+++ Zum Coronavirus-Update vom 17. Februar geht es hier +++

18:00

Der US-Impfzeitplan wird sich einem Regierungsberater zufolge bis Ende Mai oder Anfang Juni verzögern. "Der kritische Punkt ist, dass die Nachfrage das Angebot weit übertrifft", sagt der Wissenschaftler Anthony Fauci, Leiter des US-Coronaprogramms. "Ich bin ein bisschen enttäuscht, dass die Anzahl der Dosen, die wir frühzeitig von J&J erhalten, relativ gering ist", sagt er unter Hinweis auf den US-Pharmakonzern Johnson & Johnson.

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17:15

Nun hat auch der US-Hersteller Johnson&Johnson die europäische Zulassung für seinen Corona-Impfstoff beantragt. Dies teilte die EU-Arzneimittelbehörde EMA am Dienstag in Amsterdam mit.

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17:05

In den Niederlanden sorgt die zuerst in Grossbritannien beschriebene ansteckendere Virus-Variante für einen Wiederanstieg der Fallzahlen. Auf Wochensicht habe es 25'229 neue positive Tests gegeben und damit mehr als in der Vorwoche, teilt das Gesundheitsinstitut RIVM mit. Die britische Variante macht in den Niederlanden inzwischen mehr als zwei Drittel der Fälle aus.

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15:10

Seit 14 Uhr informierte das Bundesamt für Gesundheit (BAG) über die aktuelle Corona-Lage in der Schweiz. 

Virginie Masserey und Patrick Mathys vom BAG sowie Linda Nartey, oberste Medizinerin des Kantons Bern, standen den Medien Rede und Antwort.

Die Medienkonferenz zum Nachschauen: 

Patrick Mathys, Chef der Sektion Krisenbewältigung beim Bundesamt für Gesundheit (BAG):

"Die Schweiz macht es eigentlich gar nicht so schlecht." Fallzahlen, Todesfälle und Hospitalisierungen gingen zurück, inzwischen sei die Schweiz bei einer Inzidenz von 205 Fällen pro 100'000 Einwohnern. Auch bei den Intensivpflegeplätzen gehe der Anteil an Corona-Patienten zurück. Zu sei der Prozentsatz positiver Tests – die Positivitätsrate – mit unter 5 Prozent im gewünschten Bereich. Das zeige, dass genügend Tests gemacht würden.

Doch es gebe ein "Aber": "Wir wollen einen raschen und deutlichen Rückgang. Den gibt es trotz sinkender Zahlen nicht" So sie die Reproduktionszahl immer noch auf 0,88 und damit höher als gewünscht. Ein zweites Aber seien die Corona-Varianten, inbesondere die britische Mutante. "Wir halten nach wie vor fest, dass die bessere Übertragbarkeit besteht", betont Mathys. Das Risiko einer Trendumkehr wegen den vermutlich ansteckenderen Varianten bestehe nach wie vor.

Virginie Masserey, Leiterin für Infektionskontrolle beim Bundesamt für Gesundheit (BAG):

Laut Masserey sind 6,3 Dosen pro 100'000 Personen verimpft worden. Damit stehe die Schweiz im europäischen Vergleich relativ gut da. Jedoch seien in letzter Zeit etwas weniger Dosen geliefert worden als vorgesehen, das solle aber aufgeholt werden. "Wir gehen davon aus, dass bis Ende April alle Risikogruppen, die es wollen, eine erste Dosis erhalten haben." Ab Mai sollen dann alle anderen zum Zug kommen.

5 Prozent der geimpften hätten bereits die zweite Dosis erhalten. Nächste Woche werde man genauere Informationen zum Stand und Strategie der Impfungen geben können. "Insbesondere das Alter der geimpften Personen wird einfliessen." Es habe ein "kleines Durcheinander" beim Impftool gegeben, so Masserey. So seien etwa gewisse Vorerkrankungen, bei denen man prioritär geimpft werden kann, nicht klar deklariert worden. 

Linda Nartey, Berner Kantonsärztin und Vize der Kantonsarztvereinigung:

Laut Nartey wird die britische Variante "leider schon fast zur Normalität". Mehr Grund zur Sorge bereite ihr aber zur Zeit die brasilianische und südafrikanische Variante. Das Contact Tracing sei sehr aufwendig, es gelte mehr Quarantänen abzuklären und anzuordnen. Oft sei unklar, ob und welche Variante vorliege, geschweige denn, wo und wann die Leute sich angesteckt haben.

