Zum Coronavirus-Ticker vom Freitag, den 16. Juli 2021, geht es hier.

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18:10

Im Kanton Aargau dürfen sich neu auch Kleinstbetriebe regelmässig testen lassen. Neu reicht es, wenn sich nur eine einzige Person aus einer Firma regelmässig testen lassen will, schreibt der Kanton. Ab dem 26. Juli werde man mit dem "zentralen Pooling" starten: Speichelproben aus verschiedenen Betrieben werden vermischt. Ist diese Probe negativ, sind sämtliche Teilnehmer nicht ansteckend. Ist sie jedoch positiv, müssen die einzelnen Personen sich nochmals testen lassen. 

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17:20

Der europäische Ausschuss für Risikobewertung hat einen Warnhinweis für eine sehr seltene Nervenkrankheit in die Produktinformationen des Covid-19-Impfstoffs von Astrazeneca aufgenommen. Das geht aus dem Sicherheitsbericht des Paul-Ehrlich-Instituts, der am Donnerstag in Langen (Hessen) veröffentlicht wurde. Beim Guillain-Barré-Syndroms (GBS) werden durch eine überschiessende Autoimmunreaktion Nerven geschädigt, so dass sie keine Reize mehr übertragen können. Die US-Arzneimittelbehörde FDA hatte einen entsprechenden Hinweis Anfang der Woche bereits in die Produktinformation zum Corona-Impfstoff von Johnson & Johnson aufgenommen. 

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16:50

Die Balearen mit Mallorca als beliebte Urlaubsinsel  haben so viele Neuinfektionen innerhalb eines Tages wie noch nie seit Ausbruch der Pandemie verzeichnet. Binnen 24 Stunden seien 795 Ansteckungen mit dem Coronavirus erfasst worden, teilten die Gesundheitsbehörden der spanischen Mittelmeerinseln am Donnerstag in Palma mit. Es waren 115 Fälle mehr als am Vortag. Die bisher höchste Zahl war zuvor am 19. Januar mit 776 registriert worden. Die Region mit knapp 1,2 Millionen Einwohnern hatte im Winter bezogen auf die Bevölkerungszahl zeitweilig die höchsten Werte ganz Spaniens.

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16:10

WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus und der deutsche Gesundheitsminister Jens Spahn haben an China appelliert, bei einer umfassenderen Untersuchung der Corona-Pandemie mitzuarbeiten. "Es gab ein Problem mit dem Austausch der Rohdaten", sagte Tedros am Donnerstag bei einem Besuch Spahns bei der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in Genf.

Das zweite Problem sei, dass die These eines Ausbruchs in einem Labor in der chinesischen Stadt Wuhan zu schnell beiseitegelegt worden sei. "Ich hoffe, dass es eine bessere Zusammenarbeit geben wird", fügte er hinzu. Man sei es den vier Millionen Corona-Toten schuldig, dass man die Ursprünge aufkläre. Dies sei auch wichtig, um effektiver weitere Pandemien bekämpfen zu können.

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15:20

In der Woche vom 5. bis 11. Juli hat sich die Zahl der gemeldeten Fälle gegenüber der Vorwoche fast verdoppelt, wie aus dem am Donnerstag veröffentlichen Wochenbericht des BAG hervorging. In der betreffenden Woche wurden 2049 laborbestätigte Fälle gemeldet. Somit stieg die Anzahl gemeldeter Fälle von 1032 in der Vorwoche um 99 Prozent.

Die Zahlen der gemeldeten Hospitalisationen und Todesfälle lagen weiterhin auf tiefem Niveau. In der Berichtswoche wurden auch 20 Hospitalisationen im Zusammenhang mit einer laborbestätigten SARS-CoV-2-Infektion gemeldet. In der Vorwoche waren es zum selben Zeitpunkt 12 Spitaleinweisungen. Für die Berichtswoche wurden dem BAG bisher 2 Todesfälle (Vorwoche 3) gemeldet.

Das Bundesamt für Gesundheit schätzte am Donnerstag, dass im 7-Tages-Schnitt 77,6 Prozent der relevanten Virusvarianten auf die Delta-Variante fallen. Auf 100'000 Einwohnerinnen und Einwohner wurden in den vergangenen zwei Wochen 47,67 laborbestätigte Coronavirus-Infektionen gemeldet. Die Reproduktionszahl R, die angibt, wie viele Personen eine infizierte Person im Durchschnitt ansteckt, lag vor rund zehn Tagen bei 1,48.

