"Ich gehe davon aus, dass eine kleinere zweistellige Zahl von Banken ernsthafte Probleme bekommt", sagte Exekutivdirektor Raimund Röseler dem "Handelsblatt". Geldhäuser hätten langfristige Kredite zu niedrigen Zinsen vergeben, müssten für die Refinanzierung nun aber mehr zahlen. "Gegen dieses Risiko haben sich nicht alle Häuser ausreichend abgesichert", sagte Röseler der Zeitung.

Gleichzeitig warnte er Geldhäuser vor möglichen Folgen eines Einstiegs in das Geschäft mit Kryptowährungen wie beispielsweise Bitcoin oder Ether. "Institute sollten nur Geschäfte machen, die sie verstehen - und meine Vermutung ist, dass die allermeisten Kredithäuser sich mit Kryptoassets nicht ausreichend gut auskennen." Röseler sagte weiter: "Wenn sie den Handel mit Bitcoin anbieten, kann dies in der Öffentlichkeit den Eindruck erwecken, dass Kryptoassets auch stabile Wertanlagen oder sogar durch die Einlagensicherung gedeckt sind." Beides sei aber nicht der Fall.

Ende Juni hatte sich bereits der Deutsche Sparkassen- und Giroverband (DSGV) zurückhaltend geäussert. Es sei "Aufgabe von Sparkassen, Kundinnen und Kunden vor unkalkulierbaren Risiken zu schützen", teilte eine Verbandssprecherin seinerzeit auf Nachfrage mit. "Deswegen empfehlen die Gremien den Instituten der Sparkassen-Finanzgruppe, den Handel mit Kryptowährungen nicht anzubieten." Mitte Dezember 2021 war bekannt geworden, dass in der Sparkassen-Finanzgruppe über den Einstieg in den Kryptohandel nachgedacht wird. Letztlich entscheidet jede Sparkasse eigenständig, ob sie den Handel mit Bitcoin und Co. anbietet oder nicht.

(AWP)