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14:45

In Dänemark weisen 45 Prozent der auf ihre Gensequenz hin untersuchten positiven Coronatests die britische Variante B.1.1.7. des Virus auf. Dieser Wert ergebe sich für die zweite Februar-Woche, teilt das Gesundheitsministerium mit. Die britische Variante gilt als deutlich ansteckender als das bislang grassierende Coronavirus.

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13:45

In der Schweiz und in Liechtenstein wurden 1'075 neue Coronavirus-Ansteckungen innerhalb eines Tages registriert. Dies geht aus den heute Dienstag veröffentlichten Angaben auf der Webseite des Bundesamts für Gesundheit (BAG) hervor.

Damit liegt der 7-Tages-Durchschnitt der bestätigten Infektionen neu bei 1'109. Gestern lag dieser Schnitt noch bei 1'151, vor einer Woche bei 1'398.

Zudem wurden 62 neue Spitaleinweisungen und 35 neue Todesfälle gemeldet.

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13:30

Südafrika will eine Millionen Dosen des Covid-19-Impfstoffs von AstraZeneca, die das Land vom weltgrössten Impfstoffproduzenten Serum Insitut of India erhalten hat, mit anderen afrikanischen Ländern teilen. Die Dosen sollten über die Afrikanische Union verteilt werden, hiess es aus dem Gesundheitsministerium.

Südafrika hatte kürzlich die geplante Impfkampagne mit dem AstraZeneca-Impfstoff auf Eis gelegt, nachdem Studiendaten gezeigt hatten, dass es nur minimalen Schutz gegen milde bis moderate Krankheitsverläufe bei der südafrikanischen Virus-Variante bietet. Einen Bericht der indischen Zeitung "Economic Times", dass Südafrika das Serum Institut aufgefordert hat, die eine Millionen Dosen zurückzunehmen, wies das Gesundheitsministerium als falsch zurück.

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13:10

Ab 14 Uhr wird das Bundesamt für Gesundheit (BAG) über die aktuelle Corona-Lage in der Schweiz informieren. Thema dürfte insbesondere die Verbreitung der Virus-Mutationen in der Schweiz sein. 

Virginie Masserey, Patrick Mathys und Linda Nartey werden vor die Medien treten. cash.ch wird live übertragen. 

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12:55

Weltweit haben sich mehr als 109,08 Millionen Menschen nachweislich mit dem Coronavirus infiziert. Mehr als 2,5 Millionen Menschen starben mit oder an dem Virus. Das ergibt eine Reuters-Zählung auf Basis offizieller Daten. Die USA sind mit fast 27,8 Millionen Infizierten und über 487.000 Toten das mit Abstand am stärksten von der Pandemie betroffene Land. In Indien sind mehr als 10,9 Millionen Ansteckungs- und über 155.700 Todesfälle bekannt. Brasilien hat über 9,8 Millionen Infizierte und knapp 240.000 Tote registriert.

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12:20

In Ungarn sind die ersten 550'000 Dosen des chinesischen Impfstoffes von Sinopharm angekommen. Nach einer Überprüfung werde mit der Verabreichung begonnen, teilen die Gesundheitsbehörden mit. Ungarn hat - anders als die EU - bereits im Januar den Impfstoff zugelassen und eine Vereinbarung mit Sinopharm über den Kauf von fünf Millionen Dosen getroffen. Ungarn hat zudem den russischen Impfstoff Sputnik V bestellt, der bislang in der EU ebenfalls nicht zugelassen ist.

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11:30

In den Niederlanden kippt ein Gericht die im Kampf gegen das Coronavirus verhängte nächtliche Ausgangssperre. Es fehle dafür jede Rechtsgrundlage, befindet das Gericht in Den Haag. Die Regierung müsse die zwischen 21.00 und 04.30 Uhr geltende Ausgangssperre umgehend aufheben. Sie hatte die seit 23. Januar bestehende Beschränkung erst vergangene Woche bis zum 3. März verlängert.

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11:10

In Russland registrieren die Behörden 13.233 Neuinfektionen binnen 24 Stunden. Seit Beginn der Pandemie haben sich damit mehr als 4,09 Menschen nachweislich mit dem Coronavirus angesteckt. Russland verzeichnet nach den USA, Indien und Brasilien die vierhöchste Infektionszahl weltweit. Die Zahl der Todesfälle in Zusammenhang mit dem Virus steigt binnen 24 Stunden um 459 auf 80.979.

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10:40

Japan beginnt am Mittwoch mit seinem Impfprogramm und verabreicht das Vakzin als ersten rund 40.000 Beschäftigten im medizinischen Bereich. Die EU habe die zweite Lieferung von Impfstoffen nach Japan genehmigt, die voraussichtlich in der kommenden Woche eintreffen werde, sagt der Chef des Impfprogramms, Taro Kano. Japan ist damit die letzte der sieben führenden Industrienationen (G7), die ihr Impfprogramm beginnt. Am Sonntag hat die Regierung das Vakzin von Biontech/Pfizer genehmigt.

