Zum Coronavirus-Ticker vom Donnerstag, den 27. Januar, geht es hier.

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18:30

Die Niederlande bereiten sich auf die vierte Krawall-Nacht in Folge vor. Einige Geschäfte vernageln ihre Schaufenster mit Brettern, die Inhaber schicken ihr Personal aus Sicherheitsgründen früher nach Hause. Ein Krankenhaus in Rotterdam warnt vor Besuchen, nachdem verschiedene Hospitäler in den vergangenen Nächten angegriffen wurden. Sicherheitsbehörden appellieren an Eltern, Teenager nicht ausgehen zu lassen. Seit Samstag gilt eine nächtliche Ausgangssperre, die erste seit Ende des Zweiten Weltkriegs.

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18:15

Die Zahl der Todesfälle in Grossbritannien übersteigt die Marke von 100'000. Damit sind auf der Insel mehr Menschen an der Pandemie gestorben als britische Zivilisten im Zweiten Weltkrieg. Die Regierung gibt zudem bekannt, dass knapp 6,9 Millionen Menschen eine erste Impfdosis erhalten haben, mehr als zehn Prozent der Bevölkerung. Die zweite und letzte Dosis wurde demnach bislang 472'446 Bürgern verabreicht.

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17:10

Die Schweizer Bevölkerung bewegt sich deutlich weniger als gewöhnlich. Seit Oktober nimmt die Mobilität ständig ab. Anfang Januar lagen die zurückgelegten Kilometer wieder auf dem Stand während des Lockdowns im Frühling 2020. Zwischen Juli und Oktober des vergangenen Jahres blieb die Mobilität stabil, wie das Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Dienstag zu seinem Mobilitätsmonitoring mitteilte. Die allgemeine Reiseaktivität der Bevölkerung erreichte wieder den typischen Monatsdurchschnitt.

Seit Mitte Oktober setzte eine Trendumkehr ein, die Reisen nahmen stetig ab. Am 6. Januar lag die Zahl der zurückgelegten Kilometer verglichen mit einem typischen Vormonat 36 Prozent tiefer. Um den gleichen Prozentsatz stieg die Anzahl der ortsgebundenen Personen - die Pflicht zum Homeoffice schlug durch.

Zum ausführlichen Artikel geht es hier.

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15:15

In der Schweiz sind erstmals seit fast vier Monaten weniger als 2000 Ansteckungen mit dem Coronavirus registiert worden. Angesichts fallender registrierter Infektionen in der Schweiz sagte Patrick Mathys, Leiter Krisenbewältigung beim BAG, vor den Medien in Bern: "Die Richtung stimmt, beim Tempo aber hapert es."

Ein Grund, sich zurückzulehnen, gebe es nicht. Grund zur Sorge seien die Infektionen mit neuen Virusvarianten wie jenen, die zuerst in England beziehungsweise Südafrika beobachtet worden sind. Glücklicherweise sei die brasilianische Variante im Land nicht nachgewiesen worden, so Mathys. Positiv sei aber zu bewerten, dass die Spitaleinlieferungen wegen Corona-Ansteckungen deutlich zurückgingen. Auch die Übersterblichkeit bei über 64-jährigen sei rückläufig. 

Die epidemiologische Lage in der Schweiz sei schwierig einzuschätzen, sagte Martin Ackermann, Leiter der wissenschaftlichen Taskforce des Bundes. Die Zahl der Ansteckungen mit der England-Variante B.1.1.7. steige exponentiell und steil an. Positiv hov Ackermann hervor, dass die Zeit über Weihnachten und Neujahr nicht zu einer Erhöhung der Fallzahlen geführt haben - das Gegenteil sei der Fall. "Die Menschen in diesem Land sind sehr verantwortungsvoll mit der Lage umgegangen."

Die Medienkonferenz von Bund, Taskforce und Kantonen kann in der Wiederholung angesehen werden: 

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13:30

In der Schweiz und in Liechtenstein wurden 1'884 neue Coronavirus-Ansteckungen innerhalb eines Tages registriert. Dies geht aus den heute Dienstag veröffentlichten Angaben auf der Webseite des Bundesamts für Gesundheit (BAG) hervor.

