (BAG) für die Coronakrise in der Schweiz, Daniel Koch, ist optimistisch für den Sommer. Im Gespräch mit Publikationen von CH Media sagte der frühere "Mr Corona":"Ich glaube, im Sommer hat man das Virus in Europa wieder unter Kontrolle." Im Frühsommer würden daher Läden und Restaurants wieder öffnen können - oder gar früher. 

Grund für den Optimismus sind laut Koch wärmeres Wetter, die Impfungen, Schnelltests und Schutzmassnahmen. 

+++

11:40

Die Homeoffice-Pflicht, die in der Schweiz wegen der zweiten Coronawelle gilt, wird von vielen Unternehmen befolgt. So arbeiteten im Januar im Industriesektor 45 Prozent der Beschäftigten von zuhause aus, im Dienstleistungssektor waren es fast zwei Drittel.

Dies ergab eine Umfrage bei rund 250 Unternehmen im Rahmen der monatlichen Konjunkturbefragung PMI, die von der Credit Suisse und dem Branchenverband Procure.ch Ende Januar durchgeführt und am Montag veröffentlicht wurde.

Gegenüber dem Vormonat Dezember ist der Homeoffice-Anteil somit deutlich gestiegen. Im Dezember hatte er im Industriesektor bei 33 Prozent und im Dienstleistungssektor bei 43 gelegen.

 

 

Die Anteile liegen nun auch deutlich über den Werten der ersten Coronawelle. Damals hatten im Industriebereich 37 Prozent der Beschäftigten von Zuhause aus gearbeitet, im Dienstleistungsbereich war es rund die Hälfte gewesen.

In der Schweiz gilt seit dem 18. Januar eine Homeoffice-Pflicht. Die Arbeitgeber sind verpflichtet, Homeoffice überall dort anzuordnen, wo dies aufgrund der Art der Aktivität möglich und mit verhältnismässigem Aufwand umsetzbar ist. Der Arbeitgeber schuldet den Arbeitnehmenden keine Auslagenentschädigung etwa für Strom- oder Mietkosten.

+++

 

11:35

In Portugal ist allein nur im Januar fast die Hälfte der Menschen gestorben, die insgesamt seit dem Ausbruch der Pandemie vor knapp einem Jahr in Verbindung mit dem Virus ums Leben gekommen sind. In diesen Zahlen spiegelt sich die seit Wochen rasante Ausbreitung des Erregers in dem Land. In vielen Krankenhäusern sind die Kapazitätsgrenzen erreicht.

Krankenwagen warten manchmal bis zu Stunden vor den Kliniken bis ein Bett frei wird. Vergangenen Monat starben 5576 Menschen nach einer Infektion. Das sind 44 Prozent der gesamten Corona-Toten in Portugal. 

+++

Abonnieren Sie hier den Newsletter von cash.ch, der grössten Börsen- und Wirtschaftsplattform der Schweiz.

+++

10:30

Die griechische Regierung bereitet sich auf die Möglichkeit einer dritten Corona-Welle vor. Am Montagmorgen bestellte Gesundheitsminister Vassilis Kikilias ausserplanmässig den nationalen Corona-Krisenstab ein, um das Vorgehen für einen möglichen starken Anstieg der Zahlen zu erörtern. Dazu könnte auch ein noch strengerer Lockdown gehören, als er ohnehin schon seit Anfang November in Kraft ist, berichteten griechische Medien.

Die Corona-Experten sehen das Land an einem entscheidenden Punkt: Nach einer leichten Lockerung des Lockdowns vor zwei Wochen waren die Fallzahlen bereits nach oben geschnellt. Zudem wurde am Wochenende erstmals die südafrikanische Virus-Mutante entdeckt; die britische ist bereits im Umlauf. Nun ist die Sorge gross, dass das Infektionsgeschehen ausser Kontrolle geraten könnte.

Mehr dazu hier.

+++

07:45

Das Robert-Koch-Institut meldet 5608 Neuinfektionen in Deutschland. Damit haben sich 2'221'971 Menschen mit dem Virus angesteckt. Die Zahl der Menschen, die nach einer Infektion gestorben sind, erhöht sich demnach um 175. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt bei 91. Die montags vom RKI veröffentlichten Zahlen sind häufig unvollständig, da nicht alle Fälle vom Wochenende berücksichtigt werden.

+++

07:40

Zu den Gewinnern am Devisenmarkt zählt das britische Pfund, das am Morgen zu allen anderen wichtigen Währungen zulegt. Marktbeobachter verweisen auf Fortschritte Grossbritanniens bei den Corona-Schutzimpfungen.

Während das Corona-Impfprogramm in der Europäischen Union nur schleppend vorankommt, verzeichnet das Vereinigte Königreich Rekordzahlen. Allein am Samstag wurden nach Angaben der Regierung in London knapp 600'000 Impfdosen verabreicht. Die Zahl der Erstimpfungen stieg damit auf knapp neun Millionen.

 

 

+++

06:45

In der Schweiz schliessen reihenweise berühmte Hotels ihre Pforten. So hat auch das Hotel Monte Rosa in Zermatt geschlossen, weil sich die Saison angesichts der Probleme mit der Pandemie nicht mehr rechnet. In Davos sind es die vom WEF her bekannten Hotels Post und Intercontinental. In St. Moritz, wo es vor zwei Wochen grösseren Corona-Ausbrüchen in Hotels gekommen ist, schliessen das legendäre Palace und das Carlton. 

