Zum Coronavirus-Update vom Samstag, 6. Juni geht es hier.

18:15

Die beliebteste Publikumsmesse der Schweiz fällt 2020 dem Coronavirus zum Opfer. Die Olma in St. Gallen findet im Oktober 2020 nicht statt. Die Abstandregel ist auf dem Messegelände nicht umsetzbar.

Den vollständigen Bericht finden Sie hier.

+++

18:15

Die Zahl der gestorbenen Corona-Infizierten ist in Grossbritannien am Freitag auf mehr als 40'000 gestiegen. Das teilte das Gesundheitsministerium in London mit. Das Vereinigte Königreich ist nach offiziellen Zahlen das am schwersten von der Pandemie betroffene Land Europas. Zählt man die Todesfälle hinzu, bei denen eine Covid-19-Erkrankung erst nach dem Tod diagnostiziert wurde, liegt die Zahl der Statistikbehörde ONS (Office for National Statistics) zufolge sogar bei mehr als 48'000.

Die Regierung in London steht seit Wochen in der Kritik, zu langsam und falsch reagiert zu haben. Massnahmen wie Kontaktbeschränkungen wurden vergleichsweise spät eingeführt, zudem herrschte ein Mangel an Testkapazitäten und Schutzkleidung für medizinisches Personal.

Die Zahl der Neuinfektionen ist in den vergangenen Wochen offiziellen Zahlen zufolge zurückgegangen. Trotzdem hatten sich einige Experten kritisch zu den Anfang der Woche in Kraft getretenen Lockerungen der Kontaktbeschränkungen in England geäussert.

+++

17:50

US-Präsident Donald Trumps fordert eine Änderung bei der Strategie im Kampf gegen die Coronavirus-Pandemie. Diese solle den Schutz von "Hochrisiko-Gruppen" vorsehen, sagt Trump im Weissen Haus. Dazu zählten Senioren und Mitarbeiter in Pflegeheimen. Damit könnte die jüngeren und gesunden Amerikaner sofort zur Arbeit zurückkehren. Trump will bald die Corona-Beschränkungen im gesamten Land komplett beenden.

+++

17:40

Das Medikament Hydroxychloroquine, das unter anderem in den USA als Hoffnungsträger im Kampf gegen das Corona-Virus gilt, ist bei britischen Wissenschaftlern durchgefallen. "Es funktioniert nicht", sagte am Freitag der Mediziner Martin Landray von der Universität Oxford, der an einer gross angelegten Studie dazu mitgewirkt hat. "Dieses Ergebnis sollte weltweit zum Umdenken in der medizinischen Praxis führen. Wir können nun aufhören, ein Medikament zu benutzen, das untauglich ist." Es habe die Todesrate bei Infizierten, die in Kliniken behandelt wurden, nicht senken können. Die britische Studie wurde ausgesetzt.

Vor allem die USA haben sich viel von Hydroxychloroquine versprochen. Das Mittel ist unter anderem zur Behandlung von Malaria gedacht und seit Jahrzehnten auf dem Markt. US-Präsident Donald Trump hatte es gleichwohl als möglicherweise bahnbrechend im Kampf gegen das Coronavirus bezeichnet, für das es noch keine Therapie gibt.

Die US-Arzneimittelbehörde FDA hat eine Notfallzulassung für das Mittel zur Behandlung von Covid-19 erteilt und an verschiedenen Orten laufen Studien zur möglichen Wirksamkeit. Novartis-Chef Vasant Narasimhan hatte gesagt, präklinische Studien mit Tieren und erste Daten aus klinischen Studien hätten gezeigt, dass die Arznei das Virus abtöte. Das Medikament hat gefährliche Nebenwirkungen. So kann es Herzprobleme verursachen oder zum Verlust der Sehkraft führen. 

+++

14:30

Spanien lockert seine Restriktionen im Zusammenhang mit der Coronavirus-Pandemie in den besonders stark betroffenen Metropolen Madrid und Barcelona weiter. Ab Montag müssten sich Besucher von Restaurants und Bars nicht mehr nur auf die Aussenbereiche beschränken, teilt Gesundheitsminister Salvador Illa mit.

Zudem dürften Kinder den gesamten Tag über draussen spielen und müssten sich nicht mehr an bestimmte Zeiten halten.

 

+++

1220

Die Coronavirus-Pandemie ist nach Einschätzung der Weltgesundheitsorganisation WHO noch lange nicht überstanden. "Es ist nicht vorbei. Es ist nicht vorbei, solange es das Virus noch an irgendeinem Ort der Welt gibt", sagt WHO-Sprecherin Margaret Harris. In einigen Ländern, in denen Restriktionen zurückgenommen worden seien, steige die Zahl der Neuinfektionen wieder. Sie rede dabei aber nicht speziell über Europa.

+++

 

 

+++

13:35

Die Schweiz öffnet am 15. Juni die Grenzen zu den EU- und Efta-Staaten und nicht nur gegenüber Deutschland, Frankreich und Österreich. Angesichts der Pandemie-Lage erscheine dies möglich, so der Bundesrat.

Diese Linie entspreche derjenigen vieler europäischer Länder.

+++

12:20

Innerhalb von 24 Stunden, Stand 8 Uhr heute morgen, sind in der Schweiz 23 neue Infektionen mit dem Coronavirus festgestellt worden. Dies meldet das Bundesamt für Gesundheit (BAG). Damit sind die Fallzahlen im Lauf der Arbeitswoche wieder etwas angestiegen, verblieben insgesamt aber auf sehr tiefem Niveau.

