20:30

Der spanische Ministerpräsident Pedro Sánchez hat im Kampf gegen das Coronavirus eine weitere Verschärfung der bereits seit zwei Wochen geltenden Ausgangsbeschränkungen angekündigt. Ab Montag sollen alle Arbeitnehmer, die keine unbedingt notwendigen Arbeiten verrichten, zwei Wochen lang zu Hause bleiben, erklärte der Regierungschef am Samstagabend in einer Fernsehansprache. Welche Sektoren genau gemeint sind, sagte er nicht. Das Gehalt werde den Betroffenen in dieser Zeit weiter gezahlt, die nicht geleisteten Arbeitsstunden könnten sie später schrittweise nachholen.

Seit dem Inkrafttreten des Alarmzustandes am 15. März durften Angestellte und Selbstständige trotz Ausgangsbeschränkungen weiter in ihre Büros gehen. Jedoch war die Bevölkerung aufgefordert, so viel wie möglich von Zuhause aus zu arbeiten. Jetzt schickt Sánchez die meisten Arbeitnehmer komplett in eine Art "Zwangsurlaub". Die Bevölkerung darf bereits seit zwei Wochen nur noch in Ausnahmefällen aus dem Haus, so etwa zum Einkaufen und nur alleine. Spazieren gehen oder Sport im Freien sind in Spanien derzeit nicht erlaubt.

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20:00

Die US-Regierung denkt nach Worten von Präsident Donald Trump darüber nach, New York für zwei Wochen unter Quarantäne zu stellen. Auch Teile der Bundesstaaten New Jersey und Conncticut könnten abgeschottet werden, sagt Trump. New York ist besonders von der Pandemie betroffen. Eine mögliche Quarantäne solle aber nicht den Handel betreffen.

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19:30

In Italien hat die Coronavirus-Pandemie offiziellen Angaben zufolge inzwischen mehr als 10'000 Todesopfer gefordert. Die zuständige Behörde bestätigt 889 neue Todesfälle. Damit erhöhte sich die Gesamtzahl der Toten auf 10'023. Die Zahl der Infizierten stieg auf 92'472 von 86'498.

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18:15

Eine etwas sonderbare und befremdend wirkende Hochrechnung macht Professor Stephen Powis, Chef des britischen Gesundheitsdienstes NHS. Sollte Grossbritannien insgesamt weniger als 20'000 Coronavirus-Todesfälle verzeichnen, würde sich das Land in der Krise gut schlagen. "Wenn es weniger als 20'000 Tote sind, wäre das ein gutes Ergebnis", sagt Powis auf die Frage von Journalisten, ob Grossbritannien dieselbe Entwicklung nehmen könnte wie Italien oder Spanien. Die NHS sei dabei, Operationssäle und Aufwachräume dahingehend umzuräumen, um Patienten in kritischem Zustand dort behandeln zu können. Er sei zuversichtlich, dass es genügend Kapazität gebe. Sie sei noch nicht erreicht. Grossbritannien zählt derzeit rund 1000 Corona-Todesfälle. Logisch, dass die Aussage von Powis auf den Sozialen Medien einige Reaktionen hervorrief:

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17:00

In Spanien steigt die Zahl der Corona-Todesfälle weiter massiv an. Über Nacht seien 832 Menschen an den Folgen der Viruserkrankung gestorben, teilten die Behörden am Samstag mit. So viele wie noch nie zuvor. Die Zahl der Infizierten kletterte bis Samstag auf 72'248 von 64'059 am Tag zuvor. In einigen Gebieten mache es den Anschein, als ob der Höhepunkt erreicht sei, sagte der Leiter der Behörde für Gesundheitsnotfälle, Fernando Simon am Samstag. Nach wie vor bereite die Zahl in Intensivbetten jedoch Sorge. Es gebe zu wenige. Spanien ist das nach Italien am stärksten von der Coronavirus-Pandemie betroffene Land in Europa.

