Die Aktie der Credit Suisse hatte auf den Bussenentscheid vom Montagabend vorerst positiv reagiert. Im Laufe des Dienstags legte sie 1 Prozent zu. Nach einem Taucher am Mittwoch steht der Titel am Donnerstag mit knapp 0,3 Prozent im Minus. Damit beträgt das Minus seit Jahresbeginn immer noch mehr als 4 Prozent. Und wer vor drei Jahren in CS-Aktien investierte, hat inzwischen 27 Prozent Verlust eingefahren.

Ist diese langjährige Durststrecke nach der Busse in Höhe von 2,5 Milliarden Franken nun vorbei? Ist die CS-Aktie nun ein Kauf? Diese Frage stellt cash seinen Lesern seit Dienstag. Und unter den rund 1800 Teilnehmern schält sich eine klare Meinung heraus. 65 Prozent sind der Meinung, dass man die CS-Aktie nach wie vor besser liegen lässt. Dem stehen nur rund ein Drittel der Votanten gegenüber, die glauben, dass die zweitgrösste Schweizer Bank ihren Börsenwert in Zukunft steigern kann.

Damit äussern sich die cash-Leser erneut eher negativ zur Credit Suisse. Bereits am Dienstag zeigten sich viele Kommentatoren empört über die Aussage von VR-Präsident Urs Rohner, er und CEO Brady Dougan stünden nicht persönlich in der Schuld für das Verhalten der CS in den USA. Sie hätten folglich "eine weisse Weste".

Auch die Analysten sind vorsichtig

Mit ihrer Meinung zur Zukunft des CS-Aktienkurses liegen die cash-Leser ähnliche wie die Mehrheit der Aktienanalysten. Auch für sie stellt das erkaufte Ende im Steuerstreit keine fundamentale Neuausrichtung für den CS-Titel dar. Für die Experten der Bank Vontobel ist die Höhe der Busse zwar keine Überraschung. Sie liege aber trotzdem am oberen Ende der Erwartungen, so die Vontobel-Analysten in einem Anlagekommentar. Ihr Fazit: "Wir geben UBS gegenüber CS weiterhin den Vorzug." Gleichzeitig bestätigt die Privatbank ihr "Hold"-Rating und das Kursziel von 28 Franken. Am Donnerstag notiert die Aktie bei 26,15 Franken.

Die Bank J. Safra Sarasin stellt sich ebenfalls auf die Seite des UBS-Titels. Dies weil sich die UBS deutlicher zum weniger kapitalintensiven Vermögensverwaltungsgeschäft bekenne, so die Sarasin-Analysten. Im Gegensatz zur CS hat sich die Aktie der UBS in den letzten drei Jahren um 12 Prozent verteuert und in diesem Jahr bereits mehr als 5 Prozent zulegen können.

Die Zürcher Kantonalbank schliesslich sieht durch die Busse den CS-Vorsteuergewinn des laufenden Jahres unter Druck kommen. Weil die bereits gemachten Rückstellungen um 1,6 Milliarden Franken zu tief sind, dürfte der Gewinn vor Steuern um über 20 Prozent sinken, schreibt die ZKB in einem Marktkommentar. Zudem senkt die ZKB ihre Dividenden-Erwartungen um 14 Prozent von 1,40 auf 1,20 Franken pro Aktie.