Die Auslastung der Intensivstationen in den Spitälern beträgt zurzeit 70,2 Prozent. 2,4 Prozent der verfügbaren Betten werden von Covid-19-Patienten besetzt. Insgesamt wurden bis Sonntagabend 8'341'400 Impfdosen an die Kantone und Liechtenstein ausgeliefert. Damit wurden 8'169'730 Dosen verabreicht. 3'605'836 Personen sind vollständig geimpft.

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14:35

In Afrika ist die Zahl der Toten nach WHO-Angaben binnen einer Woche um 43 Prozent gestiegen. Zudem sei die Zahl der Infektionsfälle sprunghaft nach oben gegangen, teilt die Weltgesundheitsorganisation mit. Mitte Juli sei die Marke von sechs Millionen überschritten worden. Im Vergleich dazu habe es etwa drei Monate gedauert, bis Mitte Juni die Zahl der Ansteckungsfälle von vier auf fünf Millionen geklettert sei. In den Krankenhäusern mangele es an medizinischem Sauerstoff und Betten für die Intensivpflege.

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14:15

In Grossbritannien sind während der Corona-Pandemie deutlich mehr Menschen an den Folgen starken Alkoholkonsums gestorben. Die Zahl der alkoholbedingten Todesfälle legte 2020 um ein Fünftel auf 6983 zu, wie die Gesundheitsbehörde Public Health England (PHE) am Donnerstag mitteilte. Dabei waren Lebererkrankungen die mit Abstand häufigste Todesursache. Auch der Kauf und Konsum von Alkohol schossen demnach in die Höhe, obwohl Kneipen, Restaurants und Clubs insgesamt für mehr als ein halbes Jahr geschlossen waren.

Pamela Healy von der Hilfsorganisation British Liver Trust wies auf die Umstände der Lockdowns mit Ausgangs- und Kontaktbeschränkungen hin. "Stress, Einsamkeit und der fehlende Zugang zu Hilfsdiensten haben dazu geführt, dass viele Menschen mehr Alkohol trinken und ihre Leber gefährden", sagte sie. PHE-Expertin Rosanna O'Connor forderte: "Die Bekämpfung von schädlichem Alkoholkonsum muss ein wesentlicher Bestandteil unseres Erholungsplans von der Corona-Pandemie sein."

Wie PHE unter Berufung auf Verbraucherstatistiken weiter mitteilte, verkauften Läden und Supermärkte im vergangenen Geschäftsjahr (Ende März) rund 12,6 Millionen Liter Alkohol mehr als im Vorjahr - ein Plus von rund einem Viertel (24,4 Prozent). Vor allem Menschen, die bereits vor der Corona-Krise viel Alkohol erwarben, hätten während der Pandemie mehr gekauft. Die Zahl der Menschen, die "auf steigendem und höherem Risikoniveau" Alkohol trinken sei um mehr als die Hälfte - 58,6 Prozent - gestiegen. Todesfälle durch Alkoholvergiftung stiegen um 15,4 Prozent, nach einem Plus von 4,5 Prozent im Vorjahr.

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13:30

In der Schweiz und in Liechtenstein wurden 582 neue Coronavirus-Ansteckungen innerhalb eines Tages registriert. Dies geht aus den heute Donnerstag veröffentlichten Angaben auf der Webseite des Bundesamts für Gesundheit (BAG) hervor.  Damit liegt der 7-Tages-Durchschnitt der bestätigten Infektionen neu bei 391. Gestern lag dieser Schnitt noch bei 346, vor einer Woche bei 206. Zudem wurden 7 neue Spitaleinweisungen und 2 neue Todesfälle gemeldet.

Momentan ist einer der vier Richtwerte des Bundesrates für eine mögliche Verschärfung der Massnahmen überschritten. Die aktuellen Richtwerte gelten für die sogenannte Stabilisierungsphase, bis die gesamte impfwillige erwachsene Bevölkerung vollständig geimpft ist. Dies dürfte laut Bundesrat etwa Ende Juli der Fall sein.

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12:30

Mit fast 800 Todesfällen an einem Tag hat die Zahl der mit dem Coronavirus gestorbenen Menschen in Russland einen neuen Höchststand erreicht. Die offizielle Statistik des Landes wies am Donnerstag 791 Tote auf - so viele wie nie zuvor im Lauf der Pandemie. Das Land, das selbst drei Impfstoffe entwickelt hat, aber keine westlichen Präparate zulässt, verzeichnete zudem 25'293 Neuinfektionen. Russland gehört zu den weltweit am stärksten von der Ausbreitung des Virus betroffenen Staaten.