Die Inzidenz betrage 360 pro 100 000 Einwohner. Das BAG zählt seit Beginn der Pandemie Ende Februar/Anfang März 1660 Todesfälle im Zusammenhang mit dem Covid-19-Virus.

+++

10:50

Die Konferenz der Kantonalen Justiz- und Polizeidirektoren (KKJPD) empfiehlt den Kantonen, Demonstrationen nicht zu bewilligen, wenn das öffentliche Interesse am Thema gross ist. Nur so könne die Beschränkung auf 300 Teilnehmende eingehalten werden.

Gemäss dem Entschied des Bundesrates dürfen ab dem 6. Juni zwar wieder Demonstrationen zugelassen werden. Nicht bewilligt werden dürften allerdings Kundgebungen, bei denen öffentlich zum spontanen Mitwirken aufgerufen werde oder "aufgrund einer absehbaren dynamischen Entwicklung" davon auszugehen sei, dass die Zahl von 300 Teilnehmenden überschritten werde.

+++

10:30

Die internationalen Börsen setzen ihre Erholungsrallye in der Coronakrise fort. Der Schweizer Leitindex Swiss Market Index legt am Freitag 0,5 Prozent zu, der deutsche Dax gar 2 Prozent. Damit hat der Dax in den letzten vier Wochen fast 20 Prozent zugelegt, der SMI rund 8 Prozent. 

+++

+++

09:45

Die Marktingorganisation Schweiz Tourismus befürchtet für die Monate März bis Juni einen Umsatzverlust von 8,7 Milliarden Franken für die Branche. "Es ist dramatisch wie kaum zuvor, da mache ich Ihnen gar nichts vor", sagte Schweiz Tourismus Martin Nydegger am Freitag in einer Onlinemedienkonferenz. "Seit den Kriegsjahren um 1940 haben wir nicht mehr erlebt, was wir seit diesem Frühling 2020 erleben müssen."

 

 

Angesichts der Lage rührt Schweiz Tourismus nun die Werbetrommel für Ferien hierzulande. Unter dem Slogan "Ich brauch Schweiz" lanciert die Marktingorganisation eine der grössten globalen Werbeoffensiven der letzten Jahre. Zielpublikum seien zu Beginn die einheimischen Gäste sowie die Touristen in Deutschland und Frankreich, gefolgt von weiteren europäischen Ländern, hiess es. 

+++

06:30

Die Diskussion um die Zwei-Meter-Abstandsregel in der Schweiz geht weiter. Während im Freien das Nicht-Beachten dieses Mindestabstands nicht mehr mit einer Busse belegt wird, gilt er im Innern weiter. In der Gastronomie oder den Schulen gerät dies aber unter Kritik, wie der Blick schreibt

Gastrosuisse-Chef Casimir Platzer fordert deswegen eine Lockerung dieser Regel in Restaurants. Halten sich Restaurants nicht an die Vorgaben, werden sie gebüsst oder müssen gar schliessen.

+++

04:15

Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet für Deutschland 394 bestätigte Neuinfektionen mit dem Coronavirus. Die Gesamtzahl der Fälle steigt damit auf 183'271. 26 weitere Menschen seien im Zusammenhang mit dem Virus verstorben. Die Zahl der Toten erhöht sich damit auf 8613.

+++

03:30

Gängige Medikamente gegen Bluthochdruck könnten einer neuen Studie zufolge zu einem gewissen Mass vor schweren Covid-19-Erkrankungen schützen. Eigentlich hätten Patienten mit hohem Blutdruck ein zwei Mal so grosses Risiko, an Covid-19 zu sterben, berichten die Forscher im "European Heart Journal".

Sie müssten auch häufiger beatmet werden. Bei denjenigen Patienten, die irgendeinen Blutdrucksenker nahmen, sei das Sterberisiko jedoch deutlich reduziert gewesen. Die Studie umfasste 2900 Kranke, die im Februar und März in einem Hospital in Wuhan behandelt wurden.

 

 

+++

03:20

Die Zahl der Corona-Toten in Brasilien übersteigt die Zahl der Opfer der Epidemie in Italien. Binnen 24 Stunden seien 1437 Menschen im Zusammenhang mit der Pandemie gestorben, teilt das brasilianische Gesundheitsministerium mit. 30'925 zusätzliche Menschen hätten sich mit dem Virus angesteckt.

Die Gesamtzahl der Toten liege nun bei 34'021. Das Land hat damit die meisten Toten nach den USA und Grossbritannien.

+++

02:20

Während der Ausgangssperren haben mehr Menschen ihren Alkoholkonsum eingeschränkt als erhöht, wie eine Studie von Bier- und Wein-Produzenten in neun Ländern ergibt. 30 Prozent der 11'000 Befragten hätten angegeben, dass sie weniger als vorher trinken würden.

Elf Prozent hätten dagegen von einem Anstieg ihres Alkoholkonsums berichtet, teilt die Internationale Allianz für verantwortungsbewusstes Trinken mit. Das Bündnis wird von grossen Getränkekonzernen wie Anheuser-Busch, Diageo und Pernod Ricard getragen.

Zu den Ländern, in denen weniger Alkohol getrunken worden sei, zählten Frankreich, Deutschland, Japan, Australien, Neuseeland und die USA. Grossbritannien bilde mit fast ausgeglichenen Zahlen eine Ausnahme: Dort hätten 21 Prozent der Befragten angegeben, weniger zu trinken. 19 Prozent hätten trotz der vollständigen Schliessung der Pubs von einem höheren Alkoholkonsum gesprochen.

(cash/SDA/AWP/Reuters/Bloomberg)