"Gerade für 5-Stern-Hotels lohnt sich der Betrieb zur Zeit finanziell nicht", zitiert 20 Minuten den Chef des Branchenverbands Hotelleriesuisse, Andreas Züllig. Diese Häuser haben besonders hohe Fixkosten. 

 

 

+++

06:35

Die Corona-Pandemie in der Schweiz hat im Vergleich zu vor einer Woche leicht zugenommen. Am Sonntag meldete das Bundesamt für Gesundheit (BAG) für den 21. Januar einen Reproduktionswert (R-Wert) von 0,97. Der für den 14. Januar gemeldete Wert betrug 0,92.

Dies ist der Internetseite des Bundesamts für Gesundheit zu entnehmen. Letztmals unter 0,8 gesunken war der R-Wert zwischen dem 6. und 12. November; seit dem 5. Dezember lag er nie mehr über 1. Die Reproduktionszahl gibt an, wie viele Menschen eine infizierte Person im Durchschnitt ansteckt. Demnach steckten am 21. Januar 100 Infizierte 97 weitere Menschen an.

Ab etwa 13:30 Uhr werden die neuesten Fallzahlen für Freitag, Samstag und Sonntag erwartet. 

+++

06:30

Wer ab heute gegen Massnahmen des Bundes und der Kantone zur Eindämmung der Coronaviruspandemie verstösst, muss eine Ordnungsbusse bezahlen. Es können 50 bis 200 Franken fällig werden. 

Eine Busse kann erhalten, wer im Zug oder im Bus, in Bahnhöfen und an Haltestellen sowie in öffentlich zugänglichen Einrichtungen keine Maske trägt. Auch private Zusammenkünfte mit mehr Personen als zulässig werden geahndet. Schon bisher waren Bussen und Verzeigungen möglich, aber der Bundesrat hat die Gangart vergangene Woche verschärft.

 

 

+++

06:20

Nach einem wüsten Streit zwischen der EU und dem Pharmakonzern AstraZeneca ist es zu einer vorläufigen Einigung gekommen. AstraZeneca liefert der EU nach Angaben von Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen nun doch mehr Impfstoff gegen das Coronavirus als zuletzt erwartet. Im ersten Quartal werde das Unternehmen die Staatengemeinschaft mit zusätzlichen neun Millionen Impfdosen versorgen und damit 40 Millionen Dosen bereitstellen, erklärte die Politikerin am Sonntag auf Twitter.

 

 

Vergangene Woche hatte die EU-Kommission im Streit mit AstraZeneca Exportbeschränkungen einführen wollen, die sich vor allem gegen das Ex-Mitglied Grossbritannien gerichtet hätten, wo AstraZeneca den Sitz hat.

Damit wären aber die Brexit-Vertragsbestimmungen zu Irland und Nordirland verletzt worden. Die EU-Kommission hatte es zudem versäumt, die irische, nordirische und britische Regierung zu unterrichten. Kommissionschefin Von der Leyen wurde dafür heftig kritisiert, namentlich auch vielen Medien in Deutschland.

+++

06:10

In Japan wird am Dienstag voraussichtlich der Ausnahmezustand verlängert. Das sagten drei mit dem Vorgang vertraute Personen Reuters. Die Entscheidung werde nach einer Sitzung des Expertenrates der Regierung fallen. Grund für die Massnahme sei die Ausweitung der Infektionen.

+++

03:30

Die israelische Regierung einigt sich auf eine Verlängerung des Lockdowns um fünf weitere Tage bis Freitag. Auch der internationale Flugverkehr bleibe weiterhin ausgesetzt, teilt das Büro von Regierungschef Benjamin Netanjahu mit.

Eine Übersicht zur den weltweiten Fallzahlen der Johns Hopkins University findet sich hier.

+++

23:35

Der deutsche Gesundheitsminister Jens Spahn dämpft Erwartungen an mögliche Beschlüsse beim Impfgipfel von Regierung und Bundesländern ändern am Montag.

 

 

"Es ist ein Wert an sich, dass Bund und Länder gemeinsam agieren, ein gemeinsames Verständnis haben, ein gemeinsames Ziel haben, einen gemeinsamen realistischen Blick haben auf das, was geht und was nicht geht", sagt der CDU-Politiker auf Bild live. Deswegen müsse man "nicht gleich alles beschliessen." Man werde sich im Februar erneut treffen, dann könne man gemeinsam Schlüsse ziehen.

+++

+++

21:20

In den USA sind nach Behördenangaben bereits mehr als 31,1 Millionen Impfdosen verabreicht worden, darunter auch zahlreiche Zweitimpfungen. Bis Samstag waren es 29,6 Millionen Dosen gewesen.

+++

21:10

In Frankreich liegt die Zahl der Impfungen mit 1,485 Millionen am Sonntag nur knapp über dem Stand vom Vortag. Bis Samstag waren nach Behördenangaben 1,479 Millionen Erstdosen verimpft worden. Der Fortschritt der Impfkampagne wird durch Bürokratie und Lieferengpässe behindert.

(cash/Reuters/AWP/Bloomberg)