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10:40

Für den australischen Bundesstaat Victoria verhängt die Regierung nach einem Anstieg der Corona-Infektionen einen fünftägigen Shutdown. Ab Mitternacht wurden die 6.6 Millionen Einwohner des Bundesstaates angewiesen, zu Hause zu bleiben. Das Haus verlassen dürfe man noch für Lebensmitteleinkäufe, wichtige Arbeiten, Sport, Gesundheitspflege und Impfungen.

Der Shutdown in Australiens zweitgrössten Stadt Australiens, Melbourne, ist bereits die fünfte, seit die Pandemie vor eineinhalb Jahren ausbrach. Zusammen mit einem bereits in Kraft getretenen Shutdown in Sydney bedeutet die Massnahme, dass fast die Hälfte von Australiens 25 Millionen Einwohnern zu Hause bleiben müssen.

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09:00

In Lettland hat die Regierung eine verpflichtende Corona-Impfung für Personal im Gesundheitsbereich und im Bildungswesen beschlossen. Von Oktober an müssen Beschäftigte von medizinischen, sozialen und pädagogischen Einrichtungen ein Impfzertifikat vorweisen können.

In anderen Branchen haben Arbeitgeber nach den in Riga beschlossenen Gesetzesänderungen das Recht, nicht geimpfte Arbeitnehmer nach dem 1. Oktober zu entlassen. Das Parlament des baltischen EU-Landes muss den neuen Regelungen noch zustimmen.

In Lettland mit seinen 1.9 Millionen Einwohnern ist die Impfkampagne bislang nur schleppend angelaufen. Bisher ist rund ein Drittel der Bevölkerung mindestens einmal gegen Corona geimpft.

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06:15

Wegen hoher Corona-Infektionszahlen will die katalanische Regionalregierung eine nächtliche Ausgehsperre für die Touristenmetropole Barcelona und andere Städte der Region anordnen. Die Massnahme, die jeweils von 0.30 Uhr bis 6.00 Uhr gelten soll, muss noch vom Obersten Landesgericht abgesegnet werden. Die Menschen dürfen dann nur noch mit triftigem Grund aus dem Haus. Die Massnahme betreffe nicht die gesamte Region im Nordosten Spaniens mit der Costa Brava, sondern nur Städte mit besonders vielen Ansteckungen, betonte die Regionalregierung in Barcelona am Mittwoch.

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06:10

Der Bundesrat hat im Mai entschieden, dass der Einsatz des Covid-Zertifikats in der Schweiz in drei Bereichen unterteilt wird. Im roten Bereich ist die Anwendung obligatorisch, der orange Bereich kann ein Zertifikat verlangen, muss aber nicht. Der grüne Bereich bleibt frei von Zertifikaten. Dieser umfasst Bereiche des alltäglichen Lebens wie ÖV oder Schulen.

Das sieht im Nachbarland Frankreich ab August ganz anders aus. Zum Beispiel muss bei längeren Strecken mit dem öffentlichen Verkehr ein gültiges Zertifikat vorgewiesen werden. Auch für ins Café oder Restaurant müssen Franzosen und Französinnen geimpft, genesen oder negativ getestet sein.

Hierzulande wird mit ähnlichen Gedanken gespielt. Der Jurassische Gesundheitsvorsteher Jacques Gerber (FDP) meinte beispielsweise in der Tagesschau der "RTS", es sei "eine Möglichkeit": "Ich kann mir heute nicht vorstellen, Schliessungen von gewissen ökonomischen Sektoren vorzunehmen." Lieber soll am Eingang ein Zertifikat verlangt werden, als die Gastronomie zu schliessen.

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05:30

Rund 4000 Menschen haben am Mittwochabend vor dem griechischen Parlament in Athen gegen ein Bündel von Corona-Massnahmen demonstriert. Wie die Polizei mitteilte, seien auch in Thessaloniki und Heraklion auf Kreta mehrere Hundert Menschen aus demselben Grund auf die Strassen gegangen. Es waren die bislang grössten Demonstrationen von Impfverweigerern in Griechenland, berichtete der Staatsrundfunk.

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05:00

Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet 1642 neue Positiv-Tests für Deutschland. Das sind 672 mehr als am Donnerstag vor einer Woche, als 970 Neuinfektionen gemeldet wurden. Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt weiter auf 8,0 von 7,1 am Vortag. Der Wert gibt an, wie viele Menschen je 100'000 Einwohner sich in den vergangenen sieben Tagen mit dem Coronavirus angesteckt haben. 32 weitere Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus. Damit erhöht sich die Zahl der gemeldeten Todesfälle binnen 24 Stunden auf 91'319. Insgesamt fielen in Deutschland bislang mehr als 3,74 Millionen Corona-Tests positiv aus.

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Beim Klick auf die Karte erscheint die Übersicht zur weltweiten Entwicklung der Johns Hopkins University.