Damit liegt der 7-Tages-Durchschnitt der bestätigten Infektionen neu bei 1'899. Gestern lag dieser Schnitt noch bei 1'953, vor einer Woche bei 2'119. Zudem wurden 92 neue Spitaleinweisungen und 57 neue Todesfälle gemeldet.

Den R-Wert für den 26. Januar gibt das Bundesamt für Gesundheit (BAG) mit 0,94 an. Der zuletzt gemeldete Wert lag bei 0,93. 

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12:30

Der Pharmakonzern Astrazeneca bietet nach Informationen aus EU-Kreisen an, die Staatengemeinschaft eine Woche früher als bislang geplant mit seinem Impfstoff zu beliefern. Die Lieferungen sollten am 7. Februar beginnen und nicht erst am 15. Februar, sagen EU-Vertreter der Nachrichtenagentur Reuters. Keine Klarheit gebe es in der Frage, ob Impfstoff aus Grossbritannien in die EU umgleitet werden könne, um hier mehr Vakzin verfügbar zu haben.

Mögliche Verzögerungen bei der Lieferung des Corona-Impfstoffs des britischen Herstellers würden nach den Worten des französischen Gesundheitsministers Olivier Veran alle Länder Europas treffen.

 

 

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12:20

Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel hat laut einem "Bild"-Bericht in einer internen Videokonferenz mit Fraktionschefs der Union aus Bund und Ländern das Management in der Corona-Krise deutlich kritisiert. "Uns ist das Ding entglitten. Wir müssen noch strenger werden, sonst sind wir in 14 Tagen wieder da, wo wir waren", soll sie Teilnehmern zufolge am Sonntag gesagt haben. Die "Bild"-Zeitung hatte zuerst darüber berichtet.

Auch die Auslandsreisen vieler Deutscher habe sie kritisiert, berichtete das Blatt. Weihnachten seien jeden Tag 50'000 Menschen auf die Kanaren und die Malediven geflogen. "Warum können wir die Reisen nicht verbieten?", soll die Regierungschefin gefragt haben. Man müsse "den Flugverkehr so ausdünnen, dass man nirgendwo mehr hinkommt", sagte Merkel nach Angaben von Zuhörern der Schalte. Sie fügte auch an, Deutschland brauche ein härteres Grenzregime.

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11:30

Die "normalen" Wegwerf-Schutzmasken finden offenbar immer weniger Abnehmer. Denn die Preise für den auch als OP-Masken bezeichneten Mund- und Nasenschutz fallen immer tiefer. Der Discounter Aldi zum Beispiel bietet die Masken am Wochenende zum halben Preis an - für 4,89 Franken pro 50er Packung. Das sind weniger als 10 Rappen pro Maske. Ganz offensichtlich wollen Schweizerinnen und Schweizer vorwiegend FFP2-Masken. 

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11:00

Laut dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) sind in der Schweiz bis heute Dienstag 197'368 Impfdosen gegen das Coronavirus verabreicht worden. Das entspricht 2,29 Dosen pro 100 Einwohner. Geliefert wurden 535'115 Dosen der beiden Herstellen Pfizer/Biontech und Moderna. Das teilt das Bundesamt für Gesundheit mit.

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09:40

In den USA sind an einem Tag 147 254 Neuinfektionen mit dem Coronavirus gemeldet worden. Dies geht aus Daten der Johns-Hopkins-Universität (JHU) in Baltimore vom Dienstagmorgen (MEZ) hervor. Der bislang höchste Wert wurde am 2. Januar mit 300 372 Neuinfektionen binnen 24 Stunden verzeichnet.

Die Zahl der erfassten infizierten Toten binnen 24 Stunden lag am Montag bei 1758. Der Höchstwert war am 12. Januar mit 4462 Toten registriert worden.

Insgesamt haben sich in dem Land mit rund 330 Millionen Einwohnern mehr als 25 Millionen Menschen mit dem Coronavirus infiziert. Seit Beginn der Pandemie starben mehr als 420 900 Menschen mit dem Erreger Sars-CoV-2. In absoluten Zahlen gemessen sind das mehr als in jedem anderen Land der Welt.

Eine Übersicht zur den weltweiten Fallzahlen der Johns Hopkins University findet sich hier.

