Bereits Ende des zweiten Quartals war laut den Angaben der bis dahin höchste in der Statistik ermittelte Schuldenstand erreicht worden (2109,2 Milliarden Euro). Eine ähnlich hohe Verschuldung hatte es demnach davor Ende 2012 mit 2068,3 Milliarden Euro gegeben. Seither seien die öffentlichen Schulden alljährlich gesunken.

Laut den Statistikern stieg die Verschuldung des Bundes seit Ende letzten Jahres um 20,3 Prozent auf 1430,1 Milliarden Euro. Zugleich wuchsen die Schulden in den Ländern auf insgesamt 631,1 Milliarden Euro (plus 9,1 Prozent). Der prozentual höchste Anstieg wurde in Sachsen verzeichnet, wo sich die Summe ausgehend von einem niedrigen Niveau um 170,9 Prozent erhöhte, gefolgt von Bayern (plus 26,5 Prozent) und Bremen (plus 20,8 Prozent). Die Länder mit den höchsten absoluten Schuldenzuwächsen waren Nordrhein-Westfalen (16,4 Milliarden Euro), Bremen (6,3 Milliarden Euro) und Niedersachsen (5 Milliarden Euro). In Bremen kam es den Angaben zufolge vor allem aufgrund der Bereitstellung von Barsicherheiten für Derivat-Geschäfte zu Schuldenaufnahmen.

Eher geringfügig erhöhten sich die Schulden in den Kommunen. Gegenüber dem Jahresende 2019 stiegen sie dort um 1,9 Prozent auf 133,9 Milliarden Euro. Dabei gab es regionale Unterschiede: In den Gemeinden in Hessen und Schleswig-Holstein wurden Zuwächse von 7,3 Prozent beziehungsweise 6,6 Prozent verzeichnet. Im Saarland und in Sachsen kam es zu Rückgängen von 15,1 Prozent beziehungsweise 13,7 Prozent. Im Saarland war demnach vor allem ein Entschuldungsprogramm des Landes Grund für den Rückgang.

Die Sozialversicherung dagegen konnte ihren Schuldenstand seit Ende 2019 um fast 9 Prozent auf 52 Millionen Euro reduzieren./jto/DP/jha

(AWP)