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Zum Coronavirus-Update vom Donnerstag, dem 1. Oktober, geht es hier.

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18:15

Die Regierung der Niederlande fordert die Bevölkerung zum Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes in der Öffentlichkeit auf, wenn Abstandsregeln nicht eingehalten werden können. Ministerpräsident Mark Rutte sagt im Parlament: "Wir wollen den ganzen Niederlanden einen klaren, dringenden Rat geben: Tragen sie von jetzt an nicht-medizinische Mund-Nasen-Masken in öffentlichen Raum." Die Empfehlung kommt einer Kehrtwende gleich, da die Regierung und führende Mediziner des Landes bisher die Wirksamkeit eines Mund-Nasen-Schutz im Kampf gegen Ansteckungen infrage gestellt hatten.

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18:00

Deutschland – Die Bundesregierung muss Vize-Kanzler Olaf Scholz zufolge weiterhin vorsichtig agieren und nicht zu viele Lockerungen der Corona-Massnahmen zulassen. Die Bedrohung durch das Virus sei bedeutend, solange es noch keine Impfstoffe und Medikamente gebe. Die jüngsten Wirtschaftsdaten, aktuell etwa vom Arbeitsmarkt, seien gut gewesen. Alles deute wieder auf Wachstum hin, so dass das Vorkrisenniveau spätestens Anfang 2022 erreicht werden könne.

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16:45

Angesichts steigender Fallzahlen werden die Einschränkungen auf Ibiza verschärft. Unter anderem müssen Gaststätten und Bars auf der Balearen-Insel um 22.00 Uhr schliessen, Feiern werden auf fünf Personen begrenzt und Spielplätze gesperrt, teilen die Behörden mit. Die Massnahmen sollen mindestens 15 Tage lang gelten.

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15:50

Bis Ende November dürfen sich im Tessin nur Risikopersonen und Mitarbeitende des Gesundheitswesens gegen die Grippe impfen lassen: Dies hat die Tessiner Regierung am Mittwoch verfügt. Mit dieser Massnahme soll der Nutzen der Grippeimpfung maximiert werden.

Ebenfalls zugelassen zur Grippeimpfung sind Privatpersonen, die in ständigem Kontakt mit Angehörigen der Risikogruppe seien, schreibt das Tessiner Departement für Gesundheit und Soziales in einer Mitteilung.

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15:25

Die slowakische Regierung ruft im Kampf gegen den Anstieg der Corona-Infektionen den Ausnahmezustand aus. Dieser gelte ab Donnerstag, sagt Ministerpräsident Igor Matovic. Er soll zunächst 45 Tage währen und der Regierung mehr Befugnisse geben, um strengere Massnahmen zur Eindämmung der Pandemie durchzusetzen.

"Dann werden wir entscheiden, ob wir weitermachen oder ob wir zur Normalität zurückkehren können." Die Slowakei hat die erste Welle der Pandemie im März und April mit wenige Fällen und einer niedrigen Todesrate überstanden. Doch die Zahl der Infektionen stieg im September sprunghaft und erreichte am Dienstag den Tagesrekord von 567.

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15:15

Die Universität Oxford will das weltweit umsatzstärkste verschreibungspflichtige Medikament Humira zur Behandlung von Covid-19-Patienten testen. In der Studie, die 750 Patienten umfassen soll, soll das Mittel vor allem zur Behandlung von Menschen in Pflegeheimen erprobt werden. Jüngste Studien hätten bereits gezeigt, dass Patienten, die sogenannten anti-TNF-alpha-Antikörper - zu denen auch Humira gehört - gegen entzündlichen Darmerkrankungen und entzündliche Arthritis einnahmen, seltener ins Krankenhaus kamen.

 

 

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13:40

Die britische Regierung will sich nach eigener Darstellung intensiv für den Erhalt von Arbeitsplätzen einsetzen. "Wir werden tun, was wir können, um jeden Job zu retten", sagt Premierminister Boris Johnson vor dem Parlament. Beschränkungen des öffentlichen Lebens im Kampf gegen die Pandemie haben Befürchtungen laut werden lassen, dass die Zahl der Arbeitslosen in die Höhe schiessen könnte. Grossbritannien hatte am Dienstag mit 7143 Neuinfektionen einen neuen Rekordanstieg der Ansteckungen gemeldet.