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14:00

Der Bund informierte die Medien erneut über die Entwicklungen in der Schweiz. Bis Freitagabend sind 757'000 Gesuche zur Kurzarbeit eingegangen, sagte Staatssekretärin sagt Ineichen-Fleisch, Betroffen sind 15 Prozent aller Erwerbstätigen in der Schweiz. "Das haben wir noch nie erlebt", sagte Ineichen-Fleisch. Im Tessin sind die Gesuche besonders hoch, dort seien 39 Prozent betroffen. 15'930 abgeschlossene Kreditvereinbarungen gab es laut Ineichen-Fleisch bis Freitagabend. 

Die Lage bei den blockierten Lieferungen von Schutzausrüstung "generell entspannt", sagte Ineichen-Fleisch. Deutschland kenne keine Exporteinschänkungen mehr, auch in Frankreich konnten die Güter grösstenteils freigegeben werden. "Die meisten Waren sind entweder unterwegs oder bereits in der Schweiz angekommen."

Der Bundesrat kann einzelnen Kantonen die Ermächtigung erteilen, eigene Massnahmen treffen zu können, wie er es im Fall Tessin getan hat, sagte Martin Dumermuth, Direktor Bundesamt für Justiz EJPD. Dies sei aber keine Carte Blanche. Sie beschränke sich auf den Bereich der Wirtschaft.

"Aktuell sind 280 Patienten an Beatmungsgeräten angeschlossen", sagt Daniel Koch vom Bundesamt für Gesundheit. Die Intensivstationen seien noch nicht überlastet. Es könnten noch immer mehr Patienten beatmet werden. Ob die Massnahmen in der Schweiz nun Wirkung zeigen, wollte ein Journalist wissen. "Es ist zu früh, das zu sagen", sagte Koch. Dafür brauche es mehr Zahlenmaterial. "Was man schon sagen kann: Die schlimmsten Prognose ist nicht eingetreten", so Koch.

Hier der Livestream als Replay:

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13:30

In der Schweiz sind mittlerweile 13’213 Fälle von Covid-19-Erkrankungen registriert, 1052 mehr als am Vortag. Das teilte das Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Samstag mit. Betroffen sind alle Kantone der Schweiz und das Fürstentum Liechtenstein. Bisher verstarben 235 Personen im Zusammenhang mit Covid-19. Grundlage sind die Zahlen, die das BAG bis zum Samstagmorgen von Ärzten und Labors erhalten hat.

Daher können die Daten von den Fallzahlen abweichen, die in den Kantonen kommuniziert werden, schreibt das BAG. Gemäss den von der Nachrichtenagentur Keystone-SDA von den Kantonen bis am Mittag von den Kantonen bezogenen Zahlen sind bisher 250 Menschen gestorben. Die unabhängige Website corona-data.ch, welche die Daten online von den Kantonen verarbeitet, kommt auch 13'375 Infizierte und 241 Todesfälle.

Bisher wurden ungefähr 106'000 Personen in der Schweiz auf das neue Virus getestet. Bei 12 Prozent, also bei etwa jeder achten Person, war das Resultat positiv. Die höchste Inzidenz, nämlich rund 485 Fälle auf 100'000 Einwohnerinnen und Einwohner, hat der Kanton Tessin.

Von den bisher im Zusammenhang mit Covid-19 registrierten Verstorbenen waren 141 Männer und 94 Frauen. Sie waren zwischen 32 bis 100 Jahre alt; der Median lag bei 83 Jahren. Das bedeutet, dass die Hälfte der Verstorbenen unter 83-jährig und die Hälfte über 83-jährig ist.

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13:15

In der chinesischen Stadt Wuhan kehrt allmählich der Alltag zurück: Die Isolation der Millionenmetropole, die als Ausgangspunkt der Coronavirus-Pandemie gilt, ist am Samstag (Ortszeit) beendet worden. Die Einreise in die Hauptstadt der Provinz Hubei ist nun wieder erlaubt, während das Ausreiseverbot noch bis zum 8. April gilt. Der U-Bahnverkehr rollte am Samstag wieder an und die ersten Einkaufszentren werden in der kommenden Woche ihre Pforten öffnen. Die Bewohner sind aber weiterhin aufgerufen, keine unnötigen Fahrten anzutreten und ältere Menschen sollen den Nahverkehr meiden. Die Abriegelung der Provinz Hubei war bereits am Dienstag weitgehend aufgehoben worden.

