17:50

Die meisten Parteien und Verbände haben am Freitag den Vorschlag des Bundesrates grundsätzlich begrüsst, die Periode für Gratis-Coronatests zu verlängern. Vielen geht er aber zu wenig weit. Die Freisinnigen sprechen sich hingegen gegen eine Verlängerung aus.

Zufrieden sind die Grünliberalen (GLP). Sie begrüssten vor allem die Verlängerung der Gratistests bis Ende November für einmal geimpfte Personen. So bleibe genug Zeit, um sich impfen zu lassen, schrieb die Partei im Kurznachrichtendienst Twitter.

 

 

Zum ausführlichen Bericht geht es hier.

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17:30

Der Bundesrat hat am Freitag entschieden, dass eine nationale zentrale elektronische Anmeldestelle für Covid-Zertifikate aufgebaut werden, damit Touristinnen und Touristen einfach in der Schweiz ein Zertifikat erhalten können.

Die Übergangsfrist, während der Touristen bei einem Restaurantbesuch oder Ähnlichem auch physische Impfnachweise wie das gelbe Impfbüchlein vorlegen können, wird um zwei Wochen bis zum 24. Oktober verlängert.

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16:30

Nach der US-Arzneimittelbehörde FDA gibt auch die amerikanische Seuchenschutzbehörde CDC grünes Licht für Auffrischungsimpfungen mit dem Vakzin von BioNTech und Pfizer.

Sie empfiehlt sogenannte Booster-Shots frühestens sechs Monate nach der ersten Impfserie für bestimmte Personengruppen. Die FDA hatte das Biontech-Mittel als ersten Impfstoff für Auffrischungen zugelassen.

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15:15

Bundesrat Alain Berset informierte vor den Medien in Bern über das weitere Vorgehen bei Gratistests.

  • Der Bundesrat hat am Freitag entschieden, dass er die Testkosten bis am 10. Oktober übernimmt - zehn Tage länger als ursprünglich geplant. Zudem schlägt er vor, dass Personen, die bereits eine Impfdosis erhalten haben, sich bis Ende November gratis testen lassen können, um ein Covid-Zertifikat zu erhalten. Damit gibt der Bundesrat den Ungeimpften eine Gnadenfrist. Die Forderung der Gesundheitskommission, die Tests weiterhin kostenlos abzugeben, geht ihm hingegen zu weit. Der Bundesrat halte nach "ausgiebiger Diskussion" an seiner Einschätzung fest, dass es nicht Aufgabe der Allgemeinheit sei, die Testkosten für impfunwillige Personen zu finanzieren.

  • Auf die Frage, weshalb der Bundesrat nicht auf die Forderung des Parlaments eingegangen ist, die Tests weiterhin gratis abzugeben, sagte Gesundheitsminister Berset: "Nur weil eine Kommission einen Brief schreibt, heisst das nicht, dass der Bundesrat das macht." Zudem schlage man eine Flexibilisierung vor. Repetitive Tests in Schulen und Betrieben seien sehr wichtig, um die Übersicht über die Pandemie zu behalten. Diese Tests werden weiterhin vom Bund bezahlt. Auch Personen, die Corona-Symptome aufweisen, können sich weiterhin gratis testen lassen. 

  • Man halte grundsätzlich am eingeschlagenen Weg fest, sagte der Gesundheitsminister Alain Berset. Die Impfquote entwickle sich zwar relativ gut, die Situation sei aber noch nicht unter Kontrolle. Insbesondere die kommenden Wintermonate bereiten dem Gesundheitsminister Bauchschmerzen. "Das sind keine einfachen Monate." Das Ziel des Bundesrates sei es, dass ein möglichst grosser Teil der Bevölkerung immun sei, sagte Berset. Dabei helfe die Impfung deutlich mehr als Tests. "Die Tests machen uns nicht immun gegen das Virus, sie verhindern keine schweren Krankheitsverläufe."

  • Gesundheitsminister Alain Berset informierte auch zum Impfstoff von Johnson&Johnson: "Wir sind kurz davor, den Impfstoff zu beschaffen", sagt er. Der Bundesrat werde baldmöglichst informieren - allenfalls bereits nächste Woche. 

  • Auf die Frage, wann die Zertifikatspflicht aufgehoben werden kann, sagte Gesundheitsminister Alain Berset, man werde sehen, wie sich die Situation in den Wintermonaten entwickle. "Wenn wir die Situation im Griff haben, ist eine teilweise Aufhebung der Zertifikatspflicht absolut vorstellbar", sagte er. Das könne auch schon Ende Oktober der Fall sein. Patrick Mathys vom BAG fürchtet, dass sich die epidemiologische Lage in den nächsten Monaten eher zuspitzen als entspannen wird. 

cash.ch überträgt die Medienkonferenz hier im Livestream.

