+++ Zum Coronavirus-Update vom 12. Mai geht es hier +++

17:25

Die Slowakei setzt Erstimpfungen mit dem Mittel von Astrazeneca aus. Dem Gesundheitsministerium zufolge sollen dagegen bereits einmal Geimpfte auch beim zweiten Mal damit versorgt werden. Über das weitere Vorgehen werde beraten. In der vergangenen Woche berichtete die slowakische Arzneimittelbehörde über den Tod einer 47-Jährigen, der vermutlich im Zusammenhang mit einer Astrazeneca-Impfung stehe.

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15:00

Der britische Premierminister Boris Johnson will nach der Corona-Pandemie Reformen im Vereinigten Königreich vorantreiben. "Die Krise hat in keiner Weise den Ehrgeiz oder den Appetit der Regierung auf Veränderung gemindert", erklärte Johnson vor der Verlesung seines Regierungsprogramms durch Königin Elizabeth. "Wir haben eine historische Chance erhalten, die Dinge zum Besseren zu verändern." Dabei will Johnson sich auf Wahlversprechen konzentrieren, die seit seiner Wiederwahl vor rund 18 Monaten wegen der Corona-Krise in den Hintergrund rückten, wie etwa ein Bürokratieabbau nach dem von ihm vorangetriebenen und vollzogenen Brexit.

Die Pandemie hatte die Regierung unvorbereitet und das Land anfangs besonders schwer getroffen. Johnson wurde wegen seines Krisenmanagements scharf kritisiert. Doch da Großbritanniens schnelles Impfprogramm inzwischen vielen anderen Ländern weit voraus ist und die Virus-Ausbreitung dank harter Lockdowns gebremst wurde, setzt Johnson auf einen Neustart in seiner Amtszeit, auch um jüngste Vorwürfe der Vetternwirtschaft in den Hintergrund zu drängen.

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13:55

In der Schweiz und in Liechtenstein wurden 1375 neue Coronavirus-Ansteckungen innerhalb eines Tages registriert. Dies geht aus den heute Dienstag veröffentlichten Angaben auf der Webseite des Bundesamts für Gesundheit (BAG) hervor. Damit liegt der 7-Tages-Durchschnitt der bestätigten Infektionen neu bei 1441. Gestern lag dieser Schnitt noch bei 1478, vor einer Woche bei 1661. Zudem wurden 73 neue Spitaleinweisungen und 4 neue Todesfälle gemeldet.

Momentan ist keiner der vier Richtwerte des Bundesrates für eine mögliche Verschärfung der Massnahmen überschritten. Die aktuellen Richtwerte gelten für die sogenannte Schutzphase, bis alle impfwilligen besonders gefährdeten Personen vollständig geimpft sind. Dies dürfte laut Bundesrat etwa Ende Mai der Fall sein.

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13:50

Vom 3. Mai bis 9. Mai sind in der Schweiz 437'796 Impfdosen gegen Covid-19 verabreicht worden. Dies geht aus den Angaben hervor, die das Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Dienstag auf seiner Website veröffentlichte. Pro Tag wurden damit durchschnittlich 62'542 Impfungen durchgeführt. Im Vergleich zur Woche davor stieg die Impfkadenz um 21 Prozent. Insgesamt wurden bis Sonntag 3'242'772 Impfungen durchgeführt. Bislang sind 1'077'581 Personen vollständig geimpft, das heisst 12,5 Prozent der Bevölkerung haben bereits zwei Impfdosen erhalten. Bei 1'087'610 Personen wurde bislang nur die Erstimpfung durchgeführt. Bereits an die Kantone ausgeliefert, aber noch nicht eingesetzt, sind momentan 521'353 Impfdosen. Zudem sind noch 72'950 Impfdosen beim Bund gelagert.