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10:15

Nordkorea hat einem Medienbericht zufolge versucht, Corona-Impfstofftechnologie von Pfizer zu stehlen. Das abgeschottete Land habe dazu einen Hackerangriff auf den US-Partner des deutschen Impfstoff-Herstellers Biontech gestartet, meldet die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap unter Berufung auf den nationalen Geheimdienst.

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07:45

Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet 3856 Neuinfektionen in Deutschland. Das sind rund 480 Fälle mehr als am Dienstag vor einer Woche. Die Sieben-Tage-Inzidenz verharrt bei 59. Der Wert gibt an, wie viele Menschen je 100.000 Einwohner sich in den vergangenen sieben Tagen mit dem Coronavirus angesteckt haben. Ziel von Bund und Ländern ist ein Wert von 50, um das Gesundheitssystem zu entlasten, ab einem dauerhaften Wert von unter 35 haben sie weitere Lockdown-Öffnungen in Aussicht gestellt. 528 weitere Menschen starben dem RKI zufolge in Verbindung mit dem Virus. Damit erhöhte sich die Zahl der Todesfälle binnen 24 Stunden auf 65.604. Insgesamt wurden bislang mehr als 2,342 Millionen Infektionen in Deutschland bestätigt.

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06:55

In der Schweiz wurden bislang 6003 Infektionen mit einer Virus-Mutation registriert. Das teilte das Eidgenössisches Departement des Innern (EDI) und das Bundesamt für Gesundheit (BAG) am gestrigen Montag mit. Der grösste Teil davon entfällt auf die britische Variante (2381 Fälle), alleine am gestrigen Montag registrierte das BAG 270 neue Fälle, die der britischen Variante zugeordnet werden. Von der Südafrika-Variante wurden 96 Fälle gemeldet. 

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06:00

Die Zahl der bestätigten Corona-Infektionen in den USA steigt binnen 24 Stunden um mindestens 53.789 auf 27,77 Millionen. Das geht aus einer Reuters-Erhebung auf Basis offizieller Daten hervor. Die Zahl der Todesfälle in Verbindung mit dem Virus erhöhte sich um mindestens 1019 auf 486.717. Die USA weisen weltweit die meisten Ansteckungen und Todesfälle auf.

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04:05

Südafrika fordert laut einem Medienbericht das Serum Institute of India (SII) auf, eine Millionen Dosen des Covid-19-Impfstoffs zurückzunehmen. Dies berichtet die Zeitung "Economic Times". Das SII, der weltgrösste Impfstoffhersteller, produziert das Vakzin von AstraZeneca. Der südafrikanische Gesundheitsminister hatte vergangene Woche erklärt, dass das Land die Einführung des Impfstoffs nach einer klinischen Studie aussetze. Die Studie hatte ergeben, dass das Vakzin bei der im Land vorherrschenden Coronavirus-Variante nur minimalen Schutz gegen leichte bis mittelschwere Erkrankungen bietet.

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02:30

Australien erteilt nach Angaben der Gesundheitsbehörde TGA dem Covid-19-Impfstoff von AstraZeneca die vorläufige Zulassung. Es ist der zweite in Australien zugelassene Impfstoff. Die Aufsichtsbehörde hatte im vergangenen Monat das Vakzin von BioNTech/Pfizer genehmigt. Ab dem 22. Februar startet das Impfprogramm.

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02:05

Der Chef der Ständigen Impfkommission (Stiko) in Deutschland, Thomas Mertens, sieht keinen Grund, Lehrer bevorzugt zu impfen. "Die Stiko hat ihre Empfehlung auf die Auswertung internationaler Daten und auch die Meldedaten aus Deutschland gegründet. Daraus ergibt sich keine Notwendigkeit die Lehrer jetzt abweichend von der Empfehlung vorzuziehen", sagt Mertens der Zeitung "Rheinische Post" (Dienstagausgabe). Lehrer mit entsprechendem Alter und solche mit besonderen Vorerkrankungen würden ja bereits auf dieser Grundlage priorisiert. "Die Stiko-Empfehlungen sind aber Empfehlungen, und die politischen Entscheidungsträger können und dürfen von dieser Empfehlung abweichen."