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12:55

Die vergleichsweise geringe Zahl von registrierten Neuinfektionen in Polen kann nach Einschätzung eines Experten auch auf eine nicht ausreichende Anzahl von Tests zurückzuführen sein. Polen habe zwar einerseits im europaweiten Vergleich auch deshalb weniger Fälle, weil durch einen konsequenten Lockdown im März die Zahl der Infizierten von Beginn an niedrig gehalten wurde, sagte der Virologie Krzysztof Pyrc von der Universität Krakau der Deutschen Presse-Agentur.

Der zweite Grund: "Diese Werte können auch daraus resultieren, dass nicht genug Tests vorgenommen werden, wodurch es nicht möglich ist, alle Angesteckten zu identifizieren."

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12:45

In der Schweiz und in Liechtenstein sind dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Mittwoch 411 Coronavirus-Ansteckungen innerhalb von 24 Stunden gemeldet worden. Zudem registrierte das Amt einen neuen Todesfall. Elf Personen mussten ins Spital eingewiesen werden.

Am Dienstag wurde 225 Neuansteckungen registriert. Am Montag hatte das BAG die Zahlen für das ganze Wochenende und den Freitag bekanntgegeben. Insgesamt waren für die drei Tage 782 neue Ansteckungen mit dem Sars-CoV-2-Virus in der Schweiz und in Liechtenstein gemeldet worden. Am Freitag der vergangenen Woche waren 372 Fälle registriert worden und am Donnerstag 391 Fälle.

 

 

Insgesamt gab es seit Beginn der Pandemie 53'282 laborbestätigte Fälle, wie das BAG am Mittwoch weiter mitteilte. Seit Anfang der Pandemie mussten 4866 Personen wegen einer Covid-19-Erkrankung im Spital behandelt werden. Die Zahl der Todesopfer im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung stieg gemäss BAG auf 1783.

In der Schweiz und in Liechtenstein wurden bisher 1'367'695 Tests auf Sars-CoV-2, den Erreger der Atemwegserkrankung Covid-19, durchgeführt. Gegenüber Dienstag wurden dem BAG 12'577 neue Tests gemeldet. Bei 4,6 Prozent aller Tests fiel das Resultat über die vergangenen Monate gesehen positiv aus.

Aufgrund der Kontakt-Rückverfolgung waren am Mittwoch nach Angaben des BAG 3354 Personen in Isolation und 6373 Menschen standen unter Quarantäne. Zusätzlich sassen 13'726 Heimkehrerinnen und Heimkehrer aus Risikoländern in Quarantäne.

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12:35

Die Schweizerinnen und Schweizer haben als Folge der Coronakrise in ihre Büros zu Hause investiert, wie eine am Mittwoch veröffentlichte und vom Online-Netzwerk Xing durchgeführte Umfrage zeigt. 73 Prozent der Befragten haben in den letzten Wochen im Homeoffice gearbeitet. Rund die Hälfte (54%) der befragten Xing-Mitglieder in der Schweiz hat selbst in technisches Equipment investiert: Die meisten davon (31%) in technische Gadgets wie Headsets, Kopfhörer oder Webcams. Aber auch in neue Computer oder Laptops (8%) und bessere Internetverbindungen (9%) wurde investiert.

Zum ausführlichen Artikel geht es hier.

12:30

Die tschechische Regierung will wegen der Corona-Krise den Ausnahmezustand verhängen, um weitere Einschränkungen des öffentlichen Lebens beschliessen zu können. Dies sei notwendig, damit das Gesundheitssystem nicht überfordert werde, sagte Gesundheitsminister Roman Prymula am Mittwoch im Parlament in Prag. Das Land mit seinen 10,7 Millionen Einwohnern hatte am Dienstag die Zahl der Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden mit 1965 angegeben. Die Schweiz mit rund 8 Millionen Einwohnern verzeichnet derzwei zwischen 200 und 300 Neuansteckungen pro Tag.