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13:00

Die Aktien des Impfstoff-Herstellers Moderna geben im vorbörslichen Handel am US-Aktienmarkt fast vier Prozent nach. In den USA ist der Covid-19-Impfstoff von den Konkurrenten Biontech und Pfizer nun auch für Kinder ab zwölf Jahren zugelassen worden. Auch in der EU wird mit einer Genehmigung in wenigen Wochen gerechnet. Moderna hatte Ende letzten Jahres ebenfalls mit Studien bei Jugendlichen ab zwölf Jahren begonnen. Im März startete Moderna zudem Untersuchungen bei Kindern im Alter ab sechs Monaten.

Dazu ein Hinweis in eigener Sache: 

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12:30

Im Rahmen der landesweiten Impfkampagne "Operation Freiheit" will Griechenland Medienberichten zufolge die Inselbewohner bis Ende Juni durchimpfen. Das Angebot gilt für alle Altersgruppen, wie griechische Medien am Dienstag berichteten. Um Touristen willkommen zu heissen, hatte die Regierung bisher bereits den Bewohnern von rund 70 kleineren Eilanden ein Impf-Angebot gemacht. Nun sollen auch die grösseren Inseln folgen. Von den mehreren Tausend griechischen Inseln im Mittelmeer sind rund 200 bewohnt - die grösste ist Kreta mit rund 600'000 Einwohnern.

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11:45

Die Flugesellschaft Swiss verlängert die gebührenfreie Umbuchungsmöglichkeit ein weiteres Mal. Sämtliche Tarife sind bei einer Ticketausstellung bis zum 31. Juli 2021 weiterhin beliebig oft gebührenfrei umbuchbar, wenn die Umbuchung ebenfalls bis dahin erfolge, teilt Siwss mit. Danach ist noch eine weitere gebührenfreie Umbuchung möglich. Der neu gebuchte Flug kann dabei innerhalb der gesamten Ticketgültigkeit bis zu einem Jahr in der Zukunft liegen. Abhängig von der Verfügbarkeit können Fluggäste auch ihre Reiseroute beliebig ändern.

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11:30

Im Streit mit Astrazeneca wegen des Lieferverzugs beim Corona-Impfstoff will die Europäische Union dem britisch-schwedischen Pharmakonzern mehr Zeit einräumen. Die EU sei bereit, die Frist für die Lieferung der vertraglich vereinbarten 300 Millionen Impfdosen um drei Monate auf Ende September zu verlängern, sagte ein EU-Anwalt vor einem belgischen Gericht am Dienstag. Voraussetzung sei aber, dass das Unternehmen bis zum eigentlichen Fristende Ende Juni 120 Millionen Dosen liefere und nicht nur die bislang angebotenen 100 Millionen Impfdosen. Die EU hat Astrazeneca wegen gekürzter Liefermengen verklagt.

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10:45

Max Havelaar hat 2020 trotz Corona erneut einen Verkaufsrekord mit fair gehandelten Produkten in der Schweiz erzielt. Der Umsatz kletterte um 5,6 Prozent auf 860 Millionen Franken. Die Jahreszahlen von Max Havelaar seien stark geprägt von Corona. So habe die Pandemie das Einkaufsverhalten der Konsumenten verändert, schreibt Renato Isella, Geschäftsleiter der Max Havelaar-Stiftung. Einerseits erlebten während des Lockdowns nachhaltige Produkte einen Boom. So habe die Nachfrage nach Fairtrade-Produkten
insbesondere im Detailhandel sowie in Online-Shops zugenommen. Andererseits hätten die Blumen- und Pflanzenverkäufe wegen der Schliessung der Blumenläden vor einem Jahr gelitten. Auch in der Gastronomie habe es Einbussen gegeben insbesondere beim Kaffee, Fruchtsaft und bei den Backwaren.