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14:00

Norwegen beendet seine Einschränkungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie. Die Restriktionen würden am Samstagnachmittag aufgehoben, kündigte Ministerpräsidentin Erna Solberg am Freitag an. "Es ist 561 Tage her, dass wir die härtesten Massnahmen in Norwegen in Friedenszeiten eingeführt haben. (...) Jetzt ist die Zeit gekommen, zu einem normalen Alltag zurückzukehren." Mehrere Massnahmen waren bereits gelockert worden, nun fällt auch das Abstandsgebot weg. Restaurants können damit wieder ihre volle Kapazitäten ausschöpfen, ebenso wie Nachtclubs, Sportarenen und andere Veranstaltungshäuser. "Kurz gesagt: Wir können jetzt wieder normal leben", sagte Solberg. Zugleich betonte sie, dass die Pandemie noch nicht vorbei sei. "Menschen werden immer noch erkranken und darum ist es notwendig, dass sich alle impfen lassen." Wer sich infiziere, müsse nach wie vor in Isolation, um eine Ausbreitung des Virus zu verhindern.

Norwegen folgt damit einer wachsenden Zahl an Ländern, die bereits ihre Einschränkungen aufgehoben haben, etwa Dänemark und Grossbritannien. Auch Reisebeschränkungen sollen gelockert werden. Zudem will die Regierung nicht mehr vor Reisen ausserhalb Europas warnen. Für Menschen, die aus Ländern mit hohen Infektionsraten nach Dänemark einreisen, sollen allerdings einige Restriktionen in Kraft bleiben. 67 Prozent der Bevölkerung Norwegens sind nach Angaben des der Gesundheitsbehörden vollständig geimpft. Etwa 76 Prozent haben mindestens eine Impfdosis erhalten.

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13:35

In der Schweiz und in Liechtenstein wurden 1502 neue Coronavirus-Ansteckungen innerhalb eines Tages registriert. Dies geht aus den heute Freitag veröffentlichten Angaben auf der Webseite des Bundesamts für Gesundheit (BAG) hervor. Damit liegt der 7-Tages-Durchschnitt der bestätigten Infektionen neu bei 1471. Gestern lag dieser Schnitt noch bei 1555, vor einer Woche bei 2145.

Zudem wurden 59 neue Spitaleinweisungen und 15 neue Todesfälle gemeldet. Bislang sind 54,57 Prozent der Schweizer Bevölkerung vollständig geimpft.

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13:35

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat den Corona-Cocktail Ronapreve der Partner Roche und Regeneron als Vorbeugung gegen eine schwere Covid-19-Erkrankung bei infizierten Risikopatienten empfohlen. Experten rechnen aber dennoch nicht mit einem starken Umsatzwachstum.

Mehr dazu hier.

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11:20

Die Corona-Lage in Deutschland hat sich weiter leicht entspannt. Nach Angaben des Robert-Koch-Institut fiel die Sieben-Tage-Inzidenz am Freitag auf 62,5 von 63,1 am Vortag.

Mit 9727 Neuinfektionen verzeichnete das RKI 1295 Positivtests weniger als am Donnerstag vor einer Woche. Die Inzidenz gibt an, wie viele Menschen je 100'000 Einwohner sich in den vergangenen sieben Tagen mit dem Coronavirus angesteckt haben. 65 weitere Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus. Die Hospitalisierungsrate pro 100'000 Einwohner in einer Woche gibt das RKI nun mit 1,58 an.

Die deutsche Regierung meldete, dass am Donnerstag weitere 256'635 Menschen geimpft wurden. Eine Erstimpfung haben damit nun 67,7 Prozent erhalten. Vollständig geimpft sind 63,7 Prozent. Die regionalen Unterschiede sind weiter sehr gross: Während in Bremen nun 78,4 Prozent zumindest eine Erstimpfung haben, sind dies in Sachsen nur 57,4 Prozent. 

Auch in der Schweiz sind die Zahlen gesunken. Der 7-Tage-Durchschnitt liegt deutlich unter 2000 Fällen pro Tag. Die neuesten Zahlen des Bundesamts für Gesundheit werden um 13.30 Uhr erwartet. 

 

 

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06:50

Bundesrat Alain Berset will eine 10-tägige Gnadenfrist bei den Gratis-Tests ab 1. Oktober. Danach wären gemäss es seines Vorschlags nach nur noch die Erst-Geimpften, die Gratis-Tests erhielten. Und dies auch nur bis Ende November. 