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02:10

Südkorea sichert sich Regierungsangaben zufolge weitere Impf-Einheiten für 23 Millionen Menschen. Das Land kaufe zusätzlich Dosen von BioNTech/Pfizer für drei Millionen Menschen und für 20 Millionen Einwohner das Vakzin des Herstellers Novavax, erklärt Regierungschef Chung Sye-kyun. Das Land mit einer Bevölkerung von 52 Millionen Einwohnern hatte sich bereits mit Einheiten für 56 Millionen Menschen der Pharmakonzerne Covax, BioNTech/Pfizer, Moderna, AstraZeneca und Johnson & Johnson eingedeckt. Am 26. Februar soll mit der Impfkampagne begonnen werden.

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01:35

Vor dem Hintergrund der Grenzschliessungen zu Tschechien und Tirol warnt die Bundesernährungsministerin Julia Klöckner vor überzogenen Vorratskäufen. Lebensmitteltransporte seien nicht vom Beförderungsverbot erfasst, sagt die CDU-Politikerin den Zeitungen der "Funke Mediengruppe" (Dienstagausgabe) vorab. "Wer trotzdem hortet, handelt nicht nur unlogisch, sondern auch unsolidarisch." Klöckner verweist auf Lehren aus dem ersten Lockdown im Frühjahr. Saisonarbeitskräfte, Grenzpendler und Transportpersonal seien nun von den Einreisebeschränkungen ausgenommen.

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01:05

Der deutsche Industrieverband BDI warnt vor schwerwiegenden Folgen der Grenzschliessungen zu Tschechien und Tirol. "Die Gefahr ist gross, dass in den nächsten Tagen überall in Europa Lieferketten abreissen", sagt Hauptgeschäftsführer Joachim Lang den Zeitungen der "Funke Mediengruppe" (Dienstagausgabe) laut Vorab-Bericht. Grenzschliessungen und Reisebeschränkungen im nationalen Alleingang beeinträchtigten auch den internationalen Güterverkehr und schadeten der deutschen Industrie massiv. "Grenzübergänge sollten weiterhin für alle Frachtfahrzeuge mit Gütern offen bleiben", fordert er. Dafür müssten "praxistaugliche Testmöglichkeiten in ganz Europa" bereitgestellt werden. Es nutze nichts "negative Tests bei Einreise von im Transportwesen und Güterverkehr tätigen Personal zu verlangen, ohne für ausreichende Testinfrastrukturen an den Grenzen zu sorgen".

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22:00

Die Palästinenser-Regierung wirft Israel vor, die Lieferung von 2000 Impfdosen vom Westjordanland nach Gaza gestoppt zu haben. Als Begründung sei das Fehlen einer Genehmigung genannt worden. In israelischen Sicherheitskreisen heisst es, die Bitte werde noch geprüft und sei noch nicht vom Nationalen Sicherheitsrat abgesegnet worden.

Der britische Premierminister Boris Johnson spricht sich für ein weltweites Pandemie-Abkommen aus. Damit solle sichergestellt werden, dass die Unterzeichnerstaaten "alle ihre Daten beisteuern" auch um zukünftige Seuchen zu verhindern. EU-Ratspräsident Charles Michel begrüsst in einer ersten Reaktion den Vorschlag.

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20:40

Die Finanzminister der Euro-Zone wollen im April besprechen, wie der Übergang von Hilfen für alle Unternehmen zu gezielteren Massnahmen vollzogen werden kann. Das gibt der irische Finanzminister und Euro-Gruppen-Chef Paschal Donohoe nach Gesprächen mit seinen Amtskollegen bekannt. Dabei werde auch besprochen, wie Firmen ausfindig gemacht werden sollten, die man kontrolliert in Konkurs gehen lassen werde. Allgemein sei man sich einig, dass die Staatshilfen in der Pandemie so lange wie nötig gewährt werden sollten.

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19:45

In Grossbritannien haben mehr als 90 Prozent der über 70-Jährigen eine erste Impfung gegen das Coronavirus bekommen. "Das ist ein einzigartiger, nationaler Erfolg", sagte der britische Premier Boris Johnson am Montagabend in London.

Seine Regierung hat mit 15 Millionen Corona-Impfungen ihr Etappenziel für Mitte Februar erreicht. "Das ist jedoch kein Moment zum Entspannen", sagte Johnson. "Die Gefahr bleibt sehr real." Noch immer würden mehr Menschen mit Covid-19 in britischen Krankenhäusern behandelt als während der ersten Corona-Welle im April. Bis Ende April wollen die Briten allen über 50-Jährigen eine erste Impfdosis verpasst haben.

Die Zahl der Neuinfektionen fällt im Vereinigten Königreich seit einigen Wochen drastisch ab, ist aber weiter auf hohem Niveau. In den vergangenen 7 Tagen zählte das Land pro 100 000 Einwohnern knapp 150 Neuinfektionen.

(cash/Reuters/AWP/Bloomberg)