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09:30

Die Preise für Flüge zu beliebten Ferienzielen in Europa weichen nach einer Auswertung des Vergleichsportals Idealo bisher nur wenig vom Vorkrisenniveau 2019 ab. Dies gilt zumindest für Flüge aus Deutschland. "Es lässt sich keine Preisexplosion, aber auch kein extremes Preis-Dumping erkennen", erklärte Lara Mercier, Marketing-Managerin von Idealo, auf Basis einer Auswertung von Buchungsdaten für Flüge aus Deutschland von Juni bis September. Bei der grossen Mehrheit der Zielländer rund ums Mittelmeer liegen die Durchschnittspreise einige Prozent unter denen der Vergleichsmonate 2019. Ausreisser nach oben, zum Teil um zehn Prozent und mehr, ermittelte das Vergleichs- und Vermittlungsportal bei Verbindungen nach Italien. Auch Flüge nach Kroatien waren im Juni und Juli gut zehn Prozent teurer. Verbindungen nach Zypern und in die Türkei, die in der gleichen Risikokategorie sind, konnten dagegen deutlich günstiger gebucht werden. Wie schnell die Preise abheben, sobald eine Reiseregion kein Risikogebiet mehr ist, war vor Ostern am Beispiel Mallorcas zu erkennen. Die von Idealo erfassten Flugpreise verdreifachten sich innerhalb kurzer Zeit.

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08:30

Die deutsche Bundespolizeiinspektion im Grenzort Weil am Rhein bei Basel hat in ihrem Zuständigkeitsbereich in den ersten Monaten des Jahres mehrere Hundert Regelverstösse bei Einreisenden festgestellt. Dabei gab es viel mehr Beanstandungen bei der digitalen Anmeldung als bei den Tests, wie ein Sprecher der Deutschen Presse-Agentur mitteilte. Die Inspektion deckt demnach rund 200 Kilometer der baden-württembergischen Grenze zur Schweiz ab und rund 90 Kilometer der Grenze zu Frankreich.

Im Zeitraum vom 14. Januar bis zum 28. April hätten Beamte an der deutsch-schweizerischen Grenze etwa 350 Verstösse und Mängel bei der digitalen Einreiseanmeldung registriert, hiess es. Regelmässige Kontrollen an den Grenzen zu Frankreich und der Schweiz gibt es derzeit nicht. Die deutsche Polizei überprüft die Einhaltung der der Coronavirus-Einreiseverordnung stichprobenartig. Diese sieht vor, dass sich Einreisende aus Risikogebieten wie der Schweiz und Hochinzidenzgebieten wie Frankreich im Regelfall vorab digital anmelden müssen. Medien in der Schweiz hatten wiederholt darüber berichtet, dass sich Schweizer Einkaufstouristen verbotenerweise im süddeutschen Raum aufhalten.

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06:30

Die Coronavirus-Fallzahlen sinken in der Schweiz seit Wochen wider Erwarten. Bundesrat Alain Berset ist laut Informationen von blick.ch nun bereit, in der "Beizen-Frage" einzulenken. Schon Ende Mai sollen Restaurants in der Schweiz wieder ganz öffnen können. Einen entsprechenden Vorschlag will Berset dem Gesamtbundesrat diesen Mittwoch vorlegen, danach sollen die Kantone dazu befragt werden. An welchem Tag genau die Restaurants ihre Innenräume öffnen dürfen, ist laut blick.ch noch offen. Definitiv entscheiden wird der Bundesrat wohl erst an seiner Sitzung vom 26. Mai. Die vollständige Beizenöffnung dürfte in den Tagen darauf folgen, am ehesten per 31. Mai. Das wäre analog zur Terrassenöffnung, die per 19. April auch am Montag nach der Bundesratssitzung erfolgte.

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06:15

Die Fluggesellschaft Lufthansa, Muttergesellschaft von Swiss, peilt Kreisen zufolge eine Kapitalerhöhung von drei Milliarden Euro an. Zeitpunkt und Höhe seien abhängig von den Marktbedingungen, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg am Montag unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Mit der möglicherweise schon kommenden Monat startenden Massnahme wolle der Konzern einen Teil der erhaltenen Staatshilfen ablösen.

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06:00

Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet 6125 neue Positiv-Tests für Deutschland. Vor einer Woche meldete das RKI 7534 Neuinfektionen. Die Sieben-Tage-Inzidenz sinkt auf 115,4 von 119,1 am Vortag. Der Wert gibt an, wie viele Menschen je 100.000 Einwohner sich in den vergangenen sieben Tagen mit dem Coronavirus angesteckt haben. 283 weitere Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus.