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11:30

Nach dem massiven Ausbruch des Coronavirus im Tiroler Skiort Ischgl im vergangenen Winter haben nun die österreichischen Behörden Ermittlungen gegen vier Personen aufgenommen. Das gab die Staatsanwaltschaft Innsbruck am Mittwoch bekannt. Um wen es sich dabei handelt, wurde nicht mitgeteilt. In Ischgl, das als Partyhochburg unter den Skigebieten bekannt ist, hatten sich Tausende Urlauber infiziert und das Virus dann auf der ganzen Welt verbreitet. Kritiker werfen Behörden und verantwortlichen Politikern vor, zu spät und nicht angemessen reagiert zu haben. Die Prüfung der über 10'000 Seiten Beweismaterial hätten nunmehr dazu geführt, dass die Umsetzung einiger Verordnungen näher untersucht wird, teilte die Behörde mit. Dazu zählen insbesondere Verkehrsbeschränkungen in Ischgl und die Quarantäne im umliegenden Paznauntal im vergangenen Winter.

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09:00

In einem Interview sagte der CEO von Tesla und SpaceX, Elon Musk, er werde keinen Covid-19-Impfstoff nehmen, sobald einer verfügbar sei. "Es besteht kein Risiko, dass ich Covid-gefährdet bin, dasselbe gilt für meine Kinder", sagte Musk im New York Times-Podcasts "Sway". Musk argumentierte, dass "jeder, der einem Risiko ausgesetzt" sei, bis zum Ende des Sturms unter Quarantäne gestellt werden sollte. Als Musk mit der Möglichkeit konfrontiert wurde, dass dabei immer noch Menschen sterben würden, antwortete er: "Jeder stirbt."

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07:45

Nach Angaben der Johns Hopkins Universität vom Mittwochmorgen haben sich in den zurückliegenden 24 Stunden in Deutschland 1840 Personen neu mit dem Coronavirus angesteckt, gegenüber 2292 am Vortag. Die bisherigen Höchstwerte bei den Neuinfektionen in Deutschland hatten Ende März an manchen Tagen bei knapp 7000 gelegen.

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07:30

Der Kanton Uri schickt wegen eines Corona-Falles 131 Hochzeitsgäste in Quarantäne. Grund ist ein Hochzeitsfest in Schattdorf, an dem eine der positiv getesteten Personen teilgenommen hatte, ehe das Testresultat vorlag, schreibt die "Aargauer Zeitung". Im Rahmen des Contact Tracings haben die Urner Behörden am Dienstag alle 131 Teilnehmer der Hochzeitsfeier unter Quarantäne gestellt. 77 davon seien im Kanton Uri wohnhaft, meldet der Urner Sonderstab Covid-19 Exit in seinem Lagebericht vom Dienstag. 

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06:00

Der Regierende Bürgermeister von Berlin, Michael Müller, kündigte am Dienstagabend nach einer Sondersitzung des Senats an, dass vom kommenden Samstag an Höchstgrenzen für private Zusammenkünfte wie etwa Partys gelten sollten. Dazu komme eine Maskenpflicht in Büros und in Verwaltungsgebäuden.Die neue Regelung ist analog zu der bereits geltenden in Restaurants: Bewegt man sich vom Platz weg und nähert sich dadurch potentiell anderen Menschen, etwa auf dem Weg zur Toilette oder zum Ausgang, muss man eine Maske tragen. Am Platz selber nicht.

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05:00

Der Pharmakonzern GlaxoSmithKline zeigt sich zuversichtlich, dass 2021 ein Impfstoff gegen das Coronavirus zur Verfügung stehen wird. "Ich teile den Optimismus, dass wir im nächsten Jahr eine Lösung haben werden", sagte GlaxoSmithKline-Konzernchefin Emma Walmsley. GlaxoSmithKline entwickelt derzeit einen Coronavirus-Impfstoff mit seinem französischen Partner Sanofi. Im Fall von positiven Ergebnissen bei einer klinischen Studie peilen sie nach früheren Angaben ein Zulassungsantrag für den Impfstoff im ersten Halbjahr 2021 an. 

