Das Parlament soll 2019 darüber entscheiden, ob der Bund die RoLa weiterhin fördern soll. Dabei geht es auch darum, ob es Abgeltungen für einen kostendeckenden Betrieb ab 2024 geben könne und zusätzliche Gelder in neues Wagenmaterial und Verladestationen fliessen sollen, wie aus dem Evaluationsbericht hervor geht.

Das Schweizer Stimmvolk hatte den Bund mit der Annahme der Alpeninitiative im Jahr 1994 verpflichtet, das Alpengebiet vor schädlichem Transitverkehr zu schützen. Der Bund finanziert die Rollende Landstrasse - im Jahr 2016 mit 35 Mio CHF.

Neben der Erleichterung für die LKW-Fahrer wird durch den Bahnverlad auch die Strasseninfrastruktur und die Umwelt entlastet. Ab 2018 sollen gemäss Güterverlagerungsgesetz nur noch maximal 650'000 schwere Güterfahrzeuge die Alpen auf der Strasse durchqueren - 2016 waren es laut dem Bundesamt für Verkehr (BAV) aber noch rund 975'000.

Die RoLa sei ein wichtiger Beitrag für diese Form der Verlagerung, so die EFK. Gemessen an allen schweren Güterfahrzeugen, die die Alpen auf der Strasse überquerten, betrug die Entlastungen durch die RoLa laut EFK rund 10%.

TIEFERE KOSTEN DANK 4-METER-KORRIDOR

Sollte die Rollende Landstrasse wegfallen, würden 77'000 zusätzliche schwere Güterfahrzeuge wieder auf den Strassen rollen, wie die EFK ermittelte. Bei Transporten von Gefahrengütern sei in keinem Fall eine Rückverlagerung auf die Strasse zu erwarten, weil ein Fahrverbot im Gotthard-Strassentunnel bestehe.

Mit der Eröffnung des 4-Meter-Korridors am Gotthard ab 2021 könnten gemäss EFK die Betriebskosten der RoLa deutlich gesenkt werden. Auf der Flachbahn könne die Kapazität durch längere Züge im Idealfall um fast 50% gesteigert werden, rechnet das EFK vor. Das Beladen sei dann einfacher und die Buchung könne für die Kunden verbessert werden.

RISIKEN IM AUSLAND

Die EFK fügt jedoch an, dass Investitions- und Betriebsrisiken die positive Gesamtaussicht trüben könnten: Zum Beispiel fehlten Standorte für Verladeterminals, die künftig notwendig seien. Dies betreffe sowohl das deutsche Oberrheintal als auch den Grossraum Mailand. Beide Regionen seien für den Transport auf der Gotthard-Achse entscheidend.

In Anbetracht dieser Unsicherheiten könne die EFK nicht abschliessend beurteilen, ob ein kostendeckender Betrieb der RoLa "ohne staatliche Subventionen" möglich sein wird. Sie empfiehlt deshalb dem Bundesamt für Verkehr (BAV), die Investitionen in neues Wagenmaterial klar auszuweisen und die Risiken bei der Erschliessung neuer Terminals genau abzuschätzen.

mk

(AWP)