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04:00

Die brasilianische Regierung will zusätzlich 5,5 Milliarden Real (etwa 1,05 Milliarden Dollar) für die Produktion, Beschaffung und Verteilung von Coronavirus-Impfstoffen ausgeben. Wie aus einer Erklärung der Regierung hervorgeht, sollen die Mittel aus einer Kreditlinie stammen.

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03:00

Weltweit haben sich mehr als 158 Millionen Menschen nachweislich mit dem Coronavirus angesteckt. Das ergibt eine Reuters-Zählung auf Basis offizieller Daten. Mehr als 3,4 Millionen Menschen starben mit oder an dem Virus, seit dieses im Dezember 2019 im chinesischen Wuhan erstmals nachgewiesen wurde. Die USA weisen mit mehr als 32,8 Millionen die höchsten Infektionszahlen auf. Auch bei den Totenzahlen liegen die USA mit über 582'085 auf dem ersten Platz, gefolgt von Brasilien mit rund 422'340 Toten. Das Land rangiert bei den Infektionszahlen mit mehr als 15 Millionen auf Platz drei. Indien hat mit rund 22,7 Millionen weltweit die zweithöchste Infektionszahl.

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02:00

Deutsche Krankenhäuser haben im vergangenen Jahr wegen der Pandemie etwa 18'500 neue Pflegekräfte eingestellt. Dies geht aus einer Auswertung der Bundesagentur für Arbeit vor. "Darunter sind Neueinsteiger und Rückkehrer sowie Pflegekräfte aus dem Ausland. Wir haben jeden eingesetzt, den wir bekommen konnten", sagte der Hauptgeschäftsführer der Deutschen Krankenhausgesellschaft, Gerald Gass. Der Trend werde sich laut Gass auch dieses Jahr fortsetzen. Absolut stieg die Zahl von 692'171 im Oktober 2019 auf 710'663 im Oktober 2020. 

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01:30

Der Pharmakonzern Novavax hinkt mit seinem Zeitplan für die Impfstoffproduktion hinterher. Die Herstellung werde langsamer anlaufen als erwartet, teilt das Unternehmen mit. Mit einer Genehmigung für sein Vakzin in den USA, Grossbritannien oder Europa rechne der Konzern nicht vor dem dritten Quartal 2021. Das Produktionsziel von 150 Millionen Dosen pro Monat werde nicht vor dem vierten Quartal erreicht. Zuvor war Novavax vom dritten Quartal ausgegangen. Für das erste Quartal wies Novavax zudem einen Nettoverlust von 223 Millionen Dollar aus. Die Novavax-Aktie verlor nachbörslich zunächst 5,5 Prozent.

Die Schweiz hatte im Februar mit Novavax einen Vorvertrag über 6 Millionen Impfdosen unterzeichnet. "Sobald die finale Vertragsunterzeichnung mit Novavax erfolgt ist, kann der proteinbasierte Impfstoff ab dem 2. Quartal 2021 in die Schweiz geliefert werden. Dies unter der Voraussetzung, dass Swissmedic den Impfstoff von Novavax zulässt", hiess es damals vonseiten des Bundes.

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01:00

Die US-Arzneimittelbehörde FDA hat den von Pfizer und BioNTech entwickelten Impfstoff für 12- bis 15-jährige Kinder genehmigt. Bislang ist das Vakzin in den USA erst ab einem Alter von 16 Jahren zugelassen.

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00:30

In den USA sind der Seuchenbehörde CDC zufolge inzwischen 115,5 Millionen Menschen komplett geimpft und damit mehr als ein Drittel der Bevölkerung. Es seien insgesamt 261,6 Millionen Dosen verimpft worden, hiess es weiter. In den USA leben etwa 328 Millionen Menschen.

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Beim Klick auf die Karte erscheint die Übersicht zur weltweiten Entwicklung der Johns Hopkins University.

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(cash/Reuters/AWP/Bloomberg)