In der Hauptstadt verlief der Protest zunächst überwiegend friedlich, wie die Polizei mitteilte. Vereinzelt setzten die Sicherheitskräfte demnach Tränengas ein. Teilnehmerzahlen gab es zunächst nicht.

Auch in vielen anderen Städten fanden wieder "Gelbwesten"-Demonstrationen statt, darunter Marseille, Bordeaux und Strassburg. Auch hier blieb es Berichten zufolge weitgehend friedlich. In Toulouse blockierten einige Dutzend "Gelbwesten" einen Standort des Online-Versandhändlers Amazon, wie der Sender BFMTV berichtete. Die Demonstranten versperrten demnach Lastwagen zeitweilig die Zufahrt zu dem Warenlager.

Die Protestbewegung demonstriert seit dem 17. November 2018 jedes Wochenende unter anderem gegen die Politik des französischen Präsidenten Emmanuel Macron und hat damit die grösste Krise in dessen Amtszeit ausgelöst.

Ursprünglich hatte sich die Wut an geplanten Steuererhöhungen auf Treibstoffe entzündet. Mittlerweile richtet sie sich auch gegen Macron selbst, gegen das Vorgehen der Polizei gegenüber Demonstranten und die als zu niedrig empfundene Kaufkraft.

Viele "Gelbwesten" werfen dem Staatschef eine Politik für die Reichen und die Missachtung der sozial Schwächeren vor. Unter dem Druck der Proteste beschloss Macron eine Reihe von Reformen und leitete eine nationale Debatte ein, um mit den Bürgern über ihre Forderungen zu diskutieren. Diese Zugeständnisse reichen vielen "Gelbwesten" jedoch nicht.

Immer wieder kam es bei den Protesten in den vergangenen Monaten zu Ausschreitungen und Gewalt. offiziellen Angaben zufolge sanken die Teilnehmerzahlen jedoch zuletzt. Nach Umfragen schwindet auch die Unterstützung in der Bevölkerung für die Bewegung.

(AWP)