Fernsehbilder zeigten Hunderte Menschen in Warnwesten, die durch Paris zogen oder sich auf dem Platz der Bastille zusammenfanden. Auf Schildern waren Slogans wie "Rücktritt Macron" oder "Stop Polizeigewalt" zu lesen. Auch in Bourges im Zentrum Frankreichs hatten sich nach Angaben der Präfektur am Mittag bereits rund 1200 Menschen versammelt. Hier wurden nach Online-Aufrufen für Samstag grössere Proteste erwartet.

Zunächst sei alles friedlich verlaufen, sagte eine Sprecherin. Geplant sei ein Marsch, allerdings nicht im Zentrum der Stadt. Demonstrationen waren hier im Vorfeld verboten worden. 17 Menschen seien bis zum frühen Nachmittag bei Kontrollen vorläufig festgenommen worden.

In Paris wurden derweil 24 Menschen im Zusammenhang mit neuen "Gelbwesten"-Protesten festgenommen. Sie hätten eine verbotene Waffe getragen oder sich einer Gruppe angeschlossen, die möglicherweise Gewalttaten begehen werde, sagte eine Polizeisprecherin der Nachrichtenagentur dpa.

Seit Mitte November demonstriert die Bewegung gegen die Reformpolitik von Frankreichs Präsidenten Emmanuel Macron und gegen eine als zu niedrig empfundene Kaufkraft. Immer wieder gab es Randale. Hunderte "Gelbwesten" und Sicherheitskräfte wurden seit Beginn verletzt.

Mit einer "nationalen Debatte" will die Regierung ab kommendem Dienstag auf die Wut der Bewegung eingehen. Bürger sollen dabei Reformvorschläge machen können.

(AWP)