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23:45

Vor dem Besuch von Bundeskanzlerin Angela Merkel in Washington drängen transatlantische Wirtschaftsvertreter auf ein Ende des US-Einreiseverbots. "Unter den Reisebeschränkungen leiden viele Firmen. Je länger der Travel Ban anhält, desto mehr Investitionen, Innovationen und Personalaustausch werden blockiert", sagt Simone Menne, Präsidentin der American Chamber of Commerce in Germany (AmCham Germany) dem "Handelsblatt". Der Verband vertritt mehr als 2000 Unternehmen, die auf beiden Seiten des Atlantiks aktiv sind. "Aktuell staut sich alles, diese Rückmeldung bekommen wir von unseren Mitgliedern", erklärt Menne. Die US-Regierung hatte im März 2020, nach dem Ausbruch der Pandemie, Reisebeschränkungen gegen EU-Bürger erlassen.

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22:35

Bislang sind mehr als 5000 Menschen in Deutschland trotz vollständigem Impfschutz an Covid-19 erkrankt. Das geht aus dem jüngsten Lagebericht des Robert Koch-Instituts (RKI) hervor. Seit dem 1. Februar seien 5374 sogenannte Impfdurchbrüche – also symptomatische Coronainfektionen mindestens zwei Wochen nach vollständiger Impfung – registriert worden. Die Effektivität der Impfung bewertet das RKI dennoch als hoch. Die vom RKI geschätzte Impfeffektivität liegt bei Erwachsenen je nach Altersgruppe zwischen 88 und 89 Prozent.

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22:20

In Spanien verzeichnen die Behörden 26'390 Neuinfektionen binnen eines Tages. Am Dienstag waren es fast 44'000. Vor allem jüngere Menschen, die nicht geimpft sind, stecken sich dem Gesundheitsministerium zufolge an. Trotz der steigenden Neuinfektionen bleibt die Zahl der neuen Todesfälle verhältnismässig niedrig. Am Mittwoch werden zehn Todesfälle in Zusammenhang mit dem Virus gemeldet nach 13 am Vortag. Insgesamt starben bislang 81'043 Menschen mit oder an dem Coronavirus.

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21:10

Der Anteil der besonders ansteckenden Delta-Variante an den Corona-Infektionen in Deutschland beträgt mittlerweile 74 Prozent. Das teilt das Robert-Koch-Institut in seinem Virusvarianten-Bericht mit. Seit Ende Juni ist Delta nach RKI-Angaben die dominierende Coronavirus-Variante in Deutschland. Sie hat die Variante Alpha verdrängt, die sich zuvor in Europa stark ausgebreitet hatte. Der Anteil von Alpha betrage hierzulande nur noch 22 Prozent, werde derzeit also in jeder fünften Probe nachgewiesen. In Deutschland sei keine starke Ausbreitung der Varianten Beta und Gamma zu beobachten, deren Anteil sei in den vergangenen Wochen konstant niedrig bei rund einem Prozent geblieben.

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20:35

Die Weltgesundheitsorganisation WHO zeigt sich besorgt wegen des raschen Anstiegs der Corona-Fälle in mehreren Ländern des Nahen Ostens. Dass zu wenig Impfstoff verfügbar sei und Virusvarianten grassierten, verschlechtere die Lage, erklärt die WHO. Nach einem Rückgang der Neuinfektionen und neuer Todesfälle in den vergangenen acht Wochen, stiegen die Zahlen in Libyen und Tunesien sowie im Iran und Irak wieder deutlich an. Im Libanon und in Marokko sei ebenfalls mit einem starken Zuwachs zu rechnen. Kommende Woche wird in der Region der muslimische Feiertag Eid al-Adha begangen, zu dem sich traditionell zahlreiche Menschen versammeln. Die WHO zeigt sich besorgt, dass danach der aktuelle Corona-Anstieg bald seinen Höhepunkt mit katastrophalen Folgen erreichen könnte.

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20:00

Wenige Tage nach dem EM-Finale in Wembley verzeichnet Grossbritannien mit 42'302 nachgewiesenen Neuinfektionen binnen eines Tages den höchsten Wert seit dem 15. Januar. Am Dienstag waren es nach offiziellen Daten noch 36'660 Neuinfektionen. Den Daten zufolge starben 49 weitere Menschen in Zusammenhang mit dem Coronavirus, am Vortag waren es 50. In Grossbritannien grassiert die ansteckendere Delta-Variante des Virus. Seit Mitte Mai steigen die Neuinfektionen, zugleich bleibt die Zahl der Todesfälle niedriger als in früheren Corona-Wellen.

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(cash/Bloomberg/Reuters/AWP)