Die Behörden hatten das knapp 60 Millionen Einwohner zählende Hubei zwei Monate lang von der Aussenwelt komplett abgeschottet. In den vergangenen Wochen waren die offiziellen Zahlen der Neuinfektionen innerhalb der Provinz deutlich zurückgegangen.

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13:00

Im besonders schwer vom Coronavirus betroffenen Spanien sind innerhalb von 24 Stunden 832 neue Todesopfer verzeichnet worden. Das ist der höchste Anstieg, der in dem Land bislang registriert wurde, wie die Gesundheitsbehörden in ihrer täglichen Bilanz mitteilten. Insgesamt kletterte die Zahl der Opfer seit Freitag auf knapp 5700. Auch die Zahl der Infizierten stieg weiter an und lag am Samstagmittag bei rund 72'000, etwa 8000 mehr als am Vortag. Jedoch hält sich damit der prozentuale Anstieg seit Tagen relativ niedrig. Mehr als 12 000 Menschen sind bereits wieder gesund. Die am heftigsten betroffene Region bleibt Madrid, wo fast die Hälfte aller Todesfälle verzeichnet wurde. Nach Italien ist Spanien weiterhin das Land in Europa, das vom neuen Virus Sars-CoV-2 am stärksten in Mitleidenschaft gezogen wird.

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11:30

Italiens Präsident Sergio Mattarella hat sich in einer ungewollt komischen Situation die Sympathie seiner Landsleute zugezogen, als er sich am Freitag für eine Ansprache im Fernsehen vorbereitete. Als sich der in Italien äusserst respektierte Staatschef hüstelte und räusperte, ertönte die Stimme seines Beraters Giovanni Grasso aus dem Off. Grasso forderte Mattarella auf, eine Haarsträhne zu glätten. Der 78-jährige Präsident kam der Aufforderung zunächst ohne grosse Überzeugung nach und erklärte dann: "Eh Giovanni, auch ich gehe nicht mehr zum Friseur." Mattarellas Auftritt wurde in allen Medien übertragen, ohne dass die fragliche Szene, die nicht zur Sendung bestimmt war, herausgeschnitten wurde. Der Präsidentenpalast entschuldigte sich später für den Fehler. In Onlinenetzwerken sorgte die Szene dagegen für Erheiterung: Der Hashtag #ehGiovanni verbreitete sich rasend schnell.

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11:15

Der CVP-Kantonsrat und Präsident des Zürcher Apothekerverbandes, Lorenz Schmid, war mit dem Coronavirus infiziert. Es gehe ihm aber wieder gut, sagte er gegenüber "NZZ" und "Tages-Anzeiger" vom Samstag. Seit Donnerstag steht Schmid wieder in seiner Apotheke am Paradeplatz. "Ich bin jetzt der sicherste Mitarbeiter", schliesslich könne er niemanden mehr anstecken und sei nun auch selbst immun. Schmid wurde mit leichtem Hüsteln und Frösteln bei seinem Hausarzt vorstellig. Als er zwei Tage später das Test-Resultat erhielt, lag er bereits mit Fieber im Bett. Es sei eine eigenartige Zeit in der Isolation gewesen, sagte Schmid weiter. Er habe sich wie ein Aussätziger gefühlt. Die Zeit vertrieb er sich mit einem Netflix-Probeabo, Power-Yoga und Büchern.

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11:10

Die internationalen Aktienmärkte haben sich nach dem Crash der Vorwochen in der abgelaufenen Woche stark erholt. Der US-Leitindex Dow Jones legte 13 Prozent zu, der deutsche Dax 8 Prozent und der Swiss Market Index 4 Prozent.

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10:45

Lufthansa-Chef Carsten Spohr rechnet damit, "dass die Weltwirtschaft nach dieser Krise nicht nur insgesamt kleiner sein wird, sondern auch die Globalisierung ein Stück zurückgedreht wird." Das sagt Spohr im Interview mit dem "Spiegel". "Die Krise wird so gross, dass alle globalen Airlines ihre Flotten neu planen müssen."