Der Bundesrat will die Gratis-Tests nach bisherigen Aussagen bis 1. Oktober kostenpflichtig machen. Im Parlament ist aber Streit um dieses Vorhaben ausgebrochen. Nun sucht die Politik offenbar nach Kompromissen. Hintergrund der Berset-Verlängerung ist aber auch, dass man Impfzögerern nochmals eine Chance geben will. 

In der Schweiz und in Liechtenstein wurden am Donnerstag 1632 neue Coronavirus-Ansteckungen innerhalb eines Tages registriert. Damit lag der 7-Tages-Durchschnitt der bestätigten Infektionen neu bei 1555. Am Mittwoch lag dieser Schnitt noch bei 1645, vor einer Woche bei 2259. 

Bislang sind 54,39 Prozent der Schweizer Bevölkerung vollständig geimpft.

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06:45

Eine bekannte Forscherin glaubt nicht an eine schlimmere Virusvariante. "Normalerweise werden Viren harmloser, während sie zirkulieren, und es gibt keinen Grund anzunehmen, dass es noch eine bösartigere Version von Sars-CoV-2 geben wird", sagte die Immunologin Sarah Gilbert von der Universität in Oxford bei der britischen Royal Society of Medicine. Sie glaube nicht, dass es eine impfstoffresistente Variante geben werde. Gilbert hat den Impfstoff von AstraZeneca mitentwickelt.

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Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat erstmals ein Medikament als Vorbeugung gegen eine schwere Covid-19-Erkrankung bei infizierten Risikopatienten empfohlen.

Die WHO verweist auf Studien, wonach die Antikörper-Kombination aus Casirivimab und Imdevimab von der US-Firma Regeneron und dem Basler Pharmakonzern Roche deren Überlebenschancen verbessern kann. Die WHO veröffentlichte diese Empfehlung im "British Medical Journal".

Mehr dazu hier.

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05:00

Australien meldet, dass mehr als die Hälfte aller Erwachsenen nun vollständig gegen das Corona-Virus geimpft ist. Australien kämpft derzeit noch mit einer dritten Welle von Infektionen durch die hochinfektiöse Delta-Variante. Die beiden grössten Städte des Landes Sydney und Melbourne sowie die Hauptstadt Canberra befinden sich deswegen immer noch im Lockdown.

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04:25

Das Robert-Koch-Institut meldet 9727 neue Positiv-Tests in Deutschland. Das sind 1295 weniger als am Donnerstag vor einer Woche, als 11'022 Neuinfektionen gemeldet wurden. Die Sieben-Tage-Inzidenz fällt auf weiter auf 62,5 von 63,1 am Vortag. Der Wert gibt an, wie viele Menschen je 100'000 Einwohner sich in den vergangenen sieben Tagen mit dem Coronavirus angesteckt haben. 65 weitere Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus. Damit erhöht sich die Zahl der gemeldeten Todesfälle binnen 24 Stunden auf 93'303. Insgesamt fielen in Deutschland bislang mehr als 4,18 Millionen Corona-Tests positiv aus.

 

 

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Beim Klick auf die Karte erscheint die Übersicht zur weltweiten Entwicklung der Johns Hopkins University.

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20:10

Tedros Adhanom Ghebreyesus hat Diplomaten zufolge gute Chancen auf eine zweite Amtszeit als Chef der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Der frühere Gesundheits- und Aussenminister Äthiopiens habe sich grosse Unterstützung gesichert. Diplomaten sagen, Namen von möglichen anderen Bewerbern seien ihnen nicht bekannt. Die Wahl ist für Mai kommenden Jahres geplant. Kürzlich hatte sich Bundesgesundheitsminister Jens Spahn für eine zweite Amtszeit von Tedros ausgesprochen.

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18:55

Portugal will fast alle verbliebenen Corona-Beschränkungen aufheben. Ab 1. Oktober dürften zum Beispiel in Restaurants und kulturellen Veranstaltungen wieder alle Sitzplätze besetzt werden, sagt Ministerpräsident Antonio Costa.

Bars und Nachtclubs, die seit März 2020 geschlossen waren, dürfen nun wieder öffnen. Mit dem Ende der gesetzlichen Einschränkungen gehe die Verantwortung auf jeden einzelnen Bürger über. Weiterhin obligatorisch müssten Masken jedoch in öffentlichen Transportmitteln, bei Grossveranstaltungen, in Pflegeheimen, Krankenhäusern, Einkaufsmeilen und Supermärkten getragen werden. Mehr als 83 Prozent der portugiesischen Bevölkerung sind nach offiziellen Angaben geimpft.

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(cash/Bloomberg/Reuters/AWP)