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04:30

Das israelische Parlament hat Demonstrationen der Bürger auf einen Umkreis von einem Kilometer um den Wohnort beschränkt. Diese Massnahme ziele laut Regierung darauf ab, die Ausbreitung von Coronavirus-Infektionen einzudämmen. Kritiker der neuen Massnahme sagten, Hintergrund der Beschränkung sei vielmehr, Proteste in der Nähe des offiziellen Wohnsitzes des Ministerpräsident Benjamin Netanjahu in Jerusalem zu verhindern. Stunden vor der Abstimmung über die Verordnung protestierten Hunderte von Israelis vor dem Parlament und nannten die Protestbegrenzung einen Rückschlag für die Demokratie. Seit Wochen versammeln sich Tausende Demonstranten und fordern wegen Korruptionsvorwürfen und dem Umgang mit der Corona-Krise Netanjahus Rücktritt.

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04:00

Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) erwartet, dass wegen der Corona-Krise die Zahl der Einbrüche in diesem Jahr deutlich geringer ausfällt. "Einbrüche in Deutschland könnten 2020 auf ein neues Allzeittief sinken", sagt GDV-Geschäftsführer Jörg Asmussen der Zeitung "Bild". Die Entwicklung des ersten Halbjahrs deute darauf hin, dass die Einbruchzahlen am niedrigsten seit Beginn der Statistik 1981 ausfallen. Hauptgrund dürfte die Pandemie sein, sagt Asmussen. "Viele Menschen waren zu Hause durch Homeoffice, Kurzarbeit und verbrachten ihren Urlaub daheim." 2019 zählten Versicherer 95'000 Wohnungseinbrüche und Schäden von rund 300 Millionen Euro.

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00:30

Das US-Biotech-Unternehmen Regeneron Pharmaceuticals beantragt in den USA die Notfallzulassung der experimentellen Antikörper-Kombination REGN-COV2. Das Medikament soll die Viruslast verringern und Symptome mildern. Die Versuchsergebnisse der ersten 275 Testpatienten würden den grössten Nutzen bei Infizierten zeigen, deren Immunsystem vor der Behandlung noch keine eigenen Antikörper gebildet hat, erklärt der Pharmakonzern. Dies deute darauf hin, dass die Behandlung Patienten helfen könnte, deren eigenes Immunsystem nicht stark genug ist, um das Virus zu bekämpfen. "Wir hoffen, dass diese Daten eine Notfallzulassung der US-amerikanischen Food and Drug Administration unterstützen", sagt George Yancopoulos, wissenschaftlicher Leiter von Regeneron.

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00:15

Das Coronavirus breitet sich in Brasilien weiter aus. Das Gesundheitsministerium meldet 32'058 Neuinfektionen. Damit steigt die Gesamtzahl der Ansteckungen auf mehr als 4,7 Millionen. Die Zahl der Todesfälle legte binnen 24 Stunden um 863 auf 142'921 zu. Brasilien weist in der Coronavirus-Pandemie nach den USA und Indien weltweit die meisten Infektionen und Todesfälle auf.

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00:00

Das deutsche Biotech-Unternehmen CureVac gibt den nächsten Schritt bei der Prüfung seines Impfstoffkandidaten CVnCoV bekannt. Der erste Teilnehmer an einer klinischen Phase-2a-Studie sei geimpft worden, heisst es in einer Pflichtmitteilung. Die Studie werde in Peru und Panama vorgenommen mit insgesamt 690 gesunden Teilnehmern. Erste Daten würden im vierten Quartal erwartet.

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23:45

Nordkorea hat seinem UN-Botschafter Kim Song zufolge die Pandemie "unter sicherer und stabiler Kontrolle". Dies sei auf "die weitsichtige Führung der Regierung" des Landes zurückzuführen, erklärt Kim vor der Generalversammlung.

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(cash/Reuters/Bloomberg/AWP/SDA)