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10:00

Nach Angaben des Robert Koch-Instituts von Samstag ist die Zahl der Infektionen mit dem Coronavirus in Deutschland auf 48'582 gestiegen, das sind 6294 mehr als am Vortag. Die Zahl der Toten beläuft sich inzwischen insgesamt auf 325, ein Plus zum Vortag von 55.

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09:00

In Tokio sind an einem Tag 50 neue Infektionen mit dem Coronavirus registriert worden, wie der Sender NHK berichtet. An keinem anderen Tag seien bisher so viele neue Fälle in der japanischen Hauptstadt gemeldet worden. Die Gouverneurin Yuriko Koike hatte die mehr als zehn Millionen Menschen in Tokio und Umgebung dazu aufgefordert, bis zum 12. April das Haus nicht verlassen, wenn es nicht unbedingt nötig sei.

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07:30

Der deutsche Kanzleramtschef Helge Braun sieht bis zum 20. April keine Lockerungen der bisher ergriffenen Massnahmen im Kampf gegen das Coronavirus. "Wir reden jetzt bis zum 20. April nicht über irgendwelche Erleichterungen", sagte Braun dem "Tagesspiegel" (Samstag) laut Online-Veröffentlichung. Bis zu diesem Termin gelten demnach die meisten Maßnahmen und diese bleiben auch bestehen. Läden, Restaurants, Schulen und Universitäten seien geschlossen. "Rechtzeitig vor dem 20. stellen wir vor, wie es in der Phase danach weitergeht", erklärt der Kanzleramtschef. "Die Älteren und Kranken werden ihre Kontakte deutlich länger reduzieren müssen. Das ist eine wichtige Grundaussage, und das kann man schon absehen."

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07:00

Die Zahl der bestätigten Coronavirus-Infektionen in den USA ist am Freitag so stark angestiegen wie noch nie zuvor an einem Tag. Die Behörden melden rund 18'000 neue Erkrankungen. Damit wächst die Zahl der bekannten Fälle auf mehr 103'000. Die USA verzeichnen die meisten bestätigten Ansteckungen weltweit. Erst am Donnerstag hatten die USA mit ihren Fallzahlen China und Italien überrundet - die beiden Pandemie-Brennpunkte in Asien und Europa. In den USA stieg am Freitag auch die Zahl der Todesfälle mit 370 so stark wie noch nie zuvor an einem Tag. Insgesamt sind jetzt rund 1630 Todesfälle infolge des Coronavirus gemeldet. Fünf Länder haben mehr Opfer zu beklagen. Weltweit erlagen laut Statistiken der Johns Hopkins Universität inzwischen rund 27'300 Menschen der Seuche. Die Zahl der Fälle näherte sich der Marke von 600.000 an.

In den USA forderte das medizinische Personal mehr Schutzausrüstung. In New York, New Orleans, Detroit und anderen Brennpunkt-Städten warnten Krankenhäuser und Praxen vor einem Mangel an qualifiziertem Personal, Arzneimitteln und medizinischer Ausrüstung. Vor allem würden für die Behandlung der durch das Coronavirus ausgelösten Atemwegserkrankung Covid-19 mehr Beatmungsgeräte benötigt. "Wir werden viele Beatmungsgeräte bauen", sagte Präsident Donald Trump. In den kommenden 100 Tagen würden die USA 100.000 dieser Apparate herstellen. Sollten gar nicht so viele gebraucht werden, könne der Überschuss in andere Ländern wie Großbritannien, Deutschland, Italien und Spanien exportiert werden.

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02:00

Südkorea meldet 146 Neu-Infektionen. Die Gesamtzahl der bekannten Erkrankungen liegt damit jetzt bei 9478, wie die Zentren für Seuchenkontrolle mitteilen.

Hier die weltweite Coronavirus Map mit den aktuellen Zahlen:

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01:00

In China ist die Zahl der bestätigten Coronavirus-Infektionen nach Angaben der Gesundheitsbehörden um 54 auf 81'394 gestiegen. Einen Tag zuvor waren 55 neue Fälle gemeldet worden. Die Zahl der Todesopfer stieg zuletzt um drei auf 3295.

(cash/Reuters/AWP/Bloomberg/SDA)