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08:20

Der britische Pharmahersteller Astrazeneca hat Berichte über eine sehr geringe Wirksamkeit seines Impfstoffs bei Senioren zurückgewiesen. Berichte, dass das Mittel bei Menschen über 65 nur eine Wirksamkeit von 8 Prozent habe, seien "komplett falsch", teilte ein Sprecher am Dienstagmorgen mit. Astrazeneca verwies unter anderem darauf, dass die Notfallzulassung der britischen Aufsichtsbehörde für Arzneimittel (MHRA) ältere Menschen mit einschliesse. Eine Studie habe gezeigt, dass der Impfstoff auch bei Senioren eine starke Immunantwort auslöse. Allerdings heisst es in einer weiteren Studie, dass es wegen geringer Fallzahlen noch zu wenig Daten zur Wirksamkeit bei älteren Menschen gebe.

Laut einem Bericht des "Handelsblatt" soll der Impfstoff des britisch-schwedischen Konzerns Astrazeneca eine Wirksamkeit von nur acht Prozent bei älteren Menschen haben. Die Zeitung bezieht sich dabei auf Koalitionskreise. Auch die "Bild"-Zeitung berichtete darüber.

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06:25

Bund und Kantone sind sich offenbar weitgehend einig, dass in der Schweiz bald Massentest auf das Coronavirus durchgeführt werden sollen. Konkret geht es um gezielte Tests in Schulen, Alterheimen oder Unternehmen. Dabei soll der Bund die Kosten tragen. 

Von dieser Strategie verspricht man sich, dass die Fallzahlen sinken werden. Es würde bei Erfolg einen rascheren Ausstieg aus Lockdown-Massnahmen ermöglichen. Allerdings könnte es vorkommen, dass weit mehr Personen als jetzt in Quarantäne müssen. 

Mehr dazu hier beim "Blick".

In der Schweiz und in Liechtenstein wurden am Montag 4'320 neue Coronavirus-Ansteckungen innerhalb von 72 Stunden registriert. Zudem wurden 129 neue Spitaleinweisungen und 85 neue Todesfälle gemeldet.

Den R-Wert für den 25. Januar gibt das Bundesamt für Gesundheit (BAG) mit 0,93 an. Der zuletzt gemeldete Wert hat bei 0,89 gelegen. 

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05:25

Das Robert-Koch-Institut in Deutschland meldet 903 weitere Corona-Todesfälle binnen eines Tages nach 217 am Montag. Insgesamt sind somit bislang 52'990 Menschen in Deutschland im Zusammenhang mit einer Infektion gestorben.

Die Zahl der bestätigten Infektionen erhöhte sich dem Institut zufolge um 6408 auf 2'148'077. Die Sieben-Tage-Inzidenz lag bei 107,6 nach 111,2 am Vortag.

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02:35

Chinas Behörden verzeichnen einen Rückgang bei den Neuinfektionen. Insgesamt 82 Fälle seien am Montag bestätigt worden nach 124 am Sonntag, teilt die Nationale Gesundheitskommission mit. Insgesamt wurden in Festland-China demnach bisher 89'197 Infektionen registriert. Die Zahl der Todesfälle stieg um eins auf 4'636.

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22:30

Der Impfstoff von AstraZeneca wird der "Bild"-Zeitung zufolge in Europa nur eine Zulassung für Unter-65-Jährige erhalten. Hintergrund sei eine Wirksamkeit bei Über-65-Jährigen von weniger als zehn Prozent, berichtet die Zeitung unter Berufung auf Regierungskreise. Das "Handelsblatt" berichtet seinerseits unter Verweis auf Koalitionskreise von einem Wirkungsgrad von acht Prozent bei älteren Menschen.

AstraZeneca weist Berichte über eine bis auf acht Prozent reduzierte Wirksamkeit seines Impfstoffes bei Senioren zurück. Die Angaben seien komplett falsch.

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20:45

Ein israelischer Gesundheitsdienstleister bezeichnet die ersten Ergebnisse der Pfizer/Biontech-Impfungen als "sehr ermutigend". Von etwa 128.600 Menschen, die beide Impfungen erhalten hätten, seien 20 später an Covid-19 erkrankt. Das sind weniger als 0,02 Prozent. In Israel leben neun Millionen Menschen. Mehr als 2,6 Millionen von ihnen haben bislang eine Impfdosis erhalten und etwa 1,2 Millionen auch die zweite.

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(cash/Reuters/AWP/Bloomberg)